Hand hold Coriander vegetable see root. It planting with Water Hydroponics system.

Hydrokultur düngen: Praktische Tipps für gesundes Gartenwachstum

Aktualisiert am: 16.02.2024

Hydrokultur-Düngen ist eine innovative Methode im Bereich der Gartenarbeit, die es ermöglicht, Pflanzen ohne Erde anzubauen. Dabei werden Nährstoffe direkt in Wasser gelöst und die Pflanzenwurzeln nehmen sie dann direkt auf. Diese Technik bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber traditionellen Gartenbaumethoden und wird zunehmend populär bei Hobbygärtnern und Profis.

Hydrokultur-Düngen erfordert nicht nur weniger Erde und Wasser, sondern bietet auch eine bessere Kontrolle über den Nährstoffbedarf der Pflanzen. Es hilft dabei, Krankheiten und Schädlinge leichter zu verhindern, da die fehlende Erde viele der üblichen Probleme wie Pilzbefall oder Wurzelfäule verhindert. Des Weiteren ist diese Methode besonders vorteilhaft für Menschen, die wenig Platz zur Verfügung haben, wie z.B. in städtischen Gebieten oder kleinen Wohnungen.

Um ein erfolgreiches hydrokulturelles System zu betreiben, ist es entscheidend, die richtigen Nährstofflösungen auszuwählen und korrekte Wasser- und Lichtbedingungen bereitzustellen. Im Folgenden Artikel erfahren Sie mehr über Hydrokultur-Düngen, um erfolgreich eigene Pflanzen in einem solchen System anzubauen und aufzuziehen.

Grundlagen Der Hydrokultur Düngen

Hydrokultur-Düngen ist eine Gartenbau-Methode, bei der Pflanzen in einer Nährstofflösung statt in Erde gezogen werden. Dabei werden die Wurzeln direkt mit den benötigten Nährstoffen versorgt, was zu schnellerem Wachstum und besseren Erträgen führen kann. In den folgenden Abschnitten werden die Vorteile von Hydrokultur und die wichtigen Nährstoffe, die zum Gedeihen der Pflanzen in einem Hydrokultursystem benötigt werden, erläutert.

Vorteile Von Hydrokultur

  • Wachstum: In Hydrokultursystemen wachsen Pflanzen oft schneller und erzielen höhere Erträge als im Bodenanbau, weil die Nährstoffversorgung direkter und genauer erfolgt.
  • Wassereinsparung: Hydrokultursysteme verbrauchen im Vergleich zur Bodenkultur in der Regel weniger Wasser, da das Wasser recycelt und die Verdunstung reduziert wird.
  • Kontrollierte Bedingungen: Da viele Hydrokultursysteme in Innenräumen eingerichtet werden können, lassen sich die Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Licht besser kontrollieren.
  • Weniger Schädlinge und Krankheiten: Da Hydrokultursysteme keine Erde verwenden, besteht ein geringeres Risiko für Schädlinge und Krankheiten, die im Boden leben.

Wichtige Nährstoffe

  • Stickstoff (N): Stickstoff ist für das Wachstum von Blättern und Stängeln notwendig, fördert die Bildung von Chlorophyll und ist an der Photosynthese beteiligt.
  • Phosphor (P): Phosphor ist essentiell für die Energieübertragung in Pflanzen und ist wichtig für die Wurzelbildung, Blüten- und Fruchtbildung.
  • Kalium (K): Kalium stellt das Gleichgewicht von Wasser und Nährstoffen in Pflanzenzellen sicher, fördert die Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge und ist wichtig für die Blüten- und Fruchtbildung.
  • Calcium (Ca): Calcium ist für die Zellstruktur und -funktion sowie für die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen bestimmte Stressfaktoren verantwortlich.
  • Magnesium (Mg): Magnesium ist ein Bestandteil von Chlorophyll und spielt eine wichtige Rolle bei der Photosynthese.
  • Schwefel (S): Schwefel ist wichtig für die Herstellung von Proteinen, Enzymen und Vitaminen in Pflanzen und unterstützt die Widerstandsfähigkeit gegen Umweltstress.

In Hydrokultursystemen ist es wichtig, eine ausgewogene Nährstofflösung bereitzustellen, die alle erforderlichen Mineralien für ein gesundes Pflanzenwachstum enthält. Die genaue Zusammensetzung der Nährstofflösung kann je nach Pflanzenart und Wachstumsphase variieren.

Arten Von Düngemitteln Für Hydrokulturen

Hydrokulturen sind eine effiziente Methode, um Pflanzen ohne Erde anzubauen. Eine der größten Herausforderungen bei dieser Art von Gartenarbeit ist die richtige Düngung. In diesem Abschnitt werden zwei Hauptarten von Düngemitteln für Hydrokulturen vorgestellt: Flüssigdünger und Langzeitdünger.

Flüssigdünger

Flüssigdünger sind eine häufig verwendete Düngerart bei Hydrokulturen, da sie leicht anwendbar und schnell verfügbar für die Pflanzen sind. Sie kommen in verschiedenen Formen, wie z. B. Konzentrate oder gebrauchsfertige Lösungen.

Der Hauptvorteil von Flüssigdüngern liegt in ihrer schnellen Wirksamkeit und einfachen Handhabung. Sie können direkt in das Nährstoffreservoir oder in das Gießwasser eingegeben werden. Die Düngermenge und Häufigkeit der Anwendung müssen jedoch sorgfältig überwacht werden, um eine Überdüngung oder Nährstoffmangel zu vermeiden.

Einige der wichtigsten Bestandteile von Flüssigdüngern sind:

  • Makronährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K)
  • Sekundäre Nährstoffe: Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Schwefel (S)
  • Mikronährstoffe: Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B) und Molybdän (Mo)

Langzeitdünger

Langzeitdünger, auch als kontrolliert freisetzende Dünger bekannt, werden in Form von Granulaten oder Pellets in das Nährstoffmedium eingebracht. Diese Düngemittel geben ihre Nährstoffe langsam über einen bestimmten Zeitraum ab und müssen nicht so häufig wie Flüssigdünger angewendet werden.

Langzeitdünger können eine gute Ergänzung für Hydrokultursysteme sein, die eine konstante Nährstoffversorgung benötigen, ohne ständige Überwachung und Nachdüngung. Es ist jedoch wichtig, die richtige Mischung und Freisetzungsrate für die jeweilige Pflanzenart und das Wachstumsstadium zu wählen.

Einige Vorteile von Langzeitdüngern sind:

  • Kontrollierte Freisetzung: Gleichmäßige Abgabe der Nährstoffe über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen oder Monate)
  • Weniger Arbeitsaufwand: Seltener notwendige Düngeranwendung
  • Geringeres Risiko: Reduziert das Risiko von Überdüngung und Nährstoffmangel

Anwendung Und Dosierung

Wasserlösliche Dünger Anwenden

Wasserlösliche Dünger sind eine effektive Methode, um Nährstoffe direkt an die Pflanzenwurzeln zu liefern. Um diese Art von Dünger zu verwenden, müssen Sie zunächst die richtige Dosierung bestimmen. Lesen Sie die Anweisungen des Herstellers genau und befolgen Sie die empfohlenen Mengen. In der Regel wird eine Lösung aus Düngemittel und Wasser im Verhältnis 1:100 hergestellt.

Vermischen Sie den wasserlöslichen Dünger sorgfältig mit Wasser in einem Gießkännchen oder einer Sprühflasche. Gießen Sie die Lösung langsam und gleichmäßig über die Pflanzenwurzeln. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen gut durchfeuchtet sind, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Organische Dünger Einsetzen

Organische Dünger sind eine natürliche und umweltfreundliche Option für die Hydrokultur. Diese Dünger können aus tierischem oder pflanzlichem Material hergestellt werden und enthalten wichtige Nährstoffe und Mikroorganismen, die das Pflanzenwachstum unterstützen. Um organische Dünger in Hydrokultur erfolgreich einzusetzen, gibt es einige wichtige Schritte zu beachten.

Zuallererst wählen Sie einen geeigneten organischen Dünger aus der verfügbaren Auswahl, wie z.B. Komposttee, Wurmhumus oder Seetangextrakt. Die Anwendung des ausgewählten Düngers variiert je nach Produkt. Im Allgemeinen wird organische Dünger in einer niedrigeren Konzentration als der wasserlösliche Dünger angewendet, daher beachten Sie die Dosierungsanweisungen des Herstellers.

Bei der Anwendung von organischem Dünger in Hydrokultur sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser gut belüftet wird, um anaeroben Bedingungen und unangenehmen Gerüchen vorzubeugen. Zusätzlich ist es wichtig, das Wasser regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls die Nährstoffkonzentration und den pH-Wert anzupassen.

Tipps Und Tricks

pH-Wert Überwachen Und Anpassen

Beim Hydrokultur düngen ist es wichtig, den pH-Wert der Nährlösung regelmäßig zu überwachen und anzupassen. Ein optimaler pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5. Die regelmäßige Kontrolle ist wichtig, weil eine zu starke Abweichung des pH-Werts dazu führen kann, dass Pflanzen Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen können.

Zur Überwachung des pH-Werts können Sie spezielle pH-Teststreifen oder -Meter verwenden. Falls eine Anpassung notwendig ist, nutzen Sie pH-Down oder pH-Up Lösungen, um den Wert korrekt einzustellen. Dabei sollten Sie vorsichtig dosieren und nach jeder Anpassung den pH-Wert erneut messen, um Überkorrekturen zu vermeiden.

Nährstoffe Regelmäßig Auffüllen

Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist für erfolgreiches Hydrokultur düngen entscheidend. Achten Sie darauf, die Nährstoffe in der Lösung regelmäßig aufzufüllen, um ein optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Hier einige kurze Empfehlungen:

  • Makronährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) sind die wichtigsten Nährstoffe, die Pflanzen benötigen. Sorgen Sie dafür, dass diese Elemente in ausreichender Menge vorhanden sind.
  • Mikronährstoffe: Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Mangan oder Zink sind ebenfalls wichtig für das Pflanzenwachstum, allerdings benötigen Pflanzen hiervon nur geringe Mengen.
  • Auffüllen: Füllen Sie die Nährlösung in regelmäßigen Abständen, etwa alle 2 bis 4 Wochen, mit frischen Nährstoffen auf. Behalten Sie dabei die empfohlenen Nährstoffkonzentrationen im Auge.
  • Nährstofflösung wechseln: Wechseln Sie die Nährstofflösung komplett etwa alle 6 bis 8 Wochen, um eine Anhäufung von Salzen zu vermeiden und um eine gleichbleibende Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihre Hydrokultur-Gärtnerei erfolgreich düngen und gesunde, kräftige Pflanzen genießen.

Häufige Probleme Und Lösungen

Mangelerscheinungen Erkennen

Bei Hydrokultur-Pflanzen können Mangelerscheinungen auftreten, die durch Nährstoffdefizite verursacht werden. Um diese zu erkennen, sollten Sie auf Veränderungen bei Blattfarbe, Wachstum und allgemeinem Erscheinungsbild achten. Gelbe oder hellgrüne Blätter können auf einen Stickstoffmangel hindeuten, während braune Flecken auf einen Kaliummangel schließen lassen.

Um Mangelerscheinungen zu beheben, sollten Sie die Nährstofflösung regelmäßig überprüfen und die benötigten Mineralien bei Bedarf ergänzen. Achten Sie auch darauf, dass der pH-Wert der Lösung im optimalen Bereich liegt, um die Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Maßnahmen Gegen Überschüssige Nährstoffe

Ein Überschuss an Nährstoffen kann ebenfalls Probleme verursachen, wie zum Beispiel Wurzelschäden oder Blattverbrennungen. Um dies zu verhindern und zu behandeln, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie die Nährstoffkonzentration und den pH-Wert häufiger, um Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen.
  • Verdünnen der Lösung: Wenn die Nährstoffkonzentration zu hoch ist, können Sie die Lösung mit Wasser verdünnen, um einen ausgewogenen Nährstoffgehalt wiederherzustellen.
  • Austausch der Lösung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, die gesamte Lösung auszutauschen, um einen frischen Nährstoffmix zu gewährleisten.
  • Anpassung der Nährstoffzufuhr: Passen Sie die Menge der zugeführten Nährstoffe an die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart an.

Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen treffen, können Sie sowohl Mangelerscheinungen als auch Überschüssige Nährstoffe in der Hydrokultur vermeiden und so für ein gesundes Pflanzenwachstum sorgen.