Regrow Salat

Regrow: Wie du Salat, Gemüse und Obst mit Regrowing nachwachsen lässt

Aktualisiert am: 09.12.2024

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du aus Küchenresten frische Lebensmittel ziehen könntest? Viele der Dinge, die wir sonst einfach wegwerfen, haben das Potenzial, neues Leben hervorzubringen. Mit ein wenig Geduld und dem richtigen Wissen kannst du sie auf der Fensterbank oder im Garten nachwachsen lassen. Das ist nicht nur spannend, sondern auch ein Schritt hin zu weniger Lebensmittelverschwendung und mehr Nachhaltigkeit.

Was bedeutet Regrowing?

Regrowing beschreibt die Kunst, Pflanzenreste oder Abschnitte von Lebensmitteln so zu verwenden, dass daraus neue Pflanzen entstehen. Dabei nutzt du die natürliche Fähigkeit vieler Pflanzen, sich aus einem kleinen Teil erneut zu entwickeln. Ob es ein abgeschnittener Salatstrunk, ein Zwiebelrest oder der Strunk einer Frühlingszwiebel ist – oft reichen Wasser, etwas Licht und ein wenig Geduld, um den Prozess in Gang zu setzen. Du verwandelst damit Küchenabfälle in frisches Grün und entdeckst, wie vielseitig Pflanzen wirklich sind.

Was benötigst du für Regrow Lebensmittel?

Für den Start brauchst du keine besondere Ausrüstung. Ein paar einfache Dinge, die du wahrscheinlich schon zu Hause hast, genügen:

  • Ein Glas oder eine kleine Schale: Diese Behälter eignen sich perfekt, um den ersten Wachstumsprozess in Wasser zu unterstützen.
  • Frisches Wasser: Achte darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln, damit es nicht trüb wird und die Pflanzenreste gesund bleiben.
  • Licht: Ein heller Platz auf der Fensterbank ist ideal. Direkte Sonneneinstrahlung ist oft nicht notwendig, indirektes Licht reicht bei vielen Pflanzen aus.
  • Eine gute Schere oder ein scharfes Messer: Damit kannst du die Pflanzenreste sauber zuschneiden, bevor du sie ins Wasser setzt.

Wenn du später größere Pflanzen ziehen möchtest, kommen noch Pflanztöpfe, etwas Erde und ein geeigneter Platz im Garten oder auf dem Balkon dazu. Das Tolle daran: Du kannst klein anfangen und den Aufwand ganz nach deinen Vorstellungen steigern.

Regrow-Anleitung: Salat, Blattgemüse und Kohl

Viele Salate und Blattgemüse lassen sich erstaunlich einfach nachwachsen und regelmäßig immer wieder beernten. Das macht sie ideal für erste Regrow-Projekte. Was oft als Abfall in der Küche endet, kann schon nach wenigen Tagen neues Leben zeigen. Mit wenig Aufwand kannst du frische Blätter ernten und dabei beobachten, wie sich die Pflanzen Stück für Stück regenerieren.

Diese Salate und Blattgemüse wachsen nach

Wichtig ist, dass der Strunk oder die Basis der Pflanze intakt bleibt, da hier die Wachstumsenergie steckt. Gelingt dies, lassen sich folgende Salate und Blattgemüse schnell und einfach regrowen:

  • Eisbergsalat
  • Kopfsalat
  • Endiviensalat
  • Pflücksalate
  • Chicoree
  • Lollo bionda / Lollo rosso
  • Weißkraut
  • Spitzkraut
  • Rotkraut
  • Grünkohl
  • Wirsing
  • Brokkoli
  • Blumenkohl
  • Kohlrabi
  • Chinakohl
  • Pak Choi

Anleitung

  • Schneide den Strunk etwa drei bis vier Zentimeter oberhalb der Basis ab.
  • Stelle den Strunk in ein flaches Gefäß mit Wasser. Achte darauf, dass die Schnittfläche im Wasser steht, aber nicht vollständig bedeckt ist.
  • Platziere das Gefäß an einem hellen Ort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Wechsle das Wasser alle zwei bis drei Tage, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Nach wenigen Tagen siehst du erste kleine Blätter, die aus der Mitte des Strunks treiben.

Längere Kultur im Pflanztopf oder Hochbeet

Wenn die Pflanze genug Wurzeln gebildet hat, kannst du sie in einen Topf mit Erde setzen. Hier wachsen die Blätter kräftiger und können über einen längeren Zeitraum geerntet werden. Achte darauf, die Erde leicht feucht zu halten, und gib der Pflanze einen Platz mit genügend Licht. Im Hochbeet hast du zusätzlich den Vorteil, dass sie noch mehr Platz zum Wachsen hat und schneller größere Erträge liefert.

Mit dieser Methode kannst du Salate und Blattgemüse mehrfach ernten und immer wieder frisches Grün genießen.

Weitere Regrow Gemüse

Neben Salat und Blattgemüse gibt es viele andere Küchenreste, die sich leicht nachwachsen lassen. Sie erfordern nur minimale Pflege und sind perfekt, um auf der Fensterbank oder im Garten neues Grün zu ziehen. Hier sind einige beliebte Beispiele und einfache Anleitungen, wie du sie wieder zum Leben erwecken kannst.

Knoblauch (Schnittknoblauch)

Knoblauchzehen, die bereits keimen, eignen sich perfekt, um frisches Grün zu ziehen.

So geht’s:
Setze eine keimende Knoblauchzehe in ein flaches Glas mit wenig Wasser, sodass nur die Unterseite das Wasser berührt. Stelle es an einen hellen Platz. Innerhalb weniger Tage treiben grüne Triebe aus, die du wie Schnittlauch verwenden kannst.

Frühlingszwiebeln (funktioniert auch mit Lauch)

Frühlingszwiebeln wachsen aus ihren Wurzelresten erstaunlich schnell nach.

So geht’s:
Schneide die Frühlingszwiebel etwa zwei bis drei Zentimeter über der Wurzel ab. Stelle die Wurzel in ein Glas mit Wasser, sodass sie gerade bedeckt ist. Nach wenigen Tagen beginnen die Triebe zu wachsen. Setze sie später in Erde, wenn du sie länger kultivieren möchtest.

Fenchelgrün

Fenchelknollen bieten die Möglichkeit, frisches Fenchelgrün zu ziehen.

So geht’s:
Schneide den unteren Teil der Fenchelknolle mit den Wurzeln ab und stelle ihn in ein flaches Gefäß mit Wasser. Nach kurzer Zeit bilden sich zarte grüne Triebe, die sich wunderbar als Garnitur, Gewürz und als Zugabe zu Salaten eignen.

Karottengrün

Aus Karottenresten wächst frisches, essbares Grün, das einen leicht würzigen Geschmack hat.

So geht’s:
Schneide den oberen Teil der Karotte mit dem Strunk ab. Lege ihn in eine flache Schale mit etwas Wasser. Nach wenigen Tagen sprießen frische grüne Blätter, die du als Pesto-Zutat oder Kräuterersatz nutzen kannst.

Regrowing mit etwas mehr Zeitbedarf

Einige Pflanzen brauchen zwar mehr Geduld, belohnen dich aber mit einem faszinierenden Wachstumsprozess und oft sogar einer ergiebigeren Ernte. Mit etwas zusätzlichem Aufwand und der richtigen Pflege kannst du Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln oder Ingwer erfolgreich nachziehen. Hier erfährst du, wie es funktioniert.

Zwiebeln

Wie funktioniert es?
Schneide den unteren Wurzelansatz der Zwiebel ab, etwa zwei bis drei Zentimeter dick, und lege ihn in eine flache Schale mit etwas Wasser, sodass die Wurzeln bedeckt sind. Sobald sich neue Wurzeln und ein grüner Trieb zeigen, kannst du den Wurzelteil in Erde pflanzen.

Pflanzgefäßgröße:
Ein Topf mit mindestens 15 cm Tiefe bietet genug Platz für das Wachstum.

Zeit bis zur Ernte:
Etwa drei bis vier Monate, bis sich eine neue Zwiebel bildet. Grüne Triebe kannst du bereits vorher schneiden und nutzen.

Knoblauch (Knollen)

Wie funktioniert es?
Stecke eine einzelne Knoblauchzehe mit der Spitze nach oben in Erde, sodass sie knapp bedeckt ist. Halte die Erde leicht feucht, und stelle den Topf an einen hellen Platz.

Pflanzgefäßgröße:
Ein Topf mit etwa 10-15 cm Tiefe reicht für eine einzelne Zehe, ein größeres Gefäß für mehrere.

Zeit bis zur Ernte:
Vier bis sechs Monate, bis sich neue Knollen bilden. Das Grün kannst du schon nach wenigen Wochen ernten.

Kartoffeln

Wie funktioniert es?
Verwende Kartoffeln mit sichtbaren „Augen“ (Keimen). Schneide größere Kartoffeln in Stücke, sodass jedes mindestens ein „Auge“ hat. Lass die Stücke über Nacht trocknen, um Fäulnis zu vermeiden, und pflanze sie dann etwa 10 cm tief in Erde.

Pflanzgefäßgröße:
Ein großer Kübel oder Pflanzsack mit mindestens 30 cm Tiefe und Breite ist ideal.

Zeit bis zur Ernte:
Etwa drei bis vier Monate, bis die Pflanze blüht und die Blätter vergilben. Zu diesem Zeitpunkt kannst du die Kartoffeln ernten.

Ingwer

Wie funktioniert es?
Nimm ein Stück Ingwer mit sichtbaren Knospen (sogenannte „Augen“). Lege es flach in Erde, wobei die Knospen nach oben zeigen, und bedecke es leicht mit Erde. Halte die Erde feucht, aber nicht nass.

Pflanzgefäßgröße:
Ein breiter, flacher Topf mit mindestens 20 cm Tiefe gibt den Wurzeln Raum zum Ausbreiten.

Zeit bis zur Ernte:
Etwa acht bis zehn Monate, bis sich neue Ingwerwurzeln gebildet haben. Du kannst bereits kleinere Stücke vorsichtig ernten, ohne die Pflanze vollständig auszugraben.

Mit etwas Geduld kannst du so aus Küchenresten robuste Pflanzen ziehen, die dir langfristig frisches Gemüse und Kräuter liefern. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein toller Weg, den eigenen Speiseplan nachhaltiger zu gestalten.

Süßkartoffeln

Wie funktioniert es?
Schneide eine Süßkartoffel in zwei Hälften und lege eine Hälfte mit der Schnittfläche nach unten in ein Glas mit Wasser, sodass etwa die untere Hälfte im Wasser steht. Nutze Zahnstocher, um die Süßkartoffel in Position zu halten, falls nötig. Nach ein bis zwei Wochen bilden sich Wurzeln und Triebe (auch „Slips“ genannt). Sobald die Triebe etwa 15 cm lang sind, kannst du sie vorsichtig abbrechen und in Wasser oder direkt in Erde setzen, um sie weiterwachsen zu lassen.

Pflanzgefäßgröße:
Ein großer Kübel mit mindestens 40 cm Tiefe und Breite bietet den Ranken und Wurzeln genug Platz.

Zeit bis zur Ernte:
Etwa vier bis sechs Monate, bis sich neue Süßkartoffeln unter der Erde bilden. Die Triebe wachsen deutlich schneller und können für grüne Smoothies oder als Beilage verwendet werden.

Mit Süßkartoffeln kannst du nicht nur leckere Knollen ziehen, sondern auch die dekorativen Triebe nutzen – eine besonders vielseitige Möglichkeit, dein Regrowing-Projekt zu erweitern.

Obst aus Kernen wieder neu anziehen

Es gibt Obst, das du regrowen kannst, allerdings ist es oft aufwendiger und erfordert mehr Geduld als bei Gemüse oder Kräutern. Obstpflanzen wachsen in der Regel langsamer, und viele Obstsorten brauchen spezielle Bedingungen, um erfolgreich Früchte zu tragen.

Hinweis: Viele Obstsorten, die im Supermarkt erhältlich sind, stammen von Hybriden. Das bedeutet, dass die nachgezogenen Pflanzen nicht immer identische Früchte oder manchmal auch gar keine Früchte hervorbringen. Dennoch macht es Spaß, Obstpflanzen aus Resten oder Kernen zu ziehen – sei es für Früchte oder als schöne Zimmerpflanzen!

Hier sind einige Beispiele für Obst, das du nachziehen kannst:

Ananas

  • Wie funktioniert es?
    Schneide den grünen Strunk der Ananas ab, entferne die unteren Blätter, sodass ein paar Zentimeter des Strunks freiliegen. Lass ihn ein bis zwei Tage trocknen. Stelle den Strunk dann in Wasser oder pflanze ihn direkt in Erde. Achte darauf, dass er ausreichend Licht bekommt.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Es dauert etwa zwei bis drei Jahre, bis die Pflanze neue Früchte bildet, aber der dekorative Wuchs lohnt sich schon vorher.

Avocado

  • Wie funktioniert es?
    Entferne den Kern aus einer reifen Avocado und reinige ihn vorsichtig. Stecke Zahnstocher in den Kern, damit er halb in einem Glas mit Wasser hängt, wobei die breite Seite nach unten zeigt. Stelle das Glas an einen hellen Ort und wechsle das Wasser regelmäßig. Nach einigen Wochen beginnt der Kern zu keimen, und du kannst ihn später in Erde setzen.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Bis ein Avocadobaum Früchte trägt, können fünf bis zehn Jahre vergehen – er ist daher eher ein Langzeitprojekt.

Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Limetten)

  • Wie funktioniert es?
    Nimm die Kerne aus einer Zitrusfrucht, wasche sie gründlich, und pflanze sie in feuchte Erde. Decke den Topf mit Folie ab, um ein feuchtes Klima zu schaffen, und stelle ihn an einen warmen Ort. Nach ein bis zwei Wochen sollten die Samen keimen.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Es dauert fünf bis zehn Jahre, bis ein Zitrusbaum Früchte trägt. Die Pflanze kann vorher jedoch als dekorativer Zimmerbaum genutzt werden.

Erdbeeren

  • Wie funktioniert es?
    Sammle die kleinen Samen von der Oberfläche reifer Erdbeeren. Wasche und trockne sie, bevor du sie in feuchte Erde setzt. Halte die Erde konstant feucht, und stelle den Topf an einen sonnigen Ort.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Erste Früchte kannst du nach etwa sechs bis zwölf Monaten erwarten, wenn die Pflanzen genügend Licht und Nährstoffe bekommen.

Mango

  • Wie funktioniert es?
    Entferne den großen Kern aus einer Mango und schneide ihn auf, um den inneren Samen freizulegen. Pflanze diesen Samen in feuchte Erde und halte ihn warm und feucht. Mit etwas Geduld sprießt ein Mangobäumchen.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Mangobäume brauchen sechs bis zehn Jahre, bis sie Früchte tragen, wachsen aber vorher als schöne Zierpflanzen.

Granatapfel

  • Wie funktioniert es?
    Nimm die Samen aus einem Granatapfel, wasche sie gut, und lasse sie trocknen. Pflanze sie in Erde, halte sie feucht, und stelle den Topf an einen sonnigen Platz. Nach einigen Wochen keimen die Samen.
  • Dauer bis zur Ernte:
    Es dauert etwa drei bis fünf Jahre, bis ein Granatapfelbaum Früchte trägt.

Fazit: Regrowing spart Geld und ist nachhaltig

Regrowing ist mehr als nur eine kreative Methode, um Küchenabfälle zu reduzieren – es ist ein Schritt hin zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Aus scheinbar nutzlosen Resten wird neues Leben, das dich mit frischem Grün oder sogar ganzen Gemüsen versorgt. Dabei sparst du nicht nur Geld, sondern förderst auch eine nachhaltigere Lebensweise. Jeder kleine Keim auf der Fensterbank oder im Garten zeigt, wie viel Potenzial in den Dingen steckt, die wir sonst wegwerfen würden. Mit ein wenig Geduld und Pflege kannst du so nicht nur die Natur ein Stück besser verstehen, sondern auch deinen Alltag bereichern.