Orchideenerde kaufen – Details zur Zusammensetzung einer geeigneten Erde für Orchideen
Eigentlich handelt es sich bei Orchideenerde nicht um Pflanzenerde im eigentlichen Sinne. Mit gewöhnlicher Blumenerde oder Gartenerde hat Erde für Orchideen wenig gemeinsam. Vielmehr besteht das Orchideensubstrat aus grobkörnigen Komponenten, die den natürlichen Wuchsgrund der Orchideen nachahmen, und hat eine luftige Struktur.
Ein geeignetes Substrat sorgt für gesunde Wurzeln und sorgt dafür, dass die exotischen Pflanzen gut wachsen, attraktiv aussehen und ihre wunderschönen Blüten bilden.
Dabei ist zu bedenken, dass Orchideen äußerst vielseitig sind. Mit mehr als 1000 verschiedenen Gattungen und bis zu 30.000 Arten stellen die Blütenpflanzen die eigenständige Gattung der Orchideengewächse (Orchidaceae). Innerhalb der Gattung gibt es dann auch unterschiedliche Wuchsformen, die sich in drei Hauptkategorien unterscheiden lassen, je nachdem wie sie in ihrer natürlichen Umgebung wachsen:
- Epiphytische Orchideen: Die Epiphythen unter den Orchideen wachsen gerne auf anderen Pflanzen und bilden dort Luftwurzeln aus. Vor allem große Gehölze wie Bäume oder hochwachsende Sträucher bieten epiphytischen Orchideen einen guten Halt und werden deshalb von den Pflanzen als Standort bevorzugt. Zu den klassischen Epiphyten unter den Orchideengewächsen gehören unter anderem Dendrobium Orchideen oder Phalaenopsis Orchideen.
- Lithophytische Orchideen: Auch diese Orchideen sind Aufsitzerpflanzen mit Luftwurzeln. Allerdings wachsen sie anstatt auf Bäumen lieber auf Felsgestein. Ein äußerst bekannter Lithophyt unter den Orchideen ist der bei uns heimische Frauenschuh. Und auch einige Dendrobium-Arten wachsen lithophytisch.
- Terrestrische Orchideen: Es gibt ein paar Frauenschuh-Arten, die anstatt auf Felsen auf dem Boden wachsen. Hinzu kommen beliebte Orchideengattungen wie Cymbidium, die ebenfalls für ihre terrestrische Wuchsform bekannt sind. Im Unterschied zu epiphytischen und lithophytischen Orchideen bilden terrestrische Orchideen echte Bodenwurzeln aus.
Optimale Nährstoffversorgung von Orchideen durch passende Orchideenerde
Die Frage, ob eine Orchidee Boden- oder Luftwurzeln ausbildet, ist für die Wahl des richtigen Orchideensubstrats entscheidend. Während die Bodenwurzler unter den Orchideen Wasser und Nährstoffe über den Erdboden beziehen, nehmen Luftwurzler das Regenwasser aus der Umgebungsluft auf.
Stark verdichtete oder staunasse Böden sind für die freiheitsliebenden Luftwurzeln der Orchideen demnach pures Gift und eignen sich nicht als Erde für Orchideen. Das ist auch der Grund dafür, dass die schönen Blütenpflanzen in herkömmlicher Blumenerde meist recht schnell eingehen. Tatsächlich ist selbst die Haltung von luftwurzelnden Orchideen ohne Substrat im Glas besser, als sie einem zu feuchten oder dichten Bodenmilieu auszusetzen.
Geht es nun um Orchideenerde, so ist damit meist ein Spezialsubstrat für epiphytische und lithophytische Orchideen gemeint. Geachtet werden muss mit Blick auf die Zusammensetzung des Substrats auf eine ausreichende Nährstoffkonzentration. Zu den wichtigsten Nährstoffen für Orchideen zählen diesbezüglich:
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Mangan
- Phosphor
- Stickstoff
Ein fertiges Orchideensubstrat enthält die genannten Nährstoffe in ausreichenden Konzentrationen. Insgesamt reichen hier sehr geringe Mengen dieser Nährstoffe, da Orchideen insgesamt nicht besonders nährstoffhungrig sind. Allerdings sollte man die Orchideenerde dennoch alle zwei bis drei Jahre austauschen, um eine gute Nährstoffversorgung aufrechtzuerhalten.
Zusätzlich kann ein spezieller Orchideendünger eingesetzt werden, der genau auf die Bedürfnisse dieser besonderen Pflanzen angepasst ist. Stimmt man Dünger und Erde für Orchideen genau aufeinander ab, bringt man Orchideen damit oft sehr gut zum Blühen.
Die richtige Zusammensetzung von Orchideensubstrat
Hochwertiges Orchideensubstrat besteht in der Regel aus grobkörnigen Naturmaterialien, die dazu in der Lage sind, den natürlichen Standort der Luftwurzler zu simulieren. Weil es sich um grobe Substratstücke wie Rindenmulch, Naturfaser oder Orchideengranulat handelt, ist der Untergrund für die Bedürfnisse der Orchideen auch ausreichend luft- und wasserdurchlässig. Grundsätzlich setzt sich Erde für Orchideen aus drei verschiedenen Komponenten zusammen.
Bestandteile von Orchideenerde:
- Mulchkomponente: Rindenmulch, zum Beispiel aus Eichenrinde, Pinienrinde oder Kiefernrinde, stellt den Hauptbestandteil des Orchideensubstrats dar. Gewählt wird in der Regel eine sehr grobe Körnung von 30 bis 50 Millimeter, die das Substrat schön locker und luftig macht. Da sich die Baumrindenstücke nur sehr langsam zersetzen, bieten sie außerdem einen idealen Langzeitdünger für Orchideen, der Nährstoffe wohl portioniert an die Blütenpflanzen abgibt.
- Organische Komponente: Als organische Zugabe für Orchideenerde kommen verschiedene Naturfasern infrage. Denkbar ist die Zugabe von Holzfasern, Kokoserde oder Kork. Auch Nussschalen und andere organische Materialien mit robuster Struktur sind denkbar.
- Anorganische Komponente: Der anorganische Anteil des Orchideensubstrats besteht zumeist aus Gesteinsgranulat oder Gesteinserzeugnissen. Sie liefern den Orchideen wichtige Mineralien und sorgen so für einen guten Wuchs. Gängig sind neben Blähton und Lavagranulat auch Perlit und Steinwolle.
Worauf ist bei Orchideenerde zu achten?
Wichtig bei der Auswahl von Orchideensubstrat ist eine gute Qualität. Empfehlenswert sind beispielsweise nur Substrate mit lockerer Struktur, die sauberen Rindenmulch enthalten. Faserige oder unzureichend gereinigte Naturmaterialien fangen hier sehr leicht zu schimmeln an. Bei Schimmelbildung sollte man die Erde der Orchideen sofort gegen ein passendes Orchideensubstrat austauschen.
Auch in Folge von Pflegefehlern kann Orchideenerde schimmeln. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Substrat übergossen wird. Grundsätzlich sollte man Orchideen nicht öfter als einmal alle ein bis zwei Wochen gießen und nur sehr geringe Wassermengen an die Pflanze abgeben.
Ein Pluspunkt ist es, wenn die Orchideenerde torffrei ist. Denn beim Abbau von Torf werden Umwelt und natürliche Lebensräume geschädigt. Ein torffreies Orchideensubstrat trägt also zum Naturschutz bei.
Kann man Orchideenerde auch für andere Pflanzen verwenden?
Ja, und zwar für andere Aufsitzerpflanzen mit Luftwurzeln. Denn die Standortbedingungen für luftwurzelnde Pflanzen im Topf sind zumeist sehr identisch. Darüber hinaus lässt sich Orchideenerde bei Bedarf auch durch weitere Komponenten ergänzen, um ein ideales Kultursubstrat für die jeweiligen Pflanzen zu erhalten. Die wichtigsten Pflanzen, die neben Orchideen häufig in Orchideensubstrat gepflanzt werden, sind:
- Bromelie
- Drachenbaum
- Fensterblatt / Monstera
- Baumfreund / Philodendron
Auch für Palmen und trockenheitsliebende Sukkulenten fühlen sich in Orchideenerde gelegentlich sehr wohl. Allerdings sollten Pflanzenbesitzer hier vorab genau auf die Standortbedürfnisse der Gewächse achten.