Zwetschgenbaum düngen: Tipps für eine erfolgreiche Gartenpflege

Aktualisiert am: 06.09.2023

Der Zwetschgenbaum gehört zu den beliebtesten Obstbäumen in deutschen Gärten. Für ein gesundes, kräftiges Wachstum und eine ertragreiche Ernte solltest du den Zwetschgenbaum regelmäßig düngen.

Die besten Dünger für den Zwetschgenbaum

Die Zwetschge gehört botanisch zu den Pflaumen und kann eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Weil der Zwetschgenbaum jahrzehntelang an der gleichen Stelle steht, ist es wichtig, die Bodenqualität und den Nährstoffgehalt des Substrates im Auge zu behalten. Mit einer regelmäßigen Düngung sorgst du dafür, dass der Standort deines Zwetschgenbaums immer ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.

Am besten eignen sich dafür spezielle Zwetschgenbaum-Dünger. Sie sind in flüssiger und fester Form erhältlich und ideal auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt. Auch viele Obstbaum-Dünger sind zum Düngen der Zwetschge geeignet.

Damit der Zwetschgenbaum im Herbst viele Früchte trägt, benötigt er eine gute Nährstoffversorgung mit den drei Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Für die Blüten- und Fruchtbildung sind vor allem die beiden letztegenannten Inhaltsstoffe entscheidend.

Aus diesem Grund eignen sich konventionelle Baumdünger häufig nicht so gut für das Düngen der Zwetschge. Sie sind häufig stark stickstofflastig zusammengesetzt, sodass der Baum zwar viele Blätter treibt, aber nur wenige Blüten und Früchte ausbildet.

Neben dem Spezialdünger sind auch organische Dünger und Naturdünger wie reifer Kompost, Hornspäne, gut abgelagerter Stallmist (z. B. Pferdedung, Rinderdung) oder Humus.

Organische Dünger für den Zwetschgenbaum

Organische Dünger für Zwetschgenbäume haben den großen Vorteil, dass sie nicht nur Nährstoffe, sondern auch organische Substanz in den Boden einbringen. Diese verbessert die Bodenstruktur, fördert das Mikrobenleben und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit der Erde.

Im Gegensatz zu mineralischen Düngern sind organische Dünger oft langsamer wirkend, da die Nährstoffe erst durch mikrobielle Aktivität freigesetzt werden. Dies schafft eine nachhaltigere und gleichmäßigere Nährstoffversorgung für den Baum.

Die Nährstoffzusammensetzung von organischen Düngern kann variieren, weil sie aus rein natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Gleichzeitig haben Wetterbedingungen, Temperatur und Feuchtigkeit einen Einfluss darauf, wie viele Nährstoffe im Boden freigesetzt werden.

Die Wirkungsweise von organischem Dünger basiert auf der Zersetzung der organischen Materie durch Mikroorganismen im Boden. Dabei werden Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium freigesetzt, die von den Wurzeln des Zwetschgenbaums aufgenommen werden können. Diese Prozesse nehmen einige Wochen Zeit in Anspruch, sodass die Wirkung von organischen Zwetschgenbaum-Düngern zwar nur langsam einsetzt, dafür aber einen längeren Zeitraum hinweg anhält.

Für die Behebung eines Nährstoffmangels oder in Zeiten höheren Nährstoffbedarfs (z. B. schnelles Wachstum, Fruchtbildung) sind organische Dünger nicht immer ausreichend. Ihr Wirkung setzt zu langsam ein, um akute Mangelzustände zügig zu beheben.

Mineralische Zwetschgenbaum-Dünger

Mineralische Dünger bieten eine präzise und sofortige Versorgung mit Nährstoffen für Zwetschgenbäume. Sie sind in der Regel hoch konzentriert und können exakt dosiert werden, um den spezifischen Bedürfnissen des Baums gerecht zu werden.

Dies ermöglicht ein schnelles Wachstum und kann besonders hilfreich sein, wenn akute Nährstoffmängel behoben werden müssen. Zudem sind sie in der Regel frei von Krankheitserregern und unerwünschten Samen und außerdem überwiegend geruchsneutral.

Allerdings haben mineralische Dünger auch ihre Nachteile. Sie verbessern nicht die Bodenstruktur und fördern nicht das Bodenleben, da sie keine organische Substanz enthalten. Ein weiteres Risiko ist die Möglichkeit der Überdüngung, die nicht nur den Baum, sondern auch das umliegende Ökosystem schädigen kann.

Durch schnelle Freisetzung der Nährstoffe können diese auch leichter ausgewaschen werden und so ins Grundwasser gelangen. Mit mineralischen Düngern musst du zudem häufiger nachdüngen.

Die Wirkungsweise von mineralischen Düngern ist eher direkt. Die enthaltenen Nährstoffe liegen in einer Form vor, die von den Pflanzenwurzeln schnell aufgenommen werden kann. Dies sorgt für eine zügige Reaktion auf Nährstoffmängel, erfordert jedoch auch eine sorgfältige Dosierung, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

Organisch-mineralische Dünger für Zwetschgenbäume

Organisch-mineralische Dünger kombinieren alle Vorteile der vorgenannten Varianten: Sie enthalten sowohl mineralische als auch organische Bestandteile. Auf diese Weise wird eine schnelle, aber auch lang anhaltende Nährstoffversorgung für den Zwetschgenbaum sichergestellt.

Die mineralischen Komponenten wirken schnell und können akute Nährstoffdefizite rasch ausgleichen, während die organischen Bestandteile für eine nachhaltigere und langsamer freisetzende Nährstoffversorgung sorgen. Zudem verbessern die organischen Anteile die Bodenstruktur und fördern das Mikrobenleben.

Allerdings bringt diese Kombination auch Herausforderungen mit sich. Die Dosierung kann komplizierter sein, da beide Arten von Nährstoffen berücksichtigt werden müssen. Zudem ist es wichtig, die genaue Zusammensetzung des Düngers zu kennen, um eine Über- oder Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen zu vermeiden.

Die Wirkungsweise von organisch-mineralischen Düngern ist vielschichtig. Die mineralischen Komponenten sind sofort pflanzenverfügbar und wirken schnell. Die organischen Bestandteile werden durch Mikroorganismen im Boden abgebaut, wodurch Nährstoffe langsam und kontinuierlich freigesetzt werden.

Dies schafft eine ausgewogene Nährstoffversorgung, die den Bedürfnissen des Zwetschgenbaums über einen längeren Zeitraum gerecht wird. Allerdings müssen auch organisch-mineralische Zwetschgenbaum-Dünger sorgfältig und nach Herstelleranweisung dosiert werden, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Eigenschaften und Wirkungsweise von festen und flüssigen Zwetschgenbaum-Düngern

Neben der Wahl zwischen organischen, mineralischen oder organisch-mineralischen Düngern stehst du auch vor der Entscheidung zwischen flüssigen und festen Formen. Flüssigdünger sind in der Regel schnell wirkend und bieten den Vorteil einer leichten Anwendung.

Sie werden einfach mit Wasser in einer Gießkanne verdünnt und beim Gießen ausgebracht. Einige Flüssigdünger eignen sich auch zur Blattdüngung, sodass du sie z. B. mit einem Drucksprüher direkt auf die Blätter auftragen kannst.

Flüssige Zwetschgenbaum-Dünger sind besonders nützlich für eine schnelle Behebung von Nährstoffmängeln oder zur Förderung des Wachstums in bestimmten Entwicklungsphasen des Zwetschgenbaums. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Anwendung leicht zu einer Überdüngung führen und sind oft teurer in der Anschaffung als feste Dünger.

Feste Dünger, ob in Granulat- oder Pelletform, werden rund um den Stamm ausgestreut und in den Boden eingearbeitet. Sie bieten eine lang anhaltende Nährstoffversorgung und sind in der Regel kostengünstiger.

Feste Dünger verbessern oft auch die Bodenstruktur, wenn sie organische Bestandteile enthalten. Der Nachteil ist, dass sie in der Regel langsamer wirken und die Nährstoffe nicht sofort verfügbar sind. Zudem erfordert die Anwendung mehr Arbeit, da der Dünger in den Boden eingearbeitet werden muss.

Beide Formen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von den Bedürfnissen des Zwetschgenbaums sowie von den persönlichen Vorlieben des Gärtners ab. Oft kann auch eine Kombination beider Formen sinnvoll sein, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Ideale Bodenbeschaffenheit und pH-Wert für Zwetschgenbäume

Bevor du mit dem Düngen von Zwetschgenbäumen beginnst, solltest du den Boden auf seine Beschaffenheit und seinen pH-Wert untersuchen. Ein idealer pH-Wert für Zwetschgenbäume liegt zwischen 6,5 und 7,0.

Du kannst den pH-Wert mit einem einfachen Testkit oder einem pH-Messgerät überprüfen. Ist der pH-Wert zu niedrig (sauer), hilft das Ausbringen von Gartenkalk, bevor du mit dem Düngen beginnst. Bei zu hohem pH-Wert (alkalisch) kann die Bodenverbesserung mit Torf oder Kompost nützlich sein.

Ein korrekt eingestellter pH-Wert ist elementar wichtig bei der Düngung. Nur dann, wenn der pH-Wert im optimalen Bereich liegt, kann der Zwetschgenbaum die Nährstoffe aus dem Dünger optimal verwerten.

Nährstoffbedarf von Zwetschgenbäumen

Zwetschgenbäume benötigen verschiedene Nährstoffe für ein optimales Wachstum und eine reiche Ernte. Die wichtigsten Nährstoffe sind:

  • Stickstoff (N): fördert das Wachstum von Blättern und Trieben
  • Phosphor (P): wichtig für die Wurzelbildung und Blütenbildung
  • Kalium (K): unterstützt die Fruchtbildung und Fruchtreife

Ein ausgewogener Zwetschgenbaum-Dünger, der alle diese Nährstoffe enthält, ist meist am besten geeignet. Spezialdünger für Obstbäume sind ebenfalls empfehlenswert.

Zeitpunkt und Häufigkeit der Düngung

Der beste Zeitpunkt für die Düngung von Zwetschgenbäumen ist im zeitigen Frühjahr, wenn der Baum aktiv wächst und die ersten Blätter erscheinen. Eine weitere Düngung im Herbst nach der Ernte kann hilfreich sein, vor allem bei älteren Bäumen oder bei Bäumen, die Anzeichen von Nährstoffmangel aufweisen.

Ob du den Zwetschgenbaum im Sommer nachdüngen musst, hängt vom verwendeten Düngemittel und dem Zustand des Zwetschgenbaums ab. Mit Flüssigdüngern musst du ggf. häufiger nachdüngen, weil sie sich schneller aus dem Boden auswaschen. Beachte die Herstellerangaben bezüglich der Dosierung und des Düngeintervalls, um deinen Zwetschgenbaum nicht zu überdüngen.

Achte darauf, den Dünger gleichmäßig im Bereich unter den Zweigen zu verteilen und den Wurzelbereich nicht zu verletzen. Im Idealfall sollte der Dünger leicht in den Boden eingearbeitet und anschließend gut gewässert werden, damit die Nährstoffe optimal von den Wurzeln aufgenommen werden können.

Praktische Tipps zum Düngen von Zwetschgenbäumen

Bodenbearbeitung und Ausbringung

Die Bodenbearbeitung ist ein entscheidender Schritt bei der Düngung von Zwetschgenbäumen. Zuerst solltest den Boden rund um den Baum lockern, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Hierfür eignet sich eine Grabegabel, eine Gartenkralle oder ein Spaten.

Achten darauf, beim Auflockern des Erdreiches die Wurzeln des Zwetschgenbaums nicht zu beschädigen. Anschließend kannst du den Zwetschgenbaum-Dünger gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen, um die Nährstoffe langsam in den Boden einzubringen.

Um den Dünger näher an die Wurzeln zu bringen, musst du ihn anschließend einige Zentimeter tief in die obere Erdschicht einarbeiten. Durchdringendes Wässern beschleunigt im Anschluss das Auflösen des festen Düngers und sorgt für einen schnelleren Wirkungseintritt.

Bei der Verwendung von Flüssigdüngern entfällt dieser Arbeitsschritt. Durch das Verdünnen mit Wasser können die Nährstoffe direkt bis an die Wurzeln gelangen, ohne dass du den Boden aufwendig vor- oder nachbereiten musst.

Langzeitdüngung

Eine Langzeitdüngung ist besonders wichtig, um Zwetschgenbäumen kontinuierlich mit Nährstoffen zu versorgen. Langzeitdünger sind in der Regel in fester Form erhältlich und geben ihre Nährstoffe langsam über einen längeren Zeitraum ab.

Hierzu zählen beispielsweise Hornspäne, die reich an Stickstoff sind, oder speziell für Obstbäume entwickelte Langzeitdünger. Bei der Anwendung solltest du die empfohlene Menge auf der Packung beachten, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Eine Anwendung im Frühjahr und Herbst ist ideal, um eine gleichmäßige Versorgung während des Wachstums und der Fruchtbildung zu gewährleisten.

Häufige Probleme und Lösungen

Überdüngung

Es ist möglich, einen Zwetschgenbaum zu überdüngen, besonders wenn du einen stickstoffreichen Dünger verwendest. Sichtbare Anzeichen sind gelbliche Blätter, übermäßiges Wachstum und eine geringere Fruchtproduktion.

Um Überdüngung zu vermeiden:

  • Verwende einen langsam freisetzenden, organischen Dünger, um eine kontinuierliche und ausgewogene Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Lasse vor dem ersten Düngen eine Bodenanalyse durchführen, um den richtigen Düngertyp und die richtige Dosierung zu bestimmen.
  • Dünge zu Beginn des Austriebs und eventuell ein zweites Mal während des Wachstums. Die letzte Düngung sollte etwa 6-8 Wochen vor dem ersten Frost stattfinden. Ein kaliumreicher Dünger erhöht die Frosthärte des Zwetschgenbaums und bereitet ihn ideal auf den Winter vor.

Mangelerscheinungen

Mangelerscheinungen können dazu führen, dass Zwetschgenbäume ungesund und kümmerlich aussehen.

  • Stickstoffmangel: Gelbe und schwache Blätter, geringes Wachstum.
  • Phosphormangel: Dunkle Flecken auf den Blättern, schwaches Wachstum.
  • Kaliummangel: Bräunliche Blattränder, schlechte Fruchtausbildung.

Krankheiten und Schädlinge

Zwetschgenbäume sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Hier sind einige der häufigsten Probleme und deren Behandlung:

  • Blattläuse: Diese kleinen Insekten saugen den Saft aus den Blättern und können Viruskrankheiten übertragen. Behandlung: Pflanzenschutzmittel oder natürliche Schädlingsbekämpfung, z. B. mit Neemöl.
  • Monilia-Fruchtfäule: Ein Pilz, der während der Blüte in die Frucht eindringen kann, verursacht braune, mumifizierte Früchte. Behandlung: Fungizide (Mittel gegen Pilze) vor der Blüte auftragen und eine gute Baumpflege, um den Luftstrom zu fördern.
  • Schrotschusskrankheit: Pilzinfektion, die kleine, kreisförmige purpurrote Flecken auf den Blättern verursacht. Behandlung: Fungizidbehandlungen im Frühjahr und Herbst und Entfernen von befallenen Blättern.