Slackline kaufen – Für die Befestigung mit und ohne Baum
Die Slackline ist ein Gurtband, das zwischen zwei Befestigungspunkte gespannt wird und dem Balancieren dient. Geübte Sportler nutzen die Slackline nicht nur zum Seiltanzen, sondern auch für artistische Kunststücke.
Klassischerweise wird die Slackline zwischen zwei Bäumen gespannt, im heimischen Garten ist diese Art der Befestigung aber oft nur schwer möglich. Als Alternative gibt es Slackline-Sets, die auch ohne Baum verwendet werden können.
So funktioniert Slacklining
Als Slacklining oder Slacklinen bezeichnet man den Sport bzw. den Bewegungsablauf bei der Verwendung der Slackline. Dieser erinnert zunächst an klassischen Seiltanz: Der Athlet balanciert dabei auf einem Gurtband, das straff zwischen zwei Fixpunkten gespannt ist.
Die Herausforderung besteht im Halten des Gleichgewichtes und der Koordination beim Auf- und Absteigen sowie beim Überqueren der Slackline.
Anders als beim Seiltanz, wo das Seil straff gespannt ist und sich nur wenig bewegt, gibt die Slackline unter dem Gewicht des Sportlers deutlich nach (engl. slack: durchhängen, entspannen).
Beim Slacklining werden der Gleichgewichtssinn, die Koordination und die Muskulatur in den Beinen trainiert.
Weil dabei viele kleine Muskelgruppen angesprochen werden, eignet sich Slacklining ideal als Ausgleich zu anderen Sportarten, bei denen es ebenfalls auf ein gutes Gleichgewichtsgefühl ankommt.
Die Trendsportart entwickelte sich in den 1980er Jahren im Yosemite-Nationalpark: Die Freikletterer sahen das Balanciere auf Absperrseilen und Absperrketten als abwechslungsreichen und herausfordernden Zeitvertreib an. Zunächst nutzten sie dafür ihr Klettermaterial, im Laufe der Jahre entwickelte sich dann nach und nach die moderne Slackline als professionelles Trainingsgerät.
Slacklines sind hoch strapazierfähig und belastbar
Damit Slacklines den hohen Belastungen beim Spannen und Begehen gewachsen sind, müssen sie aus reißfesten und witterungsbeständigen Materialien gefertigt sein. Hochwertige Slacklines bestehen aus Polyester (PES) und sind in verschiedenen Breiten und Längen erhältlich. Für die Befestigung verfügen Slacklines über eine Ratsche, die das Spannen zwischen den Befestigungspunkten ermöglicht.
Die maximale Belastbarkeit hängt von der Verarbeitungsqualität, dem Material und der Stabilität der Fixpunkte ab, die meisten Modelle tragen aber problemlos bis zu 150 kg.
Slackline richtig und sicher befestigen
Zur Montage der Slackline stehen verschiedene Systeme zur Auswahl. Am weitesten verbreitet ist die Ratsche, mit der ein einfacher und schneller Aufbau der Slackline gewährleistet ist.
Alternativ kann die Slackline auch mit einem Flaschenzug befestigt werden. Sie sind etwas komplizierter in der Handhabung, für Slacklines mit einer Länge von über 30 m jedoch die bessere Wahl.
Um Verletzungen beim Slacklining zu vermeiden, sollte die Ratsche mit einem Ratschenschutz versehen sein.
Dabei handelt es sich um eine Schutzhülle aus Polyester, die um die Ratsche gelegt und dort mit Klettverschlüssen oder Druckknöpfen befestigt wird. Der Ratschenschutz verhindert beim versehentlichen Auftreten auf den Spanner Schnittverletzungen und Quetschungen.
Slackline zwischen Bäumen spannen
Um die Slackline am Baum zu befestigen, muss das Gurtband um den Baumstamm geschlungen und dort fixiert werden. Dabei sind Beschädigungen an der Baumrinde fast nicht zu vermeiden.
Diese entstehen nicht nur durch das Spannen der Slackline, sondern auch durch die Auf- und Abwärtsbewegungen, die beim Begehen der Slackline entstehen. Um den Baumstamm zu schützen, sollte deswegen ein Baumschutz verwendet werden.
Baumschützer sind auch als Treewear bekannt und reduzieren die Reibung zwischen Rinde und Gurtband. Sie verhindern aber nicht nur Schäden am Baumstamm, sondern auch am Gurtband selbst.
Bei manchen Slacklines sind einfache Baumschoner im Lieferumfang enthalten. Ob diese zum Umfang der vorhandenen Baumstämme passen, sollte vor dem Kauf ausgemessen werden.
Wer ganz sicher gehen will, bestellt zusätzlich zur Slackline ein Treewear Set in passender Größe. Für dicke Stämme ist XL Treewear in mehreren Längen erhältlich.
Slackline ohne Bäume befestigen
Nur in den wenigsten Gärten stehen ausreichend Bäume im gewünschten Abstand zur Verfügung, um eine Slackline sinnvoll dazwischen spannen zu können. Zur alternativen Befestigung des Gurtbandes stehen dabei verschiedene Lösungen zur Verfügung. Einige Hersteller bieten dafür spezielle Sets an, mit denen sich die Slackline überall im Garten oder auch unterwegs am Boden aufstellen lässt.
Diese Slackline-Sets bestehen aus zwei Erdankern, die im unteren Bereich über ein Gewinde verfügen, das von Hand in den Boden geschraubt wird. Oben befindet sich eine Öse, durch die das Gurtband der Slackline gefädelt werden kann.
Damit die Slackline nicht direkt auf dem Erdboden aufliegt, muss sie zusätzlich erhöht werden. Dafür eignen sich die speziellen, im Handel erhältlichen Stahlrahmen (slackframe), aber auch selbst gebaute Konstruktionen aus stabilem Holz.
Wichtig ist, dass die Erhöhung mindestens die gleiche Belastbarkeit aufweist wie die Slackline selbst. Die Stahlrahmen haben den Vorteil, dass die Slackline in verschiedenen Höhen gespannt werden kann. Damit sind sie auch für Anfänger und Kinder gut geeignet.
Slackline mit Gestell
Für das Slackline Training auf der Terrasse oder in kleinen Gärten sind Slackline-Gestelle im Handel erhältlich. Sie bestehen aus Metall und verfügen über eine Spannvorrichtung, in der das Gurtband befestigt ist.
Slacklines mit Gestell können in verschiedenen Längen aufgebaut werden, etabliert haben sich dabei Distanzen zwischen zwei und drei Metern. Damit ist diese Variante ein gutes Trainingsgerät für alle Nutzer, die zum Slacklining nur wenig Platz zur Verfügung haben.
Nicht alle Slackline-Varianten eignen sich für den Garten
Slacklining ist ein Trendsport, der sich seit einigen Jahrzehnten immer weiterentwickelt. Entsprechend haben sich hier eine große Anzahl an Varianten etabliert, die der Experimentierfreude der Trendsportler Rechnung tragen.
Zu den beliebtesten Varianten der Slackline gehören:
- Lowline/Trickline: Die klassische und am weitesten verbreitete Variante wird in Bodennähe etwa auf Kniehöhe gespannt (engl. low: tief, unten). Weil das Auf- und Absteigen auch für Kinder und Anfänger sicher und einfach möglich ist, sind Lowlines der Allrounder unter den Slacklines. Lowlines und Tricklines sind etwa 15 bis 25 m lang und eignen sich aufgrund der geringen Höhe sowohl für einfaches Vorwärts- und Rückwärtsgehen und für kleine Tricks und Kunststücke. Für Einsteiger und für die Verwendung im Garten sind sie die beste Variante.
- Longline: Bei dieser Disziplin wird die Slackline in einem möglichst großen Abstand zwischen zwei Fixpunkten gespannt. Hier entstehen hohe Anforderungen an das Material und auch an den Sportler. Longlining ist nur für Fortgeschrittene geeignet, im durchschnittlichen privaten Garten lassen sich die erforderlichen Distanzen von 100 m oder mehr nur schwer oder gar nicht erzielen.
- Highline: Highlines werden in mehreren Metern Höhe installiert. Sie eignen sich deswegen nicht für den Garten.
- Waterline: Die Waterline wird in größerer Höhe über ein Gewässer gespannt und ist deswegen ebenfalls keine Option für den privaten Garten.
- Jumpline: Jumplines sind relativ kurz und werden auf Distanzen von maximal 15 Metern gespannt. Durch den geringen Platzbedarf sind sie für den Garten geeignet. Ihre besondere Bauweise ermöglicht das Springen sowie das Ausführen von artistischen Übungen wie z. B. Salti. Wer zwei oder mehr Jumplines parallel spannt, kann auch von einer Slackline zur anderen springen. Jumplines eignen sich vor allem für erfahrene und fortgeschrittene Slackliner.
Ninja Line – ideal für Kinder und Einsteiger
In Anlehnung an die beliebte TV-Show Ninja Warrior sind im Handel Slackline Sets erhältlich, die zusätzlich mit einer Überkopf-Trainingsleine versehen sind. An dieser können sich Kinder und Slackline Anfänger festhalten und so die Slackline einfacher und sicherer überqueren.
An der oben angebrachten Trainingsleine können außerdem Turn- und Spielgeräte wie Griffe, Leitern oder ein Trapez befestigt werden. Einige Ninja Line Sets enthalten weitere Trainingsgeräte, die auf dem Boden platziert werden können.
Mit diesen kann im Garten ein ganzer Parcours errichtet werden, der Kraft, Ausdauer, Konzentration, Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn trainieren. Ninja Line Sets versprechen eine Menge Spaß und Abwechslung und sind vor allem bei Kindern deswegen sehr beliebt.