Der katzenfreundliche Garten

Von Garten Team - Helene

Aktualisiert am: 05.12.2023

Katzen sind freiheitsliebende Tiere und genießen Ausflüge in die freie Natur in vollen Zügen. In einem katzenfreundlichen Garten gibt es dabei immer etwas zu entdecken. Katzenbesitzer haben dabei die volle Kontrolle darüber, wie und wann die Katze den Garten nutzen kann und müssen sich nicht um ihren Freigänger sorgen.

Wer seine Katze nicht frei herumstreunen lässt, tut sich selbst, seiner Katze und auch den Nachbarn etwas Gutes und trägt gleichzeitig zu einer artgerechten und lebensfrohen Katzenhaltung bei.

Katzen lassen sich nicht gern erziehen und jeder Katzenhalter kann bestätigen, dass ihr Haustier bei seiner Lebensgestaltung seinen ganz eigenen Kopf hat. Neben einer katzenfreundlichen Gartengestaltung nimmt deswegen die Sicherheit einen hohen Stellenwert ein.

In der freien Natur wie im Garten lauern zahlreiche Gefahren: Einige sind offensichtlich, andere sind erst auf den zweiten Blick erkennbar. Mit folgenden Tipps zu Sicherheit, Gesundheit, Spiel und Spaß kann aus jedem Grundstück ein katzenfreundlicher Garten gestaltet werden.

Katzenfreundlicher Garten – Vorteile

Laut der Tiersendung „Hundkatzemaus“ sterben jedes Jahr ca. 350.000 frei herumlaufende Katzen durch Fallen, Jäger und Autounfälle. Diese Zahl schockiert und ist weit höher, als viele Katzenbesitzer erwarten würden. Der Freilauf in ungeschützten Bereichen senkt die Lebenserwartung der Samtpfoten rapide, ist für Gartenbesitzer aber nicht alternativlos.

Das Leben von freilaufenden Katzen ist vor allem nachts stark gefährdet. Katzen sind dämmerungs- und nachtaktiv und gehen zur dunklen Tageszeit gern auf Beutezug. Dies führt zu einer gefährlichen Verkettung von Umständen: In der Dunkelheit sind Katzen für Autofahrer nur schwer zu sehen. Gleichzeitig neigen Autofahrer gerade spät abends und nachts dazu, die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu übertreten. Ein Ausweichen ist dann oft nicht mehr möglich.

Ein geschützter Freigang im eigenen Garten hat also zahlreiche Vorteile für den Katzenhalter und sein Haustier. Dazu gehört vor allem der Schutz der Gesundheit und die Sicherheit der Katze. Im katzenfreundlichen Garten muss man sich als Tierbesitzer um folgende Dinge keine Sorgen mehr machen

  • Verkehr
  • Unfälle
  • Jäger
  • Fallen
  • Weglaufen
  • Fütterung durch Fremde
  • Ungewollter Nachwuchs
  • Infektionsgefahr durch Kontakt mit nicht geimpften Artgenossen
  • Revierkämpfe

Vorbereitungen für den ersten Ausflug in den katzenfreundlichen Garten

Neue Katzen sollten die ersten vier Wochen im Haus verbringen, um sich an das fremde Domizil zu gewöhnen. So lange dauert es außerdem, bis die Katze das Haus als festen Ausgangspunkt und zentralen Mittelpunkt ihres Reviers anerkennt.

Vor dem ersten Freigang sollte die Katze außerdem auf ihren Rufnamen reagieren und auch mit Futter angelockt werden können, sodass der Freigang vom Katzenhalter besser kontrolliert und auf Wunsch beendet werden kann.

Experten empfehlen, den Freigang in den ersten Tagen schrittweise zu steigern und die Katze zunächst nur tagsüber in den Garten zu lassen. Erst wenn das Tier sich an die neue Umgebung gewöhnt hat und sicher im Umgang mit der Garteneinrichtung geworden ist, kann es sich den Herausforderungen der Nacht stellen.

Feste Futterzeiten helfen der Katze dabei, einen Tagesrhythmus zu finden, in dem der Ausflug in den Garten ein fester Bestandteil werden kann. Darf die Katze später allein über ihre Ausflugszeiten entscheiden, empfiehlt es sich, ihr einen Zugang zum Haus zu gewähren, den sie jederzeit ohne Hilfe nutzen kann. Hier haben sich vor allem Katzenklappen etabliert, die in eine Hinter-, Terrassen oder Gartentür integriert werden können.

Katzenbesitzer sollten sich bereits vor dem ersten Ausflug in den Garten entscheiden, ob die Katze das Grundstück verlassen darf oder nicht. Wie bereits erwähnt, hat die zweite Option zahlreiche Vorteile für die Sicherheit und die Gesundheit des Haustieres.

Da Katzen sehr gut springen und klettern können, gehört eine Einzäunung des Gartens in diesem Fall ebenso zu einer guten Vorbereitung, wie eine ansprechende Einrichtung des Gartens, die der Katze Sicherheit, Unterhaltung und Entspannungsmöglichkeiten bietet.

Katzenfreundliche Gartengestaltung

Katzen sind grundsätzlich recht genügsame Tiere und benötigen zunächst nicht viel, um glücklich zu sein. Trotzdem oder gerade deswegen gehört es zum Naturell der Tiere, sich immer neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu suchen. Gepaart mit der charakteristischen Neugier können Katzen so schnell auf dumme Ideen kommen.

Abhilfe schafft man als Katzenhalter hier, indem man artgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten anbietet und regelmäßig für Abwechslung sorgt.

Neben dem Spielspaß nehmen Schlaf-, Entspannungs- und Versteckmöglichkeiten einen großen Stellenwert in der Katzenhaltung ein. Wie die Katze den Garten betreten und verlassen kann und ob sie diesen auch unbeaufsichtigt nutzen darf, sollte ebenfalls im Vorfeld abgeklärt werden.

Einzäunung – Die häufigsten Fragen

Damit der katzenfreundliche Garten für Stubentiger zu einem sicheren Ausflugsdomizil wird, muss er zunächst gegen das Eindringen von außen aber auch gegen unerwünschtes Verlassen gesichert werden. Die effektivste Methode ist – je nach den örtlichen Gegebenheiten – den Garten rundum einzuzäunen.

Dazu ist häufig eine Genehmigung des Bauamtes erforderlich. Dabei bestimmen Höhe, Art der Einfriedung und die Ortgegebenheiten darüber, ob der Zaun genehmigungspflichtig ist. In fast allen Bundesländer bleibt einem der Gang zum Amt nicht erspart, wenn die Einzäunung katzensicher sein muss. Alles über 1,80 Meter Höhe ist in den meisten Gemeinden genehmigungspflichtig.

Das Aufstellen eines Katzenzauns kann je nach Beschaffenheit des Bodens und den örtlichen Vorgaben eine echte Herausforderung sein. Einige Garten- und Landschaftsbauer haben sich auf diese Aufgabe spezialisiert. Wer unsicher ist, sollte beim Bau eines Zauns einen Experten um Rat fragen.

Wie muss ein Katzenzaun beschaffen sein?

Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten, da sie von der Art des Zauns und den Sprung- und Kletterfähigkeiten der Katzen abhängen. Der wichtigste Faktor ist jedoch die Höhe. Zäune mit einer Höhe unter 2 Metern dürften für fast alle Katzen jedoch kein großes Hindernis darstellen. Selbst drei Meter hohe Zäune können von vielen Katzen überwunden werden; insbesondere wenn ein erhöhter Absprungplatz in der Nähe des Zaunes platziert ist (z. B. Regentonne, Gartenschrank, Baum, etc.).

Die höchste Sicherheit bieten Zäune, die einerseits in die Erde eingelassen und gleichzeitig oben nach innen abgewinkelt sind. Neben der Fähigkeit, über den Zaun zu springen ist es für Katzen außerdem möglich, sich unter der Abgrenzung einen Weg ins Freie zu graben. Nach innen geneigte Zäune haben den Vorteil, dass Katzen an ihnen in der Regel nicht hinaufklettern.

Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass Katzen sich durch sehr kleine Öffnungen hindurchzwängen können und durch ihr dichtes Fell kräftiger aussehen, als sie tatsächlich sind. Öffnungen im Zaun sollten deswegen nicht größer als drei bis vier Zentimeter sein.

Auf Holzpfosten sollten Katzenbesitzer verzichten, da Katzen an diesen sehr leicht bis nach oben klettern können. Besser sind Eisen- oder Stahlpfosten, die der Katze beim Klettern wenig Halt geben.

Ist ein elektrischer Katzenzaun sinnvoll?

Eine weitere Entscheidung müssen Katzenbesitzer zwischen Elektrozaun und stromlosen Zaun treffen. Elektrische Zäune arbeiten dabei auf zwei verschiedene Arten: Die klassischen Modelle geben einen Stromschlag ab, wenn die Katze den Zaun berührt.

Sogenannte unsichtbare Katzenzäune funktionieren über einen Empfänger, den die Katze an einem Halsband trägt. Dieser löst einen schmerzhaften Stromschlag aus, wenn die Katze das begrenzte Gebiet verlässt.

Elektrische Katzenzäune verstoßen häufig gegen das Tierschutzgesetz und sollten vermieden werden, wann immer es möglich ist.

Reicht eine dichte Hecke als Abgrenzung?

Egal wie dicht die Hecke ist: Sie bietet keinen zuverlässigen Schutz gegen Ausbruchsversuche. Wie bereits erwähnt reichen schon sehr kleine Öffnungen oder Lücken, um der Katze den erweiterten Freigang zu gewähren. Ohne zusätzliche Maßnahmen bleibt die Hecke als Einfriedung wirkungslos.

Mit einem Katzennetz lässt sich die Hecke jedoch katzensicher einrichten. Als Übergangslösung scheint diese Methode zunächst geeignet. Spätestens beim nächsten Heckenschnitt steht man jedoch vor neuen Problemen, da das Netz der Heckenschere nicht standhalten wird. Es muss zum Heckeschneiden abgenommen werden.

Wer sich daran nicht stört, hat an dieser Stelle eine kostengünstige und sichere Methode gefunden; vorausgesetzt, die Hecke ist hoch genug und kann nicht übersprungen oder untergraben werden.

Zugang zum Garten

Katzen sind freiheitsliebende Tiere, die sich nicht gern kontrollieren und dominieren lassen. Die meisten Charaktere bevorzugen deshalb, ihre Gartenausflüge eigenständig und nach ihren eigenen Wünschen zu gestalten.

Hat sich die Katze an ihr vergrößertes Revier gewöhnt, kann sie mit entsprechenden Hilfsmitteln den Garten ohne Hilfe betreten und verlassen. Die komfortabelste Option ist hier neben einem geöffneten Kellerfenster sicherlich die sogenannte Katzenklappe. Alle Methoden haben jedoch Vor- und Nachteile, sodass diese individuelle Entscheidung in Abhängigkeit von den persönlichen Begebenheiten getroffen werden muss.

Katzenklappe

Mit einer Katzenklappe schafft man einen sicheren, katzenfreundlichen Zugang zum Garten, der mit vielen Vorteilen verbunden ist. Die Auswahl umfasst hier neben einfachen, klassischen Ausführungsformen inzwischen auch Modelle, die mit einem Mikrochip gesteuert werden.

Der größte Vorteil dieser speziellen Katzenklappen ist, dass sie nur von autorisierten Tieren genutzt werden können. Zu diesem Zweck trägt die Katze ein Halsband mit einem Chip, der die Katzenklappe entriegelt. Alternativ können einige Modelle mit dem Transponder geöffnet werden, die auch zur Registrierung von Haustieren verwendet werden.

Wichtig zu wissen: Für den Einbau einer Katzenklappe in Mietwohnungen und -häusern bedarf es der Zustimmung des Vermieters. Zahlreiche Gerichtsurteile sehen in der Montage einer Katzenklappe eine nicht unerhebliche Beschädigung der Mietsache und weiterhin eine optische Beeinträchtigung, wenn die Klappe von außen gut sichtbar ist.

Katzenklingel

Wer kontrollieren möchte, wann die Katze den Garten betreten und verlassen kann, öffnet ihr einfach eine Hinter-, Terrassen- oder Gartentür. Dies erfordert einerseits die persönliche Anwesenheit im Haus und andererseits einiges an Aufmerksamkeit, wenn die Tür nicht die ganze Zeit offen stehen kann.

Insbesondere wenn die Katze zurück ins Haus möchte, kann sie sich lautstark bemerkbar machen. Einige Katzen tendieren außerdem dazu, an der Türe zu kratzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Holztüren oder Glastüren mit Kunststoffrahmen können dabei durch die scharfen Krallen schnell Schaden nehmen.

Damit der Stubentiger beim Einlass ins Haus nicht warten muss und in Vandalismus verfällt, können Katzenhalter im Handel eine sogenannte Katzenklingel erwerben. Dabei handelt es sich um einen Sensor, der durch die Katze ausgelöst wird und anschließend die Türklingel oder sogar eine eigens für das Tier angebrachte Katzenklingel auslöst.

Das System wird idealerweise an der Stelle angebracht, die die Katze gewöhnlich für ihre Ausflüge nutzt.

Katzenklingeln haben zahlreiche Vorteile:

  • Keine Beschädigungen an Türen und Fenster (z. B. durch Katzenklappe)
  • Dadurch auch für Mietobjekte geeignet
  • Geeignet für Katzen, die in den oberen Etagen wohnen
  • Günstiger Anschaffungspreis
  • Zugangskontrolle: Nur die eigene Katze kann das Haus betreten
  • Schutz vor Einbrechern
  • Schutz gegen unerwünschter Beute
  • Kein Kratzen an der Tür
  • Kein Warten bei Regen oder Kälte

Die Geräte sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und können mit einem Bewegungsmelder, einer Trittmatte oder einem speziellen Halsband ausgestattet sein. Außerdem gibt es Modelle mit Kameras oder Lichteffekten, die alternativ zum akustischen Signal genutzt werden können.

Offenes Fenster

Wer tagsüber nicht Zuhause ist oder aus anderen Gründen der Katze nicht persönlich die Tür öffnen möchte, kann ihr im Keller ein Fenster öffnen, durch das sie selbstständig ins Freie gelangen kann.

Dies sollte nur als letzte Option verstanden werden, da diese Methode mit zahlreichen Nachteilen verbunden ist:

  • Die Katze kann Beute mit ins Haus bringen
  • Angriffsfläche für Einbrecher
  • Energieverlust durch entweichende Wärme
  • Fremde Katzen können ins Revier eindringen

Wichtig ist in diesen Fällen, dass das Fenster vollständig geöffnet wird. Katzen können sich sehr leicht in gekippten Fenster verfangen und sich nur in seltenen Fällen aus dieser misslichen Lage wieder befreien. Im schlimmsten Fall endet ein Unfall im gekippten Fenster mit dem Tod der Katze.

Das Fenster sollte also stets weit geöffnet sein und sich außerdem in Bodennähe befinden, sodass Stürze vermieden werden. Idealerweise ist der Zugang außerdem an einer geschützten Stelle gelegen, sodass das offene Fenster von außen nicht oder nur schwerlich einsehbar ist.

Die beliebtesten Aktivitäten im katzenfreundlichen Garten

Selbst im schönsten Garten kann irgendwann Langeweile aufkommen. Katzen sind sehr neugierige Tiere und lieben Abwechslung und Erkundungstouren. Diese natürliche Verhaltensweise kann sich der Katzenhalter bei der Einrichtung des katzenfreundlichen Gartens zunutze machen, denn für Katzen ist fast alles interessant.

Zu den liebsten Beschäftigungen der Samtpfoten gehören

  • Verstecken
  • Jagen
  • Spielen
  • Anschleichen
  • Klettern
  • Kratzen

Katzenfreundliche Spielplätze

Katzen sind sehr kreativ, wenn es um das Verstecken geht. Insbesondere dann, wenn man sie hereinrufen möchte, sind die pelzigen Versteckungskünstler plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Unterschlupf finden sie dabei in der kleinsten Ecke.

Wer seiner Katze im Garten eine Freude machen will, richtet ihr dort einige Plätze ein, die als Versteck besonders attraktiv sind und gleichzeitig bei einem Regenguss etwas Schutz bieten. Kann man sich von dort aus auch noch an etwas heranschleichen, ist in der kleinen Katzenwelt alles perfekt.

Besonders beliebte Spiel- und Versteckplätze sind

  • Katzenhaus: Katzenhäuser bieten neben einer Versteckmöglichkeit nicht nur Schutz vor Regen oder starker Sonneneinstrahlung, sondern sind meist auch mit einem Aussichtsplatz auf dem Dach und/ oder einer Kratzmöglichkeit ausgestattet.
  • Blumentöpfe und Kübel: Mit einer großen (natürlich ungiftigen) Pflanze bepflanzt, eignen sich diese Einrichtungsgegenstände im Garten perfekt zum Verstecken und Anschleichen. Optisch fügen diese sich perfekt in die natürliche Umgebung ein.
  • Blätterhaufen: Zugegeben, dieses Versteck ist mühsam einzurichten und nur im Herbst realisierbar, für die Samtpfote aber umso verlockender. Zusammengerechte Laubhaufen animieren zum Toben, Anschleichen, Verstecken und Spielen. Dass Katzen im Laub zahlreiche Insekten jagen können, setzt dem Spielspaß die Krone auf.
  • Klettergerüste/ Kletterbäume: Als Erweiterung des Katzenhauses sind Klettergerüste dann eine gute Option, wenn das Klettern auf Bäumen unerwünscht oder nicht möglich ist. Wer sich als Gartenbesitzer an den großen Gebilden nicht stört, kann kletterfreudigen Abenteurern damit viel Freude bereiten.

Entspannung, Dösen und Schlafen

Katzen schlafen etwa 12 – 16 Stunden am Tag. Dabei wechseln sich Tiefschlafphasen mit leichtem Schlaf, Dösen und Tiefenentspannung ab. Im katzenfreundlichen Garten dürfen Plätze zum Schlafen und Entspannung deswegen auf keinen Fall fehlen.

Sieht man sich die selbst gewählten Schlafplätze an, scheint die Katze auf den ersten Blick nicht sehr wählerisch zu sein: Viele Tiere dösen einfach auf dem Boden und räkeln sich dabei in der Sonne. Andere Katzen findet man zum Unmut vieler Gartenbesitzer auch auf den Polstern der Gartenmöbel.

Wie so oft gilt in diesen Fällen wieder: Erziehungsmaßnahmen helfen nicht viel, um die Katze von ihren Vorlieben abzubringen. Allerdings ist es immer sinnvoll, ihr eine oder mehrere Alternativen anzubieten. Oft braucht es etwas Zeit, bis man als neuer Katzenhalter die Vorlieben der Katzen durchschaut hat.

Genaues Beobachten der natürlich vorhandenen Verhaltensweisen hilft auch bei der Einrichtung von Schlafplätzen im Garten. Mit etwas Glück werden sie von der Katze akzeptiert.

Viele Katzen bevorzugen zum Schlafen einen erhöhten Platz, an dem sie sich sicher fühlen und von dem aus sie ihr Revier leicht überblicken und beobachten können. Ein Schlafplatz auf einem Gartenschrank, einem alten Gartenstuhl oder einer unter einem Baum aufgestellten Bank stehen bei den Vorlieben hoch im Kurs.

Ähnlich beliebte Schlafplätze finden sich hingegen auf dem Boden. Auch wenn es für den Katzenhalter zunächst ungewöhnlich erscheint: Katzen lieben Steinplatten und Fliesen. Eine einzelne auf dem Rasen platzierte Steinplatte zieht viele Katzen magisch an. In der Sonne heizen sie sich auf und bieten auch in den späten Abendstunden ein warmes Plätzchen zum Sitzen, Liegen und Entspannen.

Fliesen haben den gegenteiligen Effekt: Im Schatten bieten sie an heißen Sommertagen eine Liegemöglichkeit mit Kühleffekt. Die Begeisterung für kühle Fliesen im Sommer können Halter von reinen Wohnungskatzen bestätigen: Nicht selten finden sie ihren schlafenden Stubentiger auf den kühlen Fliesen im Badezimmer.

Schlafkörbchen sind im Handel zahlreich erhältlich und werden von vielen Katzen gut akzeptiert. Als Alternative für die Polsterauflagen können diese auf einem Gartenstuhl oder auf einer Bank aufgestellt werden.

Katzen und Bäume

Katzen haben eine besondere Vorliebe für Bäume: Einerseits dienen diese als beliebte Kratzstelle, andererseits sind die Tiere leidenschaftliche und geschickte Kletterer. Dies bringt einige Probleme mit sich, da die Rinde empfindlicher und junger Bäume durch das Kratzen Schaden nehmen kann.

Auch gegen das Klettern müssen Bäume zumindest vereinzelt gesichert werden, damit die Katze den Garten nicht verlassen kann. Viele Katzen haben außerdem Probleme mit dem Abstieg von hohen Bäumen.

Kratzspuren an Bäumen vermeiden

Das Krallenwetzen gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen aller Katzen. Wie viele andere Eigenschaften kann das Kratzen dem Tier nicht verboten oder aberzogen werden. Dennoch können die Samtpfoten mit ihren scharfen, spitzen Krallen im Garten einigen Schaden anrichten.

Besonders gefährdet sind dabei Gartenmöbel aus Korb oder Rattan (auch Kunst-Rattan), Polstermöbel und zahlreiche Baumarten wie Weide oder Obstbäume. Das einzige, was hier hilft, ist ein nachhaltiger Schutz der gefährdeten Objekte sowie das Anbieten einer Alternative.

Durch das Klettern auf Bäumen werden die Krallen auf natürliche Weise abgewetzt. Verwehrt man der Katze den Zugang zu Bäumen, muss man als Katzenhalter anderweitig Abhilfe schaffen und eine geeignete Kratzstelle einrichten.

Kratz- und Kletterbäume gehören als fester Einrichtungsgegenstand in jeden Katzenhaushalt. Die Modelle für Haus und Wohnung sind für den Einsatz draußen allerdings wenig geeignet, da die verwendeten Materialien nicht witterungsbeständig sind.

Einige Hersteller bieten spezielle Outdoor-Kratzbäume an. Diese verzichten auf flauschige Kunstfaser-Bezüge und sind aus wetterfestem Holz, Sisal und Korbgeflecht gefertigt.

Für die Katze sind sie eine gute Option; viele Gartenbesitzer stören sich jedoch an der wenig naturgetreuen Optik. Im katzenfreundlichen Garten lässt sich jedoch eine Kratzstelle einrichten, die auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen ist.

Besonders gut geeignet sind dafür Materialien, die eine raue und feste Oberfläche haben:

Sisal

Rattan

Korbgeflecht

Bast

Besonders beliebte Bäume kann man wahlweise mit einer Kratzmatte umhüllen, die im Handel erhältlich ist. Diese sind aus Kokos, Bast oder Sisal gefertigt und werden zum Schutz des Baumes am Stamm angebracht.

Soll die Katze vom Baum ferngehalten werden, hat man keine Wahl, als den Baumstamm mit einem Drahtgeflecht oder einer PVC-Manschette zu schützen. Weitere Alternativen zum Schutz der Bäume sind

  • Ausstreuen von Pfeffer (hält nur bis zum nächsten Regenguss)​​​​​
  • Pflanzen, die Katzen fernhalten, z. B. die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze/ Katzenschreck/ Hundeschreck (funktioniert nicht bei allen Katzen)
  • Katzenfernhaltespray (im Handel erhältlich, funktioniert nicht bei allen Katzen)
  • Kratzbretter zur Ablenkung und für Katzen, die am Boden kratzen

Welche Lösung für den persönlichen Garten am besten geeignet ist, hängt von den persönlichen Begebenheiten ab. Kräftige, ausgewachsene Bäume nehmen durch das Kratzen kaum Schaden. Die Wetzspuren sind also eher ein optisches Problem. Mit Draht oder PVC umwickelte Baumstämme stören jedoch ebenfalls das natürliche Erscheinungsbild im Garten.

Wer sich für die Variante mit Draht entscheidet, kann diesen mit einer Kletterpflanze bewachsen und so etwas besser in das natürliche Ambiente des Gartens einbinden. Gut geeignet sind zu diesem Zweck beispielsweise Kapuzinerkresse und Wicken.

Bäume gegen das Klettern sichern

Die beste Einzäunung des Gartens hilft nicht, wenn Bäume der Katze einen Weg aus dem Garten ermöglichen. Katzen können bei ihren Ausbruchsversuchen sehr erfindungsreich sein und auch hohe Bäume stellen für ihre Kletterkünste kaum eine Herausforderung dar.

Das Absichern der Bäume gegen Kletterkünstler schützt außerdem in der Baumkrone nistende Vogelarten. Nicht zuletzt stürzen Katzen bei der Jagd nach Vögeln von Bäumen und ziehen sich schwere Verletzungen zu.

Bei der Entscheidung, ob ein Baum gesichert werden muss oder nicht, sollten Gartenbesitzer die enormen Sprungfähigkeiten der Katze nicht vergessen. Viele Tiere können aus dem Stand über zwei bis drei Meter hoch springen, sodass auch Bäume mit weiter oben gelegenen Ästen nicht vor den Tieren sicher sind.

Katzenhalter, die Baumstämme zum Schutz vor den scharfen Krallen mit Draht umwickeln, können sich diese Methode gleichzeitig gegen das Klettern zunutze machen. Hierbei ist zu beachten, dass der Baumstamm bis zu einer Höhe von mindestens zwei Metern in Draht oder PVC gehüllt werden muss, damit die Katze nicht an den untersten Ast springen kann.

Wirkungsvoll gegen Kletterkünstler sind auch sogenannte Katzenabwehrgürtel. Diese lassen sich deutlich unauffälliger am Baumstamm anbringen und verhindern das Klettern relativ zuverlässig. Auch gegen Marder und Waschbären bieten die Abwehrgürtel in vielen Fällen einen guten Schutz.

Abkühlung im Sommer und Trinkgelegenheit

Katzen liegen gern in der Sonne und scheinen gegen Hitze zunächst unempfindlich zu sein. Anders als Hunde hecheln sie jedoch eher selten, sodass dieses Verhalten bereits ein erstes Anzeichen einer Überhitzung sein kann.

Weitere Symptome eines Hitzschlags bei Katzen sind:

  • Hecheln und Speicheln
  • Apathie und Benommenheit
  • Liegen in Bauchlage
  • Liegen auf der Seite (sofort zum Tierarzt!)
  • Fieber
  • Durchfall und Erbrechen
  • Unruhe
  • Weite Pupillen
  • Dunkle Färbung der Schleimhäute

Da Katzen außerdem auch nicht schwitzen, haben die Tiere nur sehr begrenzte Möglichkeiten, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Bei hohen Außentemperaturen lässt sich beobachten, dass die Katze deutlich weniger aktiv ist als gewöhnlich und bevorzugt schattige und kühle Plätze aufsucht.

Damit es erst gar nicht zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommt, kann der Katzenhalter im Garten bei sommerlichen Temperaturen Vorkehrungen treffen.

Schattenplätze für kühle Entspannung

Der freiheitsliebende Charakter der Katze kann bei der Einrichtung eines katzenfreundlichen Gartens schnell für Frustration sorgen: Liebevoll angelegte Ruhe- und Schlafplätze werden im Garten genau wie im Haus häufig verschmäht. Stattdessen findet man seinen Stubentiger nicht selten auf den kühlen Fliesen im Badezimmer, wenn die Sonne heiß vom Himmel brennt.

Ganz im Gegensatz zum Hund, der einen für ihn vorgesehenen Schlafplatz akzeptieren kann, sucht die Katze sich ihre Lieblingsplätze selbst aus.

Als Gartenbesitzer kann man geeignete Plätze jedoch besonders hervorheben und sie so für die Katze attraktiver machen. Besonders förderlich für die Wohlfühloase im Garten sind

  • Schattenplätze: Mit ihrem dichten Fell wird es Katzen in der prallen Mittagssonne schnell zu heiß. Sie wird von sich aus ein schattiges Plätzchen aufsuchen, das nicht selten unter einem Baum oder unter einer Hecke zu finden ist.
  • Sonnenschirm/ Sonnensegel: Katzen liegen gerne erhöht, um ihr Revier großflächig überblicken zu können. Einen bereits gewählten Lieblingsplatz kann man einfach und effektiv mit einemSonnenschirm beschatten.
  • Fliesen: Im Schatten ausgelegte Fliesen bieten der Katze eine hervorragende Möglichkeit sich abzukühlen und gleichzeitig zu entspannen. Während Hauskatzen häufig im Keller oder im Garten auf den Bodenfliesen anzutreffen sind, nehmen viele Gartenkatzen speziell für sie ausgelegte, kühle Bodenbeläge auch im Garten gerne an.
  • Katzenhaus: Katzen lieben dunkle Versteckmöglichkeiten. Gerade bei hochsommerlichen Außentemperaturen wird ein Katzenhaus schnell zum Lieblingsplatz der Fellnase. Besonders guter Akzeptanz erfreuen sich hier Modelle, die zusätzlich einen Sitz- und Liegeplatz auf dem Dach bieten, sodass die Katze hier entspannen und gleichzeitig ihr Revier überblicken kann.

Abkühlung mit Wasser – Sind alle Katzen wasserscheu?

Viele Katzen meiden den Kontakt zum Wasser und gelten allgemein als wasserscheu. Anders als Hunde wissen Katzen eine Abkühlung in Teich, Pool oder Planschbecken meist nicht zu schätzen und benötigen diese in der Regel auch nicht.

Als ehemaliger Wüstenbewohner sind viele Katzen den Kontakt mit Wasser außerdem nicht gewohnt. Dies führt neben der Wasserscheu auch zu einem zögerlichen Trinkverhalten, das viele Katzenbesitzer bei ihrem Haustier beobachten können.

Da die moderne Katzenernährung die erforderliche Flüssigkeitsmenge häufig nicht deckt, sollte regelmäßig frisches Wasser angeboten werden. Die meisten Fellnasen bevorzugen dabei das Trinken aus einer großen, flachen Schale, weil diese ihrer natürlichen Neigung am ehesten entspricht.

In der freien Natur trinken Katzen vorzugsweise an flachen Gewässern, deren Areal sie gut überblicken können. So vermeiden sie es, Opfer von Raubtieren zu werden, die sich im und am Wasser aufhalten. Der natürlichen Tendenz sollte vor allem bei der Nahrungs- und Wasseraufnahme Rechnung getragen werden, damit sich Charaktere, die ohnehin nicht viel trinken, bei der Flüssigkeitsaufnahme wohlfühlen.

Auch das Trinken aus Wasserhähnen, der Gießkanne, dem Planschbecken oder dem Gartenteich kann häufiger beobachtet werden. Anders als ein bereitgestellter Wassernapf bieten diese Wasserquellen einen zusätzlichen Anreiz. Durch plätschernde Geräusche oder interessante Bewegungen wird der Jagd- und Spieltrieb angeregt. Katzen bevorzugen außerdem abgestandenes Wasser.

Gefahr besteht für den Stubentiger in diesen Fällen nicht. Auch wenn ein Bad in Pool, Teich oder Planschbecken nicht für Begeisterung sorgt, ist dieses in der Regel ungefährlich, da Katzen sehr gute Schwimmer sind. Auch gechlortes Wasser aus dem Pool wird allgemein als unproblematisch erachtet, da Katzen durch den ausgeprägten Chlorgeschmack das Verschlucken eher vermeiden.

Einige Katzenrassen suchen hingegen die Nähe zum Wasser. Dazu gehören

  • Maine Coon
  • Norwegische Waldkatze
  • Türkisch Angora
  • Türkisch Van
  • Bengal
  • Savannah
  • American Bobtail
  • Japanese Bobtail

Wasserstellen für Katzen

Gartenbesitzer, die ihrer wasserliebenden Samtpfote eine Freude machen wollen, können der Katze eine Schwimmgelegenheit im Garten anbieten.

  • Hunde-/ Katzenpool: Genau wie Hunde haben Katzen spitze Krallen, sodass aufblasbare Kinderplanschbecken keine langlebige Option sind. Spezielle Hunde- bzw. Katzenpools sind jedoch eine günstige und stabile Alternative
  • Sandmuschel: Aus Hartplastik gefertigt, können diese robusten Schalen mit Wasser oder Sand gefüllt werden
  • Baby- oder Kunststoffwanne: Zum Planschen und Trinken ist eine mit Wasser gefüllte Wanne häufig ausreichend

Katze und Gartenteich

Ein Gartenteich ist für Katzen aller Rassen interessant. Fische sind im Teich dabei besonders bedroht. Auch Wasserpflanzen und am Wasser lebende Insekten sind vor der Samtpfote nicht sicher.

Wer seinen Gartenteich neben der Katzenhaltung kultivieren möchte, hat kaum eine Wahl, als der Katze den Zugang zu diesem Bereich des Gartens zu verwehren. Erziehungsmaßnahmen sind – wie so oft bei Katzen – in der Regel nicht von Erfolg gekrönt, sodass tatsächlich eine Einzäunung oder eine Absperrung des gesamten Bereichs erfolgen muss, um die Katze vom Teich fernzuhalten.

Ist eine Absperrung nicht möglich oder erwünscht, sollte die Katze sich nur unter Aufsicht dem Teich nähern.

Für Katzen, die sich autark im Garten bewegen und zu allen Tageszeiten Zugang zum Teich haben, kann das Areal alternativ auch katzen- sowie umweltfreundlich angelegt oder umgestaltet werden.

Hier sind folgende Punkte besonders wichtig zu beachten:

  • Fische umsiedeln! Als direkter Fressfeind wird es jeder Katze irgendwann gelingen, den Teich leer zu fischen.
  • Technische Hilfsmittel zur Wasseraufbereitung sichern: Schläuche, Teichpumpen und Filtersysteme können durch die Katze Schaden nehmen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Katze sich verfängt und schlimmstenfalls ertrinkt.
  • Katzenfreundliche Wasseraufbereitung: Wer mit Chemikalien die Wasserqualität beeinflusst, sollte auf ungiftige Teichpflegeprodukte achten.
  • Wasserpflanzen: Was für Blumenbeete gilt, sollte auch bei Wasserpflanzen beachtet werden. Giftige Pflanzen müssen entfernt werden und auch der Kauf von sensiblen und empfindlichen Wasserpflanzen sollte wohl überlegt sein. Man kann nie wissen, welche Einrichtungsgegenstände im Teich die Aufmerksamkeit der Katze erregen.

Katzentoilette

Katzen sind sehr reinliche Tiere und lassen sich leicht an die Benutzung einer Katzentoilette gewöhnen. Im Haus gelingt dies etwas leichter als in der freien Natur, aber mit ein paar Tricks können sich viele Freigänger auch an die Benutzung einer Gartentoilette gewöhnen.

  • Klassische Katzentoilette: Mit Katzenstreu befüllt und im Garten aufgestellt, werden diese Modelle in der Regel gut akzeptiert, da sie bereits aus dem Haus bekannt sind. Hier empfiehlt es sich, mit der Einstreu keine Experimente zu machen und das gewohnte Katzenstreu zu verwenden. Idealerweise kauft man außerdem das gleiche Modell, das auch im Haus gut akzeptiert wird.
  • Toilettenecke: Zugegeben, eine Katzentoilette aus Kunststoff – möglicherweise noch mit Haube – fügt sich nicht sehr schön in die Optik des Gartens ein. Alternativ können Gartenbesitzer eine Ecke im Garten oder ein kleines Blumenbeet umfunktionieren. Bewährt hat sich hier ein Erdaushub und eine anschließende Füllung mit Sand. Setzt man hier die Katze hinein, fangen viele Tiere sofort an zu buddeln.Wichtig: Steht im Garten auch ein Sandkasten für Kinder, besteht eine große Verwechslungsgefahr. Hier empfiehlt es sich, für die Katzentoilette eine andere Einstreu zu verwenden.
  • Loben: Wann immer man die ordnungsgemäße Benutzung des stillen Ortes beobachten kann, sollte die Katze gelobt und belohnt werden. Die positive Verstärkung des erwünschten Verhaltens funktioniert bei Katzen weit besser als die Bestrafung bei Toilettengängen im Blumen- oder Gemüsebeet.
  • Hausmittel: Um Katzen von Beeten fernzuhalten, kann man versuchen, ihnen diese „ungemütlich“ zu machen. Zu den beliebtesten Methoden gehören das Ausstreuen von schwarzem Pfeffer, beträufeln mit Minzöl, zeitweises Abdecken mit schwarzer Folie oder das Abstecken der Beete und Aufspannen mit Hanfbindfäden. Auch Katzenfernhaltespray kann wirkungsvoll eingesetzt werden, hilft aber nicht bei allen Katzen. Hier ist die Bereitschaft zum Experimentieren und auch die eigene Kreativität gefragt.
  • Imitation: Besonders hartnäckige Katzen werden immer wieder bevorzugte Beete aufsuchen, um ihr Geschäft zu verrichten. Als Katzenhalter sollte man sich hier fragen, was an dem auserkorenen Blumenbeet besonders attraktiv ist. Liegt es in der Sonne? Im Schatten? Wird es häufig umgegraben? Wie ist der Untergrund? Abhilfe schafft häufig, einen Teil des Bodens mit Sand zu vermischen und diese Kombination in ein extra angelegtes Toiletten-Beet einzufüllen, das ähnliche Eigenschaften aufweist.

Katzenfreundliche Gartenpflanzen

Neben einer Vielzahl von Giftpflanzen erfreuen sich einige Pflanzenarten bei Katzen höchster Beliebtheit. Grundsätzlich sind Katzen nicht wählerisch und knabbern neben Gras und Gemüsepflanzen leider auch Giftpflanzen, Hecken, Sträucher und sogar Zweige an.

Einige Pflanzen werden jedoch besonders gerne akzeptiert und erfreuen einerseits das Katzenherz und lenken andererseits von wertvollen Ziersträuchern oder dem Gemüsebeet ab.

Auch wenn ungiftige Pflanzen grundsätzlich angefressen werden dürfen, sollten Katzenhalter darauf achten, dass sie nicht in hohem Maße verzehrt werden. Auch wenn keine Toxizität vorliegt, kann übermäßiger Verzehr Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen.

Baldrian – Ganz oben auf der Beliebtheitsskala

Auch als Katzendroge bekannt, hat diese Pflanze anders als beim Menschen keine beruhigende Wirkung. Ganz im Gegenteil zum Menschen drehen Katzen bei Baldrian richtig auf und geraten regelrecht in Ekstase. Die im Baldrian enthaltene Valeriansäure ähnelt Sexuallockstoffen weiblicher Katzen, sodass vor allem Kater begeistert auf das Kraut reagieren.

Die meisten Katzen verwenden Baldrian weniger zum Fressen als vielmehr dazu, sich an den Pflanzen zu reiben oder sich darin zu wälzen. Auch ein gefülltes Kissen ist ein sehr beliebtes Spielzeug für Haus- und Gartenkatzen und versetzt Katzenbesitzer, die das Treiben zum ersten Mal beobachten, regelrecht in Erstaunen.

Die Beliebtheit von Baldrian ist in der Katzenwelt weit verbreitet, betrifft aber längst nicht alle Katzen. Und auch nicht alle Katzen vertragen Baldrian gleich gut. Während die attraktive Substanz (Valeriansäure) vor allem in der Wurzel anzutreffen ist, kommt die Katze im Garten überwiegend mit Blättern und Blüten in Berührung.

Eine Überdosierung von Baldrian kann zu Leberschäden führen. Katzen sollten sicherheitshalber nur unter Aufsicht mit Baldrianprodukten spielen (z. B. Baldriankissen) und selbstverständlich von hochkonzentrierten Arzneimitteln (z. B. Beruhigungstabletten) ferngehalten werden.

Katzenminze/ Catnip

Der Name verrät es schon: Katzenminze lockt mit ihrem hohen Anteil an ätherischen Ölen Katzen an. Ganz so beliebt wie Baldrian ist die Katzenminze nicht, allerdings reagieren gut 70 % aller Katzen auf das Kraut mit den violetten Blüten.

Katzenminze ist vollständig ungiftig und führt auch beim Verzehr nicht zu gesundheitlichen Schäden, so Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Der Experte führt den Effekt auf das in der Pflanze enthaltene Actinidin zurück, das einem Sexuallockstoff der Katze ähnelt

Warum Katzen auf Katzenminze reagieren, ist nicht abschließend geklärt. Anders als Baldrian wirkt die Pflanze anscheinend nicht ausschließlich als Aphrodisiakum, da auch kastrierte/ sterilisierte Katzen darauf reagieren.

Allgemein können sich aber auch hier Kater wieder stärker für die Pflanzen begeistern als weibliche Katzen. Die Wirkung ist nicht so ausgeprägt wie bei Baldrian, führt jedoch ebenso zu einer rauschähnlichen, euphorischen Stimmung.

Je nach Charakter werden nervöse Katzen ruhiger, während eher träge Katzen zu gesteigerter Aktivität angeregt werden. Einige Tiere können von Katzenminze aggressiv werden: Die gesteigerte Wirkung ist nur bei wenigen Katzen zu beobachten, sollte aber dennoch beobachtet werden.

Katzengras – Der Klassiker in Haus und Garten

Katzengras ist in fertig vorgezogenen Schalen oder Blumentöpfen im Handel erhältlich, kann jedoch mit Samen auch einfach im Garten ausgesät werden. Dabei handelt es sich um eine spezielle Grasart, das Zypergras (Cyperus zumula). Weit verbreitet ist auch das sogenannte Weizengras.

Zypergras gehört zur Familie der Sauergrasgewächse und kann in Töpfen, Schalen oder im Blumenbeet kultiviert werden. Zahlreiche Quellen belegen, dass das Fressen von Gras bzw. Katzengras dem Tier hilft, unverdauliche Nahrungsbestandteile sowie bei der Fellpflege aufgenommene Haare zu Erbrechen.

Da Gras für Katzen unverdaulich ist, führt es zu lokalen Reizungen des Magen-Darm-Traktes und erleichtert der Katze so die Beseitigung der Haarballen (Bezoare) aus ihrem Verdauungstrakt.

Übermäßiges Fressen von Gras kann außerdem ein Zeichen von Nährstoffmängeln sein. Häufig spielen Katzen auch einfach nur mit dem Katzengras. Durch seine leichte, zappelige Beschaffenheit weckt es mit seinen schnellen, kleinen Bewegungen den Jagdtrieb und hat so auch einen Unterhaltungseffekt.

Katzenhalter sollten ihre Katze vorsorglich vom Tierarzt untersuchen lassen, wenn das Tier mehr Gras frisst als üblich. In allen anderen Fällen kann Katzengras problemlos und uneingeschränkt verfüttert werden.

Katzengamander

Weniger bekannt, aber von Katzen hoch geschätzt, ist dieses Thymiangewächs. Die aus Spanien stammende Pflanze blüht von Frühling bis Sommer und zeichnet sich durch ihre rosa Blüten aus.

Katzengamander verströmt ein ätherisches Aroma, das für viele Katzen sehr attraktiv ist. Auch hier können Katzenhalter beobachten, dass die Pflanze nicht primär gefressen wird, sondern dass sich Katzen an den Blättern reiben oder sich darin wälzen.

Neben ihrer Beliebtheit bei Katzen dient der Katzengamander außerdem als Heilpflanze: Die sehr aromatischen und scharfen Blätter enthalten zahlreiche ätherische Öle, die die Atemwege befreien und gegen Schnupfen wirken.

Katzengamander ist im Handel nur selten erhältlich; die Samen sind ebenfalls nur vereinzelt in gut sortierten Onlineshops zu bekommen. Die Pflanze lässt sich durch Stecklinge vermehren und ist häufig nicht winterhart. Tipp: Eine ausgewachsene Pflanze sollte in jedem Fall Bioqualität haben, damit sie frei von schädlichen Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln ist.

Golliwoog

Explizit als Futterpflanze ausgewiesen ist auch der Golliwoog zum Verzehr durch die Katze geeignet. Ihr Name ist dabei eigentlich die Markenbezeichnung für das Kriechende Schönpolster (Callisia repens).

Der Vorteil dieser speziellen Futterpflanze im Vergleich zum Kriechenden Schönpolster aus dem Gartenfachhandel, ist der Verzicht auf Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmittel. Während bei Blumen und Pflanzen aus dem herkömmlichen Handel nicht sicher ist, ob sie gespritzt sind oder nicht, kann man sich beim Kauf einer ausgewiesenen Futterpflanze sicher sein, dass der Verzehr ungefährlich ist.

Die unscheinbare Pflanze stammt aus Südamerika und bildet kleine fleischige Blätter aus. Als Futterpflanze ist sie deswegen gut geeignet, weil sie nährstoffreich ist und ein für Kleintiere gut ausgewogenes Verhältnis von Phosphor und Calcium enthält.

Hornveilchen und Stiefmütterchen

Viele Katzen haben Hornveilchen zum Fressen gern – im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei sind die dekorativen Pflanzen mit den zweifarbigen Blüten absolut ungiftig und dürfen von der Katze verzehrt werden.

Ein weiterer Vorteil von Hornveilchen ist, dass sie pflegeleicht sind und wenig Schaden nehmen, wenn Katzen darüber laufen oder sich auf sie setzen.

Ähnliches gilt auch für Stiefmütterchen. Wer unbehandelte Pflanzen kauft, die frei von Pflanzenschutzmitteln sind, kann sich ohne Bedenken eine farbenfrohe Blütenpracht ins Haus holen.

Grünlilie

Die Grünlilie polarisiert die Welt der Katzenhalter und zahlreiche Mythen ranken sich darum, ob die Pflanze gefährlich oder ungiftig für Katzen ist.

Fakt ist: Katzen lieben Grünlilien. Manche Tiere fressen sie dabei mit Stumpf und Stiel. In Verruf kam diese Pflanze, weil sie Verdauungsprobleme hervorrufen kann. Um mit den Gerüchten aufzuräumen: Tatsächlich reagieren viele Katzen auf die Samen der Pflanze. Diese sollten zusammen mit den Blüten entfernt werden, um hier kein Risiko einzugehen.

Die Grünlilie ist außerdem bekannt dafür, in hohem Maße Stoffe aus der Luft zu filtern. Diese reichern sich in den Blättern an und werden entsprechend beim Fressen von der Katze aufgenommen. Grünlilien können bedenkenlos in Gegenden gepflanzt werden, die keiner erheblichen Umweltbelastung durch viele Abgase ausgesetzt sind.

Gesundheit und Sicherheit im katzenfreundlichen Garten

Wenn wir vom katzenfreundlichen Garten sprechen, stehen Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle. Da Katzen Fluchttiere sind und ihrerseits einige natürliche Feinde in der freien Natur haben, muss der Garten nicht nur katzenfreundlich, sondern auch katzensicher sein.

Eine gute Vorbereitung des Ausflugsparadieses steigert die Sicherheit des Vierbeiners ebenso wie notwendige Impfungen, Schutz vor Parasiten sowie eine Kastration/ Sterilisation.

Impfungen – Schutz vor Infektionen

Zahlreiche Infektionskrankheiten bedrohen die Gesundheit und manchmal auch das Leben der Katze. Damit das Tier diesen Risiken nicht mehr als unnötig ausgesetzt ist, empfehlen Tierärzte einen Impfschutz mit regelmäßiger Auffrischung.

Katzenhalter fragen sich oft, gegen welche Krankheiten sie ihre Katze impfen lassen sollen und ob ein Schutz gegen alle Infektionen wirklich sinnvoll ist. Auch die Angst vor Nebenwirkungen und Risiken sorgt regelmäßig für Diskussionsstoff.

Einige typische Katzenkrankheiten wie Katzenseuche und Katzenschnupfen können lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Hier empfiehlt sich der Impfschutz in jedem Fall – selbst für reine Hauskatzen.

Andere Impfungen hingegen sind vor allem für Freigänger empfehlenswert. Je nach körperlicher Disposition und Wohngegend erweitert sich der Bedarf an Immunisierung; z. B. wenn der Wohnort in einem Risikogebiet liegt.

Die Häufigkeit und auch die Art der Impfungen sollten unter Berücksichtigung des aktuellen Impfstatus und der Wohnlage mit dem Tierarzt besprochen werden. Freigänger, die in Tollwutgebieten den Garten erkunden, sollten beispielsweise häufiger gegen Tollwut geimpft werden als Katzen, die nicht in Risikogebieten leben.

Im Zweifel sollten Tiere, die regelmäßig ins Freie gehen, mit kürzeren Impfzyklen behandelt werden, als gelegentliche Freigänger. Eine allgemeine Impfpflicht besteht in Deutschland nicht. Wer mit seiner Katze auf Reisen geht oder sie zeitweise in einer Tierpension unterbringen muss, kann auf den Impfschutz jedoch nicht verzichten.

Die Kosten einer Impfung lassen sich gut kalkulieren, da diese vom Tierarzt nicht frei festgelegt werden können. Vielmehr muss er sich an die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) halten, die in der aktuellen Fassung hier eingesehen werden kann:

http://www.bundestieraerztekammer.de/downloads/btk/rechtsvorschriften/GOT%202017-07.pdf

Impfungen und Auffrischungszeiträume

Unverzichtbare Impfungen

  • Katzenseuche: Lebensbedrohliche Viruserkrankung (Parvoviren). Empfohlen für Freigänger und reine Hauskatzen. Auffrischung: alle 1 – 3 Jahre (je nach Impfstoff)
  • Katzenschnupfen: Viruserkrankung (Calici- und Herpes-Virus), unbehandelt häufig tödlich, Verlauf mit schweren Komplikationen möglich (Lungenentzündung, Erblindung). Empfohlen für Freigänger und reine Hauskatzen. Auffrischung: jährlich (Freigänger) bis alle 2 – 3 Jahre (Hauskatzen)
  • Tollwut: Verläuft tödlich, zusätzliche Infektionsgefahr für den Menschen.Pflicht für Freigänger, evtl. empfohlen für Hauskatzen. Auffrischung: alle 1 – 3 Jahre (je nach Impfstoff und Wohnlage)

Sinnvolle oder bedingt sinnvolle Impfungen

  • Katzenschnupfen: Viruserkrankung (Chlamydophila felis), schwerer Verlauf, häufige Beeinträchtigung des Sehvermögens und der Lungenfunktion, auf den Menschen übertragbar. Wirksamkeit der Impfung ist umstritten, Nebenwirkungen sind möglich. Auffrischung: jährlich (Freigänger) bis alle 2 – 3 Jahre (Hauskatzen)
  • Leukose: Unheilbare Erkrankung mit tödlichem Ausgang, geht mit Tumorbildung einher (häufig auch Katzenleukämie genannt). Betrifft vermehrt Freigänger. Auffrischung: jährlich

Eher umstrittene Impfung

  • FIP (Feline infektiöse Peritonitis): Infektionskrankheit, die zu einer Bauchfellentzündung führt, häufig tödlicher Verlauf. Betrifft vermehrt Freigänger und Haushalte mit mehreren Katzen. Wirksamkeit der Impfung ist umstritten, Nebenwirkungen sind möglich. Auffrischung: alle 1 – 3 Jahre

Weitere Infektionskrankheiten

  • Katzen-Aids: Immunschwächekrankheit, die durch Bissverletzungen entsteht und überwiegend unkastrierte Kater betrifft. Impfung in Deutschland noch nicht möglich. Impfstoff existiert bereits in den USA. Bei Verdacht ist ein Antikörper-Test (6 Wochen nach der möglichen Ansteckung) mit anschließender Gabe von Abwehrstoffen (Interferon) möglich. Nicht auf den Menschen übertragbar.

Parasitenbefall

Durchschnittlich jede fünfte Katze wird von Parasiten heimgesucht. Freigänger sind dabei besonders gefährdet, ungewollte Plagegeister mit nach Hause zu bringen. Mit Abstand am häufigsten ist der Befall mit Flöhen. Auch Wurminfektionen kommen häufig vor.

Neben der Behandlung von Parasiten sollte auch der Vorbeugung Beachtung geschenkt werden. Katzenhalter sind Flöhen und Würmern nicht schutzlos ausgeliefert. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Befall behandeln und in Zukunft vorbeugen

  • Flohhalsband: In der Drogerie und in der Tierhandlung erhältlich, kostet diese einfache Mittel zwischen drei und zehn Euro. Die Wirkung ist umstritten. Bei vielen Modellen besteht durch das Halsband Strangulierungsgefahr beim Klettern, Toben und Spielen. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Halsband über einen Sicherheitsverschluss verfügt, der sich unter Zug öffnet.
  • Spot On: Verschiedene Hersteller bieten diese Tropfen an, die in Einzeldosispipetten verpackt sind und auf die Haut im Nacken aufgetragen werden. Kombinationspräparate helfen nicht nur gegen Flöhe, sondern schützen die Katze auch vor Zeckenbissen.
  • Wurmkur: Zu den häufigsten Verursachern einer Wurminfektion gehören Spulwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer. Diese werden in der freien Natur beispielsweise durch infizierte Beutetiere aufgenommen. Freigänger sollten regelmäßig einer Wurmkur unterzogen werden. Diese kann beim Tierarzt durchgeführt werden oder mit Präparaten aus der Tierhandlung.
  • Milben Stop: Ein Befall mit Ohrmilben kann zu Taubheit führen und äußert sich durch Gleichgewichtsstörungen, Kopfschütteln und lang anhaltendes Kratzen der Ohren. Auch wenn die Tierhandlung fertige Präparate anbietet, ist wegen der möglichen, schweren Komplikationen der Gang zum Tierarzt ratsam.

Mikrochipping

Trotz sorgfältiger Vorbereitung kann es immer mal passieren, dass der Katze ein Ausbruchsversuch gelingt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für alle Freigänger, einen Mikrochip zu tragen.

Diese Chips sind ca. 2 x 10 mm groß (je nach Hersteller) und werden vom Tierarzt mithilfe einer Spritze eingesetzt. Sie sind wartungsfrei, benötigen keine Batterie und können ein Katzenleben lang nebenwirkungsfrei getragen werden.

Das Chippen kostet beim Tierarzt ca. 50 € und ist nur dann verpflichtend, wenn man mit dem Tier verreisen möchte.

Der Chip ist mit einem weltweit einmaligen Code versehen, der von Tierärzten und Tierheimen ausgelesen werden kann. Damit lässt sich die Katze ihrem Halter zweifelsfrei zuordnen.

Die Registrierung erfolgt bei Tasso e.V. Der Verein hält die größte Datenbank für registrierte Haustiere vor und ist die erste Anlaufstelle, wenn man eine entlaufene Katze als vermisst melden will. Tasso hilft beim Wiederauffinden des Tieres und brachte im Jahr 2016 mehr als 62.000 vermisste Haustiere wieder mit ihren Besitzern zusammen.

Sterilisation und Kastration

Bis heute sind Sterilisation und Kastration von Katzen und Kater nicht deutschlandweit verpflichtend, doch die PETA hat gute Gründe, diese Maßnahme im Gesetz zu verankern. Im August 2017 forderte sie wiederholt eine bundesweite Kastrationspflicht für alle Freigängerkatzen.

Schon jetzt ist die Operation in zahlreichen Städten und Gemeinden für Freigängerkatzen verpflichtend.

Überfüllte Tierheime und eine hohe Anzahl heimatloser Katzen (im sechsstelligen Bereich) sind dabei ein ernstzunehmendes Problem. Als Katzenhalter steht man nämlich vor einem ausgewachsenen Problem, wenn die eigene Katze trächtig wieder nach Hause kommt.

Bis zu 12 Nachkommen kann eine Katze pro Schwangerschaft zeugen und mit dieser großen Anzahl Katzen ist man als Privatperson schlichtweg überfordert. Wer seine Katzenjunge in der Familie nicht unterbringen kann, ist auf die Aufnahmefähigkeit der Tierheime angewiesen, die jedoch stetig sinkt. Um es nicht so weit kommen zu lassen, wird mehr als nur eindringlich empfohlen, alle Freigänger zu kastrieren/ sterilisieren. Der Routineeingriff kostet beim Tierarzt ca. 80 € für Kater bzw. 120 € für Katzen. Zahlreiche Tier- und Katzenschutzvereine bieten inzwischen eine kostenlose Operation für alle Katzenhalter an, die mit den Kosten einer Kastration/ Sterilisation überfordert sind.

Hilfe bekommt man unter anderem bei

  • Tierärzten: Diese können in Ausnahmefällen von der gesetzlich vorgeschriebenen Gebührenordnung abweichen. Fragen lohnt sich! Kostenlos darf der Tierarzt die Operation nicht anbieten, aber sowohl eine Preisreduzierung als auch eine Ratenzahlung sind in vielen Fällen möglich.
  • Tiersch​​​​utzvereinen
  • Tierschutzorganisationen
  • Tierheimen

Giftpflanzen im Garten

Pflanzen stellen im Garten ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da viele von ihnen für Katzen giftig sind. Auf natürlich vorkommende Bitterstoffe darf man sich hier nicht verlassen, da Katzen ein hohes Interesse an Pflanzen aller Art haben und giftige Gewächse von ungiftigen nicht unterscheiden können.

Pflanzliche Bestandteile haben in der Ernährung des Fleischfressers keinen großen Stellenwert. Dennoch sind viele Katzen etwas Grünfutter gegenüber nicht abgeneigt, da es ihnen hilft, Haarballen wieder auszuwürgen.

Verdauungsprobleme oder Mangelerscheinungen sind ebenfalls häufige Gründe für Katzen, Grünpflanzen anzufressen. Selbst bei einer völlig gesunden Katze ist das Frischfutter nicht unbeliebt: Aromen und Duftstoffe stellen eine willkommene Abwechslung dar. Pflanzen mit feinen, leichten Blättern neigen bei Berührung zu schnellen Bewegungen, die den Jagdinstinkt der Katze auslösen. Frisst die Katze also an den Pflanzen im Garten, ist oftmals der Spieltrieb der eigentliche Auslöser für das Verhalten.

Die einzige Möglichkeit, die Katze vor einer Vergiftung zu schützen, besteht darin, auf toxische Pflanzen im Garten zu verzichten oder den Zugang zu ihnen wirkungsvoll zu verhindern.

Zu den beliebtesten Gartenpflanzen mit toxischer Wirkung gehören (Disclaimer: Kein Anspruch auf Vollständigkeit!)

  • Eibe
  • Efeu
  • Calla
  • Azalee
  • Kirschlorbeer
  • Hortensie
  • Herkulesstaude
  • Goldregen
  • Mistel
  • Maiglöckchen
  • Lilie
  • Kreuzkraut
  • Wunderbaum
  • Rhododendron
  • Oleander
  • Narzissen

Viele Katzenbesitzer sind davon überzeugt, dass sich das Anfressen von Pflanzen durch eine gute Erziehung verhindern lasse. Zahlreiche zum Teile kreative Anleitungen bieten Tipps und Tricks, um die Pflanzen für Katzen unattraktiv zu machen.

Das mag funktionieren, solange der Katzenhalter anwesend ist. Darf die Katze den Garten jedoch allein und selbstständig betreten, gibt es keine Garantie dafür, dass sie sich an das anerzogene Verhalten hält.

Dabei verzeiht der empfindliche Katzenmagen den Genuss von hochgiftigen Pflanzen wie beispielsweise Goldregen kein einziges Mal: Schwere Vergiftungserscheinungen, die zum Tod des Tieres führen können, sind in diesem Fall zu erwarten. Auch Spätschäden sind möglich.

Das Institut für Veterinärpharmakologie und –toxikologie der Universität Zürich hält eine sehr umfangreiche Liste toxischer Pflanzen bereit, die übersichtlich nach Giftigkeit geordnet ist: http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm

Im Fall einer Vergiftung gilt

  • Giftquelle mit zum Tierarzt nehmen
  • Erbrochenes und Pflanzenteile mit in die Praxis bringen
  • Keine Hausmittel wie Milch, Öl oder Eiweiß einflößen
  • Kein Erbrechen auslösen
  • Atemwege freihalten

Gefahr durch Chemikalien im Garten

Neben Giftpflanzen stellen Pflanzenschutzmittel, Insektenvernichtungsmittel und Düngemittel eines der größten Risiken im Garten dar. Vergiftungen können langfristige, schwere Lungen-, Leber- und Nierenschäden verursachen und in schweren Fällen das Leben der Katze gefährden.

Wer auf der sicheren Seite sein will, verzichtet auf den Einsatz von Chemikalien im Garten. Ist das nicht möglich, sollten ausschließlich Produkte eingesetzt werden, die explizit als haustierfreundlich ausgewiesen sind.

Problematisch sind

  • Blaukorn und mineralische Dünger: Katzen fressen die Körner nicht, kommen jedoch mit ihren Pfoten in Kontakt mit dem Dünger. Anhaftende Reste können bei der Fellpflege in den Organismus gelangen und so eine Vergiftung auslösen
  • Organische Dünger: Auch Natur- oder Biodünger können Vergiftungen verursachen. Einige Produkte enthalten Schachtelhalmextrakt oder Rizinusschrot, die für Katzen giftig sind.
  • Unkrautvernichter: Fast alle Produkte sind für Katzen gefährlich, bis sie vollständig abgetrocknet sind.
  • Mit Düngemittel versetztes Wasser: Gießkannen oder andere Wasserbehälter, die Dünger enthalten, müssen unzugänglich aufbewahrt werden. Katzen könnten daraus trinken und sich vergiften

Andere Tiere im Garten – Jäger und Gejagte

Katzen sind geschickte Jäger und lassen sich von dieser Charaktereigenschaft auch nicht abbringen. Jedem Katzenhalter sollte bewusst sein, dass der zahme Stubentiger im Garten auf Beutezug geht und seine Leckerbissen außerdem gerne und stolz nach Hause trägt.

Auch dieses Verhalten lässt sich kaum umerziehen und gehört zu den festen Eigenschaften des Katzencharakters. Selbst gut genährte Fellnasen begeben sich auf die Jagd und bringen die Beute mit in ihr Territorium. Der Instinkt ist in allen Fällen stärker als jede Erziehung.

Katzenhalter können bei der Jagd außerdem beobachten, dass die Katze mit der Beute „spielt“. Es ist nicht abschließend geklärt, worauf dieses Verhalten zurückzuführen ist. Wahrscheinlich ist aber, dass die Katze vor allem größere Beutetiere mit dieser Jagdtechnik zermürbt, um ihrerseits das Risiko von Verletzungen zu reduzieren, bevor sie zum finalen Biss ansetzt.

Katzenhalter sollten die Katze für das Jagen und Apportieren der Beute nicht ausschimpfen oder bestrafen. Einerseits ist das Mitbringsel ein Liebesbeweis, andererseits neigen Katzen außerdem dazu, ihre Beute an einen sicheren Ort zu bringen, um sie dort ungestört zu verspeisen.

Zu den beliebtesten Beutetieren der Katze gehören

  • Vögel
  • Kleinsäuger aller Arten
  • Jungtiere von mittelgroßen Säugern
  • Mäuse
  • Ratten
  • Eichhörnchen
  • Reptilien
  • Amphibien
  • Insekten
  • Fische aus Gartenteichen

Während zahlreiche kleine Tierarten im Garten der Katze als Beutetier dienen, ist sie selbst vor Angriffen nicht gefeit. Vor allem in der Nacht besteht für Katzen eine erhöhte Gefahr, selbst Opfer eines Raubtieres zu werden.

Neben Revierkämpfen mit anderen Katzen, die zu schweren bis tödlichen Verletzungen führen können, kommen die Samtpfoten hin und wieder auch mit anderen Tierarten in Konflikt.

Je nach Wohnlage und örtlichen Begebenheit gehören dazu unter anderem

  • Marder
  • Iltis
  • Fuchs
  • Wolf
  • Hund
  • Luchs
  • Dachs
  • Waschbär
  • Wildschwein

Hier wird einmal mehr klar, warum sich das Einzäunen und Absichern des Gartens dringend empfiehlt: Der Kontakt mit Raubtieren wird stark eingedämmt, wenn der Zugang zum eigenen Grundstück durch einen Zaun oder ähnliches limitiert wird.

Weitere Informationen zum Thema Katzen finden Sie hier: haustierlino.de

Bildquellen:

Header: Domestic cat close up in a garden © EnvatoElements/twenty20photos

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