So kommt der Pool gut durch den Winter
Während man Planschbecken und aufblasbare Pools nach der Saison einfach entleeren und einlagern kann, stellt sich gerade bei großen Pools mit Stahlrohrgestänge die Frage, ob man wirklich das Wasser ablassen und den Pool abbauen muss. Stahlwandpools können in der Regel gar nicht abgebaut werden, sodass diese in jedem Fall winterfest machen muss.
Vor allem Besitzer eines großen Aufstellpools stehen nach dem Sommer vor der Entscheidung, ob sie das Schwimmbecken entleeren und abbauen müssen oder ob sie den Pool winterfest machen können.
Die gute Nachricht zuerst: Auch einen Frame-Pool kann man im Winter stehen lassen; der Abbau ist nicht zwingend erforderlich und manchmal auch nicht empfehlenswert. Gerade beim Auf- und Abbauen entstehen häufig Schäden an der Poolfolie und Kratzer im Gestänge, die später zur Bildung von Rost führen können.
Kann man den Pool einfach stehen lassen?
Viele Poolbesitzer berichten, dass sie ihren Pool im Winter einfach sich selbst überlassen. Nach dem Abbau der Poolpumpe besteht bei ihnen die Hoffnung, dass der Pool damit ausreichend winterfest ist.
Von dieser Methode können wir jedoch nur abraten. Selbst wenn das Material des Pools den Winter im unwahrscheinlichen Fall schadlos übersteht, haben Poolbesitzer eine Menge Arbeit vor sich, wenn sie den Pool in der nächsten Saison wieder in Betrieb nehmen möchten.
Vor allem von Algen durchzogenes Wasser und Verschmutzungen können dabei eine echte Herausforderung sein. Schäden an der Poolfolie sind außerdem fast vorprogrammiert.
Der Abbau eines Aufstell- bzw. Frame-Pools ist zwar nicht unbedingt nötig, aber um den Pool richtig zu überwintern, ist trotzdem etwas mehr Vorbereitung nötig.
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Wer sich dafür entscheidet, den Pool zum Winter hin nicht abzubauen, sollte sich spätestens Ende August darauf vorbereiten, den Pool winterfest zu machen. Einen perfekten Zeitpunkt gibt es dafür zwar nicht, allerdings sollte der Pool in jedem Fall winterfest sein, wenn der erste Frost einsetzt.
Sobald die Temperaturen im September fallen, nutzen viele Poolbesitzer ihren Gartenpool ohnehin kaum noch. Mit einer Solar-Poolheizung oder einer Wärmepumpe lässt sich die Poolsaison zwar verlängern, in den meisten Fällen ist aber spätestens im Oktober die Badezeit endgültig vorbei.
Weil es bis zum ersten Frost noch ein bisschen dauert, halten wir den Oktober für den idealen Monat, um den Pool winterfest zu machen. Während der Frost noch auf sich warten lässt, kann die Nutzungszeit des Pools mit einer Poolheizung noch einige Zeit über den Sommer hinaus verlängert werden.
Den Pool aufs Überwintern vorbereiten
Frame-Pools können nach dem Sommer selbstverständlich entleert und frostfrei eingelagert werden, gerade bei den großen Modellen ist das aber nicht nur mit viel Arbeit verbunden, sondern auch mit dem Risiko von Beschädigungen. Gerade die Poolfolie kann beim Abbau leiden.
Wird sie nicht vollständig getrocknet und sehr sorgfältig zusammengelegt, besteht bei der Überwinterung außerdem das Risiko von Schimmelbildung. Wer den Pool nicht abbauen möchte, muss einige Vorbereitungen treffen, um den Pool winterfest zu machen:
- Zubehör entfernen: Alles, was nachträglich am Pool angebaut wurde, wird aus dem Pool entfernt, gereinigt und anschließend frostfrei im Gartenhaus eingelagert. Dazu gehören z. B. Wasserfall, Poolleiter, Poolspielzeug, Poolthermometer, Solarfolie und eine evtl. vorhandene Poolheizung. Weil die Filteranlage noch benötigt wird, wird sie erst später abgebaut. Alle Anbauten, die sich nicht problemlos vom Pool entfernen lassen, müssen in jedem Fall entleert und trockengelegt werden. Gefrierendes Wasser bringt sonst die Rohre, Schläuche und Leitungen zum Platzen.
- Grundreinigung: Mit einem Poolkescher werden Laub und grobe Verschmutzungen entfernt, anschließend kann man mit einem Poolsauger den Boden und die Wände reinigen.
- pH-Wert einstellen: Nach der Grundreinigung sollte der pH-Wert mit Teststreifen oder einem pH-Messgerät gemessen und bei Bedarf angepasst werden. Mit pH+ oder pH- wird das Wasser auf einen pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 gebracht.
- Chlorwert einstellen: Häufig wird empfohlen, vor dem Überwintern des Pools eine Schockchlorung durchzuführen. Weil der Pool zum Überwintern aber idealerweise abgedeckt wird, baut sich das Chlor im Pool durch das Fehlen von UV-Strahlung nur sehr langsam ab. Dadurch kann die Poolfolie ausbleichen, Falten bilden oder anderweitig beschädigt werden. Um die Anzahl an Bakterien und Pilzen zu minimieren, sollte der Chlorwert bei etwa 0,5 mg/l eingestellt werden. Bei der letzten Chlorung im Jahr sind die Herstellerangaben zu beachten. Das betrifft vor allem die richtige Dosierung und die Nachlaufzeit der Poolpumpe.
- Wasser ablassen: Weil das Wasser im Pool gefrieren kann, sollte es bis auf etwa ein Drittel aus dem Pool abgelassen werden.
- Wintermittel für den Pool: Um den Reinigungsaufwand nach dem Winter gering zu halten, kann ein Wintermittel für den Pool eingesetzt werden. Gute Wintermittel für den Pool sorgen dafür, dass das Poolwasser den ganzen Winter über klar bleibt und sich Verschmutzungen des Pools in Grenzen halten.
- Poolpumpe abbauen: Ist die Wasserqualität eingestellt und Chlor sowie Wintermittel gleichmäßig im Pool verteilt, kann die Poolpumpe abgebaut werden. Anschließend müssen die wasserführenden Leitungen und Rohre entleert werden, damit gefrierendes Wasser sie im Winter nicht zum Bersten bringt.
Wintermittel für den Pool
Nach den vorbereitenden Maßnahmen, um den Pool winterfest zu machen, wird in das restliche Poolwasser ein Wintermittel eingefüllt. Dieses verhindert Kalkablagerungen an den Innenwänden des Pools und hält den Aufwand bei der Reinigung im nächsten Frühjahr möglichst gering.
Wintermittel für den Pool reduzieren außerdem die Bildung von Algen und sollten nach der letzten Stoßchlorung in den Pool gegeben werden. Viele Wintermittel für den Pool entfalten ihre volle Wirkung erst bei Wassertemperaturen von unter 10° C. Auch hier sind die Herstellerangaben zu beachten.
Eisdruckpolster bringen den Pool sicher durch den Winter
Das Absenken des Wasserspiegels ist eine der wichtigsten Maßnahmen, wenn man den Pool winterfest machen möchte. Außer bei vollständig versenkten oder gemauerten Pools ist es fast immer sinnvoll, etwas Wasser im Pool zu belassen.
Das Restwasser im Pool verhindert, dass bei teilversenkten Pools der Erdboden zu viel Druck auf die Poolwände ausübt und sorgt gleichzeitig für eine gewisse Stabilität.
Durch die frostigen Temperaturen kann das Wasser im Pool jedoch gefrieren und dabei Schäden am Material verursachen. Weil Wasser sich beim Gefrieren ausdehnt, können die Poolwände dabei eingedrückt und beschädigt oder sogar zerstört werden.
Abhilfe schaffen hier Eisdruckpolster, die einen Teil der Last von den Poolwänden nehmen und so den Druck reduzieren.
Einige Poolbesitzer verwenden Styropor, um den Pool winterfest zu machen. Die kostengünstige Alternative zu Eisdruckpolstern soll ebenfalls den Druck von den Poolwänden nehmen und so Schäden am Material verhindern.
Spezielle Winterschutzplanen für den Pool
Auch wenn die Sonne im Winter mit deutlich weniger Kraft scheint, können sonnige Wintertage im Pool zur Algenbildung führen. Auch wenn sie sich in der kalten Jahreszeit weniger vermehren, summiert sich ihre Anzahl auf und kann im Frühjahr eine sehr aufwendige Reinigung nötig machen.
Um das zu vermeiden, gehört eine winterfeste Poolabdeckung zu den wichtigsten Maßnahmen, wenn man den Pool winterfest machen möchte. Isolierende Eigenschaften hat eine Winterabdeckung für den Pool zwar nicht, sie reduziert jedoch erheblich den Reinigungsaufwand vor der nächsten Poolsaison.
Wir raten ausdrücklich davon ab, eine Solarfolie als Winterschutzabdeckung für den Pool zu verwenden. Das Material ist für die kalten Temperaturen nicht ausgelegt und kann deswegen im Winter Schaden nehmen.
Um den Pool winterfest zu machen sollte stattdessen eine passgenaue Winterabdeckung für den Pool verwendet werden. Alternativ eignet sich auch eine klassische Abdeckplane oder eine Gewebeplane.
Wichtig ist, dass diese sauber mit dem Rand des Pools abschließt und sich so befestigen lässt, dass sie vom Wind nicht weggeweht wird. Außerdem muss Regenwasser regelmäßig von der Poolplane abgesaugt werden, weil die Abdeckung sonst durch das hohe Gewicht in den Pool rutschen kann.
Poolkissen verhindern Pfützen auf der Poolabdeckung
Wer den Wasserspiegel im Pool über den Winter nicht oder nur wenig absenkt, sollte auf der Wasseroberfläche Poolkissen verteilen, bevor der Pool abgedeckt wird. Damit sich auf der Poolabdeckung kein Regenwasser sammelt, kann die Wasseroberfläche mit Poolkissen ausgelegt werden.
Pfützen auf der Poolabdeckung können beim Gefrieren nicht nur die Poolabdeckung beschädigen, sondern bei größeren Ansammlungen auch Schäden an der Poolfolie, dem Gestänge oder der Stahlwand hinterlassen. Deswegen ist es wichtig, die Poolabdeckung regelmäßig von Wasseransammlungen, Schnee und Eis zu befreien.
Einen ähnlichen Effekt erzielt auch eine aufblasbare Poolabdeckung. Sie sorgt ebenfalls dafür, dass Regen, Eis und Schnee an der Seite ablaufen können und verhindert so Schäden am Pool.