Eisendünger für den Rasen kaufen – Nur selten wirklich nötig
Bei Eisendünger für den Rasen handelt es sich fast immer um einen sogenannten mineralischen Dünger. Die Inhaltsstoffe sind also nicht natürlichen Ursprungs, sondern synthetisch hergestellt.
Eisendünger zeichnen sich durch einen schnellen und effizienten Wirkungseintritt aus, können aber leicht überdosiert werden und im Rasen großen Schäden anrichten. Bei korrekter Anwendung helfen Eisendünger für den Rasen die Ausbreitung von Moos zu verhindern und sorgen gleichzeitig für ein kräftiges Grün.
So wirkt Eisendünger für den Rasen
Klassische Rasendünger enthalten die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Damit das Gleichgewicht in den Pflanzenzellen erhalten bleibt und die Rasenpflanzen effizient Fotosynthese betreiben können, benötigt der Rasen weitere Mikronährstoffe.
In einigen NPK-Düngern sind diese in Form von Eisen oder Magnesium bereits enthalten, eine exakte Dosierung ist bei Kombiprodukten jedoch schwierig. Gleichzeitig ist das Risiko einer Überdüngung bei mineralischen Düngern besonders hoch, sodass es sich oftmals empfiehlt, Nährstoffmängel gezielt zu behandeln.
Mangelt es dem Rasen an Eisen, lässt sich das oftmals an der sogenannten Chlorose erkennen.
Blattchlorosen treten nicht nur an Grünpflanzen, sondern auch im Rasen auf und zeigen sich vor allem durch ein deutlich reduziertes Wachstum und eine Gelbfärbung der Grashalme.
Bezeichnend für einen Eisenmangel im Rasen ist auch die rasante Ausbreitung von Moos.
Moose und auch Unkraut finden in einem von Nährstoffmängeln betroffenen Rasen eine ideale Lebensgrundlage. Folglich kann der Ausgleich mit gezielten Düngergaben dazu führen, dass Unkraut und Moose zurückgedrängt werden.
Moos reagiert außerdem empfindlich auf das enthaltene Eisen-II-Sulfat in Eisendüngern. Es ist deswegen möglich, Moos im Rasen mit Eisendünger zu bekämpfen, allerdings empfiehlt sich die Methode nur dann, wenn der Rasen zusätzliches Eisen benötigt.
In allen anderen Fällen sollten Gärtner lieber zu einem klassischen Rasendünger mit Moosvernichter greifen oder das Moos mit einem Vertikutierer bekämpfen.
Viele Rasendünger mit Moosvernichter sind ebenfalls mit Eisen-II-Sulfat versetzt. Einige Produkte enthalten als alternativen Wirkstoff Quinoclamin. Die moosvernichtende Wirkung dieses Herbizids ist mit Eisen-II-Sulfat gleichzusetzen, jedoch viel weniger umwelt- und gesundheitsschädlich.
Ursachen für Eisenmangel beheben
Auch wenn der Rasen oder die übrige Bepflanzung im Garten eindeutige Symptome eines Eisenmangels zeigen, liegt die Ursache nur in seltenen Fällen in der Bodenzusammensetzung. In deutschen Böden ist in fast allen Regionen ein ausreichendes Eisendepot verfügbar, aus dem die Pflanzen schöpfen können.
Dass trotzdem Eisenmangelsymptome im Rasen auftreten, liegt deswegen nur selten daran, dass Eisen in der Erde fehlt. Vielmehr ist in vielen Fällen die Eisenaufnahme über die Wurzeln blockiert.
Das führt dazu, dass der Rasen Anzeichen eines Eisenmangels zeigt, ohne dass tatsächlich ein Eisenmangel im Boden vorliegt. Kurzfristig kann es deswegen helfen, Eisendünger auf dem Rasen zu verteilen, die Ursache ist damit allerdings nicht behoben.
Ein echter Eisenmangel ist in deutschen Gartenböden sehr selten.
Dass Pflanzenwurzeln aus dem Boden kein Eisen aufnehmen können, kann vielfältige Ursachen haben. Diese reichen von einem zu niedrigen pH-Wert des Bodens über Staunässe bis hin zu einem Lichtmangel am Standort der Pflanzen.
Wird der Rasen beispielsweise durch Bäume, Sträucher, Hecken oder Hauswände beschattet, kann sich nur dann ein saftig grüner Rasen entwickeln, wenn die richtige Rasensorte gesät wurde. Wer an solchen Standorten zu Schattenrasen greift, gibt Moos keine Chance und verhindert gleichzeitig die unzureichende Eisenverwertung aus dem Erdboden.
Eisendünger können auch über die sogenannte Blattdüngung in den Rasen eingebracht werden. Ein Eisenmangel lässt sich auf diese Weise auch dann beheben, wenn die Eisenaufnahme über die Wurzeln blockiert ist.
Der pH-Wert der Rasenerde muss ebenfalls richtig eingestellt werden. Rasensamen keimen und gedeihen bei einem neutralen pH-Wert zwischen 6 und 7 am besten; in saureren Böden mit einem pH-Wert unter 5 ist das Wachstum deutlich reduziert, sodass sich Moos schnell ausbreiten kann.
Dieses Problem lässt sich mit einem Eisendünger für den Rasen nicht beheben. Stattdessen muss der pH-Wert mit einem pH-Messgerät oder mit einer professionellen Bodenanalyse ermittelt und anschließend optimal eingestellt werden.
Eine Bodenanalyse ist grundsätzlich empfehlenswert, bevor Spezialdünger sorglos im Garten verteilt werden. Wer die Zusammensetzung des Gartenbodens kennt, kann Nährstoffmängel gezielt ausgleichen, ohne eine Überdüngung befürchten zu müssen.
Eine weitere häufige Ursache für eine mangelhafte Eisenaufnahme aus dem Boden ist zu hartes Wasser. Der Kalk im Wasser bindet sich an das verfügbare Eisen in der Erde und kann so die Aufnahme durch Pflanzenwurzeln erschweren.
Abhilfe schafft hier oftmals die Anschaffung einer Regentonne. Wird der Rasen vermehrt mit kalkarmem Regenwasser gegossen, können Eisenmangelzeichen deutlich zurückgehen.
Eisendünger sind giftig!
Erst wenn die häufigsten Ursachen für Eisenmangelzeichen ausgeschlossen wurden, sollten Hobbygärtner zum Eisendünger für den Rasen greifen.
Das ist dann der Fall, wenn der pH-Wert korrekt eingestellt, der Boden schön locker, Staunässe beseitigt und ein Lichtmangel ausgeschlossen ist.
Eisendünger enthalten das giftige Eisen-II-Sulfat und wirken ätzend auf Haut und Schleimhäute. Vergiftungen mit Eisendünger können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben.
Sind ein zu geringer pH-Wert, Lichtmangel oder Staunässe die Ursache für Eisenmangelzeichen, wird der Eisendünger das Problem nur kurzfristig oder unter Umständen gar nicht beheben.
Eisendünger richtig verwenden
Weil Eisendünger giftig sind, sollten Gärtner bei der Ausbringung unbedingt Schutz- oder Arbeitshandschuhe tragen. Das Granulat muss vor Kindern und Haustieren geschützt gelagert und ausgebracht werden, der aufgewirbelte Staub darf nicht eingeatmet werden.
Ideale Voraussetzungen für eine sichere und effiziente Anwendung von Eisendünger im Rasen:
- Anwendungszeitraum: März/April oder September
- frostfreier Boden
- Halmhöhe zwischen 3 und 4 cm (ggf. Rasenmähen vor der Ausbringung)
- Schutzkleidung und Atemschutz tragen
- Rasen nach der Anwendung vor Kindern und Haustieren schützen
Die meisten Eisendünger für den Rasen sind als Granulat erhältlich. Dieses kann wahlweise mit einem Streuwagen oder einem Handstreuer ausgebracht oder mit Wasser verdünnt werden. Verdünnter Eisendünger kann mit einem Drucksprüher oder einer Gießkanne mit Brauseaufsatz auf dem Rasen verteilt werden.
Vorsicht: Eisendünger können auf Ziersteinen, Kies, Gartenwegen und Terrassenplatten Flecken hinterlassen, die nur schwer oder gar nicht zu entfernen sind.
Bei der Dosierung sollten Gärtner sich zwingend an die Herstellerangaben halten. Bei einer Überdosierung können Eisendünger den Rasen schädigen und die Umwelt belasten.
So schnell wirkt Eisendünger im Rasen
Ist ein Eisenmangel Ursache für übermäßiges Wachstum von Moos und/oder einer Chlorose, lassen sich erste Effekte nach etwa 10 Tagen feststellen. Moos und Verfilzungen verfärben sich braun und sterben schließlich ab, sodass sie im Anschluss mit einem Rasenrechen aus der Grünfläche entfernt werden können.
Zur Nachbehandlung kann der Rasen vertikutiert werden, um die Rasenwurzeln zu belüften und abgestorbene Pflanzenteile zwischen den Grashalmen zu entfernen.
Wichtig: Nach der Ausbringung von Eisendünger auf den Rasen ist der gesamte Grünschnitt mit Eisen-II-Sulfat belastet und darf deswegen nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Als Futtermittel eignet sich der Rasenschnitt ebenfalls nicht.
Kinder und Haustiere sollten den Rasen frühestens drei Tage nach der Ausbringung von Eisendüngern auf den Rasen wieder betreten.