Egal ob man sich einen gepflegten, englischen Rasen wünscht, eine Spielfläche für die Kinder oder einen weniger pflegeintensiven Blumenrasen. Um das Rasen schneiden kommt man nicht herum. Denn: Einen Rasen, den man nicht mähen muss, gibt es nicht. Und wer es sich angewöhnt, regelmäßig zum Rasenmäher zu greifen, hält auch den Arbeitsaufwand und das anfallende Schnittgut in Grenzen.
Gepflegt in die neue Saison: der erste Schnitt im Jahr
Die Frage, wann man im Frühjahr Rasen mähen sollte, ist leicht beantwortet. Da der Rasen im Winter sein Wachstum einstellt, macht sich das neue Grün im Frühjahr relativ schnell bemerkbar. Wenn die Halme sichtbar sprießen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Je nach Witterung kann das schon im März, oft aber auch erst im April der Fall sein.
Wie oft, wie kurz: Unkraut und Verbrennungen vermeiden
Im Frühsommer ist das Wachstum des Rasens beachtlich. Hier kann durchaus wöchentliches Mähen angebracht sein. Werden die Halme zu lang, hat der Rasen nach dem Mähen unschöne braune Flecken. Um sich das wöchentliche Mähen zu ersparen, wäre es aber völlig falsch, die Schnitthöhe möglichst niedrig einzustellen. Wer den Rasen zu kurz schneidet, riskiert, dass der Rasen in einer folgende Trockenperiode vertrocknet oder gar verbrennt und sich kahle Stellen bilden, die dann gern von Unkräutern wie Klee, Hahnenfuß, Löwenzahn und Hirtentäschelkraut besiedelt werden. Diese Unkräuter sind nur schwer wieder in den Griff zu bekommen. Die ideale Schnitthöhe für den Rasen ist vier Zentimeter. Bei einer Länge von maximal zehn Zentimetern sollte wieder gemäht werden. Im Hochsommer und bei großer Hitze wächst der Rasen nicht ganz so schnell. Dann können die Schnittintervalle ruhig etwas ausgedehnt werden. Doch wann sollte man den Rasen am besten mähen, wenn es sehr heiß ist? Die beste Zeit dafür sind die frühen Abendstunden, denn dann können die nun freiliegenden Halme nicht von der sengenden Sonne verbrannt werden, sondern gewöhnen sich langsam an das Licht. Dann kann auch der Rasensprenger zum Einsatz kommen, um den Boden mit Feuchtigkeit zu tränken. Ansonsten muss man den Rasen nach dem Mähen nicht wässern, es sei denn, er wurde im Anschluss an die Mahd gedüngt. Damit der Dünger schneller ins Erdreich transportiert wird, ist das Gießen unerlässlich.
Rasen mähen oder mulchen: Was ist besser?
Ein besser oder schlechter gibt es hier nicht. Wer seinen Rasen mulchen möchte, muss dazu einen Mulchmäher verwenden und regelmäßig Zeit zum Mähen haben. Keinesfalls sollte man zu lange Halme auf dem Rasen liegen lassen. Nur wenn das Schnittgut beim Mulchen sehr kurz ist, kommt es dem Rasen als Humuslieferant zugute. Gute Dienste leisten hier zum Beispiel auch Mähroboter, die ständig in Betrieb sind. Zur Vorbereitung wird der Rasen einmal mit dem normalen Rasenmäher auf die gewünschte Höhe eingekürzt. Der sofortige Einsatz des Mähroboters gewährleistet eine gleichbleibende Schnitthöhe und eine feine Verteilung des Schnittguts. Wer keine Zeit für die regelmäßige Pflege und auch keinen Roboter zur Verfügung hat, sollte seinen Rasen besser nicht mulchmähen, sondern ihn auf herkömmliche Weise pflegen.
Rasen mähen: Diese Zeiten schreibt der Gesetzgeber vor
Benzinmäher, Elektro- und Akkumäher haben eins gemeinsam: Sie machen viel Krach. Die Frage, ob man sonntags Rasen mähen darf, erübrigt sich eigentlich von selbst. Denn nicht nur die direkten Nachbarn würden einem bei einer solchen Lärmbelästigung auf’s Dach steigen. Doch auch wochentags schreibt der Gesetzgeber bestimmte Zeiten für das Rasenmähen vor. Für Das Rasen mähen am Samstag gelten dieselben Zeiten wie für alle Werktage:
- zwischen 9 und 13 Uhr
- von 15 bis 17 Uhr
Wer einen Rasenmäher mit dem EU-Umweltzeicehn sein eigen nennt und damit ein vorbildlich leises Gerät besitzt, darf dieses ab 7 Uhr morgens bis 20 Uhr abends benutzen. Dasselbe gilt im übrigen für Mähroboter, die ja nun wirklich flüsterleise arbeiten. Sie sind die einzigen, die sogar am Sonntag betrieben werden dürfen. Wann man Rasen mähen darf, richtet sich allerdings maßgeblich nach den Vorschriften der eigenen Gemeinde oder der Stadt. Das Ordnungsamt gibt Auskunft über die vorgeschriebenen Ruhezeiten, die von Bundesland zu Bundesland variieren können.
Pflegetipps für Problemzonen
Nassen oder feuchten Rasen sollte man am besten gar nicht mähen. Zum einen verklebt das Schnittgut im Mähwerk. Das Mähen längerer Strecken ist kaum möglich, weil das Messer immer wieder von Rasenklumpen befreit werden muss. Zum anderen wird durch das Mähen bei nasser Witterung Schimmelbefall gefördert. Manchmal lässt es sich jedoch nicht vermeiden, dass nasser Rasen auch gemäht werden muss. Zum Beispiel in ungünstigen, schattigen Lagen, die immer etwas feucht sind oder im Herbst, wenn der Rasen nicht mehr abtrocknet. Hier ist es sinnvoll, zweimal zu mähen. Beim ersten Mal wird das Mähwerk höher eingestellt. Der Mäher schneidet nur den oberen Teil der Halme ab, das Schnittgut verklumpt nicht ganz so schnell im Mähwerk. Nach einer Wartezeit von einem Tag (in dieser Zeit richten sich die Halme wieder auf und können möglicherweise etwas trocknen) wird der Rasen auf die gewünschte Länge geschnitten. Ähnlich verfährt man, wenn man hohen Rasen mähen muss. Je nachdem, wie hoch der Rasen bereits ist, mäht man im ersten Durchgang mit der Motorsense die langen Halme ab und harkt das Schnittgut zusammen. Im zweiten Durchgang mäht der Rasenmäher den Rasen auf vier bis sechs Zentimeter. Bei einer Rasenfläche, die lange keinen Rasenmäher gesehen hat, muss man sich darauf gefasst machen, dass der Rasen erst einmal braun aussieht. Dieser Umstand gibt sich mit der Zeit, hier muss man ein wenig Geduld haben. Wer Rasen am Hang mähen muss, ist mit einem Benzinmäher mit Antrieb gut bedient, damit das Mähen nicht jedes Mal zum Kraftakt wird. Sehr steile Hänge mäht man am besten mit der Motorsense.
Neuen Rasen mähen: Die richtige Pflege für zarte Halme
Frisch gesäten Rasen zu mähen erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl. Zum Mäher greifen sollte man dann, wenn die Halme eine Länge von zehn bis 15 Zentimetern erreicht haben. Allerdings wird das Mähwerk so hoch eingestellt, dass beim ersten Rasenmähen nach der Neusaat eine Halmlänge von acht Zentimetern bleibt. Auch beim zweiten Mähen schneidet man die Halme nicht zu kurz, eine Länge von sechs Zentimetern ist völlig ausreichend. Erst wenn die Halme zu einem dichten, kräftigen Rasenteppich zusammengewachsen sind, kann man die Schnittlänge herabsetzen.
Rasen mähen vor dem Winter: Weg mit dem Laub
Wann man das letzte Mal Rasen mähen sollte, hängt natürlich stark von der Witterung ab. Das Rasen mähen im Herbst gestaltet sich je nach Kleinklima im Garten recht schwierig. An manchen Stellen trocknen die Rasenflächen den ganzen Tag nicht mehr ab, was das Mähen sehr mühsam macht. Herrscht bereits Bodenfrost, wird es auch nichts mit der letzten Mahd. Deshalb sollte jeder Gärtner die Wetterprognosen der kommenden Tage gut im Auge behalten. Einige Tage trockenes, mildes Wetter sind ideal, damit man im November noch Rasen mähen kann. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, denn das heruntergefallene Herbstlaub landet dabei gleich mit im Fangkorb. Der Gärtner erspart sich das anstrengende Zusammenharken des Laubs und der Rasen kann unbelastet in die Winterruhe gehen. In der kalten Jahreszeit tut man dem Rasen den größten Gefallen, wenn man ihn möglichst wenig betritt. Rasen mähen im Winter ist ohnehin unnötig, weil die Halme ihr Wachstum einstellen.