Flüssigen Eisendünger kaufen – Kriterien für den Kauf und Tipps zur Anwendung
Pflanzen brauchen Eisen für ein gesundes Wachstum und grüne Blätter. Ein flüssiger Eisendünger kann Eisen über das Gießwasser oder über eine Blattdüngung zuführen, was einen Eisenmangel besonders schnell beheben kann.
Möchte man einen passenden Flüssigdünger mit Eisen kaufen, sollte man auf verschiedene Punkte achten. Denn die Pflanzenart, der Eisengehalt im Dünger und eine einfache Dosierung des Eisendüngers sind dabei sehr wichtig.
Außerdem geben wir Tipps, wie man am besten erkennt, ob wirklich ein Eisenmangel hinter gelben Blättern steckt. Denn manchmal reichen einfache Maßnahmen aus, damit Pflanzen das vorhandene Eisen besser nutzen können.
So macht sich Eisenmangel bei Pflanzen bemerkbar
Eisen spielt in Pflanzen eine wichtige Rolle. Es ist Bestandteil mehrerer Enzyme, die unter anderem dafür sorgen, dass der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll gebildet wird. Chlorophyll benötigen die Pflanzen, um Photosynthese treiben zu können.
Auch um die in der Photosynthese gewonnene Energie nutzen zu können, sind eisenhaltige Enzyme nötig. Eisen ist also essenziell für alle Pflanzen, um wachsen und gedeihen zu können.
So äußert sich ein Eisenmangel bei Pflanzen:
- Vergilbung der Blätter (Chlorose), die die jüngsten Blätter am stärksten betrifft
- gelbe Blätter mit zunächst noch grünen Blattadern
- später weiße oder absterbende Blätter
- eingeschränktes Wachstum der Pflanzen
- kleine, wenige oder auffällig blasse Blüten
- manchmal ungewohnt gefärbte oder blasse Früchte
- verschlechterte Wurzelbildung
Besonders empfindlich reagieren Rhododendron, Azaleen, Tomaten, Erdbeeren, Rosen und Hortensien auf einen Eisenmangel. Auch einige Pflanzen in Balkonkästen wie Petunien neigen zu Eisenmangel.
Kaufkriterien für flüssige Eisendünger
Flüssige Eisendünger haben zum Teil große Unterschiede in der Zusammensetzung und lassen sich nicht alle gleich anwenden. Möchte man einen Flüssigdünger mit hohem Eisengehalt kaufen, sollte man auf die folgenden Punkte achten:
- Eisengehalt: Flüssige Eisendünger enthalten Eisen in Form von gut löslichem Eisenchelat. Hierbei kann der Gehalt von 0,5 % bis über 5 % reichen. Je höher dieser Wert liegt, desto ergiebiger ist der Dünger in Bezug auf die Eisenversorgung.
- Anwendung als Blattdünger möglich: Bei Eisen ist eine Blattdüngung (siehe unten) besonders effektiv. Empfehlenswert sind darum flüssige Eisendünger, die sich auch durch Aufsprühen auf das Blattwerk einsetzen lassen.
- Einfache Dosierung: Ein flüssiger Eisendünger sollte eine gute Dosiermöglichkeit beinhalten, mit der sich die Düngermenge präzise, schnell und sauber abmessen lässt.
- Spezialdünger mit Eisen: Neben flüssigem Eisendünger lassen sich für manche Pflanzen auch Spezialdünger einsetzen, die entweder Eisen enthalten oder bei Pflanzen, die zu Eisenmangel neigen, die Eisenaufnahme verbessern. Dazu gehören Rhododendrondünger, Hortensiendünger, Tomatendünger oder Eisendünger für den Rasen.
Vor dem Einsatz von Eisendünger: Ursachen für Eisenmangel zuerst beheben
Ein Eisendünger kann die Symptome eines Eisenmangels oft von vornherein verhindern oder Eisenmangelsymptome schnell beheben. Allerdings muss es nicht immer an fehlendem Eisen liegen, wenn Pflanzen Chlorosen (Blattvergilbung) zeigen. Manchmal ist genug Eisen da, das die Pflanzen nur nicht aus dem Boden aufnehmen können.
Echter Eisenmangel ist selten
Blumenerde, Gartenböden und herkömmliche Volldünger wie Flüssigdünger, Bio-Dünger oder NPK-Dünger enthalten in der Regel ausreichend Eisen.
Eisenmangel entsteht nicht nur durch fehlendes Eisen, sondern auch durch schlechte Bedingungen im Boden, die die Eisenaufnahme hemmen.
Zeigen Pflanzen trotz ausreichender Eisenversorgung dennoch Symptome von Eisenmangel, liegt das oft an einer verminderten Fähigkeit zur Eisenaufnahme. Dafür können verschiedene Faktoren verantwortlich sein.
Eisen wird direkt an den empfindlichen Wurzelspitzen aufgenommen, wo die Pflanzen über feine Wurzelhaare verfügen. Eisen aus einem Eisendünger oder aus dem natürlichen Vorkommen im Boden kann nur aufgenommen werden, wenn die Wurzeln gut wachsen können und das Eisen in einer verfügbaren Form vorliegt.
Eisen wird schlechter aufgenommen, wenn der pH-Wert im Boden zu hoch ist und wenn die Böden zu trocken oder sehr stark verdichtet sind.
Abhilfe bei Eisenmangel: Eisen besser verfügbar machen
Manchmal kann es schon reichen, in Pflanztöpfen oder im Freiland für eine gute Drainage und einen lockeren, gut durchlüfteten Boden zu sorgen. So können die Wurzeln optimal wachsen und das Eisen ist besser verfügbar.
Die Eisenaufnahme ist besser, wenn der Boden frisch bis feucht ist, gut durchlüftet ist und keine Staunässe vorliegt.
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist der pH-Wert, den man mit einem pH-Messgerät selbst bestimmen oder im Rahmen einer Bodenanalyse messen lassen kann. Liegt der pH über 7, also im leicht alkalischen Bereich, ist Eisen für Pflanzen kaum verfügbar.
Der pH lässt sich senken, indem kalkarmes Wasser zum Gießen verwendet wird, beispielsweise Regenwasser aus einer Regentonne. Auch eine zu hohe Menge an organischer Substanz wie Kompost und eine Düngung mit zu viel Phosphat sollte man meiden.
Als Sofortmaßnahme bei Eisenmangel hat sich die Blattdüngung bewährt. Ein flüssiger Eisendünger kann so auch eingesetzt werden, wenn das Eisen im Boden nicht gut zugänglich für die Pflanzen ist.
Ist Eisen im Boden schlecht verfügbar, kann ein flüssiger Eisendünger zur Blattdüngung eingesetzt werden. So wird das Eisen auf direktem Weg in die Pflanze aufgenommen, ohne Umweg über Boden und Wurzeln.
Eisendünger richtig anwenden
Ein flüssiger Eisendünger kann entweder zur Bodendüngung oder zur Blattdüngung eingesetzt werden. Die richtige Anwendung sorgt dabei für eine besonders effektive Düngewirkung.
Flüssigen Eisendünger sollte man vor dem Dosieren immer kurz aufschütteln, da sich Düngesalze und, wenn enthalten, organische Bestandteile manchmal am Boden absetzen können.
Flüssiger Eisendünger für die Blattdüngung
Für die Blattdüngung wird der flüssige Eisendünger nach Anleitung mit Wasser verdünnt, wobei kalkarmes Wasser zu bevorzugen ist. Das gleichmäßige Aufsprühen gelingt mit einer Sprühflasche oder einem Drucksprüher.
Dabei sollte nicht nur die Oberseite der Blätter, sondern auch die Unterseite benetzt werden. Die Oberseiten vieler Pflanzenblätter verfügen über wachsartige Schutzschichten, sodass die Eisenaufnahme über die Unterseite der Blätter effektiver ist.
Den flüssigen Eisendünger sollte man als Blattdünger nicht bei Sonneneinstrahlung aufsprühen und nicht auf Blüten sprühen.
Eisen mit dem Gießwasser zuführen
Flüssiger Eisendünger wird für eine Bodendüngung mit Wasser verdünnt und zum Gießen verwendet. Hierbei sollte der Boden vorher nicht ganz ausgetrocknet, sondern bereits leicht feucht sein.
Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte man Dosierungsempfehlungen des Herstellers genau beachten. Ideal ist es bei flüssigen Eisendüngern, wenn man zum Verdünnen kalkarmes Wasser (Regenwasser) nutzt.
Im Sommer sollte man möglichst früh morgens oder spät abends gießen und düngen.