So funktioniert ein Anzuchtkasten
Die Funktionsweise eines Anzuchtkastens ist einfach erklärt: Er sorgt dafür, dass Pflanzen bei der Aufzucht geschützt wachsen und besser gedeihen.
Damit das optimal funktioniert, muss der Kasten an einem hellen Ort, wie zum Beispiel auf einem Fensterbrett, platziert werden. Sofern eine Heizmatte benötigt wird und nicht im Zimmergewächshaus integriert ist, wird auf dem neuen Standort eine Heizmatte auf den Untergrund gelegt, bevor die Bodenwanne abgestellt wird.
Dennoch sollte man darauf achten, dass die Pflanzen nicht zu stark der Mittagssonne ausgesetzt sind und verbrennen. Ist ein solcher Stellplatz nicht gegeben, kann eine Heizmatte die Temperatur regeln und ESL-, sowie LED-Lampen sorgen für das nötige Licht.
In die vorhandenen Anzuchttöpfe werden die Samen entweder auf die Oberfläche gestreut oder in kleine Löcher platziert. Wer ohne Anzuchttöpfe pflanzt, kann natürlich auch klassische Aussaaterde benutzen.
Sobald alle Töpfe in der Bodenwanne platziert sind, werden sie angegossen. Überschüssiges Wasser sollte aus der Bodenwanne entfernt werden. Anschließend wird die Abdeckhaube platziert und ggf. die Heizung angeschaltet.
Mithilfe eines Thermometers können Temperaturen überwacht und geregelt werden. Die Hauben besitzen Lüftungsschächte, die zum regelmäßigen Lüften einfach betätigt werden.
Tipp: Sind die Lichtverhältnisse nicht optimal, kann eine Pflanzenlampe installiert werden.
Die Vor- und Nachteile eines Anzuchtkastens
Vorteile
- Vorbereitung kann in den Wintermonaten beginnen
- nützliches Zubehör verbessert das Wachstum
- Schutz vor äußeren Einflüssen
- optimale Bedingungen zum Wachsen
Nachteile
- zu viel Feuchtigkeit kann Schimmelbildung begünstigen
- optimaler Standort notwendig
- Vorbereitung nimmt Zeit in Anspruch
Kaufberatung für den Anzuchtkasten: Nicht nur die Größe muss stimmen
In erster Linie gehören
- die Größe und Anzahl der Anzuchtschalen
- die Art der Bewässerung
- das Material
- das Zubehör
zu den wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Anzuchtkastens.
Die Größe eines Zimmergewächshauses
Die notwendige Größe richtet sich vorrangig nach den eigenen Bedürfnissen. Im Schnitt sind die vergleichsweise kleinen Anzuchtkästen allerdings zwischen 38 cm x 24 cm x 19 cm und 76 cm x 19 cm x 15 cm groß.
Je nachdem, wie viele Setzlinge aufgezogen werden sollen, spielt auch die Anzahl der Anzuchtschalen eine Rolle. So gibt es kleine Gewächshäuser, die mit 7 Schalen ausgestattet sind oder auch solche, die bis zu 60 Schalen beherbergen. Bei den kleinen Größen sind die Anzuchtkästen im Schnitt mit etwa 24 Zuchtschalen ausgestattet.
Tipp: Wer keine vorgegebene Anzahl von Anzuchtschalen möchte, kann auch einen Anzuchtkasten ganz ohne Schalen oder vorgegebene Mulden kaufen und selbst welche setzen.
Die Art der Bewässerung im Anzuchtkasten
Viele Anzuchtkästen besitzen einen flachen Boden, in dem Wasser aufgegossen werden kann. Die Bewässerung erfolgt dann über die Pflanzschale und deren Löcher im Boden.
Einige Modelle besitzen Kanäle in der Bodenschale, die das Wasser exakt dorthin leiten, wo es benötigt wird: unter die Aufzuchtschale.
Wenige Zimmergewächshäuser sind mit einer Kapillar-Bewässerungsmatte ausgestattet. Diese saugt sich mit Wasser voll und gibt das Wasser langsam und gleichmäßig ab.
Das richtige Material des Anzuchtkastens
Je nach Modell besteht entweder der komplette Kasten oder einzelne Elemente aus verschiedenen Materialien. Am Häufigsten sind Holz, Glas und Kunststoff vertreten.
Anzuchtkasten aus Holz: Mini-Gewächshäuser bestehen zum Teil komplett aus Holz oder sind mit einem Dach aus Draht bespannt, das für eine ordentliche Licht- und Luftzufuhr sorgt. Für Pflanzen, die es etwas wärmer mögen, eignet sich solch ein Modell nicht. Außerdem kann das Holz durch zu viel Feuchtigkeit beeinträchtigt werden.
Anzuchtkasten aus Kunststoff: In der Regel bestehen Zimmergewächshäuser komplett aus Kunststoff. Während die Bodenwanne meist eingefärbt ist, besteht die Haube aus transparentem und vor allem lichtdurchlässigem Kunststoff. Feuchtigkeit kann Kunststoff nichts anhaben und robust ist das Material ebenso.
Anzuchtkasten aus Glas: Ein optisches Highlight bilden definitiv Anzuchtkästen aus Glas. Doch auch zur Aufzucht eignen sie sich gut. Viele Modelle aus Glas werden mit einem Rahmen aus Holz, Stahl oder einem anderen Metall ausgestattet.
Das Zubehör des Anzuchtkastens
Je nachdem, was für Pflanzen man züchten möchte, ist gewisses Zubehör unerlässlich. Um die Arbeit mit dem Anzuchtkasten so leicht wie möglich zu gestalten, bieten viele Hersteller Pakete mit Zubehör an. Dazu gehören unter anderem
- Heizmatten
- Einsätze für Stecklinge
- Anzuchttöpfe
- Dünger
- Erde
- Bewässerungsmatte
- Topfplatte
- Saatschalen
- Wasserwanne
Eine Heizmatte macht Sinn, denn viele Pflanzen mögen konstante Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad oder wärmer. Um Temperaturschwankungen zu vermeiden, kann eine Heizmatte (auch in Verbindung mit einem Thermostat) eingesetzt werden.
Erklärung zu wichtigen Bauteilen des Anzuchtkastens
Je nach Art und Hersteller gibt es verschiedene Funktionen und Bauteile. Welche es gibt und warum sie wichtig sind, erklärt dieser Abschnitt.
Die Kapillar-Bewässerungsmatte: Diese Matte sorgt für eine gleichmäßige Bewässerung und dafür, dass die Pflanzen im Wasser nicht ertrinken, sondern bewässern nur dann, wenn die Pflanzen das Wasser benötigen.
Die Lüftungsschlitze: Um Feuchtigkeit zu reduzieren und Schimmel vorzubeugen, muss bei der Aufzucht von Pflanzen stets auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden. Besitzt die Haube keine Lüftungsschlitze, muss der Deckel manuell entfernt werden.
Die Wasserwanne: Die Wasserwanne gehört zur Grundausstattung. In dieser werden Töpfe aufgestellt und überschüssiges Wasser gesammelt. Nutzt man keine Kapillar-Bewässerungsmatte, muss das überschüssige Wasser entfernt werden.
Die Heizung: Um eine konstante Temperatur zu gewährleisten, sind viele Anzuchtkästen mit einer Heizung ausgestattet. Ist das nicht der Fall, kann eine Heizmatte helfen, die unter dem Kasten platziert wird.
Der Thermostat: Wird eine Heizung genutzt, ist ein Thermostat sinnvoll. Auf diesem lässt sich stets die Temperatur ablesen und ggf. sogar permanent regulieren, ohne das ein eigenes Zutun notwendig ist.