Igelhaus mit Rattenklappe kaufen – artgerechte und sichere Unterkünfte für Igel
Ein Igelhaus mit Rattenklappe bietet zusätzlich zum herkömmlichen Igelhaus noch mehr Schutz, denn Ratten können Igeln im Winterschlaf gefährlich werden.
Verfügt das Igelhaus neben der Rattenklappe auch noch über einen Labyrinth-Eingang, kann man den stacheligen Besuchern im Garten einen artgerechten und besonders sicheren Platz zur Verfügung stellen. Hier können Igel nicht nur ihren Winterschlaf halten, sondern auch übers Jahr hinweg Schutz suchen oder ihre Jungen großziehen.
Wir geben Tipps, welche Igelhäuser mit Rattenklappe empfehlenswert sind, und worauf man beim Kauf achten sollte.
Warum Ratten für Igel gefährlich sein können
Ratten wirken auf den ersten Blick nicht wie Feinde des Igels. Sie sind deutlich kleiner als die Igel, zumal ausgewachsene und gesunde Igel durchaus auch sehr wehrhaft sein können.
Tierschutzvereine und Pflegestellen für Igel werden aber immer wieder mit den Verletzungen konfrontiert, die Ratten einem Igel zufügen können. “Schuld” ist der Winterschlaf der Igel.
Der bei uns am häufigsten anzutreffende Igel, der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) hält meist von Ende Oktober oder November bis April seinen Winterschlaf. In dieser Zeit sinken Körpertemperatur und Herzfrequenz stark ab und er kann auf Feinde nicht reagieren.
Ist im Winter das Futter rar, hungern jedoch oft auch die Ratten. Und dann kann leider ein im Winterschlaf befindlicher Igel in Gefahr sein, denn es kommt vor, dass Ratten die Igel anknabbern und ihnen dadurch unschöne Verletzungen zufügen.
Unter Umständen könnten Ratten auch im Sommer für ganz junge Igelbabys zur Gefahr werden, wenn diese nachts alleine im Nest liegen, während die Igelmutter auf Nahrungssuche ist.
So funktioniert eine Rattenklappe am Igelhaus
Eine Rattenklappe am Igelhaus ist meistens eine oben befestigte und unten frei schwingende Klappe. Der Igel kann die Tür durch sein höheres Gewicht und seine kompaktere Statur leichter aufdrücken als die Ratte.
Zudem schrecken Ratten vor der Bewegung der Schwingtür offensichtlich zurück. Manchmal geben Hersteller von Igelhäusern mit Rattenklappen auch an, dass Ratten bewegliche Türen meiden, da sie nicht sicher sind, ob sie anschließend wieder hinausgelangen.
Belege aus der Forschung findet man zu dieser Tatsache zwar kaum, doch sehr viele Erfahrungsberichte, die bestätigen, dass Ratten und auch Mäuse solche frei beweglichen Klappen meiden.
Rattenklappe sollte ohne Scharniere funktionieren
Scharniere haben sich als wenig zweckmäßig erwiesen, da sie sich durch die Witterung und wenn sie im Winter lange nicht bewegt werden “festfressen” können. Das ist fatal, denn so gelangt der Igel nicht mehr aus dem Igelhaus hinaus, wenn er im Frühjahr erwacht.
Rattenklappen sollten keine Scharniere haben, die erfahrungsgemäß mit der Zeit dazu neigen, unbeweglich zu werden.
Besonders wichtig beim Igelhaus: der Labyrinth-Eingang
Eine Rattenklappe alleine reicht als Schutz für ein Igelhaus jedoch nicht aus. Denn die Klappe hält zwar kleine Tiere wie Mäuse und Ratten fern, schützt jedoch nicht vor größeren Beutegreifern, die dem Igel gefährlich werden können.
Gegen Räuber wie Katzen, Fuchs, Dachs und Waschbären schützt der sogenannte Labyrinth-Eingang. Indem das Igelhaus in zwei getrennte Räume aufgeteilt oder durch einen separaten Gang betreten wird, entsteht ein um 90 Grad abgewinkelter Zugang, durch den die Igel gut hindurchpassen.
Weil der Labyrinth-Eingang verwinkelt ist, wird Zugluft aus dem Igelhaus ferngehalten. Gleichzeitig können Katzen mit ihren Pfoten nicht in das Innere des Igelhauses eindringen.
Der Labyrinth-Eingang schützt das Innere des Igelhaues auch vor einfallendem Regen und sorgt dafür, dass die Wärme besser im Inneren gespeichert werden kann. Vor allem für Igel, die in einem Igelhaus ihren Winterschlaf halten, ist das besonders vorteilhaft.
Jedes Igelhaus sollte immer einen Labyrinth-Eingang aufweisen, damit die Igel beim Winterschlaf und bei der Aufzucht ihrer Jungen vor Raubtieren gut geschützt sind.
Kaufkriterien für ein Igelhaus mit Rattenklappe
Ein Igelhaus soll artgerecht und sicher sein. Dazu tragen die folgenden wichtigen Kriterien bei, auf die man achten sollte, wenn man ein Igelhaus mit Rattenklappe kaufen möchte.
Igelhaus mit oder ohne Boden?
Ein Igelhaus mit Rattenklappe kann entweder einen Boden haben oder unten offen sein. Welche Variante empfehlenswerter ist, ist selbst bei Experten umstritten.
Ein Igelhaus ohne Boden kommt der Situation in der Natur am nächsten: Viele Igel bauen sich im Igelhaus eine Liegemulde oder sogar ein kleines Nest aus gut polsternden Naturmaterialien. Diese schützen den Igel vor Feuchtigkeit und isolieren gleichzeitig gegen die Kälte.
Zudem versickert Urin im Boden, wodurch Igelhäuser ohne Boden hygienischer für die Igel und leichter zu reinigen für uns Menschen sind.
Allerdings bringt eine Rattenklappe wenig, wenn die Ratten sich unter dem Haus hindurchgraben können. Ein Igelhaus mit Rattenklappe aber ohne Boden sollte darum nicht auf weichem Untergrund stehen und beschwert werden.
Igelhäuser ohne Boden sollten auf festem Untergrund stehen und von oben beschwert werden, beispielsweise mit einem großen Stein oder schweren Ästen. So können Fressfeinde sich nicht durchbuddeln und das Haus nicht anheben.
Ein Igelhaus mit Boden ist besser isoliert und schützt auch vor Räubern, die sich unter dem Haus durchgraben oder das Haus hochheben können. Allerdings muss es nach dem Winter aufwändiger gereinigt werden.
Durch die schwierigere Reinigung und die Staunässe, die das Bodenbrett anfällig für Verrotten macht, ist ein Igelhaus mit Boden oft weniger langlebig. Ideal sind Standfüße, die für Belüftung von unten sorgen und Staunässe verhindern.
Ein Igelhaus mit Rattenklappe und Boden ist besonders sicher vor jeglichen Fressfeinden, lässt sich aber schwerer reinigen.
Die ideale Größe eines Igelhauses
Die Hauptkammer des Igelhauses, den Eingangsbereich / Labyrintheingang also nicht mitgerechnet, sollte mindestes 25 x 20 cm groß sein, darf aber gerne geräumiger ausfallen. Die ideale Höhe liegt bei 20 bis 25 (maximal 30) cm.
Der Eingang sollte 10 bis maximal 12 cm hoch und breit sein, da dann auch ausgewachsene Igel gerade so hindurchpassen, größere Räuber jedoch nicht.
Das beste Material für ein Igelhaus mit Rattenklappe
Für ein Igelhaus mit Rattenklappe eignet sich unbehandeltes, naturbelassenes Holz. Für gute Wetterfestigkeit kann das Holz mit Leinöl oder ungiftiger Imprägnierung wasserabweisend gemacht werden.
Auch Holzbeton eignet sich gut als Material, ist aber deutlich schwerer.
Das Dach kann auch aus anderen Materialien bestehen, denn hier ist von besonderer Bedeutung, dass es gut wasserdicht ist.
Ein geeignetes Dach für das Igelhaus
Das Dach des Igelhauses sollte gut wasserdicht sein, was durch eine Imprägnierung oder durch die Verwendung wasserfester Materialien wie Siebdruckplatten bewerkstelligt werden kann. Eine schräge Stellung des Dachs ermöglicht einen guten Wasserablauf bei Regen.
Lässt sich das Dach aufklappen, gelingt die Reinigung des Igelhauses nach dem Winterschlaf einfacher. In dem Fall sollte ein Sicherheitsriegel vorhanden sein, damit größere Raubtiere das Dach nicht aufdrücken können.
Bereits aufgebaut oder als Bausatz
Igelhäuser können entweder als Bausatz oder bereits fertig aufgebaut gekauft werden. Da sich der Aufbau der einzelnen Modelle jedoch in der Regel als nicht weiter schwer oder kompliziert herausstellt, ist auch der Kauf eines Bausatzes eine gute Option.
So nimmt der Igel das Igelhaus mit Rattenklappe besonders gut an
Einige Punkte können helfen, damit Igel das neue Igelhaus gut annehmen und einen sicheren Winterschlaf halten können:
- in direkter Nähe sollte ausreichend Laub für den Nestbau liegen
- ruhiger Ort, gerne in der Nähe von Gebüschen oder verwilderten Ecken im Garten
- Zugang auf der wetterabgewandten Seite
- im Sommer und Herbst kann man artgerechtes Igelfutter oder Mehlwürmer bereitstellen, um Igeln die Umgebung und das Haus schmackhaft zu machen
- Igelhaus mit Ästen, Laub und Reisig umgeben
- das Haus ab dem Spätsommer bis Ende April völlig in Ruhe lassen und den Deckel nicht öffnen, um die Igel nicht zu stören
