So züchten Sie Rosen!

Aktualisiert am: 31.05.2023

Rosen gelten als die Königin der Blumen und sind in zahlreichen Farben und Formen anzutreffen. Als Schnittrose, als Beetrose, als Solitärpflanze oder als Kletterpflanze – Rosen haben immer einen hohen Schmuckwert. Die Züchtung neuer Sorten ist für viele Gärtner, aber auch für Hobbygärtner eine besondere Herausforderung. Es ist nicht so einfach, doch gibt es verschiedene Methoden zum Züchten von Rosen. Die Züchtung kann aus Samen, aus Stecklingen, aus Schnittblumen und durch Ableger erfolgen.

Unsere Empfehlung:

Rosen züchten oder vermehren?

Beim Rosen züchten denken viele Hobbygärtner daran, aus Samen, aus Stecklingen oder aus Schnittblumen neue Pflanzen heranzuziehen. Hier geht es eher um das Vermehren, denn beim Züchten kommt es darauf an, neue Sorten hervorzubringen. Das kann durch Kreuzen verschiedener Rosensorten, aber auch durch Veredlung erfolgen. Um das Rosen züchten und vermehren geht es, wenn eine neue Sorte durch Züchtung entstanden ist, die nun vermehrt werden soll.

Wie können Rosen gezüchtet werden?

Grundsätzlich sollten für die Zucht von Rosen nur gesunde und kräftige Pflanzen verwendet werden. Es hängt von der Art der Rosen ab, wie sie gezüchtet werden. Kann man aus Hagebutten Rosen züchten? Die Antwort auf diese Frage ist Ja, vor allem bei Wildrosen, deren Züchtung am einfachsten ist. Hier kann die Züchtung durch Samen und Ausläufer erfolgen; Wildrosen stellen keine besonderen Ansprüche. Schwieriger ist die Züchtung von Edelrosen, man kann für das Rosen züchten Stecklinge verwenden. Häufiger erfolgt die Züchtung jedoch durch Veredlung, die sogenannte Okulation. ​Die Rosenzucht kann also durch mehrere Methoden erfolgen:

  • Aus Stecklingen
  • Aus Schnittblumen
  • Aus Samen
  • Aus Ablegern

Rosenzucht durch Stecklinge

Rosen züchten durch Stecklinge ist eine einfache Methode, um Rosen zu züchten und zu vermehren. Die beste Zeit zum Schneiden von Stecklingen ist Ende Juli oder Anfang August. Die Triebe, die für Stecklinge verwendet werden, sollten ein Jahr alt und verholzt sein. Von einem solchen Trieb wird ein bleistiftlanger Steckling geschnitten. Ist bereits eine Blüte vorhanden, wird sie einige Millimeter über einem gut ausgebildeten Blatt entfernt. Unten wird der Steckling unterhalb eines Blattes oder einer Knospe abgeschnitten. Die unteren Blätter werden vom Steckling entfernt, der Steckling wird nun in ein mit Wasser gefülltes Glas gestellt, um zu bewurzeln. Alternativ dazu kann der Steckling auch gleich an einem schattigen Platz in humusreiche Erde gesteckt werden. Zuvor wird der untere Bereich des Stecklings in Bewurzelungspulver gesteckt, damit er schneller Wurzeln schlägt. Der Steckling sollte bis zum unteren Blatt in die Erde gesteckt werden.

Anleitung zum Züchten durch Stecklinge

  • Stecklinge ca. bleistiftlang schneiden
  • Eventuell Blüten oder Knospen über einem gut ausgebildeten Blatt entfernen
  • Steckling im unteren Bereich unterhalb eines Blattes abschneiden
  • Untere Blätter vom Steckling entfernen, nur die oberen Blätter dran lassen
  • Steckling kurz in Bewurzelungspulver tauchen
  • Steckling in humusreiche Erde einsetzen und angießen

Die Stecklinge können auch in Tontöpfen, die mit einem nährstoffreichen Substrat gefüllt werden, herangezogen werden. Der Vorteil liegt darin, dass die Stecklinge in der Wohnung oder im Gewächshaus überwintert werden können. Die Wärme beschleunigt das Wachstum, die Stecklinge können nicht erfrieren. Ist der Steckling deutlich gewachsen und hat er neue Blätter ausgebildet, war die Vermehrung erfolgreich. Nun kommt es darauf an, ob der Steckling Blüten hervorbringt.

Rosenzucht durch Schnittblumen

Sind keine Rosenpflanzen als Grundlage für die Zucht aus Stecklingen vorhanden, kann man Rosen züchten aus Schnittblumen. Die Vorgehensweise ist hier genauso wie bei der Rosenzucht aus Stecklingen, auch hier wird die Blüte oberhalb eines gut ausgebildeten Blattes entfernt, auch die unteren Blätter werden entfernt. Der so entstandene Steckling kann wieder in Bewurzelungspulver getaucht und dann in humusreiche Erde gesteckt werden. Aus Schnittblumen kann man auch Rosen in extravaganten Farben züchten, so kann man blaue Rosen züchten, wenn man die entsprechenden Schnittblumen erwirbt.

​Rosen züchten mit Kartoffeln

Bei der Zucht aus Schnittlblumen kann man Kartoffeln zur Hilfe nehmen. In die Kartoffel wird ein Loch gebohrt. Der aus der Schnittblume gewonnene Steckling wird in die Rose gesteckt, die Kartoffel mit dem Steckling wird in die Erde gebracht. Wichtig ist ein heller Standort, doch direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Darüber wird eine Pflanzhaube gestülpt, um ein Mikroklima zu erzeugen und das Anwachsen zu beschleunigen. Auf diese Weise kann man sogar schwarze Rosen züchten, wenn schwarze Rosen als Schnittblumen verwendet werden.

​Rosenzucht durch Samen

Rosen züchten aus Samen ist für verschiedene Arten von Rosen geeignet:

  • Wildrosen
  • Strauch- und Edelrosen
  • Ramblerrosen

Rosensamen werden nicht so einfach verkauft, daher benötigt man Hagebutten, um die Samen zu gewinnen. Die reifen Hagebutten werden im Herbst gesammelt, die Samen werden daraus gelöst. Die Samen werden für einige Tage in Wasser gelegt. Die Samen an der Oberfläche können nicht für die Zucht verwendet werden, da sie nicht keimfähig sind. Lediglich die Samen, die am Boden liegenbleiben, sind keimfähig. Diese Samen werden nun aus dem Wasser genommen und ca. einen Monat lang bei einer Temperatur von 4 Grad Celsius im Kühlschrank aufbewahrt, um die Keimung anzuregen. Die Samen werden anschließend in eine flache Schale mit Anzuchterde gesät, sie sollten ca. einen Zentimeter tief in die Erde gelegt werden. Diese Saat muss kühl und feucht gehalten werden, bis die ersten Keime sichtbar werden. Bilden sich die ersten Pflänzchen, benötigt die Schale einen hellen, nicht zu warmen Standort. Wichtig ist, dass die Pflänzchen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Haben die Pflänzchen vier bis sechs Blätter ausgebildet, werden sie in kleine Töpfe mit einer nährstoffreichen Gartenerde gepflanzt. Im Mai, nach den Eisheiligen, können die Pflänzchen ins Freiland gebracht werden, sie benötigen einen sonnigen und windgeschützten Standort sowie humusreichen Boden.

Rosen züchten durch Ableger

Bei Wildrosen kann man Rosen aus Ablegern züchten, doch eignet sich diese Methode auch für:

  • Kletterrosen
  • Ramblerrosen
  • Strauchrosen

Die Zucht durch Ableger ist einfach; lange Triebe müssen nur bis zum Boden gebogen werden, bis sie dort antreffen. Verholzte Triebe können leicht eingeschnitten werden, um das Brechen zu vermeiden. Von den Trieben werden die Blätter entfernt, unterhalb des Auges wird der Trieb eingeschnitten, darauf wird Bewurzelungspulver gegeben. Die Absenker werden ca. 20 Zentimeter tief in die Erde gesteckt, die mit Kompost angereichert werden sollte. Die Triebe sollten mit einer Astgabel im Boden festgehalten werden. In den folgenden Wochen muss die Erde gut befeuchtet werden, sie sollte jedoch nicht zu nass sein. Der bewurzelte Absenker kann im Frühjahr des Folgejahrs von der Mutterpflanze getrennt werden.

Veredlung von Rosen

Rosen züchten und veredeln ist bereits etwas anspruchsvoller, diese Methode wird jedoch bei Rosenzüchtern und in Gärtnereien verwendet. Die Veredlung wird auch als Okulation bezeichnet. Man benötigt eine Wildrose als Unterlage und eine Edelsorte. Von der Edelsorte wird ein Auge geschnitten. Das Auge der Edelsorte wird in den Wurzelhals einer Wildrose eingefügt. Die Wildrose ernährt die Edelrose, so hat die Edelrose aufgrund des starken Wachstums der Wildrose eine gute Wachstumsgrundlage. Die beste Zeit zum Veredeln von Rosen ist der Juli, da die Rosen dann voller Saft sind. Auf den Wurzelhals der Wildrose wird ein Schnitt in T-Form gebracht, von der Edelrose wird ein ca. 2 cm langes Rindenstück mit nur einer Knospe geschnitten, die Rinde wird vorsichtig gelöst. Die Knospe wird in den geöffneten Schnitt der Wildrose eingefügt. Die entstandene Wunde muss vorsichtig mit Bast verbunden werden. Im Frühjahr des Folgejahres wird der obere Teil der Wildrose oberhalb des T-Schnitts entfernt. Die starkwüchsige Wildrose als Unterlage zwingt die Edelknospe zum Austreiben. Im Juni wird von der Edelrose die Spitze entfernt, damit sie sich verzweigen kann.

Regenbogenrosen züchten – geht das?

Regenbogenrosen werden hin und wieder im Online-Versand oder in Blumengeschäften angeboten. Wer aus diesen Schnittblumen Regenbogen Rosen züchten möchte, wird keine Regenbogenrosen bekommen, denn diese Rosen sind mit Farbe behandelt. Das ist ein komplexer Prozess, die Rosen werden in Wasser mit Farbe gestellt und nehmen die verschiedenen Farben unterschiedlich an.

​Rosenzucht durch Kreuzen

Bei der Rosenzucht durch Kreuzen entstehen neue Sorten, doch ist das ein sehr langwieriger Prozess, der von erfahrenen Rosenzüchtern angewendet wird. Eine Rosenpflanze wird als Mutter ausgewählt, eine andere Rosensorte wird als Vater gewählt. Die Blüten der Vaterpflanze sollten möglichst weit aufgeblüht werden, um Pollen zu gewinnen, der dann auf die Blüten der Mutterpflanze gebracht wird, die ebenfalls weit aufgeblüht sein sollte. Von der Mutterpflanze wird anschließend der Samen genommen, hier erfolgt dann die Zucht durch Samen.   Bildquellen: Bush of beautiful roses in a garden © dvoevnore – fotolia.com