Benzin-Heckenschere – für lange und dichte Hecken
Auf den ersten Blick tun Benzin-Heckenscheren alle dasselbe. Beim Vergleich der verschiedenen Modelle fällt jedoch auf, dass sich die Geräte nicht nur in Preis und Design voneinander unterscheiden, sondern auch in ihrer Ausstattung und in ihren technischen Daten.
Neben der Motorleistung und der Schnittlänge spielen außerdem das Gewicht, die Lautstärke und die Verarbeitungsqualität eine wichtige Rolle.
Wer eine Benzin-Heckenschere kaufen möchte, hat sich mit der kraftstoffbetriebenen Variante bereits für eine Antriebsart entschieden. Benzin-Heckenscheren haben dabei viele Vorteile:
- kabellose Freiheit
- mehr Leistung als Elektro– oder Akku-Heckenscheren
- flexibel und überall einsetzbar
- für den professionellen und gewerblichen Einsatz geeignet
- schneiden auch dickere Äste
Motorleistung: KW und PS
Die Motorleistung der Heckenschere ist einer der wichtigsten Faktoren beim Kauf. Je höher die Motorleistung ist, desto kraftvoller arbeitet sich die Benzin-Heckenschere durch die Hecke. Gleichzeitig muss weniger Kraft aufgewendet werden und die Arbeit geht schneller von der Hand.
Mit KW (Kilowatt) und PS (Pferdestärke) stehen zwei Größen zur Verfügung, um die Motorleistung anzugeben. Viele Hersteller verwenden dabei nur die PS-Angabe. Für unseren Vergleich haben wir für alle Modelle beide Größen umgerechnet und angegeben, um die Geräte untereinander vergleichen zu können.
Auch wenn die Motorleistung eine gute Orientierung bei der Beurteilung der Benzin-Heckenschere gibt, spielen weitere Faktoren wie die Schwertlänge und das Schneidsystem eine Rolle. Als Faustregel gilt, dass für den privaten Anwender eine Leistung von 450 Watt bzw. 0,6 PS das absolute Minimum darstellt.
Je nach Größe des Gartens, Anzahl und Höhe der Sträucher und Hecken hat eine Benzin-Heckenschere idealerweise eine Leistung von 600 bis 800 Watt.
Welche Schwertlänge sollte die Benzin-Heckenschere haben?
Die Schwertlänge ist neben der Motorleistung das wichtigste Kriterium beim Kauf einer Benzin-Heckenschere. Bei den Begriffen Schwertlänge und Schnittlänge besteht häufiger eine Verwechslungsgefahr. Die Begriffe beschreiben zwei verschiedene Größen und können nicht synonym verwendet werden.
Die Schwertlänge ist die Angabe über die gesamte Länge des Schneidwerkzeuges. Mit der Schnittlänge beschreibt man hingegen die tatsächliche Länge des Schnittes. Die Schnittlänge ist in der Regel etwas kürzer als die Schwertlänge, weil man nicht die gesamte Länge des Schwertes zum Schneiden nutzen kann.
Benzin-Heckenscheren sollten auch für den privaten Einsatzbereich eine Schwertlänge von 50 cm nicht unterschreiten. Kleinere Heckenscheren sind nur für sehr kleine, junge Hecken oder einzelne Sträucher geeignet.
Die obere Grenze der Schwertlänge sollte für den privaten Anwender 70 cm nicht überschreiten. Heckenscheren jenseits dieser Größenordnung sind nicht nur außerordentlich schwer, sondern auch schwierig zu handhaben; insbesondere, wenn man auf einer Leiter steht.
Ideale Schwertlänge für verschiedene Einsatzzwecke
- bis 45 cm: für einzelne Sträucher, sehr junge Hecken, Beet-Einfassungen
- 45 bis 50 cm: für präzisen Formschnitt und für niedrige Hecken
- 50 bis 60 cm: Universalgröße für mittelhohe Hecken, Kirschlorbeer, Ligusterhecke und vereinzelte dickere Äste
- 60 bis 70 cm: für lange, hohe Hecken und für große Schnittflächen, für dickere Äste und sehr dichte Gewächse
- ab 70 cm: für Profi-Anwender und den gewerblichen und forstwirtschaftlichen Einsatz
Gewicht und Lautstärke von Benzin-Heckenscheren
Den Vorteilen der Benzin-Heckenschere stehen zwei Faktoren gegenüber, bei denen der Nutzer im Vergleich zu Elektro- und Akku-Heckenscheren Abstriche machen muss. Benzin-Heckenscheren sind deutlich lauter und schwerer als Geräte mit Elektromotor oder mit Akku.
Der leistungsstarke Motor der Benzin-Heckenschere bringt einerseits mehr Gewicht auf die Waage und wird andererseits mit Kraftstoff betrieben, der – je nach Größe des Tanks – das Gewicht weiter erhöht. Benzin-Heckenscheren sollten idealerweise nicht mehr als 5 bis 6 kg auf die Waage bringen, damit ein sicheres Arbeiten mit den Geräten auch in größeren Höhen möglich ist.
Der Schallleistungspegel der Benzin-Heckenscheren ist in fast allen Fällen jenseits der 100 Dezibel angesiedelt. Bei dieser Lautstärke wird das Tragen eines Gehörschutzes empfohlen. Käufer sollten beim Kauf auf den Schallleistungspegel achten und idealerweise ein Modell wählen, das die 100 dB(A) Marke nicht weit überschreitet.
Einige Hersteller geben statt des Schallleistungspegels den Schalldruckpegel an. Dieser Wert macht mit seiner niedrigeren Zahl einen besseren Eindruck im Produktdatenblatt, lässt aber keine guten Rückschlüsse auf die tatsächliche Lautstärke zu.
Die Maschinen- und Lärmschutzverordnung verwendet den Schallleistungspegel zur akustischen Einordnung von Gartengeräten, sodass diese Zahl in jedem Fall beim Kauf berücksichtigt werden sollte. Benzin-Heckenscheren dürfen aufgrund ihrer Lautstärke nur werktags zwischen 07:00 Uhr und 20:00 Uhr verwendet werden.
Extratipp: Käufer sollten vor dem Kauf nicht nur auf die Angaben der Händler schauen, sondern sich beim Hersteller vorab die Bedienungsanleitung herunterladen. Diese enthält – entsprechend der gesetzlichen Vorgaben – immer auch die Angabe zum Schallleistungspegel.
Weitere Kennzahlen und Ausstattungsmerkmale
- Schnittstärke: Die Schnittstärke ergibt sich aus dem Abstand der Messer. Viele Hersteller verzichten auf diese Angabe, obwohl ihr eine besondere Bedeutung zukommt: Je weiter die Messer auseinander stehen, desto dickere Äste kann das Gerät schneiden. Heckenscheren mit niedriger Schnittstärke scheitern an Hecken mit stärkeren Ästen.
- Anti-Vibrations-System: Fast alle Heckenscheren sind mit einem Anti-Vibrations-System ausgestattet. Die verwendete Technologie kann sich dabei unterscheiden. Wer auf dieses Ausstattungsmerkmal wert legt, sollte den Vibrationswert im Auge behalten. Dieser gibt Auskunft darüber, wie viele Schwingungen an die Griffe weitergegeben. Hier gilt: Je geringer der Vibrationswert ist, desto weniger ermüdend ist die Arbeit mit dem Gerät. Hohe Vibrationen könne zudem bei regelmäßigen, intensiven Einsätzen zu chronischen Durchblutungsstörungen führen.
- Verstellbare Griffe: Um eine Ermüden bei der Arbeit zu vermeiden und gleichzeitig schwer erreichbare Ecken akkurat bearbeiten zu können, sollten die Griffe der Benzin-Heckenschere verstellbar sein. Hochwertige Modelle bieten mehrere Einstellungsmöglichkeiten, sodass man während der Arbeit umgreifen und so die Handgelenke entlasten kann.
- Sicherheitsschaltung: Die Sicherheitsschaltung erfordert eine Betätigung der Auslöseschalter mit zwei Händen. Auf diese Weise wird eine versehentliche Inbetriebnahme der Benzin-Heckenschere vermieden.