Pooltester kaufen – Wasserwerte richtig einstellen
Ein Pooltester ist unerlässlich, wenn der Pool im Garten regelmäßig genutzt und mit Poolchemie behandelt wird. Weil viele Wasserwerte voneinander abhängen, ist es wichtig, einige von ihnen regelmäßig zu analysieren.
Fast alle Zusatzstoffe für das Poolwasser müssen genau dosiert werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können, ohne dabei eine schädliche Wirkung zu entwickeln. Vor allem ein zu hoher Chlorgehalt kann sonst zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Mit einem Pooltester können folgende Wasserwerte ermittelt werden:
- pH-Wert
- Chlorgehalt (frei, gebunden, gesamt)
- Cyanursäure
- Aktivsauerstoff
- Ozon
- Gesamthärte
- Kalziumhärte
- Chlordioxid
- Temperatur
- Brom
- Alkalität
Allerdings haben nicht alle Pooltester denselben Funktionsumfang. Einfache Modelle messen nur 2 – 3 Wasserwerte, einige elektronische Pooltester ermitteln bis zu 15 verschiedene Parameter. Welchen Pooltester man benötigt, hängt außerdem davon, ab, wie das Poolwasser desinfiziert wird und welche Produkte zur Wasseranalyse sonst noch verwendet werden.
Elektrische Pooltester bieten den größten Funktionsumfang
Elektrische Pooltester sind mit einem digitalen Display ausgestattet, auf dem die Messwerte kurz nach der Wasseranalyse abgelesen werden können. Zur Stromversorgung werden fast immer Batterien eingesetzt, sodass diese Modelle sehr flexibel in der Handhabung sind.
Wer das Poolwasser mit
Chlor desinfiziert, kann mit einem digitalen Pooltester fast immer alle relevanten Wasserwerte messen. Hochwertige elektronische Pooltester messen auch den Gehalt an Aktivsauerstoff und eignen sich so auch für diese Methode der Wasserdesinfektion.
Die gemessenen Wasserwerte werden bei einem elektronischen Pooltester in der Regel als Zahlenwert auf dem Display angezeigt. Das ist von großem Vorteil, weil die Anzeige keinen Interpretationsspielraum bietet und so eine möglichst genaue Dosierung von Chlor, pH-Minus und pH-Plus ermöglicht.
Ein digitaler Pooltester ist trotz der höheren Anschaffungskosten die ideale Lösung für Besitzer eines großen Pools, weil fehlerhafte Dosierungen hier aufgrund der hohen Wassermenge deutlich schwerer zu neutralisieren sind.
Digitale Pooltester eignen sich außerdem besonders gut für Poolbesitzer, die die Wasserqualität häufig kontrollieren müssen, denn der limitierende Faktor ist nur die Akku- oder Batterielaufzeit.
Pooltester mit Farbskala
Pooltester mit Farbskala sind die einfachste Variante unter den Pooltestern. Dazu gehören die Pool-Teststreifen und Testkassetten, die mit speziellen Testtabletten funktionieren. Das Ergebnis muss bei dieser Variante zumeist von einer Farbskala abgelesen werden.
Von Vorteil sind dabei Pooltester, die über eine Farbskala mit vielen Abstufungen verfügen, denn hier ist es besonders leicht, den exakten Wert abzulesen.
Für den privaten Gebrauch sind diese einfachen Pooltester gut geeignet, wenn man sich genau an die Herstelleranweisung zur Wasseranalyse hält und keine Probleme hat, die gemessenen Werte mit der Farbskala abzugleichen.
Um die Messergebnisse zuverlässig ablesen zu können, führt man den Test und die Auswertung am besten draußen bei Tageslicht durch. Künstliches Licht kann zu einer Verfälschung der Farbdarstellung führen.
So wichtig ist die Ermittlung der Wasserwerte im Pool
Dass mit dem Poolwasser etwas stimmt, merken die meisten Poolbesitzer erst, wenn sie morgens im Garten von einem grünen Pool begrüßt werden. In diesem Fall ist in der Regel nicht nur ein Wasserwert aus dem Normalbereich gefallen.
Einige Wasserwerte stehen in direkter Abhängigkeit zueinander.
Weil sich die Wasserwerte gegenseitig beeinflussen, reicht es häufig nicht aus, nur einen oder zwei von ihnen zu bestimmen. Mit einem einfachen pH-Messgerät kann zwar der pH-Wert ermittelt werden, allerdings bestimmen diese Geräte nicht den Chlorgehalt. Bei der Dosierung von Poolchemie sind diese Modelle deswegen nur wenig hilfreich.
Gleichzeitig stellen zu hohe Mengen an Chlor ein Risiko für die Gesundheit dar. Liegt der Chlorgehalt zu niedrig, besteht das Risiko, dass sich Algen im Pool ansiedeln und das Wasser grün wird. Außerdem haben Krankheitserreger in einem schlecht desinfizierten Pool die ideale Lebensgrundlage; vor allem dann, wenn das Poolwasser beheizt wird.
Pooltester helfen bei der Dosierung von Poolchemie
Um Wasserzusätze wie Chlor oder Aktivsauerstoff richtig zu dosieren, ist vorher die Bestimmung der dazugehörigen Wasserwerte mit einem Pooltester notwendig. Der Gehalt an freiem Chlor spielt bei der Dosierung von Chlortabletten oder Chlorgranulat eine ebenso wichtige Rolle, wie der pH-Wert.
Bei einem pH-Wert außerhalb des Optimalbereiches kann Chlor seine Wirkung nicht mehr richtig entfalten.
Sobald das Chlor im Pool aufgebraucht ist oder aufgrund eines zu hohen pH-Wertes nicht mehr wirken kann, droht dem Pool ein Algenbefall. Dieser äußert sich in dem klassischen Phänomen des grünen Pools.
Algen im Pool können zwar mit einem Algizid behandelt werden, allerdings führt das nur dann zu einem dauerhaften Erfolg, wenn die aus der Norm gefallenen Wasserwerte ermittelt und mit entsprechenden Maßnahmen behandelt werden.
Die Dosierung von Chlor-Produkten hängt außerdem davon ab, wie hoch der Gehalt an freiem und gebundenem Chlor ist. Die zugesetzte Chlormenge muss den Herstellerangaben entsprechend dosiert werden; gleichzeitig muss der Restgehalt im Wasser jedoch vor der Zugabe mit dem Pooltester gemessen werden.
Hochwertige Pooltester messen außerdem den Gehalt an Cyanursäure.
Dieser Stoff wird als Stabilisator von organischem Chlor genutzt und kann sich über einen längeren Zeitraum im Poolwasser anreichern. Weil ein hoher Gehalt an Cyanursäure freies Chlor im Pool stark bindet, kann das Chlor seine Wirkung in diesem Fall kaum noch oder sogar nicht mehr entfalten.
Die Folgen sind eine nachlassende Wasserqualität und im schlimmsten Fall auch ein grüner Pool.
Messmethoden bei Pooltestern
Pooltester ermitteln die Wasserwerte in der Regel nach drei verschiedenen Messmethoden. Nicht alle Wasserwerte können mit jeder dieser Methoden gemessen werden, sodass schon vor dem Kauf klar sein muss, welche Wasserwerte überhaupt benötigt werden.
- Farbskala: Nach diesem Prinzip arbeiten sowohl die Pool-Teststreifen als auch die Testkassetten mit den entsprechenden Tabletten. Diese Methode ist vergleichsweise günstig, wenig fehleranfällig und kommt ohne Stromversorgung aus. Beim Kauf sollte jedoch der messbare Bereich beachtet werden, denn dieser ist nicht bei allen Produkten gleich groß. Als besonders präzise gilt diese Messmethode aber nicht: Die Farbwahrnehmung kann je nach Anwender unterschiedlich ausfallen.
- Photometer: Ein Pooltester mit photometrischem Prinzip ermittelt die Wasserwerte mit einem optischen Sensor. Die Messwerte werden auf einem digitalen Display angezeigt, die Methode gilt als sehr präzise und genau. Für den Betrieb von Pooltestern mit Photometer werden – je nach gewünschtem Messwert –ebenfalls Testtabletten benötigt.
- Diffusionsspannung: Pooltester, die das Wasser mithilfe von Elektroden analysieren, funktionieren nach dem Prinzip der Diffusionsspannung. Dafür wird der Pooltester einfach in das Poolwasser eingetaucht, der Messwert kann anschließend im Display abgelesen werden. Testtabletten oder anderes Verbrauchsmaterial wird dafür nicht benötigt. Damit dieser Pooltester zuverlässig funktioniert, muss er häufig kalibriert werden. Die Elektroden sind außerdem fehleranfällig und können durch Korrosion in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Welcher Pooltester für welchen Pool?
In großen Pools, eingelassenen Schwimmbecken und Stahlwandpools lohnt sich aufgrund der hohen Wassermenge in jedem Fall der Kauf eines elektronischen Pooltesters. Modellen mit der optischen Messung (Photometer) sollte dabei der Vortritt gegeben werden, weil sie besonders zuverlässig und genau messen.
Wer im Pool eine Wärmepumpe oder eine andere Variante der Poolheizung nutzt, sollte ebenfalls auf eine besonders hohe Wasserqualität achten und das Poolwasser häufig und mit einer zuverlässigen Methode analysieren.
Pool-Teststreifen sind für Kinderpools, große Planschbecken und kleine bis mittelgroße Pools in der Regel ausreichend. Im klassischen Aufstellpool mittlerer Größe leisten sie gute Dienste und sind dabei kinderleicht in der Handhabung. Beim Ablesen müssen Poolbesitzer jedoch genau arbeiten, weil sie sich sonst nicht auf die gemessenen Werte verlassen können.
Poolbesitzer mit besonders hohen Ansprüchen werden den hohen Funktionsumfang eines Pooltesters mit App zu schätzen wissen. Die Messwerte lassen sich damit am Smartphone protokollieren und auswerten.