Axt kaufen – Das richtige Werkzeug für jeden Einsatzzweck
Die Axt eignet sich je nach Bauform zum Brennholzmachen, Holzhacken und sogar für das Fällen von Bäumen. Kopfform, Stiellänge und Gewicht sollte in Abhängigkeit vom gewünschten Einsatzzweck gewählt werden. Universaläxte sind echte Allrounder im Garten, für einige spezielle Anwendungszwecke benötigen Sie jedoch unter Umständen mehr als eine Axt.
Äußerlich unterscheiden sie sich nur in Größe, Farbe und Material, doch die Unterschiede in der Verarbeitungsqualität haben es in sich: Wer eine Axt kaufen möchte, sollte bei der Wahl großen Wert auf die Qualität und die Bauweise legen, damit das Werkzeug zum persönlichen Einsatzzweck passt.
Neben der Länge des Stiels sind vor allem die Verarbeitung der Klinge und das Gewicht der Axt wichtige Faktoren, die beim Kauf entscheidend sind.
Günstige Äxte sind für wenige Euro im Baumarkt zu haben, während Markenprodukte für einen dreistelligen Betrag über die Ladentheke gehen.
Ob sich die Anschaffung einer teuren Holzaxt wirklich lohnt, hängt von den persönlichen Vorlieben und den Anforderungen ab, die an das Werkzeug gestellt werden.
Axttypen und ihr Anwendungszweck
Äxte werden je nach Anwendungszweck in zahlreichen Bauformen unterschieden, wobei die Spaltaxt und die Universalaxt im privaten Garten die häufigsten Vertreter der Gattung sind.
- Spaltaxt: Der Klassiker gehört zu den meistverkauften Bauformen und ist für das Spalten von Kaminholz konzipiert. Die Spaltaxt hat einen dicken Kopf mit einem Keilwinkel von 35 bis 40 Grad; die Klinge ist leicht geschwungen und sehr scharf geschliffen.
- Universalaxt: Wer regelmäßig verschiedene Arbeiten rund um das Holzhacken verrichten muss, ist am besten mit einer Universalaxt beraten. Der Kopf ist deutlich schmaler als bei einer Spaltaxt.
- Beil: Die Wörter Axt und Beil werden häufig synonym verwendet. Ein Handbeil bezeichnet dabei ein kleines Spaltwerkzeug, das mit einer Hand geführt wird. Der Stiel ist deutlich kürzer als bei der Axt und das Werkzeug ist merklich leichter. Ein Universalbeil oder Forstbeil ist eine gute Ergänzung zur klassischen Holzaxt, kann diese aber im Garten nur dann ersetzen, wenn keine großen Holzstücke gespaltet werden müssen.
- Spalthammer: Als Alternative zur Spaltaxt ist der Spalthammer mit einem integrierten Hammer ausgestattet, der die Rückseite des Kopfes einnimmt. Mit dem Hammer kann man einen Spalt- oder Fällkeil ins Holz einschlagen. Auch das höhere Gewicht unterscheidet Spalthammer und Spaltaxt voneinander.
- Schneidaxt: Die Schneidaxt ist mit einer dünnen, sehr scharfen Klinge ausgestattet und handlicher, kleiner und leichter als eine Spalt- oder Universalaxt. Der Keilwinkel beträgt in der Regel 10 Grad.
- Forst- und Fällaxt: Die Profi-Werkzeuge sind für das Entasten und Fällen von Bäumen konzipiert und in ihrer Ausführung mit einem auffallend langen Stiel versehen. Der schmale Axtkopf endet in einer breiten und langen Schneide.
- Outdoor-Axt: Diese spezielle Variante richtet sich weniger an Gärtner, sondern ist für den Outdoor-Einsatz unterwegs in der Natur gedacht. Outdoor-Äxte wie z. B. eine Camping-Axt sind von mittlerer Länge und Gewicht, häufig mit einem Schneidenschutz ausgestattet und lassen sich gut transportieren.
- Freizeitaxt/Freizeitbeil: Nicht nur beim Camping und Trekking sondern auch im Sport werden spezielle Äxte verwendet, die besondere Eigenschaften aufweisen. Dazu gehört z. B. die Wurfaxt mit ihrer speziellen Form und der gut ausbalancierten Gewichtsverteilung. Eine hohe Beliebtheit weist auch das Tomahawk auf, das mit einer Hammerrückseite und häufig auch mit einem Dorn ausgestattet ist und sich als Werkzeug universell einsetzen lässt.
Material und Verarbeitung des Axtkopfes
Während der Axtkopf in der Regel aus Kohlenstoffstahl unterschiedlicher Art Qualität gefertigt ist, kommen für die Fertigung des Stiels meist Kunststoff oder Holz zum Einsatz. Farbe und Materialzusammensetzung sollten neben den persönlichen Vorlieben auch dem Anwendungszweck dienlich sein.
Die Qualität des verwendeten Stahls bestimmt nachhaltig, wie strapazierfähig die Axt ist, und wie gut sie in das Holz eindringt. Bei der Fertigung wird der Stahl zunächst erhitzt und anschließend in die entsprechende Form geschmiedet. Nach der Verdichtung des Stahls wird dieser durch nochmaliges Erhitzen und Abkühlen gehärtet und anschließend scharf geschliffen.
Einige Hersteller versehen den Axtkopf zusätzlich mit einer Anti-Haft-Beschichtung, die dafür sorgt, dass die Axt sauber in das Holz gleitet und sich leicht wieder herausziehen lässt. In der Regel wird für die Beschichtung Teflon verwendet, das in dünnen Schichten auf den Stahl aufgebracht wird.
Die Härte des Stahls wird in Rockwell angegeben. Die internationale Maßeinheit trägt die Abkürzung HRC und ist häufig Bestandteil der Herstellerangaben.
Mit steigender Härte wird der Stahl zwar widerstandsfähiger, aber auch spröder und bruchempfindlicher. Niedrige Rockwell-Werte sorgen für eine höhere Elastizität, führen jedoch auch zu einer schnelleren Abnutzung und Verschleißerscheinungen an der Axt.
Idealerweise ist die Stahllegierung bruchfest, leicht zu schärfen und stumpft nicht zu schnell ab. Diese Eigenschaften finden sich in Karbonstahl mit einer Härte zwischen 55 HRC und 60 HRC.
Der verwendete Stahl ist herstellerabhängig: Ochsenkopf verwendet vorwiegend C60 Stahl zur Fertigung der Äxte. Dieser erreicht eine Härte von bis zu 66 HRC und ist als universell einsetzbarer Stahl auch eine häufige Materialwahl für Messer, Meißel und Hämmer.
Bei Fiskars Äxten kommt häufig Messerstahl zum Einsatz, dessen Härte in der Regel 55 HRC beträgt.
Axt-Stiel – Holz oder Kunststoff?
Die Frage nach dem Material des Stiels ist nicht nur eine Frage des Stils: Holz- und Kunststoffgriffe verleihen der Axt dem Werkstoff entsprechende Eigenschaften, die einen hohen Einfluss auf die Haltbarkeit, die Handhabung und das Arbeitsergebnis haben.
Äxte mit Holzstiel gehören zu den klassischsten Ausführungen und zeichnen sich je nach verwendeter Holzart durch eine lange Lebensdauer, eine hohe Bruchfestigkeit und positive Umwelteigenschaften aus.
Für die Verarbeitung des Holzstiels schreibt eine DIN-Norm vor, welche Holzarten verwendet werden dürfen. Eschenholz erfüllt die Mindestanforderungen dieser Norm und ist deswegen zum weitverbreiteten Standard geworden.
Das kurzfaserige und elastische Holz ist robust, fest und dämpft beim Hacken die Schwingungen. Für den gelegentlichen Einsatz der Axt ist ein Stiel aus Esche ausreichend.
Deutlich bessere Eigenschaften weist das Holz der Hickory auf, die zu den Walnussgewächsen gehört. Das Material gilt als sehr stabil und rückschlagsarm. Äxte mit Hickory-Stiel absorbieren Schwingungen sehr gut und geben diese nur begrenzt an den Nutzer weiter.
Die Holzfasern des Hickory-Baumes sind außerdem vergleichsweise lang, was sich im Fall eines Stielbruchs positiv bemerkbar macht. Kurzfaseriges Holz bricht schnell und in zwei Teile, während das langfaserige Hickory-Holz sich bei einem Bruch nur selten vollständig zerteilt.
Hickory ist drei bis vier Mal belastbarer als Esche und spielt seine positiven Eigenschaften vor allem im Fall eines Stielbruches aus. Die langfaserige Struktur hält den Stiel auch bei einem Bruch zusammen und verhindert so, dass der Kopf sich plötzlich vom Stiel löst.
Neben dem klassischen Holzstiel kommen zunehmend Hightech-Kunststoffe zum Einsatz, die für eine bessere Stabilität mit Glasfaser verstärkt werden. Sie vereinen die Eigenschaften des Holzstieles mit den Vorteilen von Kunststoff: Sie sind langlebig, witterungsbeständig, leicht zu reinigen und zeichnen sich durch ein geringes Gewicht aus.
Ein Fiberglasstiel hat ähnlich dämpfende Eigenschaften wie ein Axtstiel aus Holz. Er nimmt Schwingungen beim Holzhacken auf, mildert sie ab und verhindert so, dass sie sich unangenehme auf die Handgelenke und die Arme übertragen.
Bei Äxten vieler Markenhersteller kann der Axtstiel außerdem getauscht werden. Bricht er oder nimmt er bei intensiven Arbeitseinsätzen Schaden, kann der Axtkopf auf einen Ersatzstiel montiert werden.
Qualitätsmerkmal Dreipilz
Seit dem Jahr 1998 vergibt das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF) das Gütesiegel Dreipilz. Das Symbol zeichnet seit dem Jahr 1932 hochwertige Forstwerkzeuge aus, die den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen.
Der Dreipilz ist ein eingetragenes Markenzeichen und wird in Deutschland, Österreich, Schweden und in der Schweiz verwendet. Äxte mit dieser Auszeichnung gelten generell als qualitativ hochwertig verarbeitet und sind unter anderem im Sortiment der Hersteller Fiskars, Gränsfors Bruk, Ochsenkopf und Wetterlings zu finden.
Gewicht und Länge der Axt
Das Gesamtgewicht steht in Abhängigkeit zur Länge des Stiels und zum Eigengewicht des Kopfes. Mit steigendem Gesamtgewicht wächst die Kraft, die mit der Axt ausgeübt werden kann. Das Schwingen der Axt kann bei der Wahl eines zu hohen Gewichtes jedoch schnell zu einer sehr ermüdenden Arbeit werden.
Kleine Beile und XXS-Äxte sind ab etwa 500 Gramm erhältlich, während große Forst- und Fälläxte sowie Spalthämmer bis zu 5 kg auf die Waage bringen können. Das richtige Gewicht hängt vom individuellen Einsatzzweck ab und sollte entsprechend der eigenen Körperkraft gewählt werden.
- bis 1.000 Gramm: kurze und mittelgroße Beile, zum Vorbereiten von Anfeuerholz und allgemeine Gartenarbeit wie z. B. Entasten
- 1 kg – 2,5 kg: Spalt- und Universalaxt, Spalten von Holz, Entasten größerer Gewächse
- ab 2,5 kg: Forst- und Fällaxt, Spalthammer, für schwere Holzarbeiten, Bäume fällen
Neben dem Gewicht spielt auch die Länge des Stiels eine zentrale Rolle. Die Axt ist als eines der ältesten Werkzeuge der Menschheit in zahlreichen Größen erhältlich. Nicht jede Größe eignet sich jedoch für jeden Anwendungszweck.
Äxte mit einer Länge von über 60 cm eignen sich für schwerere Holzarbeiten. Die Kraftübertragung ist aufgrund des größeren Hebels den kleinen Äxten deutlich überlegen. Mit zunehmender Länge sinkt jedoch die Treffgenauigkeit.
Alle renommierten Hersteller bieten ihre Modelle in verschiedenen Größen an, sodass feine Abstufungen des Anforderungsprofils möglich sind. Die Länge sollte auch in Abhängigkeit der eigenen Körpergröße gewählt werden: Personen bis 1,75 m sind mit Äxten bis zu einer Länge von 72 cm gut beraten.
Eine XXL-Axt mit über 75 cm Länge kann nur von großen und kräftigen Personen sinnvoll genutzt werden. Diese Modelle wiegen zwischen 2,5 und 3,5 kg und erfordern ein hohes Maß an Kraft und Kontrolle.
Axtlängen nach Bauform
- Beil: bis ca. 50 cm
- Spaltaxt: 44 cm bis 92 cm
- Spalthammer: 60 cm bis 80 cm
- Universalaxt: 60 cm bis 80 cm
- Forst- und Fällaxt: 70cm bis 90 cm
Axt schärfen
Auch wenn der Stahl vieler Äxte gehärtet und im Auslieferungszustand gut geschärft ist, muss die Axt regelmäßig nachgeschliffen werden. Trifft man beim Holzhacken versehentlich auf einen Stein, kann auch im besten Werkzeugstahl eine Kerbe entstehen.
Mit einer stumpfen Axt erhöht sich nicht nur der Kraftaufwand, sondern auch die Verletzungsgefahr. Deswegen sollten Unebenheiten in der Klinge regelmäßig ausgebessert werden.
Wer die Axt nur selten verwendet, kann sie bei Bedarf im Fachhandel schleifen lassen. Bei regelmäßigen und intensiven Einsätzen lohnt es sich aber, eigenes Werkzeug zum Schleifen der Axt vorzuhalten.
Gut geeignet sind dafür Feilen und Schleifsteine. Im Handel sind außerdem spezielle Axtschärfer erhältlich, die auch Ungeübten das Schleifen im richtigen Winkel ermöglichen. Einige Messerschärfer verfügen außerdem über mehrere Schleifköpfe, mit denen sich eine Axt oder ein Beil schärfen lassen.
Gärtner, die regelmäßig verschiedene Gartenwerkzeuge wie z. B. die Axt oder das Rasenmäher-Messer nachschärfen müssen, profitieren häufig auch von einer Schleifmaschine. Vor allem der Doppelschleifer ist für das Schärfen der Axt gut geeignet: Mit der groben Schleifscheibe können Unebenheiten aus der Klinge entfernt werden, mit der feinen Schleifscheibe wird im Anschluss die Klinge geschärft.
Reinigung und Pflege der Axt
Die meisten Axtköpfe bestehen aus Werkzeug- oder Messerstahl, der gut vor Korrosion geschützt ist. Trotzdem kann die Axt rosten, wenn sie längere Zeit ungeschützt im Freien belassen wird.
Nach getaner Arbeit sollte die Axt deswegen an einem trockenen Ort wie z. B. dem Gartenschrank oder im Geräteschuppen gelagert werden. Die Klinge reinigt man mit einem feuchten Tuch, um groben Schmutz zu entfernen. Hartnäckige Rückstände wie Harz kann man mit Brenn-Spiritus oder reinem Alkohol leicht entfernen.
Zur Pflege und zum Schutz des Stahls kann dieser mit ein paar Tropfen Werkzeug-Öl abgerieben werden. Verfügt die Axt über einen Holzstiel, sollte man diesen regelmäßig mit einem feuchten Tuch reinigen und im Anschluss gut abtrocknen.
Neben regelmäßigen Kontrollen ist auch die richtige Pflege des Holzstiels wichtig für seine Haltbarkeit. Mit Leinölfirniss oder Holzöl erhält man die Elastizität des Stiels und erhöht so die Haltbarkeit der Axt.
Ein Kunststoffstiel benötigt außer einer Reinigung nach getaner Arbeit keine besondere Pflege. Das Material ist korrosionsfest, witterungsbeständig und unterliegt nur langsam voranschreitenden Alterungsprozessen. Trotzdem sollte auch eine Axt mit Kunststoff-Stiel regelmäßig auf Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen geprüft werden.