Sonnenblumenkerne kaufen – das richtige Futter für Gartenvögel auswählen
Sonnenblumenkerne sind ein beliebtes Futter für Gartenvögel. Sie werden von vielen Vögeln angenommen und werden von Experten als artgerechtes Vogelfutter empfohlen. Nicht zuletzt sind sie auch käuflich vergleichsweise günstig zu erwerben und eignen sich perfekt als Bestandteil von Futtermischungen.
Geschälte und ungeschälte Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne kann man in zwei Varianten kaufen: geschält oder ungeschält. Geschälte Sonnenblumenkerne sind naturbelassene, nicht geröstete Sonnenblumenkerne, die nur von der Schale befreit wurden.
Beides ist empfehlenswert und beides wird von vielen Vögeln gerne gefressen. Allerdings sollte man bei der Entscheidung einige Punkte beachten.
Geschälte Sonnenblumenkerne: Vorteile
- keine Schalenabfälle an den Futterstellen (beispielsweise auch auf dem Balkon)
- keine Keimung heruntergefallener Samen
Ungeschälte Sonnenblumenkerne: Vorteile
- Vögel können länger beobachtet werden, weil das Fressen länger dauert
- Vögel zeigen ihr natürliches Verhalten beim Öffnen der Kerne
- besser lagerbar und verlieren bei Lagerung weniger schnell Vitamine und Nährstoffe
Darauf sollte man beim Kauf von Sonnenblumenkernen achten
Die Kerne sollten frisch aussehen und riechen. Außerdem sollte man überlegen, ob man den Vögeln im Garten lieber geschälte oder ungeschälte Sonnenblumenkerne anbieten möchte, was sich anhand der oben genannten Vor- und Nachteile gut entscheiden lässt – oder man füttert einfach beides.
Bei geschälten Sonnenblumenkernen kann es vorkommen, dass viele gebrochene oder zerbröselte Kerne vorhanden sind. Die Bruchstücke werden zwar von vielen Singvögeln genauso gerne aufgenommen, allerdings kann das manchmal ungünstig für die Fütterung sein, beispielsweise wenn die geschälten Sonnenblumenkerne in einem Vogelfutterspender angeboten werden sollen.
Bei ungeschälten Sonnenblumenkernen gibt zwei Varianten. Es gibt ungeschälte Kerne mit schwarzer und gestreifter Schale. Schwarze Sonnenblumenkerne gelten als ölreicher und sollen eine weichere Schale haben. Deshalb werden sie manchmal als besser geeignet für die Vogelfütterung empfohlen. Aber auch gestreifte Sonnenblumenkerne eignen sich sehr gut für unsere heimischen Gartenvögel. Hierbei sollte man am besten ausprobieren, welche Sorte und Marke die Vögel gerne fressen. Denn letztendlich ist die Akzeptanz bei den Vögeln das wohl wichtigste Auswahlkriterium.
Ungeschälte Sonnenblumenkerne enthalten oft noch Rückstände von der Ernte. Findet man im Vogelfutter größere Mengen an Ästchen, Stängeln oder Blättern hat das zwei Nachteile: Zum einen sind, bezogen auf das Packungsgewicht, entsprechend weniger Sonnenblumenkerne enthalten. Zum anderen können größere Stücke problematisch bei der Fütterung sein. Das Futter rutscht nicht durch Futterspender und auch im Vogelfutterhaus können grobe Bestandteile stören. Somit ist auch die Reinheit der Kerne ein Qualitätsmerkmal.
Sind Sonnenblumenkerne ein geeignetes Vogelfutter?
Diese Frage kann man kurz und knapp beantworten: Ja, Sonnenblumenkerne sind ein geeignetes Vogelfutter. Experten und auch der NABU geben an, dass Sonnenblumenkerne ein ideales Basisfutter für die Wildvogelfütterung sind.
Welche Vögel fressen Sonnenblumenkerne?
Sonnenblumenkerne sind deshalb so beliebt und werden von Experten empfohlen, weil sie von sehr vielen Vogelarten gefressen werden. Die heimischen Meisen wie Kohlmeise, Blaumeise, Haubenmeise, Tannenmeise oder Sumpfmeise lieben die fettreichen Körner.
Auch bei Vögeln aus der Familie der Finken sind Sonnenblumenkerne beliebt. Gerne werden sie vom Kernbeißer, Gimpel und Grünfink gefressen.
Selbst manche Insektenfresser wie der Kleiber nehmen hin und wieder sehr gerne Sonnenblumenkerne an. Und auch Amsel, Specht und Eichelhäher kommen gerne an Futterstellen, um sich dort den ein oder anderen Sonnenblumenkern abzuholen.
So kann man Sonnenblumenkerne am besten verfüttern
Sonnenblumenkerne eignen sich sowohl geschält als auch ungeschält für fast alle Arten der Fütterung. Sie können zur Bodenfütterung in Schälchen angeboten werden. Ideal sind sie auch zur Fütterung im Vogelfutterhaus. Und auch für Futterspender sind sie sehr gut geeignet.
Wie bei allen Futtermitteln für Vögel gilt: Massenfutterplätze sollte man vermeiden, um eine Ausbreitung von Krankheiten nicht zu begünstigen. Ideal sind mehrere, kleine Futterstellen. Diese sollten täglich gereinigt werden. Nicht gefressenes Futter sollte bei der Reinigung ebenfalls entfernt werden.
Wer den Platz dafür hat, kann auch selbst Sonnenblumen anbauen, sodass die Vögel im Herbst die reifen Samen picken können.
Eine zusätzliche Vogeltränke sorgt zudem für frisches Wasser und kann bei entsprechender Größe auch als Vogelbad dienen.
Winterfütterung oder Ganzjahresfütterung – wann kann man Sonnenblumenkerne verfüttern?
Die Fütterung von Wildvögeln im Winter wird inzwischen von Experten durchweg empfehlen. Untersuchungen zeigten, dass die Fütterung zum Artenschutz beiträgt. Da es immer weniger Insekten und geeigneten, naturnahen Lebensraum mit Futterpflanzen gibt, ist die Fütterung immens wichtig. Inzwischen wird oft empfohlen, die Fütterung auf den Herbst und das Frühjahr auszuweiten.
Außerdem hat sie auch noch weitere Vorteile: Denn die Winterfütterung erlaubt das Beobachten vieler einheimischer Vögel. Dadurch ermöglicht die Fütterung viele schöne Erlebnisse bei der Vogelbeobachtung und schult auch das Auge zum Erkennen zahlreicher Vogelarten.
Ganzjahresfütterung: Ja oder Nein?
Anders sieht es bei der Sommerfütterung aus. Hier sind sich die Experten nicht ganz einig und die Empfehlungen gehen auseinander. Die Vorteile liegen auf der Hand: Auch im Sommer sind Insekten seltener als früher und die Vögel haben es immer schwerer, ihren Futterbedarf zu decken. Gerade in der Brutzeit im Frühjahr bis Sommer müssen die Vogeleltern Höchstleistungen erbringen, da sie ihren eigenen Energiebedarf und den der Jungen decken müssen.
Gegen die Sommerfütterung spricht, dass das Futter bei Hitze schneller verdirbt und Krankheiten sich leichter ausbreiten. Oft wird auch als Argument gegen die Fütterung in der Brutzeit angeführt, dass die Vögel ihren Jungen die Sonnenblumenkerne füttern, wobei Schäden oder sogar Todesfälle bei den Jungvögeln befürchtet werden. Klar belegt ist dies jedoch nicht.
Die meisten Daten sprechen eher dafür, dass Vogeleltern hier sehr gut unterscheiden können, was sich für ihre Jungen eignet. So nutzen sie das Fett- und Körnerfutter zur Deckung des eigenen, großen Energiebedarfs. Dadurch haben sie mehr energetische Kapazitäten und mehr Zeit für die Insektensuche, um ihre Jungen zu versorgen.