Eisendünger kaufen – auf die Inhaltsstoffe und eine umsichtige Anwendung achten
Eisendünger können Pflanzen in Form von Eisenchelat-Dünger mit Eisen versorgen und eine Blattvergilbung durch Eisenmangel beheben. Einige Pflanzen wie Hortensien und Rhododendron sind besonders anfällig für einen Eisenmangel bzw. haben einen erhöhten Bedarf, der sich mit einem speziellen Eisendünger sehr gut decken lässt.
Eisendünger für den Rasen helfen hingegen nicht nur bei Eisenmangel, sondern bekämpfen auch Moos im Rasen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn die Eisendünger gegen Moos enthalten giftiges Eisensulfat und ihr Einsatz ist umstritten.
Bei jedem Einsatz eines Eisendüngers gilt: Auch wenn die Pflanzen Symptome eines Eisenmangels zeigen, muss nicht zwangsläufig eine zu geringe Eisenversorgung dahinterstecken. Wir geben hier Tipps zum richtigen und sicheren Einsatz von Eisendüngern.
Inhaltsstoffe in Eisendüngern: Chelat vs. Eisen-II-Sulfat
Ein Eisendünger ist ein Dünger, dessen Eisengehalt höher liegt als in einem herkömmlichen Volldünger. Oft dient dies dazu, einen Eisenmangel bei Pflanzen auszugleichen oder zu verhindern. Im Falle der Eisen-Rasendünger steckt aber oft die Bekämpfung von Moos und Unkraut dahinter.
Unter den Eisendüngern gibt es also zwei Varianten, die sich unterscheiden, und die zudem auch das Eisen in unterschiedlicher Form enthalten.
- Eisen-Chelate: Eisen in Chelatform ist gut löslich und kann dadurch gut von der Pflanze aufgenommen werden. Eisen-Chelate sind immer nur in geringen Konzentrationen im Eisendünger enthalten, sind in dieser Konzentration unschädlich und liefern den wertvollen Pflanzennährstoff Eisen. Sie eignen sich, um einen Eisenmangel (siehe unten) bei Pflanzen zu beheben oder zu verhindern.
- Eisen-II-Sulfat: Viele Eisendünger für den Rasen enthalten mit Eisen-II-Sulfat einen giftigen Inhaltsstoff, der in großen Mengen enthalten ist und vorwiegend genutzt wird, da er Moos im Rasen bekämpft. Das Eisen-II-Sulfat kann außerdem auf Terrassenplatten und Steinen Flecken hinterlassen, die nicht mehr zu entfernen sind.
Beide Arten von Eisendüngern unterscheiden sich also sowohl in der Giftigkeit als auch in ihren Einsatzmöglichkeiten. Auf beides gehen wir im Folgenden genauer ein.
Eisendünger zur Vorbeugung von Eisenmangel bei Pflanzen
Pflanzen benötigen Eisen für ihren Stoffwechsel und ihr grünes Blattwerk. Als Bestandteil von Enzymen, die an der Synthese von Chlorophyll beteiligt sind, ist Eisen maßgeblich wichtig für die Fotosynthese.
Fehlt Eisen, kann kein Chlorophyll, das Blattgrün der Pflanzen, gebildet werden. Eisenmangel führt deshalb dazu, dass die jungen, neu gebildeten Blätter einer Pflanze gelb aussehen, während die Blattadern grün bleiben. Man spricht dann von einer Chlorose.
In der Regel reicht das Eisen aus dem Boden oder aus herkömmlichen Düngern gut aus, um Pflanzen zu versorgen. Allerdings gibt es einige Pflanzen, die besonders anfällig für Eisenmangel sind. Deshalb sind spezielle Eisendünger für Rhododendron oder Hortensien im Handel erhältlich, die einen etwas höheren Eisengehalt haben, als herkömmliche Universaldünger.
Pflanzen, die anfällig für Eisenmangel sind und von einem Dünger mit etwas höherem Eisengehalt oder einer Blattdüngung mit Eisenchelat-Dünger oft profitieren:
- Zitrus
- Rhododendron und Azaleen
- Magnolien
- Hortensien
- Rosen
- Brombeeren
- Tomaten
- Petunien
Vor dem Einsatz von Eisendünger: Ursachen für Eisenmangel beheben
Auch wenn Pflanzen im Garten eindeutige Symptome eines Eisenmangels zeigen, liegt die Ursache nur in seltenen Fällen in der Bodenzusammensetzung. In deutschen Böden ist in fast allen Regionen ein ausreichendes Eisendepot verfügbar, aus dem die Pflanzen schöpfen können.
Dass trotzdem Eisenmangelsymptome im Rasen auftreten, liegt deswegen nur selten daran, dass Eisen in der Erde fehlt. Vielmehr ist in vielen Fällen die Eisenaufnahme über die Wurzeln blockiert.
Flüssige Eisendünger (Eisenchelat-Dünger) können auch über die sogenannte Blattdüngung angewendet werden. Ein Eisenmangel lässt sich auf diese Weise auch dann beheben, wenn die Eisenaufnahme über die Wurzeln blockiert ist.
Dass Pflanzenwurzeln aus dem Boden kein Eisen aufnehmen können, kann vielfältige Ursachen haben. Diese reichen von einem zu niedrigen pH-Wert des Bodens über Staunässe bis hin zu einem Lichtmangel am Standort der Pflanzen.
Dieses Problem lässt sich mit einem Eisendünger für den Rasen nicht beheben. Stattdessen muss der pH-Wert mit einem pH-Messgerät oder mit einer professionellen Bodenanalyse ermittelt und anschließend optimal eingestellt werden.
Eisen ist umso schlechter verfügbar, je höher der pH-Wert liegt. Ein Eisenmangel lässt sich bei zu hohem pH ganz einfach beheben, indem der Boden auf einen neutralen bis leicht sauren pH gebracht wird.
Abhilfe schafft hier oftmals die Anschaffung einer Regentonne. Werden Pflanzen oder Rasen vermehrt mit kalkarmem Regenwasser gegossen, können Eisenmangelzeichen deutlich zurückgehen.
Weitere Tipps, um Eisen im Boden oder in der Erde von Pflanzkübeln besser verfügbar zu machen:
- für gute Drainage / Wasserablauf sorgen, z. B. Lehmböden und verdichtete Böden mit Sand oder Humus auflockern
- pH-Erhöhung vermeiden durch Gießen mit Regenwasser und Verzicht auf Nitratdünger und Kalk
- Boden leicht ansäuern mit Rhododendronerde, Moorbeeterde oder einem Rhododendrondünger
Eisendünger für den Rasen wird auch gegen Moos eingesetzt
Klassische Rasendünger enthalten die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Damit das Gleichgewicht in den Pflanzenzellen erhalten bleibt und die Rasenpflanzen effizient Fotosynthese betreiben können, benötigt der Rasen weitere Mikronährstoffe.
In einigen NPK-Düngern sind diese in Form von Eisen oder Magnesium bereits enthalten, eine exakte Dosierung ist bei Kombiprodukten jedoch schwierig. Gleichzeitig ist das Risiko einer Überdüngung bei mineralischen Düngern besonders hoch, sodass es sich oftmals empfiehlt, Nährstoffmängel gezielt zu behandeln.
Mangelt es dem Rasen an Eisen, lässt sich das oftmals an der sogenannten Chlorose, an einer Vergilbung der Grashalme, erkennen.
Blattchlorosen treten nicht nur an Grünpflanzen, sondern auch im Rasen auf und zeigen sich vor allem durch ein deutlich reduziertes Wachstum und eine Gelbfärbung der Grashalme.
Bezeichnend für einen Eisenmangel im Rasen ist auch die rasante Ausbreitung von Moos.
Moose und auch Unkraut finden in einem von Nährstoffmängeln betroffenen Rasen eine ideale Lebensgrundlage. Folglich kann der Ausgleich mit gezielten Düngergaben dazu führen, dass Unkraut und Moose zurückgedrängt werden.
Moos reagiert außerdem empfindlich auf das enthaltene Eisen-II-Sulfat in Eisendüngern. Es ist deswegen möglich, Moos im Rasen mit Eisendünger zu bekämpfen, allerdings empfiehlt sich die Methode nur dann, wenn der Rasen zusätzliches Eisen benötigt.
In allen anderen Fällen sollten Gärtner lieber zu einem klassischen Rasendünger mit Moosvernichter greifen, der Quinoclamin enthält, oder das Moos mit einem Vertikutierer bekämpfen.
Eisen-II-Sulfat ist giftig und wirkt in Verbindung mit Feuchtigkeit ätzend. Darum sollte der Einsatz sehr umsichtig und nur im Notfall erfolgen.
Wegen der Giftigkeit sollten Eisensulfat-Dünger wie Pflanzenschutzmittel behandelt werden:
- Eisensulfat-Dünger nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig erscheint
- beim Ausbringen Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen
- während der Anwendung festes Schuhwerk und lange Kleidung tragen
- Handstreuer oder Streuwagen verwenden, um den Eisendünger gleichmäßig zu verteilen und eine Überdosierung zu verhindern
- wenn Haustiere und Kinder Zugang zum Garten haben, sollte der Einsatz unterbleiben oder besonders umsichtig erfolgen