Unkrautvernichtungsmittel kaufen – für einen unkrautfreien Garten
Die Entfernung von Unkraut aus Rasenflächen oder zwischen Pflastersteinen gehört für viele Hobbygärtner zu den lästigsten Pflichten bei der Gartenarbeit. Das manuelle Entfernen mit einem Fugenkratzer oder anderen Hilfsmitteln ist dabei sehr zeitraubend und mit einer großen körperlichen Anstrengung verbunden.
Viele Hobbygärtner greifen deswegen zu chemischen Unkrautvernichtungsmitteln, die den unliebsamen Pflanzen innerhalb von wenigen Stunden ein Ende bereiten.
Je nach Unkrautart und Anwendungsort gibt es beim Kauf eines Unkrautvernichtungsmittels jedoch einiges zu beachten. So müssen beim Einsatz von Herbiziden beispielsweise die Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetzes eingehalten werden.
So wendet man Unkrautvernichtungsmittel richtig an
Zum Schutz der Umwelt sowie des Grund- und Trinkwassers müssen bei der Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln einige wichtige Dinge beachtet werden. Die richtige Anwendung bestimmt außerdem über das Ergebnis und den Erfolg der Behandlung.
Unkrautvernichtungsmittel dürfen nicht nach dem Prinzip „viel hilft viel“ verwendet werden, sondern müssen bestimmungsgemäß im Sinne des §12 Pflanzenschutzgesetz angwendet werden. In Privatgärten dürfen laut Gesetz nur Produkte eingesetzt werden, die für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen sind.
Das Pflanzenschutzgesetz besagt, dass Unkrautvernichtungsmittel grundsätzlich nur auf forstwirtschaftlich, gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzten Flächen angewendet werden dürfen. Auf befestigten Plätzen, Wegen, Straßen, Bürgersteigen und anderen öffentlichen Orten ist die Verwendung von Unkrautvernichtungsmitteln verboten.
Auf versiegelten Flächen wie z. B. Asphalt oder gepflasterten Flächen kann das Unkrautvernichtungsmittel nicht ausreichend versickern und kann daher ungefiltert in die Kanalisation und damit in den Trinkwasserkreislauf geraten.
Daher gilt: Der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln ist im Garten erlaubt, auf Terrassen, Wegen, Hofeinfahrten und Parkplätzen jedoch verboten.
Unkrautvernichtungsmittel für den Rasen
Damit Unkrautvernichtungsmittel für den Rasen (Rasenherbizide) ihre volle Wirkung entfalten können, benötigen sie optimale Umgebungsbedingungen. Viele der im Handel erhältlichen Unkrautvernichter für den Rasen dürfen im ersten Ansaatjahr nicht verwendet werden, da die jungen Rasenpflanzen nicht widerstandsfähig genug gegen die Inhaltsstoffe sind und Schaden nehmen können.
Gerade im Bereich der selektiven Herbizide beklagen viele Hobbygärtner immer wieder die unzureichende Wirkung des gekauften Produktes. Da alle im Handel erhältlichen Unkrautvernichtungsmittel über eine ähnliche Zusammensetzung verfügen, sind große Unterschiede bei der Bewertung eines bestimmten Produktes in der Regel auf Anwendungsfehler zurückzuführen.
Neben der richtigen Dosierung muss der Rasen richtig vorbehandelt werden. Auch die Außentemperaturen und das Wetter sind für den Erfolg der Unkrautvernichtung maßgeblich.
Die idealen Bedingungen für die erfolgreiche Anwendung von Rasenherbiziden:
- optimale Außentemperatur: 15° C oder mehr
- 4-8 Tage nach dem letzten Rasenschnitt
- nach der Anwendung mindestens 2-4 Tage mit dem Rasenmähen warten
- idealerweise kein Regen nach der Anwendung für 24 Stunden
- idealerweise ist der Boden warm und leicht feucht
- nicht bei praller Sonne anwenden, da das Unkrautvernichtungsmittel sonst zu schnell trocknet
- bei Dürre und Trockenheit ist die Wirksamkeit stark reduziert
- eventuelles Vertikutieren sollte nach der Behandlung mit Unkrautvernichtungsmitteln stattfinden
Hobbygärtner sollten außerdem beachten, dass die behandelten Flächen im Laufe der Zeit eine Resistenz gegen die Wirkstoffe entwickeln können. Deswegen empfiehlt es sich, Unkrautvernichtungsmittel so selten und sparsam wie möglich anzuwenden und das Produkt häufiger zu wechseln.
Gewöhnt sich der Garten an eine bestimmte Zusammensetzung oder Wirkstoffkombination, ist diese irgendwann nicht mehr wirksam. Nachlassende Wirksamkeit ist deswegen nur in seltenen Fällen auf einen Qualitätsverlust des verwendeten Produktes zurückzuführen.
Für jeden Zweck die richtigen Inhaltsstoffe
Je nach Anwendungszweck kommen beim Unkrautvernichtungsmitteln verschiedene Inhaltsstoffe zum Einsatz. Die zu behandelnde Fläche und die Art des zu bekämpfenden Unkrautes bestimmt dabei, welches Produkt sich für das spezifische Unkrautproblem am besten eignet.
Hartnäckige Arten wie Gundermann, Roter Klee oder Giersch können dabei in der Regel nur mit Produkten auf chemischer Basis bekämpft werden. Auch wer bei der Unkrautbekämpfung Zeit sparen will, kommt um den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern nicht herum.
Für den Privatanwender stehen dabei verschiedene Inhaltsstoffe zur Verfügung, die über unterschiedliche Wirksysteme verfügen.
Totalherbizide enthalten in den meisten Fällen eine Kombination aus vier verschiedenen Wirkstoffen und können so auch gegen sehr hartnäckige Arten eingesetzt werden.
Selektive Unkrautvernichtungsmittel sind meist mit einem oder zwei Wirkstoffen ausgestattet, die speziell gegen Unkraut wirken, ohne dabei den Rasen oder angrenzende Pflanzen, Bäume oder Hecken zu belasten.
Rasenunkrautvernichter enthalten in der Regel einen oder mehrere dieser Wirkstoffe
- 2,4-D
- MCPA
- Dicamba
- Mecoprop-P
In Totalunkrautvernichtern sind für Privatanwender diese Inhaltsstoffe zugelassen
- Pelargonsäure
- Maleinsäurehydrazid
Je nach Inhaltsstoff wirken die Unkrautvernichtungsmittel unterschiedlich schnell. Durch einen kurzfristigen Wachstumsschub sollte man sich außerdem nicht beirren lassen. Viele der Inhaltsstoffe wirken ähnlich wie ein Phytohormon.
Pflanzenhormone regen die Pflanzen zu einem starken Wachstum an. Diese Wirkung machen sich Unkrautvernichtungsmittel zunutze: Das Unkraut wächst so schnell und unerwartet stark, dass die Wurzeln die Nährstoffversorgung der Pflanze nicht mehr sicherstellen können. In der Folge stirbt das Unkraut ab.
Ein kurzzeitiger Wachstumsschub ist also ein gutes Zeichen und bedeutet nicht, dass das Produkt nicht richtig wirkt. Während Totalherbizide innerhalb von wenigen Stunden wirken, benötigt der Gärtner bei der Verwendung von selektiven Herbiziden ein wenig Geduld. Diese benötigen mehrere Tage, um ihre Wirkung voll zu entfalten.
Unterschiede zwischen Totalherbiziden und Rasenherbiziden
Bei der Wahl eines Unkrautvernichtungsmittels muss zunächst ermittelt werden, auf welchen Flächen das Produkt angewendet werden soll. Unkrautvernichter unterliegen bestimmten gesetzlichen Bestimmungen und dürfen nicht wahllos verwendet werden.
Der größte Unterschied zwischen Rasenherbiziden und Totalherbiziden besteht im Wirkungsspektrum: Während Totalherbizide Gräser, Unkraut, Algen und Moos bekämpfen, wirkt der Rasenunkrautvernichter speziell gegen zweikeimblättrige Pflanzen.
Rasenherbizide greifen also weder die Rasenpflanzen noch ihre Wurzeln an und können deswegen problemlos auf allen Grünflächen angewendet werden. Weil Unkrautvernichter für den Rasen nur gegen zweikeimblättrige Pflanzen wirken, werden sie selektive Herbizide genannt.
Wer Unkraut zwischen Pflastersteinen, auf Parkplätzen oder an den Rändern eines Gehweges beseitigen möchte, benötigt dafür einen sogenannten Totalunkrautvernichter. Diese Produkte enthalten einen andere Wirkstoffkombination, dürfen laut den gesetzlichen Bestimmungen jedoch von Privatanwendern nicht auf befestigten Flächen angewendet werden.
Totalherbizide eignen sich außerdem für die Anwendung zwischen Obst- und Gemüsekulturen sowie zum Neuanlegen eines Rasens oder eines Blumenbeetes.
Die Dosis macht das Gift – Unkrautvernichtungsmittel sicher verwenden
Viele Hobbygärtner sind enttäuscht von der unzureichenden Wirkung von Unkrautvernichtern. In vielen Fällen lässt sich dieses Problem auf eine falsche Dosierung zurückführen.
Während eine Überdosierung zu Schäden am Rasen, Beetpflanzen oder umliegenden Hecken führen kann, hemmt eine Unterdosierung das Unkrautvernichtungsmittel an der Entfaltung seiner Wirksamkeit.
Die meisten im Handel erhältlichen Unkrautvernichtungsmittel liegen in Form eines Konzentrates vor. Dieses wird im vom Hersteller angegebenen Mischungsverhältnis zubereitet und anschließend auf den Rasen aufgebracht.
Die Dosierung des Konzentrates ist dabei keine große Herausforderung. Wer sich an das Mischungsverhältnis hält, erhält nach dem Auflösen in Wasser einen anwendungsfertigen Unkrautvernichter zum Aufbringen auf Rasen oder Wege.
Beim Aufsprühen, Gießen oder Spritzen sollte außerdem beachtet werden, welche Menge der fertigen Mischung pro Quadratmeter angewendet werden soll. Hier liegt eine der größten Fehlerquellen bei der Dosierung von Herbiziden.
Mit dem Verteilen des Unkrautvernichtungsmittels haben viele Hobbygärtner ihre Probleme. Obwohl sie sich an die Packungsbeilage halten, wird der Unkrautvernichter über- oder unterdosiert. Durch zu kurzes oder zu langes Gießen mit dem Präparat kommt es so zu einem verzögerten oder ausbleibenden Effekt bzw. zu einer Überdosierung mit anschließenden Schäden an Rasen, Pflanzen oder Hecken.
Wer das Unkrautvernichtungsmittel mit einer Gießkanne ausbringen möchte, sollte sich für eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit einen Gießbalken kaufen. Dieser Aufsatz für die Gießkanne – auch Breitgießer genannt – sorgt für eine großflächige und gleichmäßige Verteilung des Produktes.