Pilze im Rasen sind nicht nur ein optisches Problem für den Betrachter. Sie zeugen davon, dass es dem Rasen nicht gut geht. Manchmal treten sie vereinzelt auf, doch oft beeinträchtigen ganze Gruppen von ihnen das Gesamterscheinungsbild der Grünfläche. Da die Gefahr besteht, dass sich die Pilze im Rasen ausbreiten, sollten sie schnellstmöglich beseitigt werden.
Rasenpilze für den Menschen ungenießbar
Giftig sind die auf dem Rasen wachsenden Pilze für den Menschen zwar nicht, doch sie zählen zu den ungenießbaren Arten, die oft einen üblen Geruch absondern. Ab und an findet sich im Garten in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern der Bovist, von dem sich manch eine Art durchaus verzehren lässt, ein echter Rasenpilz ist er aber nicht.
Wenngleich Haustiere um Pilze im Rasen meist einen Bogen machen, besteht die Gefahr, dass sie sie verzehren. Das kann für Hunde und Katzen schlimme Folgen haben, denn ihr Organismus reagiert auf bestimmte Stoffe empfindlicher als der des Menschen. Auch Kleinkinder dürfen Rasenpilze nicht essen.
Ursache für Pilze im Rasen herausfinden
Wie bereits angedeutet wurde, gibt es diverse Arten von Pilzen. Das gilt auch für diejenigen, die auf dem Rasen gedeihen. Ihr Auftreten ist bestimmten Ursachen zuzuordnen. Will man sie ein für allemal loswerden, muss man diese ermitteln und ausschalten.
Staunässe ist Ausgangsbasis für Pilze im Rasen
Häufig ist Staunässe eine Ursache für Rasenpilze. Sie entsteht, wenn das Regen- und Schmelzwasser nicht richtig abfließen kann. Entweder sind die Gräser verfilzt oder der Untergrund ist verdichtet.
Schwere Böden aufwerten
Ist der Boden besonders schwer, kann er durch unterschiedliche Maßnahmen aufgewertet werden. Dadurch wird ein besserer Abfluss des Wassers gewährleistet, somit lassen sich auch die Pilze im Rasen dauerhaft beseitigen. Dies gilt insbesondere für einzeln auftretende, braune und weiße Pilze. Die Dichte des Bodens lässt sich verringern durch
- das Einharken von Kies
- das Einarbeiten von Sand
- beziehungsweise das Aufbringen von reifem Kompost auf den Rasen im Frühjahr.
Rasenfilz entfernen
Außerdem sollte der Rasen im Frühjahr jährlich vertikutiert werden, damit abgestorbene Gräser und Wurzeln entfernt werden. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass der Rasen nach dem Regen schneller abtrocknet. Die unbeliebten Pilze finden keinen geeigneten Nährboden, auf dem sie wachsen würden. Während der Wachstumsperiode werden gelegentlich mit der Grabegabel Löcher in den Rasen gestoßen, damit die ganzjährige gleichmäßige Durchlüftung gegeben ist.
Bodenproben nehmen
Auch ein zu saurer Boden kann die Ursache für Pilze im Rasen sein. Um den pH-Wert bestimmen zu können, müssen an mehreren Stellen des Rasens Bodenproben genommen werden. Entweder führt der Hobbygärtner den pH-Test mit handelsüblichen Teststreifen selbst durch oder er schickt die Bodenproben in ein Labor. Bei einem pH-Wert weit unter 7 kann Kalk aufgestreut werden, das hebt den pH-Wert an. Das Kalken zählt zu den effektivsten Maßnahmen, um die Rasenpilze innerhalb kurzer Zeit loszuwerden.
Ausreichend Nährstoffe zuführen
Einige Pilze sind Anzeichen für einen Nährstoffmangel im Boden. Insbesondere die sogenannten Hexenringe, bei denen es sich um kreisförmig angeordnete Rasenpilze handelt, zeugen von fehlenden Mineralien und Spurenelementen. Diese Pilze lassen sich in mehreren Schritten biologisch bekämpfen:
- Sie werden gründlich ausgestochen, damit ihre Sporen beim Mähen nicht weiter auf dem Rasen verteilt werden.
- Anschließend wird der Boden durchlüftet.
- Dann wird ein Langzeitdünger aufgebracht, der die Nährstoffdefizite ausgleicht. Dabei kann es sich um reifen Kompost handeln. Am besten erfolgt dies kurz vor einem Regenschauer, damit die Nährstoffe direkt in den Boden gespült werden.
Wer keinen Kompost zur Verfügung hat, wählt einen organischen Dünger aus dem Gartenfachhandel. Alternativ kann zu einem anorganischen Dünger gegriffen werden. Er sollte Stickstoff, Kalium und Phosphor enthalten.
Fungizide mit Bedacht einsetzen
Fungizide versprechen eine schnelle Abhilfe bei Pilzen im Rasen. Tatsächlich verschwinden die Rasenpilze innerhalb kürzester Zeit, wenn diese Chemikalien zum Einsatz kamen. Bedenken sollte der Hobbygärtner jedoch, dass es sich bei dieser Maßnahme gegen die Pilze im Rasen lediglich um das Bekämpfen der Symptome handelt. Die Ursachen bleiben erhalten. Deswegen kann niemals mit einem dauerhaften Erfolg gerechnet werden. Zudem tragen Fungizide nicht zur Stärkung der Graspflanzen bei, vielmehr schädigen sie den Boden, da sie auch gute Bodenorganismen zerstören.
Fazit
Wer Pilze im Rasen vernichten will, sollte die Ursache für ihr Auftreten ergründen. Dann können gezielte Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wobei die biologischen den chemischen vorzuziehen sind. An erster Stelle steht die Durchlüftung des Bodens.