Produkte zum Bekämpfen von Wühlmäusen kaufen – richtige Anwendung und Einsatzmöglichkeiten für Gitter, Fallen, Wühlmausgas
Wühlmäuse zu bekämpfen stellt jeden Gartenbesitzer vor große Herausforderungen. Zum einen möchte man natürlich möglichst tierschonend vorgehen, zum anderen aber auch mühsam angepflanzte Gemüsebeete, Rosen und Obstbäume vor Schaden bewahren.
Nicht zuletzt stellt sich auch die Frage, wie sich Wühlmäuse effektiv bekämpfen lassen. Immerhin reichen die Angebote hier vom Wühlmausgitter über Wühlmausfallen bis hin zu verschiedenen Mitteln zur Vertreibung wie Karbid („Wühlmausgas“).
Wir haben unter die Lupe genommen, was wirklich gegen Wühlmäuse hilft, und was man bei der Bekämpfung der ungebetenen Gäste im Garten beachten sollte.
Wühlmäuse im Garten bekämpfen
Wühlmäuse können im Garten große Schäden anrichten. Während der Maulwurf zwar ebenfalls Tunnel gräbt, ist er ein Nützling und vertilgt vor allem Schnecken, Würmer und Insekten.
Wühlmäuse hingegen sind Vegetarier mit einer Vorliebe für Wurzeln, Wurzelgemüse wie Möhren, Blumenzwiebeln und unterirdische Rhizome und Knollen wie Topinambur. Dadurch schädigen sie Gemüsebeete, junge Bäume und manchmal auch Zierpflanzen und Rosen.
Daran erkennt man Wühlmäuse
Bevor man Wühlmäuse bekämpfen kann, sollte man sichergehen, dass man es auch wirklich mit der Wühlmaus zu tun hat. Findet man Gänge und Erdhügel im Garten, kann auch ein Maulwurf dahinterstecken.
Als Nützling ist der Maulwurf jedoch streng geschützt, während die Wühlmaus als Schädling gemäß der Bundesartenschutzverordnung explizit vom Schutzstatus ausgenommen ist. Wühlmäuse darf man also fangen und sogar töten – Maulwürfe hingegen nicht.
Wühlmaus von Maulwurf unterscheiden
Optisch fällt die Unterscheidung leicht, denn der Maulwurf mit den Grabhänden und dem schwarzen Fell ist unverkennbar, während Wühlmäuse graue bis braune (selten auch rötliche) Mäuse mit kurzem Schwanz, kurzen Ohren und rundlichem Gesicht sind.
Sieht man nur die Gänge und Erdhügel, können folgende Hinweise helfen, eine Wühlmaus sicher zu bestimmen:
- Wühlmaushaufen haben ein seitliches Loch, während es beim Maulwurf mittig unter dem Haufen sitzt.
- Maulwurfshaufen enthalten reine Erde, während der Haufen von Wühlmäusen meist mit Gräsern, Wurzeln oder Pflanzenstücken durchsetzt ist.
- Wühlmausgänge haben große Durchmesser (ca. 8 cm) und sind hoch-oval, während der Maulwurf sich durch dünnere (ca. 5 cm), eher breit-ovale Gänge zwängt.
- Charakteristisch für Wühlmäuse sind lange, gerade, dicht unter der Oberfläche verlaufende Gänge.
- “Verwühlprobe”: Ein dicht unter der Erde liegender Gang wird über eine Länge 20 bis 30 cm aufgegraben. Bei bewohnten Wühlmausgängen dauert es nur wenige Stunden, bis die Maus von einer oder beiden Seiten her den Gang mit Erde verschließt. Maulwürfe hingegen würden unterhalb des geöffneten Ganges einen neuen Gang graben.
Tipps zur Bekämpfung von Wühlmäusen im Garten
Ist man sich sicher, dass es sich um Wühlmäuse handelt, kann man die Nager bekämpfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst oder der frühe Frühling, vor dem ersten Wurf.
Wühlmäuse können überaus hartnäckig sein. Es kann helfen, sich mit ebenfalls betroffenen Nachbarn abzusprechen. Gut bewährt hat sich auch, mehrere der unten aufgeführten Bekämpfungsmaßnahmen gleichzeitig einzusetzen.
Wühlmausgitter & Co: Wühlmäuse mechanisch fernhalten
Um Wühlmäuse zu bekämpfen, müssen es nicht immer die schweren Geschütze sein. Wer den Nagern unwichtigere Gartenbereiche überlässt, kann Gemüse, Hochbeete und wertvolle Pflanzen gezielt schützen.
Dafür eignet sich ein Wühlmausgitter, das unter Hochbeete gelegt oder im Boden versenkt wird. Auch Gitter oder Drahtkörbe um die Wurzeln von Pflanzen können mechanisch vor Wühlmäusen schützen. Die Gitter sollten lückenlos verlegt werden. Wichtig sind eine gute Stabilität, Langlebigkeit und ein rostfreies Material.
Wühlmäuse mit Wühlmausfallen bekämpfen
Mausefallen für Wühlmäuse gehören zu den sichersten und effektivsten Bekämpfungsmaßnahmen. Da Wühlmäuse fremde Gerüche und Menschengerüche meiden, sollte man alle Fallen nur mit Handschuhen anfassen und vor dem ersten Gebrauch am besten mit Erde abreiben.
Lebendfallen für Wühlmäuse
Eine Lebend-Mausefalle eignet sich für Wühlmäuse ebenfalls, der Einsatz ist aber oft weniger effektiv als bei Hausmäusen. Gute Chancen hat man, indem man den Wühlmausgang öffnet und eine tunnelförmige, beidseitig zugängliche Lebendfalle für Mäuse so in den Gang schiebt, dass die Seiten bündig mit der Falle abschließen.
Lebendfallen müssen allerdings häufig kontrolliert werden, um Tierleid und Stress zu verhindern. Bei im Boden eingegrabenen Fallen ist das nicht nur aufwändig, sondern birgt auch die Gefahr, dass die Wühlmaus wegen der häufigen Störung diese Stelle meidet und dadurch nicht in die Falle geht.
Alternativ lassen sich Lebendfallen (Kastenfallen oder Röhrenfallen) überirdisch neben den Zugängen zu den Wühlmausgängen aufstellen und abdecken, beispielsweise mit einem darüber gestülpten Mörtelkübel. Fängt man eine Wühlmaus lebend, sollte man sie ausreichend weit weg bringen, sodass sie nicht wieder zurückfindet.
Totfangfallen für Wühlmäuse
In vielen Fällen sind tierschonende Alternativen nicht umsetzbar oder reichen nicht aus, um Wühlmäuse zu bekämpfen.
Im Falle eines starken Auftretens von Wühlmäusen kann es am sichersten und effektivsten sein, die Tiere kurz und schmerzlos mit einer geeigneten Falle zu töten.
Dafür kommen folgende Arten von Wühlmausfallen in Fragen, um die Wühlmäuse zu bekämpfen:
- Bayrische Drahtfallen sind kostengünstig, benötigen aber Kraft und etwas Geschick zum Spannen. Da die Fallen nur von einer Seite aus ausgelöst werden kann, benötigt man zwei Fallen, die man links und rechts in einen eröffneten Wühlmausgang schiebt.
- Kasten- oder Röhrenfallen mit Schlagmechanismus können einseitig oder beidseitig auslösbar sein.
- Zangenfallen aus Metall oder die Supercat Wühlmausfalle aus Kunststoff werden von oben in den Wühlmausgang gesteckt, was das Anbringen und die Kontrolle erleichtert. Es reicht eine einzelne Falle pro Gang aus, da sie von beiden Seiten aus ausgelöst werden kann.
- Selbstschussfallen oder Selbstschusssets sorgen durch den hohen Gasdruck einer Spezialmunition für einen sehr schnellen und damit tierschutzgerechten Tod der Wühlmaus. Hierfür ist allerdings spezielle Munition (Platzpatronen) nötig, die im Fachhandel erworben werden muss. Bei falscher Handhabung besteht zudem Verletzungsgefahr.
Die besten Köder für Wühlmausfallen
Im Sommer finden Wühlmäuse überall Nahrung satt und gehen nur schlecht an Köder, egal welcher Art. Im Spätherbst und beginnenden Frühling ist das Nahrungsangebot knapper. In dieser Zeit hat man gute Chancen, dass Köder die Mäuse in eine Falle locken.
Als besonders effektive Köder für Wühlmäuse haben sich Wurzelgemüse wie Stücke von Möhren, Sellerie oder Topinambur bewährt.
Wühlmäuse vergrämen und vertreiben
Das Vergrämen, also das tierschutzgerechte Vertreiben von Wühlmäusen, ist manchmal möglich. Vor allem, wenn der Befall noch nicht zu groß ist, hat man damit unter Umständen dauerhaft Erfolg beim Bekämpfen der Wühlmäuse.
Karbid oder Wühlmausgas: Wühlmäuse mit Geruch vertreiben
Karbid, die Kurzform von Kalziumkarbid, wird manchmal auch als Wühlmausgas bezeichnet. Es handelt sich um eine Substanz, die in Brocken in den Wühlmausgängen ausgelegt wird. Durch Reaktion mit der Bodenfeuchtigkeit entsteht ein Gas, das unangenehm riecht und die Wühlmaus verscheucht.
Ultraschall und Hausmittel meist unwirksam
Geräte mit Ultraschall, die in den Boden gesteckt werden, oder hausgemachte Utensilien, die Geräusche im Boden verursachen, wirken oft schlecht bis gar nicht.
Um Wühlmäuse dauerhaft zu bekämpfen reichen diese Mittel im Normalfall deshalb nicht aus. Auch Knoblauchsud, Schnaps oder andere, stark riechende Flüssigkeiten in die Gänge zu gießen schreckt die Wühlmäuse, wenn überhaupt, nur kurzfristig ab.
Gift gegen Wühlmäuse
Giftköder sollten immer das letzte Mittel sein, wenn man Wühlmäuse bekämpfen möchte. Denn anders als Mäuse nehmen Wühlmäuse Fraßköder nicht immer an oder verschleppen sie über weite Strecken.
Die Köder müssen sicher und ohne Zugang für Wild- oder Haustiere in die Gänge eingebracht werden und sollten ausschließlich zu Zeiten ausgelegt werden, an denen die Wühlmäuse wenig andere Nahrung finden, also beispielsweise von November bis März.
Mäuseköder eignen sich hierfür nicht, es sollten spezielle Wühlmausköder verwendet werden. Im Zweifelsfall kann es sich lohnen, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu Rate zu ziehen.