Raupenleim kaufen – passende Produkte und richtige Anwendung
Es gibt verschiedene Schädlinge an Bäumen und Sträuchern, die im Laufe ihres Vermehrungszyklus am Stamm emporklettern. Dagegen ist Raupenleim wirksam, der ringförmig auf die Rinde aufgetragen wird, und einen guten Ersatz für die altbekannten Leimringe darstellt.
Besonders oft wird Raupenleim bei Obstbäumen gegen den Frostspanner verwendet, doch auch viele weitere Schädlinge können damit umweltschonend und giftfrei bekämpft werden. Für die optimale Wirkung ist jedoch wichtig, dass ein hochwertiger Raupenleim verwendet wird, und dass der Leim zur richtigen Zeit und mit der richtigen Technik angewendet wird.
Die richtige Anwendung von Raupenleim
Raupenleim ist meist eine zähe, klebrige Masse, deren Konsistenz an Honig erinnert. Der Leim ist jedoch auch in etwas flüssigerer Form als Leim-Spray erhältlich. Raupenleim-Spray wird einfach ringförmig auf den Baumstamm oder Äste aufgesprüht. Klassischen Raupenleim trägt man mit einem Pinsel oder Spachtel als Ring auf die Baumrinde auf.
Platzierung des Raupenleim-Rings am Baum:
- Raupenleim wird ungefähr in 30 bis 40 cm Höhe aufgetragen, je nach Baumgröße
- Gras, Unkraut und benachbarte Stauden und Sträucher dürfen keine Brücken bilden und oberhalb des Leimrings die Baumrinde berühren.
- Die Breite des aufgetragenen Leimrings sollte nicht unter 20 cm betragen
- Es können auch nur einzelne Äste mit Raupenleim geschützt werden, beispielsweise um Ameisenstraßen zu blockieren
Möglich ist auch, mit Hilfe von speziellem Leimringpapier oder eigenem Papier einen Leimring selbst herzustellen. Dazu wird der Raupenleim auf das Papier gestrichen. Dieses wird um die Rinde gewickelt. Das ist ideal für Bäume mit besonders empfindlicher Rinde oder wenn nach der Anwendung ein vollständiges Entfernen des Raupenleims gewünscht ist.
Ansonsten bleibt der Raupenleim an der Rinde, bis er von Wind und Witterung innerhalb einiger Wochen oder Monate von selbst abgetragen wird. Aufgrund dieser Abtragung ist bei Raupenleim hin und wieder ein Auffrischen nötig, wenn eine lange Wirkungsdauer gewünscht ist.
Der Zeitpunkt zum Auftragen richtet sich nach der Art des Schädlings, der bekämpft werden soll. Leimringe gegen den Frostspanner trägt man bereits im Herbst (September bis Anfang Oktober) auf, gegen Ameisen und Blattläuse wird der Leim aufgetragen, sobald die ersten Läuse aktiv werden.
Gegen diese Schädlinge hilft Raupenleim
Raupenleim wird gegen unterschiedliche Schädlinge an Bäumen eingesetzt. Dazu gehören unter anderem verschiedene Falter, deren Raupen an Bäumen Fraßschäden verursachen. Die bekannteste Art, gegen die Leim an Baumstämmen eingesetzt wird, ist der Frostspanner. Doch Raupenleim ist auch gegen eine Reihe weiterer lästiger oder schädlicher Insekten hilfreich. Wichtig ist, zu wissen, welche Schädlinge sich im Garten zugange machen. Denn danach richtet sich, wann der Raupenleim aufgetragen wird.
Raupenleim gegen Frostspanner
Die Raupen des kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) können große Fraßschäden an Obstbäumen wie Kirsche, Apfel, Birne und Pflaume hervorrufen. Bisweilen werden aber auch Ahorn, Linde, Buche und andere Bäume befallen.
Ab dem späten Herbst und Winter – sobald der namensgebende Frost eintritt – findet die Paarung der Frostspanner statt. Die männlichen Motten fliegen in die Bäume. Die weiblichen Motten sind flugunfähig und krabbeln den Stamm empor. Hält Raupenleim die weiblichen Frostspanner auf, wird die Vermehrung effektiv verhindert.
Möchte man Frostspanner bekämpfen, ist die ideale Zeit zur Anbringung des Raupenleims im September. Der Leim sollte mindestens bis Ende Januar funktional sein, bis dahin sollte man ihn deshalb bei Bedarf auffrischen, falls die Klebkraft nachlässt.
Raupenleim gegen Schneespanner
Die Vermehrung dieser Motten verläuft ähnlich wie beim Frostspanner, findet jedoch meist etwas später (Januar bis April) statt. Typische Futterpflanzen der Raupen sind Salweide, Zitterpappel, Hainbuche, Stieleiche, Schlehe und weitere Sträucher und Bäume.
Raupenleim gegen Ameisen und Blattläuse
Ein gewisser Befall verschiedener Pflanzen mit Blattläusen ist normal und harmlos. Allerdings kann ein Massenbefall bis zum Verkümmern von Blättern und jungen Triebe und sowie zu Ernteausfällen führen.
Ameisen bilden mit Blattläusen oft eine symbiotische Gemeinschaft. Die Blattläuse scheiden Honigtau aus, der Ameisen als Nahrungsquelle dient. Dafür halten die Ameisen Fressfeinde fern und unterstützen dadurch die Blattlauskolonien beim Wachstum und der Ausbreitung.
Raupenleim durchbricht die Ameisenstraßen, sodass er auch gegen Blattläuse an Bäumen, zum Beispiel an Kirschbäumen, gut wirksam ist. Die Anwendung des Raupenleims ist je nach Temperaturen ungefähr ab Anfang März sinnvoll.
Raupenleim gegen Miniermotten
Miniermotten fressen charakteristische Gänge in Blätter, sie “minieren” die Blätter. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Arten, die auf bestimmte Bäume oder Sträucher spezialisiert sind, zum Beispiel Ahorn, Rosskastanie, Azaleen, Eiche, Flieder oder Buche.
Raupenleim gegen Blutläuse
Blutläuse, aus den USA eingewanderte Pflanzenschädlinge aus der Unterordnung der Blattläuse, führen bei Apfelbäumen und anderem Kernobst zum sogenannten Blutlauskrebs, Wucherungen an den Bäumen.
Im Frühjahr wandern die Läuse nach dem Überwintern in Rindenspalten und im oberen Wurzelbereich zu den austreibenden Blättern und Trieben. Raupenleim hat sich hier deshalb ebenfalls gut bewährt.
Das zeichnet einen guten Raupenleim aus
Möchte man einen guten und geeigneten Raupenleim kaufen, gibt es einige Kriterien, die wichtig sind. Dazu gehören:
- Gute Klebfähigkeit: Schädlinge sollten effektiv am Leimring haften bleiben.
- Lange Haftung an der Rinde: Wie lange Raupenleim hält, hängt vom Produkt, aber auch von der Witterung ab.
- Grüne Farbe: Diese schont Nützlinge, da Untersuchungen zeigen, dass diese von anderen Farben zum Teil angezogen werden.
- Aus natürlichen Inhaltsstoffen: Umweltfreundlicher Raupenleim enthält ausschließlich natürliche Harze und andere natürliche Inhaltsstoffe.
Vorteile und Nachteile von Raupenleim
Raupenleim ist eine schonende Methode, um bestimmte Schädlinge einzudämmen, die den Baumstamm entlangwandern. Wer Raupenleim kaufen möchte, sollte die Vor- und Nachteile kennen und vorher abwägen.
- enthält keine Insektizide oder andere Gifte
- kaum “Beifang”, Nützlinge werden geschont
- eignet sich auch für Naturgärten und okölogischen Landbau
- schließt absolut dicht mit der Rinde ab, während bei Papierleimringen manchmal Schädlinge unter dem Ring hindurchkrabbeln können
- kann bei besonders empfindlichen Bäumen die Rinde schädigen
- ist in der Anwendung klebrig und klebt auch an Händen und Kleidung
- Auffrischen kann nötig sein, da sich Raupenleim witterungsbedingt mit der Zeit abträgt
- im Gegensatz zu Leimringen verbleiben die festgeklebten Insekten am Baum und können nicht mitsamt Leimring entsorgt werden