Die meisten Gartenbesitzer wünschen sich einen perfekten Rasen, der dicht und saftig grün ist. Eine dichte Grasnarbe ist jedoch längst nicht immer Realität. Stattdessen haben viele Gartenbesitzer mit Lücken im Rasen zu kämpfen oder wünschen sich einen dichteren Wuchs. Besonders bei sehr kurz gemähtem Rasen machen sich selbst kleinere Lücken deutlich bemerkbar.
Mit unseren Tipps sollte es dir allerdings gelingen, den Rasen dichter zu machen.
Das Wichtigste in Kürze: Mit diesen Tipps kannst du deinen Rasen dichter bekommen
Wir haben hier alle Tipps kurz zusammengefasst, damit du schnell und einfach siehst, welche Maßnahmen für einen dichteren Rasen sorgen können. Alle Tipps haben wir unten ausführlich erklärt:
- Häufiger mähen: Häufiges Mähen regt die Verzweigung der Gräser an und verhindert, dass sich Unkraut breit macht.
- Regelmäßig düngen: Zwei- bis viermal im Jahr sollte der Rasen mit den passenden Nährstoffen versorgt werden.
- Belüften: Bei schwerem, verdichtetem Boden sollte der Boden tiefgründig belüftet werden, anschließend wird Rasensand aufgetragen.
- Vertikutieren: Dadurch werden Moos und Filz entfernt, und die Graswurzeln werden belüftet.
- Moos verhindern: Moos im Rasen hat vielfältige Ursachen. Die richtige Rasensorte, gute Düngung, gelegentliche Vertikutieren und der passende pH beugen vor.
- PH-Wert einstellen: Rasenkalk kann helfen, einen zu sauren Boden-pH zu erhöhen (bitte immer vorher messen!).
- Ausreichend wässern: Wichtig ist bei großer Trockenheit, lieber weniger häufig, dafür aber sehr reichlich zu wässern.
- Unkraut entfernen: Lücken im Rasen werden schnell von Unkraut bewachsen und bleiben so offen und sind weniger dicht. Die beste Lösung? Regelmäßig manuell ausstechen.
- Die richtigen Rasensamen: Für stark beanspruchte Flächen oder Rasen im Schatten gibt es spezielle Rasensamen. Im Notfall kann eine Neuaussaat nötig sein.
1. Regelmäßig mähen, um den Rasen dichter zu machen
In der Wachstumsphase des Rasens solltest du darauf achten, den Rasen regelmäßig zu mähen. Besonders hilfreich ist es, wenn du die Grashalme nur um wenige Zentimeter kürzt, dabei jedoch häufiger zum Rasenmäher greifst.
Der Vorteil für dich besteht nicht nur in einem dichten Rasen, sondern auch darin, dass du beim Mähen sehr viel schneller bist. Der Fangkorb füllt sich nur langsam und du musst dich, je nach Grundstücksgröße, kaum mit dem Ausleeren beschäftigen.
Je nach Umweltfaktoren kann der Rasen sehr unterschiedlich wachsen. Halte dich daher nicht an starre Empfehlungen, die das Mähen einmal pro Woche vorschreiben. Im Mai kann es durchaus vorkommen, dass du alle 3 Tage einen schnellen Mähgang einschieben solltest. Im Juni reicht es bei Trockenheit oftmals aus, erst nach 10 oder 14 Tagen zu mähen, um von einem gesunden Rasen zu profitieren.
Generell gilt beim Mähen die Grundregel, dass zwei Drittel des Halms stehen bleiben sollten. Hat dein Rasen also beispielsweise eine Länge von 7,5 cm, so solltest du den Rasen nur auf 5 cm kürzen. Stellst du die Schnitthöhe zu kurz ein, stellt dies eine hohe Belastung für die einzelnen Grashalme dar. So wird aus dem grünen Rasen schnell Rasen mit braunen Stellen.
Eine angemessene Höhe der Grashalme im Bereich zwischen 3 und 5 cm sorgt dafür, dass die Grashalme mittels Photosynthese genügend Glucose gewinnen, um die gesamte Pflanze zu versorgen. Dies wirkt sich durch den Pflanzenfarbstoff Chlorophyll positiv auf die intensive Grünfärbung aus und trägt zur Verstärkung des Wurzelwachstums bei.
Bedenke, dass die Messer des Mähers stets scharf sind, um einen gesunden Rasen zu erhalten. Bei stumpfen Klingen solltest du das Rasenmäher-Messer schleifen.
2. Rasen düngen – ein unterschätzter Faktor zur Verbesserung der Rasendichte
Damit dein Rasen dicht wird oder es bleibt, benötigen die einzelnen Grashalme eine stetige Versorgung mit Nährstoffen. Die in den Böden herrschenden Verhältnisse reichen jedoch oftmals nicht aus, um den Bedarf eines Rasens ohne Lücken zu decken.
Die gute Nachricht: Mit dem passenden mineralischen oder organischen Rasendünger lassen sich Mangelerscheinungen vorbeugen, der Rasen verdichtet sich und ist zugleich robuster gegenüber Umwelteinflüssen.
So trocknet eine gut gedüngte Rasenfläche weniger schnell aus. Der Boden bleibt lockerer und Unkräuter haben aufgrund der sehr dichten Rasenfläche kaum eine Chance, sich gegenüber den Gräsern durchzukämpfen.
Im Idealfall düngst du deinen Rasen wie folgt:
- Die erste Rasendüngung erfolgt Anfang bis Mitte April (je nach Wetterlage und Standort) zu Beginn der Wachstumsphase. So können sich die Gräser nach der anstrengenden Kälteperiode schnell erholen und haben genügend Kraft für ein zügiges Wachstum.
- Ein guter Zeitpunkt für eine zweite Düngung der Rasenfläche ist der Juni (bei lehmigem, dichtem Boden kann diese Düngung ausfallen). Achte jedoch darauf, dass es nicht zu trocken ist. Im besten Fall düngst du, wenn für die nächsten Tage leichter Regen angekündigt ist.
- In den heißen Sommermonaten leiden viele Rasenflächen. Dies gilt umso mehr, wenn der Rasen auch als Spielwiese von Kindern genutzt wird. Eine dritte optionale Düngung findet daher im August statt. Die Düngung mit einem mineralischen Dünger beseitigt Mangelerscheinungen besonders schnell.
- Im Herbst kannst du den Rasen bestmöglich unterstützen, indem du einen speziellen Herbstrasendünger Im Gegensatz zu anderen organischen oder mineralischen Düngern enthält dieser deutlich mehr Kalium und nur wenig Phosphor und Stickstoff. Der spezielle Herbstrasendünger schützt wie eine Art natürliches Frostschutzmittel. Dies führt dazu, dass der Rasen über den Winter hinweg nicht oder kaum an Kraft einbüßt und im nächsten Jahr wieder dicht wird. Der ideale Zeitpunkt zum Ausbringen ist der Oktober.
Das Ausbringen des Düngers kannst du per Hand (mit Gartenhandschuhen) erledigen. Zur Vereinfachung helfen dir ein Handstreuer oder aber ein Streuwagen. Je nach Körnung des Düngers besteht jedoch die Gefahr, dass zu viel oder zu wenig Dünger ausgebracht wird.
3. Den Rasen auflockern – so funktionieren Vertikutieren und Belüftung für einen dichten Rasen
Unkraut ist für die meisten Rasenbesitzer nur schwer zu ertragen. Die Ansprüche fallen jedoch sehr verschieden aus. So ist es teils akzeptabel, wenn sich etwas Klee im Garten ausbreitet. Für andere Gartenliebhaber gilt es, den Rasen perfekt zu pflegen.
Rasen tiefgründig belüften
Die tiefgründige Belüftung (auch als Aerifizieren bekannt) verbessert die Bodenstruktur und ermöglicht es Luft, Wasser und Nährstoffen, besser in tiefere Bodenschichten vorzudringen. Dies ist vor allem bei stark verdichteten Böden notwendig.
Diese Methoden können dabei genutzt werden:
- Manuell mit Grabegabel: Löcher (10–15 cm tief) in den Boden stechen, ideal für kleine Flächen.
- Hohlzinken-Aerifizierer: Entfernt Bodenkerne, verbessert Luft- und Wasserzirkulation (für große Flächen).
- Stachelwalzen: Drücken Löcher, aber ohne Boden zu entfernen (weniger effektiv).
- Mechanische Aerifizierer: Schnell und effizient für große Flächen.
Nach dem Aerifizieren kann man zusätzlich Rasensand ausbringen, der die Löcher auffüllt und dafür sorgt, dass ein dichter Boden lockerer wird.
Sinnvoll für:
- Stark genutzte Rasen (z. B. Sportrasen)
- Verdichtete oder lehmige Böden
- Rasen mit Staunässe
Die tiefgründige Belüftung des Rasens verbessert die Durchlässigkeit für Luft, Wasser und Nährstoffe und fördert ein gesundes Wurzelwachstum. Sie reduziert Staunässe, verhindert Bodenverdichtung und unterstützt eine bessere Drainage, insbesondere auf lehmigen oder stark beanspruchten Flächen. Dadurch wird der Rasen widerstandsfähiger, dichter und insgesamt gesünder.
Rasen vertikutieren
Bei einer verdichteten Grasnarbe, die filzig wirkt oder von Moos durchwachsen ist, ist das Vertikutieren sinnvoll. Dabei dringen Messern nur wenige Millimeter tief in den Boden ein. Der beste Zeitpunkt für den Einsatz eines Vertikutierers ist das Frühjahr.
Im besten Fall düngst du den Rasen, lässt diesen mindestens 2 Wochen wachsen, mähst mit einem kurzen Schnitt (etwa 3 cm) und beginnt anschließend damit, den Rasen zu vertikutieren.
Das Vertikutieren hilft dir, um
- abgestorbene Pflanzenreste zu entfernen
- Moos zu beseitigen
- den Boden oberflächlich zu lockern
- die Wurzeln der Grashalme mit Sauerstoff zu versorgen
Arbeite beim Vertikutieren am besten einmal von oben nach unten und anschließend von links nach rechts über den alten Rasen, um alle Stellen bestmöglich zu erreichen.
4. Moos verhindern, um den Rasen dichter zu machen
Je weniger Nährstoffe der Rasenfläche zur Verfügung stehen, desto leichter kann sich Moos bilden. Ist der Boden stark verdichtet, kommt es zudem eher zu Staunässe, wodurch Moos ideale Wachstumsbedingungen bekommt.
Je mehr Moos entsteht, desto weniger Platz bleibt für eine dichte Rasenfläche. Wenn du den Rasen dichter machen möchtet, solltest du den Störfaktor Moos beseitigen.
Ist bislang nur ein wenig Moos auf der Grasnarbe vorhanden, so musst du jedoch nicht zwingend gleich zum Vertikutierer greifen. Stattdessen kannst du kleinere Bereiche auch mit einem Rasenrechen von Moos und anderem am Boden liegenden Grünschnitt befreien. Die händische Rasenpflege führt dazu, dass mehr Licht nach unten gelangen kann.
Bei einer beginnenden Moosbildung ist es zudem hilfreich, den Rasen zumindest vorübergehend etwas länger wachsen zu lassen. Haben die Halme eine Länge von etwa 5 cm, so können diese mehr Sonnenlicht einfangen und für die Photosynthese nutzen.
Dies wiederum führt zu einer verbesserten Nährstoffversorgung. Die Wurzeln des Grases sind so in der Lage, Moos besser zu verdrängen.
5. Der perfekte pH-Wert – ein saurer Boden beeinträchtigt das Rasenwachstum
Auch der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle. Der optimale pH-Wert für eine dichte grüne Rasenfläche liegt zwischen 5,5 und 6,5. Es gibt jedoch kleine Unterschiede, je nachdem, wie die Bodenbeschaffenheit ausfällt:
- sandiger Boden: 5,5 bis 6,0
- lehmiger Boden: 6,0 bis 6,5
Wenn du das Gefühl hast, dass der pH-Wert deines Bodens nicht ideal ist, so kannst du diesen mithilfe eines pH-Messgeräts messen.
6. Ohne Wasser ist dichter Rasen nicht zu erwarten
Rasenflächen sind, sofern die Rasenmischung stimmt, relativ robust. Selbst längere Trockenphasen können durchaus überstanden werden, sofern du bereit bist, ein paar Abstriche zu machen und keinen englischen Rasen erwartest.
Um jedoch permanent ein saftiges Grün zu erhalten und den Rasen dichter zu machen, führt kein Weg an einer konsequenten Bewässerung vorbei. Dies gilt vor allem in trockenen Perioden während der Sommermonate, die selbst gesunden Rasen stark beeinträchtigen können.
Um Wasser zu sparen und den Rasen nicht zu beschädigen, sollte die Bewässerung am besten abends nach Sonnenuntergang oder aber morgens stattfinden, wenn die Rasenfläche noch nicht von der Sonne erhellt wird.
7. Unkraut per Hand entfernen – eine schnelle Methode, um den Rasen zu schützen
Entdeckst du bei der genauen Betrachtung der Rasenfläche einzelne Unkrautpflanzen, so hilft dir ein Unkrautstecher. Mach dich mit diesem ans Werk und entferne Disteln, Löwenzahn und andere Unkräuter, um den grünen Rasen dichter machen zu können.
Achte darauf, möglichst tief zu stechen, um die komplette Wurzel zu entfernen. Je früher du handelst, desto einfacher lässt sich die Verbreitung der unerwünschten Pflanzen im Rasen verhindern, sodass ein gepflegter Rasen entsteht.
8. Rasensamen – ist die falsche Mischung schuld an einem weniger dichten Rasen?
Es gibt viele Tipps, um Rasen dichter werden zu lassen. Leider können wir es dir jedoch nicht ersparen, dich auch auf einen etwas schwerer zu behebenden Fehler bei der Gartenplanung aufmerksam zu machen.
Sofern anfänglich eine einfache Rasensaat verwendet wurde, können die besten Pflegemaßnahmen nur bedingt helfen. Vor allem günstige Rasensamen, die keine Zertifizierung aufweisen, enthalten meist schnell wachsende Grasarten.
Diese haben den großen Nachteil, dass sehr viel Schnittgut anfällt. Zudem sind entsprechende Gräser nicht auf einen kurzen Schnitt ausgelegt. Ein schöner Rasen ist hier eine Seltenheit.
Generell solltest du die einfache Rasensamenmischung aus dem Baumarkt meiden und dich direkt zu Beginn für eine hochwertige Rasensamenmischung (mit RSM-Siegel) entscheiden. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene langsam wachsende Rasenarten Verwendung finden. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Rasensamenarten können sich so ausgleichen und führen zu einem dichten und gleichmäßigen Rasen.
In Anbetracht der Kosten für einen gepflegten Rasen sind die Anschaffungskosten für eine gute Rasensamenmischung nur ein kleiner Kostenpunkt. So ist Deutsches Weidelgras beispielsweise sehr belastbar, Rot-Schwingel kommt bestens mit einem sehr tiefen Schnitt zurecht und weist feine Blätter auf. Schlafschwingel ist sehr pflegeleicht und stellt dich kaum vor Herausforderungen.
Überblick über die verschiedenen Rasenarten und ihre Eigenschaften:
- Zierrasen: Eignet sich für dekorative Zwecke, weniger belastbar, benötigt intensive Pflege und regelmäßiges Mähen. Ideal für repräsentative Gärten.
- Spiel- und Sportrasen: Sehr belastbar, widerstandsfähig gegen häufige Nutzung. Geeignet für Familiengärten und Sportflächen, mittlere Pflegeintensität.
- Schattensaat / Schattenrasen: Entwickelt für Bereiche mit wenig Sonnenlicht. Enthält oft Gräser wie Rotschwingel und Poa supina, wächst langsam und benötigt weniger Licht.
- Trockenrasen: Toleriert Trockenheit gut, ideal für sandige oder sonnige Standorte. Pflegeleicht, aber meist weniger strapazierfähig.
- Blumenwiese: Enthält neben Gräsern auch Blumen und Kräuter. Pflegeleicht, ökologische Vorteile durch Förderung von Insekten und Biodiversität. Kein regelmäßiges Mähen erforderlich.
- Nachsaat / Reparatur-Saat: Speziell für die schnelle Reparatur von Lücken im Rasen. Enthält schnell keimende Grassorten, eignet sich gut für Nachsaat.
Das ideale Mischungsverhältnis der verschiedenen Rasensamen variiert jedoch je nach Verwendungszweck. Rasen, der überwiegend im Schatten liegt, muss besser mit Staunässe zurechtkommen. Der Anteil an Läger-Rispe und Rasen-Schmiele fällt beim ausgesäten Rasen höher aus.
Bei Grundstücken, die komplett in der Sonne liegen, ist hingegen eine Trockenheitstoleranz mit möglichst tiefem Wurzelwerk elementar. Wird der Rasen mit einem Mähroboter gemäht, so fällt der Schnitt sehr tief aus. Es gibt daher auch Rasenmischungen, die den speziellen Anforderungen mit einem sehr häufigen Schnitt gewachsen sind.