Viele Informationen zur richtigen Rasenpflege drehen sich um das Mulchen. Rasenmähen oder Rasen wässern erklärt sich schon aus dem Begriff, doch was ist Mulchen überhaupt und was bringt Mulchen neben den ganzen anderen Pflegearbeiten?
Die natürliche Rasenpflege mit Mulch
Um es gleich vorwegzunehmen: Mulchen bedeutet nicht, einfach beim üblichen Rasenmähen ohne Fangkorb zu arbeiten und den Rasenschnitt oben auf den Halmen liegen zu lassen. Was bedeutet Mulchen dann?
- Stark zerkleinertes Schnittgut wird dem Hausrasen wieder zugeführt.
- Zuvor für das Wachstum der Halme benötigte Nährstoffe gelangen dadurch wieder zu den Pflanzen zurück.
- Beim Mulchmähen entfällt die gesonderte Kompostierung von Rasenschnitt.
Damit der Mulch gut für den Rasen ist, muss er allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Die Schnittreste müssen so klein sein, dass sie nicht zu einer klumpigen Schicht über dem Rasen zusammenkleben. Nur dann fallen die kleinen Pflanzenteile zwischen die Halme, kompostieren gleich an der richtigen Stelle und werden zu natürlichem und kostenlosen Dünger.
Um bei der Rasenpflege Mulchen richtig einzusetzen, sind nur wenige Grundlagen zu beachten.
1. Trockener Rasen
Gerade beim Mulchen mit Rasenschnitt sollten Mulch und der Rasen selbst trocken sein. Feuchtigkeit verklebt den Schnitt und bildet Klumpen. Direkt nach einem Regenguss oder auf taunassem Rasen können weder der Rasenmäher noch der Mulchmäher ihre Aufgabe wirklich effektiv erfüllen.
2. Kurzer Rasen
Mulchen oder Mähen von langen Halmen verringert die Erfolge der Rasenpflege. Besonders günstig für die natürliche Rasendüngung mit Mulch ist es, wenn die Halme regelmäßig und kurz geschnitten werden. Sie werden durch einen wöchentlichen Schnitt kräftig und stehen gerade. Beim Mulchen mit Grasschnitt gleich beim Mähen kann dieser sofort zwischen die Halme sinken. Auch beim nachträglichen Mulchen erleichtert ein kurzer Rasen das Einharken des Mulchs.
3. Richtige Gartengeräte verbessern das Ergebnis
Soll eine dauerhafte Umstellung auf Mulchmähen erfolgen – was bei großen Rasenflächen besonders sinnvoll ist – müssen die richtigen Geräte verwendet werden. Die Anschaffung eines Mulchrasenmähers sorgt für die optimale Größe des Schnittguts und verhindert, dass sich Rasenfilz und verklebte Schnittgutflecken bilden.
Das richtige Material zum Rasenmulchen
Mulch ist nicht nur Rasenschnitt. Was aber ist Mulch dann?
- Mulch ist organisches Material zur Abdeckung des Bodens.
- Normalerweise ist Mulch noch nicht verrottet. Kompostierter Rasenschnitt ist also kein Mulch im eigentlichen Sinn, sondern zählt als Humus.
Neben dem Grasschnitt eignet sich als Materialquelle, die oft im eigenen Garten schon vorhanden ist: Mulchen mit Laub- dabei ist allerdings auf die Art des Laubs zu achten, da viele Gerbstoffe in Blättern enthalten sind. Mulchen mit Brennnesseln– der Nährstoffgehalt ist geeignet, die Ernte aber mitunter schmerzhaft. Außerdem müssen Brennnesseln nach dem Schnitt in einem zusätzlichen Arbeitsgang durch einen Häcksler geschickt werden. Mulchen mit Stroh– die Verwendung ist eher als Deckschicht üblich und ein vertrauter Anblick unter Erdbeerpflanzen. Das Mulchen mit Heu oder anderen hier aufgeführten Materialien gehört also weniger zur Rasenpflege und mehr zur allgemeinen naturnahen Pflege von Gemüse- und Staudenbeeten. Bekannt für diesen Zweck ist aus dem Gartenbedarf der fertige Rindenmulch. Es entstehen bei der Verwendung dieser Pflanzenreste außerdem beim Rasen mulchen Nachteile, weil zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich sind und der Rasenschnitt trotzdem übrig bleibt und entsorgt werden muss. Am sinnvollsten ist es also, gleich beim Rasen mulchen einen Arbeitsgang mit dem Mulcher anzustreben.
Mulcher und Rasenmäher
Es muss nicht gleich ein Mulcher in Traktorgröße für die professionelle Nutzung sein, der dem Gartenbesitzer die ökologische Rasenpflege erleichtert. Gute Rasenmäher mit einem Mulchkit oder ein Rasenmulcher für den privaten Gebrauch sind ebenso gut. Im Grunde hängt es davon ab, wie oft und für welche Fläche Bedarf besteht.
1. Mulchen als Test
Wer noch nicht wirklich von den Vorteilen des Mulchens überzeugt ist und einfach testen will, ob er seinen Rasen zukünftig so pflegen will, kann es sich günstig und einfach machen.In mehreren Durchläufen wird der Rasen sehr kurz geschnitten, wobei das Schnittgut zunächst noch aufgefangen wird. Ist die richtige Länge zwischen 4 cm und 6 cm erreicht, erfolgt das Mulchen mit dem normalen Rasenmäher ohne Auffangkorb. Zur besseren Verteilung kann der Rasen danach noch geharkt werden. Es sieht zwar für neugierige Nachbarn seltsam aus, aber der Mulch verteilt sich besonders gut, wenn die frisch gemähte Fläche einmal mit einem groben Straßenbesen ohne festen Druck bearbeitet wird.
2. Mulchen als Option
Wer sich hingegen alle Möglichkeiten offenhalten will, entscheidet sich für einen Rasenmäher mit einem Mulchkit. Was ist ein Mulchkit? Darunter ist ein Zubehör für Rasenmäher zu verstehen, mit denen vorhandene Geräte einfach erweitert werden. Gewöhnlich besteht das Set aus einem Einsatz, der den Rasenschnitt wieder zurück zu den Schnittmessern lenkt und so erneut zerkleinert. Je nach Ausführung kann auch ein spezielles Messer zum Mulchset gehören. So ein nachträglich einzusetzendes Set lässt die Entscheidung offen, wann und wie oft Mulchen auf dem Pflegeplan stehen soll.
3. Rasenmulcher komplett
Ist die Entscheidung gefallen, regelmäßig den Rasen richtig mulchen zu wollen, so empfiehlt sich ein Rasenmäher mit Mulchfunktion.Solche Mulchmäher sind speziell an die Anforderungen angepasst, die beim Mulchen entstehen. Sie zerkleinern das Schnittgut gründlich und so fein, dass es dem Rasen als natürlicher Dünger schnell zur Verfügung steht. Bei einem Gerät mit Umschaltfunktion hat man auch weiterhin die Wahl, ob man bei diesem Schnitt mulchen oder auffangen will.
Fazit
Wie oft man einen Rasen mulchen will, ist eine individuelle Entscheidung. Möglich ist dies auch bei jedem Mähen, wenn die richtigen Mulchmesser am Werk sind oder der Rasenschnitt sehr kurz bleibt. Auch neuen Rasen mulchen ist möglich. Dieser wird dann gleich regelmäßig gedüngt. Mulchen ist also eine sehr günstige und einfache Art, sich das Rasenmähen zu erleichtern und zugleich Kosten für zusätzlichen Dünger zu sparen. Der Einsatz eines Mulchmähers hat kaum oder gar keine Nachteile. Der Rasen verfilzt durch den Mulch nicht stärker und dank der deutlichen Verkleinerung des Schnittguts sind auch keine Platten aus Rasenschnitt zu erwarten, unter denen sich die Schnecken ungehemmt vermehren. Dafür hilft Mulchen gegen Unkraut und spart Platz in der Biotonne, wenn der Rasenschnitt gleich dort bleibt, wo er auch hergekommen ist.