So düngen Sie Ihren Rasen richtig!

Aktualisiert am: 27.02.2024

Eine Naturwiese braucht keine besondere Pflege und wächst alleine zu ihrer unberührten Pracht. Für einen Hausrasen gilt dies nicht. Neben dem Mähen, dem Wässern und dem Vertikutieren gehört der Dünger einschließlich der richtigen Methode beim Düngen zu den vier Säulen für eines gesunden Rasens.

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Warum braucht der Rasen Dünger?

Abgesehen von einer Ruhephase im Winter wächst der Rasen fast das ganze Jahr mehr oder weniger kräftig. Zumeist steht den Gräsern nur eine recht dünne Nutzschicht für ihre rund 15 cm langen Wurzeln zur Verfügung, um Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen. Auch Regen und Wind tragen zwar dazu bei, dass sich auf natürliche Weise wieder etwas Düngung einfindet – sie reicht aber für einen gesunden und kräftigen Hausrasen nicht aus.

Nährstoffmangel hat dann spürbare und sichtbare Folgen:

  • Der Rasen verliert die sattgrüne Farbe
  • Das Wachstum verlangsamt sich.
  • Wenn der Rasen ausdünnt, haben Unkräuter eine höhere Chance, sich in der Rasenfläche auszubreiten.

Dünger hilft also gegen Unkraut im Rasen und unterstützt das Wachstum. Außerdem übersteht ein Rasen mit einer Herbstdüngung den Winter deutlich besser. Es ist also nicht nur sinnvoll, neuen Rasen zu düngen, damit er einen guten Start hat, sondern auch später sollte regelmäßig gedüngt werden.

Welchen Dünger für den Rasen gibt es?

Es gibt verschiedene Düngerarten, die nicht alle nacheinander oder gar gleichzeitig auf den Rasen gebracht werden müssen. Manche unterscheiden sich durch ihre Inhaltsstoffe, andere durch die Wirkungsweise und wieder andere nur danach, ob sie flüssig, als Perlen oder als Mehl geliefert werden.

1. Kunstdünger

Mineralische Dünger werden manchmal auch als Kunstdünger bezeichnet. Der Begriff ist allerdings irreführend. Es ist keineswegs so, als würden beim sogenannten Kunstdünger alle Bestandteile immer im Reagenzglas hergestellt. Kunstdünger ist auf das synthetische Verfahren der Herstellung zurückzuführen. Im Grunde handelt es sich um einen Volldünger. Er enthält in der Regel:

  • Phosphor für das Wurzelwachstum
  • Stickstoff für das Wachstum der Halme und die Grünfärbung
  • Kalium für die Belastbarkeit bei Kälte, Krankheiten und Trockenheit

Die Bestandteile gibt es auch als einzelnen Kaliumdünger oder Stickstoffdünger. Als Volldünger (NPK-Dünger) bieten sie aber bereits ein ausgewogenes Verhältnis. Bekannter Vertreter dieser Volldünger ist Blaukorn.

Moderne Volldünger sind oft anorganische bzw. mineralische Rasendünger, bei denen schadstoffarme Rohstoffe zum Einsatz kommen. Kunstdünger hat den Vorteil, dass er schnell seine Wirkung zeigt. Andererseits kann er ausschwemmen und der Rasen benötigt häufiger Nachschub.

2. Organischer Dünger

Organischer Rasendünger besteht in der Regel aus tierischen oder pflanzlichen Bestandteilen, wobei selbst bei Naturdünger eine synthetische Herstellung vorkommen kann, wie bei Harnstoffen. Von dieser Zutat abgesehen gehören zu den bekanntesten natürlichen Düngemitteln für den Rasen:

Rasen kann auch auf natürliche Art mit Kompost gedüngt werden. Zu beachten ist dabei, dass selbst hergestellter Kompost als Naturdünger einige Arbeit macht. Er muss gesiebt werden und es sollte sichergestellt sein, dass er ausgewogene Bestandteile enthält. Schädlich ist es aber keinesfalls, den Rasen biologisch mit gutem Kompost zu düngen.

Organischer Dünger hat den Vorteil, dass er die Bodenbeschaffenheit verbessert und es nicht schadet, wenn er ins Grundwasser gerät. Der Nachteil ist, dass die Wirkung nicht sofort eintritt. Den Rasen natürlich düngen ist also eher für die dauerhafte Unterstützung gedacht und nicht als Soforthilfe für gestresste oder noch junge Grünflächen.

3. Organisch-mineralischer Dünger

Am sinnvollsten ist sicherlich eine Kombination aus beiden Düngerarten. Organisch-mineralischer Rasendünger ist in Fertigdünger-Mischungen erhältlich. Dabei kombinieren diese Dünger die schnelle Wirkung mineralischer Dünger mit der Langzeitwirkung organischer Rasendünger.

Allerdings sollte grundsätzlich geprüft werden, welchen Bedarf der Boden überhaupt hat. Manchmal ist ein Spezialdünger erforderlich, der zum Beispiel einen Eisenmangel behebt. Wer Probleme damit hat, eine ausgewogene Mischung zu finden, kann eine Bodenanalyse durchführen lassen. Vielfach bieten Gartencenter diesen Service an, der für eine günstige Gebühr Klarheit schafft.

Wann kann und sollte man den Rasen düngen?

Natürlich sollte ein Rasen unbedingt gedüngt werden, wenn er bereits Anzeichen von Verkahlung und Schwäche zeigt. Dann ist es höchste Zeit, der Grünfläche einige Nährstoffe zuzuführen, um ihr wieder Kraft zu geben. Manchmal fehlen besondere Wirkstoffe und müssen durch Spezialdünger wie Eisendünger zugeführt werden. Sinnvoll ist es aber, gar nicht erst bis zu diesen deutlichen Anzeichen zu warten. Es ist nicht schwierig, einen Düngerplan einzuhalten, der sich nach den Anforderungen des Rasens richtet.

1. Zierrasen ohne besondere Belastung

Zumeist genügt es, zweimal im Jahr den Rasen zu düngen. Wichtig ist es, den Rasen im Frühjahr zu düngen. Ein Rasen-Langzeitdünger im Frühling füllt die vom Winter aufgezehrten Depots auf und gibt genug Kraft, um die neue Wachstumsperiode mit starken Halmen, Widerstandskraft und sattgrüner Farbe zu beginnen. Neben der Düngung im Frühling ist eine zweite Düngung im Sommer wichtig.

Wer seinen Zierrasen im Sommer düngt, hat zumeist genug getan, um die Rasenfläche auch über den Winter zu bringen. Bei der Neuanlage sollte zudem ein Rasen-Starterdünger verwendet werden, um dem Jungrasen genug Kraft für die erste richtige Wachstumsphase zu geben.

2. Belasteter Rasen und Schattenrasen

Rasenflächen, die größere Belastungen ertragen müssen, benötigen mindestens dreimal im Jahr Dünger. Dies gilt auch für Schattenrasen, der sich die Nährstoffe aus dem Boden noch mit den Bäumen teilen muss. Für ein gutes Ergebnis empfiehlt es sich, den Rasen im März zu düngen.

Eine zweite Düngung erfolgt im Sommer und eine weitere Anwendung von Langzeitdünger im Spätsommer oder bereits mit einem Herbstrasendünger. Der letzte Dünger kann ruhig einen höheren Kaliumanteil enthalten, um die Pflanzen für die Anforderungen im Winter zu stärken. Eine derartige Winterdüngung ist nicht gleichbedeutend damit, den Rasen im Winter zu düngen. Er ist dann in der Winterruhe und wächst nicht. Dünger wird also weder benötigt noch aufgenommen.

Methoden, um den Rasen zu düngen

Es kommt nicht nur darauf an, womit ein Rasen gedüngt wird – die Methode hat manchmal ebenso große Wirkung. Außerdem ist es eine Frage der richtigen Technik, um sich nicht mehr Arbeit zu machen, als eigentlich nötig ist.

Rasen düngen mit dem Streuwagen

Ein Streuwagen lohnt sich besonders bei großen Rasenflächen oder für Gärtner, die sich die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen erleichtern wollen. Der Streuwagen verteilt Trockendünger sehr gleichmäßig, während der Nutzer dabei ohne große Anstrengung den Wagen über die Rasenfläche schiebt. Bei unregelmäßigen Flächen, Höhenunterschieden oder sehr kleinen Rasenstücken muss ein Streuwagen nicht sein.

Rasen düngen ohne Streuwagen

Klassisch greift der Gärtner selbst in den Düngereimer. Mit etwas Gefühl lässt sich abschätzen, in welcher Menge der Rasendünger in einem gleichmäßigen Bogen über den Rasen gestreut werden muss. Dabei sollten immer Gartenhandschuhe oder Arbeitshandschuhe getragen werden. Kleinere Hautverletzungen beim Düngen können sonst zu Hautreaktionen und Infektionen führen.

Flüssigdünger

Flüssiger Dünger für den Rasen hat den Vorteil, dass ein Wässern nach dem Düngen gar nicht erforderlich ist, um den Dünger vor Wind und Wetter zu schützen, bevor er in den Boden eindringen kann. Die Nährstoffe können beim Flüssigdünger sehr gleichmäßig und direkt auf das Gras gebracht werden, Nährstoffverluste verringern sich.

Notwendig ist ein Sprühsystem, das entweder gesondert angeschafft werden muss, oder bei manchen Produkten direkt am Kanister angebracht ist. Der Mehraufwand an Technik – wenn auch nur auf einfachem Niveau – macht sich allerdings auch bei den Anschaffungskosten bemerkbar.

Besondere Fragen und Tipps zum Düngen

Neben den allgemeinen Hinweisen zum Dünger, zur Jahreszeit oder der richtigen Methode gibt es immer noch einige Sonderfälle beim Rasendüngen.

Kann Rasen überdüngt werden?

Diese Gefahr besteht durchaus. Sie steigt insbesondere dann, wenn Langzeitdünger auf den Rasen gestreut wird und dann noch weitere Düngungen folgen. Der Rasen wirkt verbrannt durch den Dünger. Er bekommt braune Stellen und geht ein. In diesen Fällen hilft oft nur eine Neuanlage der betroffenen Stellen. Viel Wässern kann die überflüssigen Nährstoffe aus dem Boden schwemmen.

Lohnt sich Langzeitdünger mit Unkrautvernichter?

Ein Gartenzaun hält vielleicht ungebetene Besucher fern – Unkraut lässt sich davon jedoch nicht abschrecken. Während gesunder dichter Rasen bereits ein guter Anfang ist, die Verbreitung von Unkraut zu verhindern, können schon eingewanderte Sorten durch einen Dünger mit Unkrautvernichter beseitigt und freigehalten werden. Bei deutlich sichtbaren Unkräutern helfen dann auch der Unkrautstecher und eine Rasen-Nachsaat auf den kahlen Stellen.

Wässern nach dem Düngen oder gleich nassen Rasen (Regen) düngen?

Rasen wird gewöhnlich trocken gedüngt und kann dann bewässert werden. So fällt der Dünger zuerst zwischen die Halme und wird dort durch das Wasser angelöst und eingespült. Sind die Halme schon nass – wie dies nach einem Regen der Fall ist – bleibt der Dünger an den oberen Halmen kleben.

Die beste Methode ist jedenfalls immer diejenige, die der Hersteller für seine spezielle Düngerart vorsieht. Ein Blick auf die Verpackung mit den Anwendungshinweisen ist also Pflicht.

Rasen kalken und düngen gleichzeitig

Rasen benötigt nur Rasenkalk, wenn die Bodenqualität einen zu hohen Säurewert hat. Bei viel Moos ist dies häufig der Fall. Dann kann einfach ein kalkhaltiger Dünger als Kombihilfe für den Rasen verwendet werden. Wer gesondert Rasenkalk aufträgt, sollte darauf achten, dass der zusätzlich verwendete Dünger nicht auch noch Kalk enthält. Ein zu großer Kalkanteil fördert das Kleewachstum und schwächt die Gräser.