Algizid – Algen im Pool entfernen & vorbeugen
Mit einem Algizid können Sie dem Algenbefall im Pool vorbeugen und ihn bis zu einem gewissen Grad auch behandeln. Zusätzlich wirken Algizide gegen Mikroorganismen, Bakterien und Pilze und sorgen so für glasklares, sauberes Poolwasser. Bei einem starken Algenbefall bzw. bei einem grünen Pool reicht ein Algizid hingegen nicht aus: In diesem Fall benötigen Sie zusätzlich weitere Desinfektionsmittel wie z. B. Chlor.
So wirken Algizide im Pool
Algizide sind chemische Zusatzstoffe für das Poolwasser, die Algen, Bakterien und Pilze im Poolwasser bekämpfen. Auf Basis verschiedener Wirkstoffe brechen Algizide die Zellwände von Algen und Mikroorganismen auf und sorgen so für eine effiziente Bekämpfung. Der genaue Wirkmechanismus ist dabei nicht vollständig geklärt.
Algizide wirken nachweislich gegen einen geringen Algenbefall im Pool und können bei regelmäßiger Anwendung die Algenbildung stark reduzieren oder sogar verhindern.
Bei einem schweren Algenbefall im Pool reicht die Anwendung eines Algizids allein jedoch nicht mehr aus. Ist der Pool bereits grün, müssen umfangreiche Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen des Pools und des Poolwassers erfolgen. Gut geeignet ist dafür zum Beispiel eine Schockchlorung mit einem
Chlorgranulat.
Die meisten Algen im Pool sind ungefährlich
Der wissenschaftlichen Forschung sind etwa 400.000 Algenarten bekannt, Poolbesitzer müssen sich glücklicherweise jedoch mit nur wenigen davon auseinandersetzen. Fast alle Algen, die im heimischen Pool vorkommen können, sind vollkommen ungefährlich für die Gesundheit und die Umwelt. Trotzdem gibt ein grüner Pool Hinweise darauf, dass es um die Wasserqualität nicht zum Besten bestellt ist.
Folgende Algen treten im Pool auf:
- Grünalgen: Die am häufigsten auftretende Art ist die Grünalge. Ihren Namen verdankt sie ihrer Färbung. Bei einem grünen Pool haben Poolbesitzer es in der Regel mit der Grünalge zu tun. Sie ist ungiftig, ungefährlich und richtet keine Schäden am Material oder der Poolpumpe an. Sie entstehen vor allem durch Verunreinigungen des Poolwassers. Effektiv vorbeugen kann man Grünalgen mit einem Algizid, einer regelmäßigen Reinigung des Pools z. B. mit einem Poolsauger, einer ausgeglichenen Poolchemie und Desinfektion mit Chlor. Wichtig ist außerdem die Vermeidung von übermäßigen Verschmutzungen. Davor schützt man den Pool bei Nichtbenutzung idealerweise mit einer Poolabdeckung.
- Blaualgen: Blaualgen zählen biologisch zu den Bakterien und fallen durch eine bläuliche Färbung auf. Sie sondern einen unangenehmen Geruch nach faulen Eiern ab und gelten als gesundheitsschädlich. Sie kommen in heimischen Pools nur äußerst selten und durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen vor.
- Gelbalgen: Gelbe Algen im Pool werden manchmal auch als Senfalgen bezeichnet. Sie sind ebenfalls nur selten im Pool anzutreffen, dann aber besonders hartnäckig und schwer zu entfernen. Das Erkennen von Senfalgen ist ebenfalls schwierig, denn sie werden von vielen Poolbesitzern mit Pollen oder Sand verwechselt. Senfalgen sind Grünalgen biologisch ähnlich und für den Menschen grundsätzlich ungefährlich. Große Mengen Gelbalgen können aber gesundheitsschädlichen Bakterien einen Nährboden bieten.
- Schwarzalgen: Diese Art gehört zu den besonders schwer zu entfernenden Algen im Pool. Sie sind sehr resistent gegen Chlor und lagern sich durch tiefe Verwurzelungen sehr hartnäckig an Poolwänden und -boden an. Schwarzalgen sind im Pool zum Glück relativ selten und siedeln sich vor allem durch verunreinigte Badekleidung (z. B. nach dem Baden im Meer oder Badesee) an. Zur Vorbeugung sollte deswegen vor allem eine Verschmutzung des Pools verhindert werden.
Beim Umgang mit Algiziden ist Vorsicht geboten
Die Verwendung des Algenvernichters ist nicht ganz ungefährlich, denn einige Stoffe dieser Gattung sind giftig oder zumeist ätzend. Im Umgang mit diesem Produkt sollte man als Anwender also Vorsicht walten lassen.
Grundlegend muss man sich als Anwender im Klaren sein, dass Alizide Chemikalien sind, die Hautreizungen oder Gesundheitsprobleme (Verätzungen der Hautoberfläche, Ausschlag, Allergien auf der Haut) hervorrufen können.
Die Wirkung ist effizient, jedoch darf man die Algizide nicht überdosieren und auch nicht direkt auf die Haut aufbringen. Deswegen empfehlen Experten das Tragen von Handschuhen, wenn man mit dem Algenvernichter arbeitet.
Algizide wirken relativ schnell
Der Wirkungseintritt von Algiziden lässt sich bei vielen Produkte bereits nach etwa 12 Stunden beobachten. Dazu muss das Algizid jedoch durch das Poolwasser zirkulieren, damit es seine volle Wirksamkeit entfalten kann.
Wichtig ist, dass die Vergabe des Algizide regelmäßig erfolgt, um eine wirklich langanhaltende Wirkung zu erzielen.
Nach dem Gebrauch von Algizid sollte man den Pool für 15 bis 30 Minuten nicht benutzen.
Richtige Anwendung von Algiziden
Das Algenmittel für den Pool kann zu jeder Jahreszeit verwendet werden. Im Sommer verhindert die regelmäßige Verwendung des Algizids die Ausbreitung von Algen, die sich vor allem unter Sonneneinstrahlung schnell vermehren.
Steht der Pool im Winter draußen, sollte er mit einer speziellen Poolabdeckung für den Winter versehen sein, damit das einfallende Tageslicht das Algenwachstum nicht anregt. Zusätzlich können Poolbesitzer Algizide verwenden, um die Vermehrung zu reduzieren. In vielen Wintermitteln für den Pool ist ebenfalls ein Algizid enthalten, sodass hier keine zusätzlichen Produkte benötigt werden.
Wer den Pool mithilfe von Algiziden winterfest macht, spart sich im Frühjahr aufwendige Reinigungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Bei korrekter Dosierung bleibt das Poolwasser den ganzen Winter über glasklar.
Hinweis: Um den Pool direkt wiederverwenden zu können, ist es ratsam, schaumfreies Algizid zu verwenden. Durch die schäumenden Bestandteile kann es zu Beschädigungen an der Poolwand kommen. Die Wartezeit, bis der Pool wiederverwendet werden kann, verändert sich jedoch nicht. Auch bei schaumfreien Algizid sollte die Wartezeit mindestens 15 Minuten betragen.
Algizid baut sich langsam im Pool wieder ab, deswegen ist eine Auffrischung alle 5 bis 10 Tage sinnvoll. Algizid baut sich in dieser Zeit ab und muss dann nachdosiert werden. Durch die Anwendung bei Algenbefall ist Algizid in der Lage die Zellen der Algenpflanzen platzen zu lassen – das sorgt dafür, dass sich das Algizid abbaut.
Algizid und Chlor in Kombination geben Algen keine Chance
Chlor ist eines der effektivsten Mittel, um einen grünen Pool zu behandeln. In Form eines schnell wirksamen Granulats gewährleistet Chlor eine schnelle Algenbeseitigung und gleichzeitig eine Desinfektion des Poolwassers.
Mit Algiziden lässt sich ein Algenbefall bei regelmäßiger Anwendung vorbeugen. Ein handfester Befall lässt sich mit dem Algenvernichter jedoch nicht in den Griff kriegen. Je nach Algenart ist eine gründliche, manuelle Reinigung des Pools und auch eine Schockchlorung notwendig.
Weil Algizide Algen nur bis zu einem gewissen Grad bekämpfen können, gleichzeitig aber eine gute vorbeugende Wirkung haben, ist eine Kombination aus Chlor und Algizid möglich und in vielen Fällen auch sinnvoll.[/infobox]
Damit die Behandlung des grünen Pools mit Chlor Erfolg hat, sollte vor einer Schockchlorung in jedem Fall der pH-Wert eingestellt werden. Bei hohen pH-Werten über 7,6 kann Chlor seine Wirkung kaum noch entfalten und wirkt so auch nicht gegen die Algen im Pool. Deswegen sollte ein zu hoher pH-Wert vor der Stoßchlorung in jedem Fall mit pH-Minus abgesenkt werden, damit der grüne Pool schnell und zuverlässig behandelt werden kann.
Gerade bei größeren Poolproblemen mit einem starken Algenbefall ist die präzise Bestimmung der Wasserwerte sehr wichtig für die korrekte Dosierung der Poolchemie. Wir empfehlen in diesen Fällen die Verwendung eines digitalen
Pooltesters, der sehr schnell und präzise den pH-Wert und den Gehalt an freiem und gebundenem Chlor anzeigt.
Algizid-Gehalt im Wasser bestimmen
Wer sich klares Poolwasser wünscht, der sollte unter Umständen den Algizid-Gehalt bestimmen. Dazu kann man Teststreifen erwerben, die ins Wasser getaucht werden. Nach 30 Sekunden kann der Streifen entnommen werden und anhand einer Farbskala lässt sich der Gehalt abmessen. Die meisten handelsüblichen Pool-Teststreifen messen den Algizidgehalt hingegen nicht.
Die speziellen Teststreifen sind im Sortiment einiger Hersteller vertreten, allerdings nicht sehr weit verbreitet. Eine sinnvolle Messung ist außerdem häufig nur dann möglich, wenn Teststreifen und Algizid vom gleichen Hersteller stammen.
Algizide richtig dosieren
Algizide müssen immer nach Herstelleranweisung dosiert werden, damit sie ihre Wirkung voll entfalten können. Bei einem starken Befall mit Algen sind Algizide wirkungslos, daran ändert auch eine Überdosierung des Mittels nichts.
Im Gegenteil kann zu viel Algizid das Poolwasser aufschäumen lassen und für Eintrübungen sorgen. Die meisten Algizide können auch im Whirlpool verwendet werden, auch hier sollten jedoch die Dosierungsangaben des Herstellers beachtet werden. Im aufblasbaren Whirlpool sollten Algizide und andere Poolchemie mit Vorsicht angewendet werden, damit das empfindliche Obermaterial keinen Schaden nimmt.
Pool Probleme: Das sind die Ursachen und das können Poolbesitzer unternehmen
Es ist nicht immer ratsam Algizid zu verwenden, wenn man die Ursachen für die Verunreinigungen im Pool nicht kennt. Wird zu viel der Chemikalie verwendet, kann es zu Problemen mit der Haut und den Schleimhäuten kommen. Niemals vergessen darf man, dass Algizid ein reizendes Poolmittel ist.
- trübes oder milchiges Wasser: Das Wasser wurde nicht ausreichend desinfiziert und es sind zu viele organische Bestandteile (Laub, Insekten usw.) im Pool. Eine fehlende, defekte oder nicht ausreichend dimensionierte Sandfilteranlage kann der Grund dafür sein. Helfen kann es, den pH-Wert mit Teststreifen oder einem pH-Messgerät zu bestimmen und eine Stoßchlorung durchzuführen, bevor das Algizid verwendet wird.
- grünes und trübes Wasser (Boden und Wände des Pools glitschig): Gründe dafür können starkes Algenwachstum und zu wenig Algizid oder Chlor im Wasser sein. Poolwasser kann Phosphate enthalten, die das Algenwachstum begünstigen. Helfen kann es in diesem Fall, den pH-Wert zu bestimmen und die Algen mechanisch von den Poolwänden zu entfernen. Mit einer Stoßchlorung bekommt man starken Algenbefall in den Griff. Anschließend hilft die Anwendung eines Algizides, einem erneuten Befall vorzubeugen.
- starker Chlorgeruch und rote Augen: Zu viel gebundenes Chlor im Wasser kann der Grund sein. Da sich das gebundene Chlor nicht selbstständig im Wasser abbaut, sollte ab einem Wert von 0.2ppm eine Schockchlorung erfolgen. Die sorgt für die nötige Oxidation und entfernt das gebundene Chlor aus dem Wasser.
- Beckenwände sind rau und das Wasser ist trüb: Ist der pH-Wert zu hoch, kommt es im Poolwasser zur Kalkausfällung. Neben einer korrekten Einstellung des pH-Wertes muss der Kalk aus dem Pool entfernt werden. Dazu eignet sich ein Härtestabilisator aus dem Fachhandel.
- Wasser schäumt sehr stark: In diesem Fall wurde vermutlich zu viel schäumendes Algizid verwendet. Hier kann nur Frischwasser helfen, wobei dann auch eine Umstellung zu einem nicht schäumenden Algizid ratsam ist.
Weitere wichtige Kaufkriterien
Wer ein Algizid erwerben möchte, muss nicht nur die Dosierung verstehen, sondern sollte auf folgende Aspekte besonders achten.
- Verträglichkeit: Allergien müssen bekannt sein, um die Verträglichkeit zu kennen. Zusätzlich geben Hersteller Gefahrensymbole an, die darauf hindeuten, ob es zu Verletzungen kommen kann.
- Volumen: Für eine korrekte Dosierung muss das Poolvolumen bzw. die Wassermenge bekannt sein. Das Algizid wird immer in einer bestimmten Menge pro Liter Poolwasser dosiert. Im Normalfall wird Algizid alle 5 bis 10 Tage beigefügt, wobei man von 100 ml Algizid pro 10 m3 Wasser ausgeht. Diese Dosierung ist zu empfehlen, wenn die Algenbesetzung im Pool noch nicht stattfand. Sollte sich das Wasser bereits grün einfärben, dann ist es wichtig die Dosierung des Algizid auf 300 ml auf 10 m3 zu erhöhen. In jedem Fall sollten die Herstellerangaben beachtet werden.
- Geruch: Auch der Geruch spielt eine Rolle. Hat das Produkt einen unangenehmen, chemischen Geruch, kann sich dieser auf das Wasser übertragen. Das Schwimmen wird demnach sehr unangenehm und auch der Aufenthalt am Pool wird dadurch beeinträchtigt.
- Anwendung: Auch dieser Aspekt ist wichtig. Vor allem dann, wenn man Gegenstromanlagen besitzt. Nicht alle Produkte sind dafür geeignet. Wer beim Kauf ein schäumendes Algizid verwendet, kann durch das Betreiben einer Gegenstromanlage noch mehr Schaum verursachen, was wiederum zu Reizungen der Haut oder der Augen führen kann. Zusätzlich kann es zu Beschädigungen der Bestandteile in der Gegenstromanlage kommen, wenn diese zu lange mit der Chemikalie benetzt sind.