Sandkasten — das sollten Sie darüber wissen
Jedes Kind freut sich über einen Sandkasten zum Spielen. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Sandkästen zu den beliebtesten Spielgeräten zählen. Am häufigsten wird ein Sandkasten im Garten aufgestellt. Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, einen Sandkasten auf dem Balkon unterzubringen.
Sandkästen variieren sowohl in der Gestaltung als auch in der Ausstattung, Haltbarkeit und Wartungsintensität. Einige Sandkästen verfügen über einen Boden, der in jedem Fall zu empfehlen ist. Insekten, Würmer und Unkraut finden sonst schnell den Weg in den Sand. Darüber hinaus sind auch Sandkästen mit Abdeckung empfehlenswert. Ein Sandkasten mit Deckel ist ideal, um Laub, Tiere, Schnee und Regen abzuhalten. Als Sonderausstattung findet sich oft ein praktischer Stauraum, in dem die Spielzeuge für den Sandkasten untergebracht werden können.
Kleinere Modelle sind meist aus Kunststoff gefertigt und können zugleich als Planschbecken genutzt werden. Große Sandkästen bestehen überwiegend aus Holz, um die nötige Stabilität zu erhalten. Sie sind dafür aufwendiger in Aufbau und Wartung. Ein Sandkasten mit Dach zählt wiederum zu den sonnentauglichen und regenfesten Modellen. Ist das Dach neigbar, kann es zudem an den Sonnenstand angepassst werden.
Neben gewöhnlichen Muschel-Sandkästen sind Modelle in außergewönlichen Designs sehr beliebt. Den meisten Kindern gefallen
Schiff-Sandkästen sowie
Boot-Sandkästen sehr gut. Für echte Abenteurer bieten sich auch Sandkästen im Piratschiff-Design an.
Ab welchem Alter dürfen Kinder in den Sandkasten?
Sobald die Kleinen selbstständig sitzen können, wird der Sandkasten zu ihrem Revier. Das ist meist ab dem 1. Lebensjahr der Fall. Auch jüngere Kinder dürfen schon in den Sand. Das sollte jedoch immer unter Aufsicht passieren, um Unfälle zu verhindern.
Ausserdem sollten Sie bedenken, dass Kleinkinder gerne alles mit dem Mund testen und auf diese Weise zuviel Sand verschlucken könnten. Ein wenig Sand macht Kindern jedoch nichts aus und sie machen rasch die Erfahrung, dass er eher zum Spielen als zum Essen geeignet ist. Wichtig ist dabei jedoch, dass es sich um weichen, feinen Sand ohne scharfe Kanten handelt. Mehr zu Qualitäten und Sandhygiene erfahren Sie weiter unten.
Im Alter ab 4 Jahren können die Kleinen dann ohne ständige Aufsicht in die Sandkiste. Dennoch sollte der Standort so gewählt sein, dass Sie mühelos einen Blick auf das Geschehen werfen können. Meist ebbt das Interesse am Sandburgen bauen dann mit der Einschulung ab. Manche Kinder finden jedoch noch länger Spaß daran.
Wie sinnvoll ist ein Sandkasten für die Entwicklung?
In jedem Fall zählt der Sandkasten zu den pädagogisch wertvollen Beschäftigungen. Sand und Kiste regen — je nach Ausstattung — Fantasie und Abenteuerlust an. Mit Sandspielzeug und –werkzeug lässt sich vieles umsetzen, was Kinder sich ausdenken. Dabei steht gerade bei den Kleinsten die haptische Erfahrung im Vordergrund. Sand fühlen, durch die Finger rieseln lassen oder erfahren, wie warm er durch Sonne oder wie kalt er durch Wasser wird. Auch unterschiedliche Körnungen und Sandqualitäten machen einen Teil der haptischen Erfahrung aus.
Dazu kommen die ersten Lehrstunden in Physik und Statik: Wann hält eine Höhle im Sand und was bringt Stabilität in eine Sandburg? Wie wirken sich Wasser, Sonne, Wind und Erschütterungen auf die Bauwerke aus? Zusätzlich werden Kinder animiert, Dinge aus Haus und Garten als Baumaterialien auszuprobieren. Äste, Blätter, Zapfen, Steine, Tassen oder alte Töpfe finden sich so schnell im Sandkastenreich wieder.
Damit ist gleichzeitig für Bewegung gesorgt, denn Kinder laufen, sitzen, stehen, liegen oder rollen im Sand herum. Ihre motorischen Fähigkeiten werden dadurch ebenfalls gefördert. Schon die Kleinsten versuchen, mit dem Schäufelchen Sand in eine Form zu füllen. Kein leichtes Unterfangen für ein einjähriges Kind. Aber mit zunehmender Übung entstehen so geschickt angelegte Bauten und unterirdische Wege. Wenn dann noch die ersten Sandkastenfreunde mitspielen, werden auch die sozialen Fähigkeiten des Kindes trainiert.
Insgesamt wirkt sich das Spielen im Sandkasten positiv auf die folgenden Entwicklungsbereiche aus:
- Sensorik
- Motorik
- naturwissenschaftliche Erkenntnisse
- soziale Interaktion
Was Sie zu Standort und Größe beachten sollten
Wo soll der Sandkiste aufgestellt werden? Von dieser Entscheidung sind auch das Material und die Größe abhängig. Wer einen Sandkasten für den Balkon oder die Terrasse sucht, muss sich auf geringere Abmessungen beschränken. In diesem Fall bietet sich beispielsweise ein Sandkasten aus Kunststoff an, welcher zugleich auch als Planschbecken genutzt werden kann. Größere Modelle sollten aus Holz sein, um die nötige Standfestigkeit zu gewährleisten.
Lässt es der Standort zu, sollte der Sandkasten groß genug sein, um Freunden Platz zu bieten. Zusammen macht das Spielen doch erheblich mehr Spaß. Dabei muss der Standort windgeschützt und gut einsehbar sein. Ein freier Blick auf das Spielgeschehen dient der Sicherheit und lässt so manchen elterlichen Extra-Tipp für die Kleinen zu.
Zudem sollte der Standort sauber und an Sommertagen schattig sein. Wer keinen Schattenplatz findet, braucht Raum für ein Sonnensegel bzw. einen Sonnenschirm oder kauft ein Sandkastenmodell mit schwenkbarem Dach. Bauen Sie den Sandkasten jedoch nicht direkt unter einem Baum oder an großen Sträuchern auf, da er hier schnell verschmutzt.
Stabiles Holz oder pflegeleichter Kunststoff?
Welches Material Sie wählen, hängt vom Zweck ab. Bleibt der Sandkasten an seinem Standort, können Sie das schwerere Material Holz wählen. Es ist stabiler, wirkt hochwertiger und fügt sich nahtlos in Garten und Hinterhof ein. Jedoch ist es pflegeintensiv. Kleinere Kisten, die wieder weggeräumt oder auch als Wasserbecken genutzt werden, sind aus Kunststoff. Ihr größter Vorteil sind die einfache Reinigung und eine kaum notwendige Wartung.
Bei jedem Material sollten Sie auf geprüfte Qualität achten. Der Kunststoff darf keine scharfen Schnittkanten aufweisen, nicht abfärben und auch nicht unangenehm riechen. Holz sollte hochwertig sein und nicht splittern. Ecken sollten abgerundet oder mit Kantenschonern geschützt sein. Der Sandkasten muss schließlich einige Jahre lang ein oder mehrere spielende Kinder sowie Regen, Schnee und Wind aushalten. Daher empfiehlt sich ein strapazierfähiges Modell, beispielsweise aus Lärche oder Fichte. Diese Holzarten sind haltbar und witterungsbeständig. Dennoch sollte ein Sandkasten aus Holz bei schlechtem Wetter und im Winter abgedeckt werden.
Da Holzmaterialien gegen Wind und Wetter behandelt sein sollten, achten Sie auch auf die Verträglichkeit von Ölen oder Lasuren. Eine geprüfte Qualität ist hier nicht nur wichtig, um notwendige Wartungsarbeiten zu reduzieren, sondern auch um Vergiftungen bei Kindern zu vermeiden, die daran lutschen. Daher sollten verwendete Farben und Lasuren mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet sein. Dann sind sie speichelecht, ungiftig und trotzen auch bei Hitze dem Schweiß.
Hochwertige Produkte sind oft druckimprägniert. Das Verfahren verschafft eine gute Witterungsbeständigkeit und Schutz gegen Würmer. Dabei wird mit Hochdruck ein Imprägniermittel in das Holz gepresst. Druckimprägnierte Produkte müssen Sie einige Jahre nicht behandeln. Die höheren Kosten bei der Anschaffung lohnen sich also.
Übrigens müssen Sie Sandkästen aus Holz meist zusammenbauen, da sie in Einzelteilen geliefert werden. Das kostet je nach Modell Zeit und Kraft. Eventuell benötigen Sie dazu fachkundige Helfer, denn nicht immer sind Aufbauanleitungen verständlich und vollständig.
Nicht jeder Sand ist als Spielsand geeignet
Sobald Sie sich für ein Sandkastenmodell entschieden haben, steht dem Spaß fast nichts mehr im Weg. Gekauft und aufgebaut müssen Sie den Sandkasten nur noch befüllen. Doch welcher Sand ist für einen Sandkasten geeignet?
Theoretisch könnten Sie handelsüblichen Bausand wählen. Allerdings werden die Sandkastennutzer damit nicht viel Freude haben. Ihm fehlen nämlich einige Eigenschaften, die ein guter Spielsand braucht.
Er sollte:
- als Spielsand ausgewiesen sein, da er dann gesundheitlich unbedenklich ist
- rieselfähig und feinkörnig sein ohne scharfe Kanten
- gut formbar sein
- auch in der Sonne nicht zu heiß werdend
- nicht abfärben, sondern gewaschen sein
Strandsand ist ungeeignet, um einen Sandkasten zu befüllen. Mit ihm lassen sich schlecht Tunnel oder Bauten erstellen, da er zu trocken und zu fein ist. Zudem heizt er sich zu sehr auf und kann dadurch zu Verbrennungen an der empfindlichen Kinderhaut führen. Nutzen Sie besser feinkörnigen und gewaschenen Spielsand. Ungewaschener Sand klebt besser, färbt jedoch mehr ab. Die nötige Menge berechnet Ihr Händler Ihnen.
Achten Sie darauf, dass der Sand nicht mit dem Untergrund in Berührung kommt. Nutzen Sie einen Holz- oder Kunststoffboden unter dem Sandkasten oder ein Unkrautvlies. Eine Plastikplane mit Löchern erfüllt den Zweck dagegen nicht, da Insekten durch die Löcher den Weg in den Sandkasten finden.
Was bedeutet Sandhygiene und was gehört dazu?
Ein Sandkasten ist durchaus nicht nur bei Kindern beliebt. Auch Ameisen, Würmer, Katzen, Hunde, Igel, Mäuse, Ratten oder Insekten freuen sich aus unterschiedlichen Gründen über das Sanderlebnis. Wer dem Besuch dieser Interessenten nicht vorbeugt, kommt um den späteren Komplettaustausch des Spielsands nicht herum. Eine aufwendige und kostenintensive Prozedur, die Sie vermeiden können:
- Gegen Hunde, Katzen, Igel oder Nager hilft nur, den Sandkasten bei Nichtbenutzung mit einem Gitter, beispielsweise Hasendraht, abzudecken. Auch ein Sandkasten mit Deckel kann diesem Problem vorbeugen.
- Falls dennoch in den Sand gekotet wurde, meist von Katzen, Einmalhandschuhe anziehen und den Kot mit einer Plastiktüte entfernen. Dazu nicht das Sandspielzeug verwenden. Dann im Restmüll entsorgen oder außerhalb des Gartens ablegen. Damit ordnen Sie die Reviergrenzen neu. Nicht in den Kompost geben, da sich Würmer und Viren dort ungehindert vermehren können.
- Gegen Ameisen, Würmer und Unkraut von unten hilft ein Sandkasten mit Boden. Das kann ein mitgelieferter Boden im gleichen Material des Sandkastens sein plus Unkrautvlies oder nur das Vlies. Die oft empfohlenen ätherischen Öle gegen Ameisen, z. B. Teebaumöl, können zu schweren allergischen Reaktionen bei Kindern führen. Wir empfehlen sie daher nicht. Tötet man Ameisen und Insekten, muss zudem der Sand ausgetauscht werden.
- Geben Sie Ihrem Kind nichts zu essen am Sandkasten, das zieht Tiere an. Meiden Sie auch Schnuller. Fallen diese in den Sand und werden wieder in den Mund gesteckt, können tierische Bakterien und Würmer übertragen werden.
- Daher nach dem Sandkastenabenteuer 30 Sekunden lang die Hände waschen.
- Vor allem Frauen in der Schwangerschaft sollten bei tierischen Hinterlassenschaften vorsichtig sein.
Kontrollieren Sie den Sand im Sandkasten regelmäßig und stets, bevor Sie Ihr Kind spielen lassen. Tauschen Sie den Sand zudem alle 2-3 Jahre aus. Zumindest der Sandschwund sollte immer wieder aufgefüllt werden. So steigern Sie die Selbstreinigungskräfte des Sands.
Dazu gehört das Durchsieben mit einem Sandsieb. So kommen die unteren Sandschichten nach oben und Ameisen werden vertrieben. Der unten liegende Sand bekommt zudem an der Oberfläche UV-Strahlen ab, die Bakterien und Keime abtöten.