Futter für Eichhörnchen kaufen – geeignetes Futter und Tipps zur Fütterung
Eichhörnchen sind flinke Nagetiere mit einer spannenden Lebensweise, die bekannt dafür sind, Futtervorräte für den Winter zu vergraben. Leider haben Eichhörnchen je nach Region zunehmend Probleme, ausreichend Futter zu finden.
Futter für Eichhörnchen im Garten anzubieten kann deshalb zum Artenschutz beitragen. Noch dazu hat man die Gelegenheit, die putzigen Kletterkünstler beim Fressen zu beobachten, was ein besonderes Highlight für jeden Tierliebhaber ist.
Lebensweise von Eichhörnchen
Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) leben in Wäldern mit alten Bäumen, die ihnen Nisthöhlen bieten. Als Kulturfolger findet man sie aber auch oft in Parks und Gärten. Voraussetzung dafür ist, dass sie dort genug Nahrung und einen Unterschlupf finden.
Bietet man artgerechtes Futter an und sorgt zudem noch für eine naturnahe Gartengestaltung sowie geschützte Plätze zum Bau des Kobels, beispielsweise in Form von Eichhörnchenhäusern, siedeln sich die possierlichen Nager gerne im Garten an.
Übrigens können Eichhörnchen sehr variabel gefärbt sein und hellrot, dunkelrot, braun oder fast ganz schwarz sein. Es handelt sich hier aber immer um unser einheimisches Eichhörnchen. Das invasive große und grau gefärbte nordamerikanische Grauhörnchen, das das einheimische Eichhörnchen in einigen Ländern verdrängt und von dem viele Menschen schon gehört haben, ist bisher nicht in Deutschland heimisch.
Eichhörnchen halten Winterruhe
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Das heißt, dass sie im Winter nur kurze Aktivitätsphasen haben und viel ruhen. Sie sind nur ein bis zwei Stunden am Tag aktiv, die sie nutzen, um Futter aus vorher angelegten Vorräten zu holen.
So ernähren sich Eichhörnchen
Eichhörnchen ernähren sich in der Natur von Nüssen, Samen und Saaten. Besonders gerne fressen sie Eicheln, Bucheckern und die Samen von Ahorn und Fichte. Früchte, Knospen und andere nahrhafte Pflanzenteile werden ebenfalls gefressen.
Wie viele Nagetiere verschmähen Eichhörnchen aber auch tierische Proteine nicht und fressen gelegentlich auch Insekten oder holen sich als Nesträuber Eier und Küken.
Vor dem Winter legen Eichhörnchen Futtervorräte an, die sie im Boden vergraben. Während der Winterruhe verlassen sie ihren Kobel immer nur während einer kurzen Aktivitätsphase, um sich die versteckten Wintervorräte zu holen.
So finden Eichhörnchen ihr Futter wieder
Früher nahm man an, dass Eichhörnchen viele ihrer Vorräte nicht mehr wiederfinden. Heute weiß man, dass Eichhörnchen sehr viel geschickter beim Verstecken und Suchen von Futter vorgehen, als vermutet.
Zum einen haben die Eichhörnchen einen sehr feinen Geruchssinn, mit dem sie Verstecke in bis zu 30 cm Tiefe erschnuppern können.
Zum anderen gehen sie beim Verstecken überaus systematisch vor, berichtet die US-Psychologin und Tierforscherin Lucia Jacobs, die Eichhörnchen auf dem Uni-Campus zwei Jahre lang beobachtete. Die Eichhörnchen legen für jede Art von Nüssen und Samen fein säuberlich getrennte Lager an, die sie gezielt im Winter wieder aufsuchen.
Einzelne, nicht wiedergefundene Verstecke mit Samen und Nüssen tragen zum Aussäen und der Verbreitung einheimischer Bäume und Sträucher bei.
Eichhörnchen im Garten füttern
Die meisten Experten befürworten eine Fütterung von Eichhörnchen, solange auf Hygiene geachtet wird. Eichhörnchen mit Futter zu versorgen wird auch durch den Klimawandel sinnvoller, aufgrund der erschwerten Fruchtreifung in heißen, trockenen Sommern und den milderen Wintern mit mehr Aktivität und damit höherem Futterbedarf der Eichhörnchen.
Futter für Eichhörnchen sollte sich am natürlichen Nahrungsspektrum orientieren und so angeboten werden, dass die Nagetiere damit optimal ihren Wintervorrat anlegen können.
Das beste Futter für Eichhörnchen
Möchte man ein Eichhörnchen-Futter kaufen, sollten darin vorwiegend einheimische Nüsse und Samen enthalten sein. Nüsse enthalten Eiweiß und Kohlenhydrate, sind zudem aber auch sehr fettreich. Dadurch eignen sie sich ideal als energiereiches Winterfutter.
Nüsse enthalten auch wichtige Vitamine und Mineralien, die die Gesundheit der Eichhörnchen erhalten.
Für den Wintervorrat, also zur Fütterung im Herbst, eignen sich ganze, ungeschälte Nüsse und Kerne. Im Frühjahr und Sommer sowie für die Jungtiere, die ab Juni selbstständig unterwegs sind, kann man zusätzlich auch geschälte Nüsse und Saaten sowie Obst und Gemüse anbieten.
Neben dem Eichhörnchen-Futter ist vor allem im Sommer auch Wasser wichtig. Hier eignen sich eine Vogeltränke oder eine einfache Wasserschale.
Geeignetes und gern gefressenes Eichhörnchen-Futter:
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Kürbiskerne
- Sonnenblumenkerne (hier eignen sich die bekannten Vogelfutter-Sonnenblumenkerne)
- getrocknete Maiskörner
- Rosinen (ungeschwefelt)
- lebende oder getrocknete Mehlwürmer
- Zirbelnüsse (in kleinen Mengen)
- frische oder getrocknete Hagebutten (in kleinen Mengen)
- frisches Obst und Gemüse, z. B. Stücke von Apfel, Trauben oder Karotte (auf Hygiene achten und nicht verzehrte Stücke wegräumen)
Ungeeignetes Futter für Eichhörnchen:
- gesalzene oder geröstete Nüsse
- Schokolade, Milchprodukte oder Süßigkeiten
- Brot und Backwaren
- geschwefelte Rosinen / Trockenobst
- Erdnüsse gehören nicht zum natürlichen Nahrungsspektrum und können für Eichhörnchen schädliche Schimmelsporen aufweisen
- Mandeln sind hierzulande ebenfalls nicht einheimisch und können Blausäure enthalten
Geeignete Futterstellen für Eichhörnchen anlegen
Eichhörnchen holen sich Futter fast überall und gelangen mit ihren Kletterkünsten auch an abgelegene Stellen. Speziell für Eichhörnchen ausgelegt sind Eichhörnchen-Futterhäuser, die man idealerweise in rund zwei Metern Höhe aufhängen sollte.
Gut eignet sich aber auch ein Vogelfutterhaus.
Hygiene bei der Fütterung von Eichhörnchen beachten
Wie bei jeder Fütterung von Wildtieren im Garten spielt auch Hygiene eine maßgebliche Rolle. Futterstellen sollten regelmäßig gereinigt werden. Besser als offene Häuser und Schalen, bei denen das Eichhörnchen sich mitten ins Futter setzen und seinen Kot hinterlassen kann, eignen sich spezielle Futterkästen oder Futterspender mit hygienischer Futterentnahme.
Eichhörnchen-Futter sollte zudem ausgetauscht werden, wenn es länger lag, vor allem bei warmem oder feuchtem Wetter. So lässt sich die Bildung von Schimmel verhindern, der schädlich für die Eichhörnchen sein kann.