Die richtige Rosenpflege!

Aktualisiert am: 01.12.2022

Durch ihre vielseitige Schönheit haben Rosen es leicht, unter Gärtnern und Blumenliebhabern neue Freunde zu finden. Doch bei aller Leidenschaft für diese besonderen Kreationen – wie pflegt man Rosen richtig? Wenn nur diese Frage noch der Grund für das eigene Zögern ist, dann ist es Zeit, sich mit der richtigen Pflege von Rosen zu beschäftigen. Mit der geschickten Auswahl und ein paar hilfreichen Informationen steht der Freude an der eigenen Rose in Garten und Haus nichts mehr im Weg.

Standortwahl – wo soll die Rose hin?

Für jeden Platz gibt es die perfekte Rose. Kommen der richtige Standort und die passende Rose zusammen, ist der halbe Weg zur blühenden Pracht bereits zurückgelegt. Steht fest, in welchem Bereich die Rose gedeihen soll, müssen die restlichen Details geklärt werden. Unabhängig davon, ob die Rose in den Garten kommt oder im Haus bleiben soll, so wird sie immer viel Licht oder Sonne benötigen. In ihrem Hunger nach Sonne und Licht unterscheiden sich die verschiedenen Rosenarten kaum, denn nur wenige tolerieren zumindest Halbschatten. Selbst die als Geschenk zum Valentinstag beliebte Mini Rose braucht Pflege und zugleich viel Licht, damit sie nicht kümmert.​ Pflanzgefäße für die Pflege von Rosen im Topf oder im Kübel müssen groß genug und insbesondere tief genug sein, damit die Wurzeln sich gut in den Boden strecken können. Eine große, aber flache Schale ist also weniger geeignet als ein schlanker aber dafür hoher Kübel, der noch dazu sehr dekorativ auf Balkon und Terrasse wirkt.

Die passende Rose auswählen

Durch die vielen verschiedenen Züchtungen gibt es kaum einen sonnigen Standort, für den es nicht die passende Rose gibt. Diese Vielfalt hat großen Einfluss auf die Auswahl. Je genauer die Anforderungen sind, desto besser erfüllt die Rose später die Erwartungen. ​Einige Fragen helfen dabei, die Voraussetzungen zu klären und später pflegeleichte Rosen zu haben:

  • Bis zu welcher Höhe und Breite soll die Rose sich entwickeln? So entwickelt sich eine Rose wie die Chippendale zu einem üppigen Busch, der genug Platz zu allen Seiten haben will. Ein kleines Eckchen im Garten passt so gar nicht zur Rose Chippendale, die mit Pflege und Sonnenstunden Hunderte gefüllte Blüten trägt.
  • Soll es eine reine Strauchrose sein, eine Kletterrose oder vielleicht auch beides? Als Alleskönnerin eignet sich die Rose Eden, die mit Pflege und einer Rankhilfe diese Ansprüche erfüllt.
  • Passen eher klassische Blütenfarben in den Garten oder darf es auch eine auffallende Nuance sein? Die Pflege der Rose Westerland erfreut Fans kupferroter Blütenpracht, die sich zugleich eine beeindruckende Duftrose in ihren Garten holen.
  • Starker oder zarter Duft? Duftrosen sind nicht für jeden die richtige Wahl. Manchmal kann eine Allergie vorliegen, die eher die zart duftenden Züchtungen sinnvoll macht. Klassische China-Rosen mit ihrem zarten Teerosenduft erfordern allerdings viel Aufmerksamkeit und sind auch nicht sehr verbreitet. Für die chinesische Rose ist Pflege besonders wichtig, da sie als Vorläuferin der heutigen modernen Rosen doch anfälliger für Rosenkrankheiten ist. Häufig wird sie auch mit dem als China-Rose bezeichneten Chinesischen Roseneibisch oder Hibiskus verwechselt.

Pflege von Rosen im Garten

Ist die Entscheidung gefallen und die Container-Rose oder wurzelnackte Rose zieht in den Garten ein, fängt die Pflege richtig an. Am besten ist ein Platz mit Morgensonne und selbst für Halbschatten geeignete Rosen brauchen rund 5 Stunden Sonnenlicht am Tag.

Pflanzung

Rosen sind als wurzelnackte Rosen oder Containerrosen erhältlich. Wurzelnackte Rosen sollten erst etwas gewässert und beschädigte Wurzeln eingekürzt werden. Das Pflanzloch muss tief und auch breit genug sein, dass die Wurzeln genug Platz haben. Die Veredelungsstelle gehört unter die Erde. ​Rosen wachsen am besten in humoser, nährstoffreicher Erde, die keine Staunässe verursacht, wenn sie gerade in der ersten Zeit täglich gewässert werden. Dünger benötigen Rosen erst nach rund drei Monaten, zuvor reichen die Nährstoffe im Boden und geben der Rose Zeit, sich an ihrem Platz einzugewöhnen.

Grundpflege für Rosen

Neben dem Wässern erfordern Rosen regelmäßige, aber keine übermäßige Pflege.

  • Die Fläche rund um den Rosenstrauch sollte freigehalten werden, auch wenn Begleitpflanzen wie Lavendel die Rose ins rechte Licht rücken. Dieses Ziel ist leichter zu erreichen, wenn der Boden unter und um den Strauch mit Mulch bedeckt ist.
  • Vertrocknete oder abgeknickte Äste werden mit einer sauberen Rosenschere entfernt. Sauberes Schneidewerkzeug ist wichtig, damit die Schnittstellen nicht mit Krankheiten infiziert werden. Es ist sinnvoll, im Frühling Rosen zu pflegen. Dann wird zugleich der Formschnitt durchgeführt, der Wildtriebe und unschöne Wuchsformen verhindert.
  • Beim Wässern am Morgen oder Abend sollte das Gießwasser nicht über die Rosen gegossen werden, sondern nur auf den Boden darunter. Feuchtigkeit auf den Blättern fördert Krankheiten.
  • Während der Blütezeit, die bei vielen Züchtungen mehrfach von Frühsommer bis spät in den Herbst erfolgt, können die alten Blüten vorsichtig abgeschnitten werden.
  • Auch wenn moderne Rosen über eine beachtliche Winterhärte verfügen, so benötigen sie gerade in Regionen mit niedrigen Temperaturen einen Winterschutz. Dazu wird über der Veredelungsstelle Erde aufgehäuft, um den Extraschutz für die Pflanze zu gewährleisten.
  • Kümmert die Rose, zeigt sie dunkle Flecken auf den Blättern oder erscheinen diese mit einer weißlichen Schicht belegt, so handelt es sich um eine der typischen Rosenkrankheiten. Diese befallenen Stellen müssen entfernt werden und gehören nicht in den Kompost, um ihre Verbreitung zu verhindern. Im Handel werden zudem Mittel angeboten, die Sternrußtau, Mehltau, Rosenrost und Schädlinge beseitigen. Daneben können Hausmittel zum Einsatz kommen und die allgemeine Gesundheit der Rose muss durch einen guten Schnitt, die Verbesserung des Bodens und vielleicht sogar einen neuen Standort mit mehr Sonne gefördert werden.

Rosen auf dem Balkon und im Haus

Rosen eignen sich hervorragend für Kübel auf dem Balkon und der Terrasse. Wichtig ist, dass die Pflanzgefäße die richtige Größe und Höhe haben. Entsprechen die Bedingungen für die Pflege der Rose auf dem Balkon denen, die auch die Rosen im Beet vorfinden, wachsen und blühen Rosen im Topf wie eine Rose im Garten. Im Winter sollten sie allerdings in einem geschützten kühlen Innenraum mit genug Helligkeit ruhen. ​Zimmerrosen sind hingegen Freilandrosen, die etwas kleiner gezüchtet werden, da sie als Geschenk in Mode gekommen sind. Damit sie nicht eingehen, sollte die Rosenpflege im Zimmer zumindest darin bestehen, sie in ein größeres Pflanzgefäß umzutopfen und im Sommer draußen auf die Fensterbank, die Terrasse oder in den Garten zu stellen. Im Winter benötigen sie ihre Ruhephase in einem hellen, aber kühlen Raum. Heizungswärme und ein Südfenster gefallen ihnen nicht und die Lebensdauer ist dann nur kurz.

Besondere Rosen

Immer mehr Liebhaber finden die Englischen Rosen, die zwar wie alte nostalgische Rosen aussehen, aber moderne Züchtungen mit hoher Blühfreudigkeit, Winterhärte und Resistenz gegen Rosenkrankheiten sind. Sie bringen mit ihren besonderen Farben und gefüllten Blüten die verträumte Schönheit eines alten Landhauses in den Garten. ​Auch wenn sie auf den ersten Blick besonders anspruchsvoll durch ihre üppigen Blüten und den beachtlichen Wuchs erscheinen, so ist bei Nostalgie-Rosen oder Englischen Rosen Pflege und Zeitaufwand so günstig wie bei anderen modernen Rosen auch. Wenig Ansprüche stellt beispielsweise die Leonardo da Vinci Rose an Pflege und Sonnenstunden. Bei dieser Meilland Nostalgie Rose ist die Pflege dadurch noch einfacher, als sie auch einen Teil des Tages im Halbschatten toleriert.

Rosen haltbar machen

Irgendwann verblüht jede Rose und das hinterlässt oft eine gewisse Wehmut. Eine besonders schöne Schnittrose oder auch der Hochzeitsstrauch darf gerne länger als nur ein paar Tage ansehnlich bleiben. Es gibt mehrere Methoden für die Konservierung von Rosen:

  • Kopfüber aufhängen und trocknen lassen – diese Vorgehensweise ist der Klassiker, nimmt den Blüten aber viel von ihrer eigentlichen Schönheit.
  • Mit Glycerin vollgesogene Rosen halten sich lange und bleiben auch optisch sehr attraktiv. Glycerin ist in der Apotheke erhältlich.
  • Wer bereits Erfahrungen gesammelt hat, kann seine Rosen auch kandieren. Diese süße Konservierung eignet sich aber nur für solche Rosen, die garantiert nicht mit Insektiziden oder Pestiziden behandelt wurden.
  • Haarspray ist ein altes Hausmittel, um Rosen für einen kurzen Zeitraum zu behandeln. In der Vase oder als Tischschmuck im Gesteck eignet sich diese Methode sehr gut.

Rosen pflegen ist zwar eine Kunst, aber sie lässt sich leicht erlernen und außerdem noch vereinfachen, wenn die richtigen Rosen und der richtige Standort gewählt werden. Mit etwas Zeitaufwand und wachsender Erfahrung verwirklicht also jeder seinen Rosentraum.

Bildquelle: Gärtnerin in ihrer Gärtnerei © Kzenon- fotolia.com