Bambus Pflege: Praktische Garten-Tipps für gesunde Pflanzen

Aktualisiert am: 16.06.2023

Bambuspflanzen sind eine vielseitige und ästhetisch ansprechende Ergänzung für jeden Garten. Sie sind nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Gartenpflanzen, sondern bieten auch eine Vielzahl von Vorteilen, wie zum Beispiel schnell wachsende, zugleich robuste Pflanzen, die das ganze Jahr über ein attraktives Erscheinungsbild bieten. Mit der richtigen Pflege können Bambuspflanzen ein spektakuläres Schauspiel bieten und insbesondere in modernen Gartenkonzepten oder als Sichtschutz eine sehr gute Wahl sein.

Obwohl Bambus ein unkomplizierter Gartenbewohner ist, gibt es dennoch einige Aspekte der Pflege, die beachtet werden sollten, um das beste Wachstum und die effektivste Etablierung der Pflanzen im Garten zu gewährleisten. Dazu gehört das Wissen um Standortbedingungen, Bodenbeschaffenheit, Bewässerung und den richtigen Schnitt. Ebenso ist es wichtig, die verschiedenen Bambusarten und ihre jeweiligen Ansprüche kennen zu lernen, um den passenden Bambus für Ihre Gartensituation auszuwählen.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen wertvolle Tipps und Informationen zur Bambuspflege geben, damit Sie die Schönheit und Vielseitigkeit dieser beeindruckenden Pflanzen in Ihrem Garten optimal zur Geltung bringen können. Mit der richtigen Pflege und regelmäßiger Kontrolle werden Sie viele Jahre Freude an Ihrem Bambusgarten haben.

Bambuspflanzenarten

Fargesia

Fargesia ist eine Gattung der Bambuspflanzen, die vor allem in China und im Himalaya vorkommen. Sie sind als nicht-invasiver Bambus bekannt, da sie sich langsam ausbreiten und keine Rhizomsperren benötigen. Fargesia-Arten wachsen in der Regel in dichten Büschen und erreichen eine Höhe von 2-5 Metern. Sie eignen sich gut für Hecken oder als dekorative Pflanzen im Garten. Fargesia-Pflanzen bevorzugen halbschattige bis schattige Plätze und gut durchlässigen, humusreichen Boden.

Phyllostachys

Phyllostachys ist eine weitere Gattung in der Bambusfamilie, die in verschiedenen Teilen Asiens heimisch ist. Diese Bambusart ist sehr schnellwüchsig und kann unter guten Bedingungen bis zu 30 Meter hoch werden. Da sie ausgeprägte Rhizome entwickeln, sollten sie in einem abgegrenzten Bereich gepflanzt oder mit einer Rhizomsperre versehen werden, um unerwünschtes Wachstum zu verhindern.

Phyllostachys-Bambuspflanzen bevorzugen vollsonnige Standorte und gedeihen in den meisten Bodentypen, solange sie gut entwässert sind. Sie eignen sich hervorragend für Sichtschutzwände oder als Windbrecher im Garten.

Bambusa

Bambusa ist eine tropische Bambusgattung, die hauptsächlich in Südostasien und im Pazifikraum vorkommt. Diese Bambussorten benötigen wärmere Temperaturen und sind meist nicht winterhart. Bambusa-Arten können zwischen 5 und 25 Meter hoch werden und benötigen einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden, um zu gedeihen.

Da sie ein ausgeprägtes Wurzelsystem haben, ist es wichtig, eine Rhizomsperre zu verwenden oder genügend Platz zwischen den Pflanzen zu lassen, um unkontrolliertes Wachstum zu vermeiden. Bambusa-Bambuspflanzen sind ideal für die Schaffung von exotischen Gartendesigns und als dekorative Akzente in einer Gartenlandschaft.

Pflanzung und Bodenvorbereitung

Standortwahl

Die Standortwahl für Bambuspflanzen ist entscheidend für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Bambus bevorzugt Standorte, die einen gemäßigten Sonnenschein bieten – etwa 4 bis 6 Stunden pro Tag. Ein zu starker Schatten oder zu intensive Sonneneinstrahlung kann das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen. Schützen Sie die Bambuspflanzen vor starkem Wind, um ein Brechen der Halme zu vermeiden.

Bodenbearbeitung

Bambuspflanzen bevorzugen einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Führen Sie vor der Pflanzung eine Bodenanalyse durch, um den pH-Wert und Nährstoffgehalt zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 6,5.

Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie ihn tiefgründig umgraben und Unkraut sowie Steine oder Wurzeln entfernen. Fügen Sie bei Bedarf organische Düngemittel oder Kompost hinzu, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhöhen und die Bodenstruktur zu verbessern.

Pflanzzeit

Die optimale Pflanzzeit für Bambuspflanzen ist das Frühjahr. In dieser Zeit kann sich das Wurzelsystem gut entwickeln, bevor die heißen Sommermonate beginnen.

  • März bis Mai sind die besten Monate für die Pflanzung
  • Vermeiden Sie, Bambus im Hochsommer oder in extrem kalten Wintermonaten zu pflanzen
  • Sollte Bambus dennoch im Sommer gepflanzt werden, ist eine ausreichende Bewässerung entscheidend für das Anwachsen der Pflanzen

Achten Sie beim Pflanzen darauf, genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen zu lassen, damit sie sich gut entwickeln können und genügend Luft und Licht bekommen. Besonders bei horstbildenden Bambussorten ist dies wichtig, um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Pflanzen zu verhindern.

Bewässerung und Düngung

Wasserbedarf

Bambus ist eine Pflanze, die eine ausreichende Wasserversorgung benötigt, um gesund zu wachsen. Die optimale Menge an Wasser hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Bodenbeschaffenheit, Standort und Jahreszeit. Im Allgemeinen sollte der Bambus in der Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) regelmäßig bewässert werden, etwa 2 bis 3 Mal pro Woche. In der Ruheperiode (Herbst und Winter) kann die Bewässerungshäufigkeit reduziert werden, auf etwa 1 Mal pro Woche.

Es ist wichtig, dass der Boden um den Bambus herum feucht, aber nicht durchnässt ist. Dies kann erreicht werden, indem man den Bambus tiefgründig und gleichmäßig bewässert. Eine Mulchschicht auf dem Boden kann dazu beitragen, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten und so die Bewässerungsintervalle zu verlängern.

Düngerarten und -mengen

Die richtige Düngung ist entscheidend für das Wachstum und die Vitalität des Bambus. Im Allgemeinen wird empfohlen, organische Dünger wie Kompost oder reifer Mist zu verwenden, da diese eine Vielzahl von Nährstoffen enthalten, die für das Pflanzenwachstum notwendig sind. Eine Alternative dazu sind spezielle Bambusdünger, die im Handel erhältlich sind und den Nährstoffbedarf der Pflanzen gezielt decken.

Die Menge des Düngers hängt von der Größe und dem Alter des Bambus ab. Im ersten Jahr sollte der Bambus etwa 3 bis 4 Mal gedüngt werden. In den darauffolgenden Jahren kann die Düngungsintensität auf 2 bis 3 Mal pro Jahr reduziert werden. Der Dünger sollte im Frühjahr aufgetragen werden, um das Wachstum zu fördern, sowie im Sommer und ggf. im Frühherbst, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Die korrekte Anwendung des Düngers ist ebenfalls von Bedeutung: Es sollte darauf geachtet werden, dass der Dünger gleichmäßig um den Bambus herum verteilt wird, ohne dass er direkt mit dem Wurzelballen in Kontakt kommt. Die Düngermenge sollte den Anweisungen auf der Verpackung folgen, um Überdüngung und mögliche Schäden an der Pflanze zu vermeiden.

Schnitt und Formgebung

Schnitttechniken

Der richtige Schnitt ist entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Bambuspflanzen. Es gibt einige grundlegende Schnitttechniken, die Sie anwenden können:

  • Auslichtungsschnitt: Dieser Schnitt wird verwendet, um dichte Bestände zu reduzieren und Licht in das Innere der Pflanze zu bringen. Entfernen Sie dazu ältere, schwache oder kranke Halme in Bodennähe.
  • Formschnitt: Hier werden Halme und Blätter in die gewünschte Form gebracht. Achten Sie darauf, nur die Spitzen der Halme zu kürzen und nicht zu viel auf einmal abzuschneiden, um Stress für die Pflanze zu vermeiden.
  • Rückschnitt: Beim Rückschnitt werden längere Halme gekürzt, um das Wachstum zu fördern und ein kompaktes Erscheinungsbild zu schaffen.

Formgebung

Die Gestaltung Ihres Bambusgartens kann durch gezielte Formgebung beeinflusst werden. Hier sind einige Ideen zur Formgebung Ihres Bambus:

  • Hecken: Schaffen Sie durch regelmäßigen Rückschnitt eine dichte Hecke. Planen Sie einen Abstand von mindestens 1 Meter zwischen den Pflanzen ein.
  • Horizontaler Wuchs: Fördern Sie den horizontalen Wuchs, indem Sie die oberen Triebspitzen kürzen. So entsteht ein flacher, breiter Wuchs, der sich etwa für Sichtschutzwände eignet.
  • Bonsai: Formen Sie kleine Bambusarten als Miniaturbäume im Bonsai-Stil. Achten Sie darauf, regelmäßig die Pflanze zu beschneiden und die Triebe zu stützen, um die gewünschte Form zu erhalten.

Durch gezielte Schnitttechniken und Formgebung bleibt Ihr Bambus gesund und präsentiert sich in seinem schönsten Erscheinungsbild.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung

Bambus ist eine robuste Pflanze, dennoch können Schädlinge und Krankheiten auftreten. In diesem Abschnitt betrachten wir die häufigsten Schädlinge und typischen Krankheiten, die Bambuspflanzen betreffen, und wie sie bekämpft werden können.

Häufige Schädlinge

  • Spinnmilben: Diese winzigen Spinnen sind oft schwer zu erkennen und können Bambusblätter schädigen. Um sie zu bekämpfen, verwenden Sie insektizidseifen oder milbenbekämpfende Öle.

  • Blattläuse: Als saproteiche Insekten können Blattläuse Bambusblätter schwächen und klebrige Rückstände hinterlassen. Neemöl oder insektizidseifen können zur Bekämpfung eingesetzt werden.

  • Schildläuse: Diese Insekten kleben sich an Bambusblätter und saugen deren Saft. Um sie loszuwerden, verwenden Sie insektizidseifen oder natürliche Feinde wie Marienkäfer.

Es ist wichtig, betroffene Pflanzen regelmäßig zu untersuchen und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen rechtzeitig einzuleiten.

Typische Krankheiten

  • Wurzelfäule: Diese Pilzkrankheit kann die Wurzeln und den unterirdischen Teil der Pflanze schädigen. Zur Vorbeugung von Wurzelfäule sollte auf eine gute Drainage und ausreichende Belüftung geachtet werden.

  • Blattfleckenkrankheit: Verursacht durch Pilze, die sich auf den Blättern ausbreiten, entstehen gelbe, braune oder graue Flecken. Befallene Blätter sollten entfernt und eine Fungizidbehandlung durchgeführt werden.

  • Schimmel: Hohe Luftfeuchtigkeit kann zur Bildung von Schimmel führen. Um dies zu verhindern, ist eine ausreichende Luftzirkulation und Entfernung von abgestorbenen Pflanzenteilen wichtig.

Bei der Bekämpfung von Krankheiten ist es empfehlenswert, systemische oder biologische Fungizide und Insektizide zu verwenden, um keine unnötigen Chemikalien einzusetzen und das natürliche Gleichgewicht im Garten zu bewahren.

Winterschutz und Überwinterung

Bambus ist eine beliebte Pflanze für den Garten, aber es ist wichtig, sie im Winter richtig zu schützen und zu überwintern. In diesem Abschnitt werden wir die Winterhärte verschiedener Bambusarten und Schutzmaßnahmen besprechen, die Sie ergreifen können, um sicherzustellen, dass Ihre Bambuspflanzen den Winter unbeschadet überstehen.

Winterhärte verschiedener Bambusarten

Es gibt viele verschiedene Bambusarten, und jede hat ihre eigene Winterhärte. Einige Bambusarten sind winterhart und können Kälte und Frost besser überstehen als andere, während einige Sorten empfindlicher sind:

  • Winterharte Bambusarten: Fargesia, Phyllostachys bissetii, Phyllostachys nigra, Phyllostachys vivax ‚Aureocaulis‘
  • Mäßig winterharte Bambusarten: Phyllostachys aurea, Phyllostachys nuda, Phyllostachys rubromarginata
  • Weniger winterharte Bambusarten: Pseudosasa japonica, Phyllostachys decora, Phyllostachys glauca

Es ist wichtig, die Winterhärte der Bambusart, die Sie in Ihrem Garten haben oder anpflanzen möchten, zu berücksichtigen, wenn Sie Ihren Bambus für den Winter vorbereiten.

Schutzmaßnahmen

Um Ihren Bambus im Winter zu schützen, können Sie verschiedene Schutzmaßnahmen ergreifen. Hier sind einige Vorschläge:

  1. Mulchen: Bedecken Sie den Wurzelbereich der Pflanze mit einer Schicht organischem Mulch, wie z.B. Rindenmulch, Stroh oder Laub. Dies hilft, die Wurzeln zu isolieren und Feuchtigkeit zu bewahren.

  2. Wickeln: Für empfindlichere Bambusarten können Sie die Pflanze mit einem frostschutzgewebe oder einem Jutesack umwickeln. Achten Sie darauf, die Pflanze nicht zu fest einzuwickeln, um Schäden an den Blättern und Halmen zu vermeiden.

  3. Wind- und Sonnenschutz: Schützen Sie Ihre Bambuspflanze vor starkem Wind und intensiver Wintersonne, indem Sie vor der Pflanze einen Schutz aus Bambusmatten oder Schilfmatten aufstellen.

  4. Gießen: Auch im Winter ist es wichtig, den Bambus regelmäßig zu gießen, um ein Austrocknen der Wurzeln zu verhindern. Gießen Sie an frostfreien Tagen, um sicherzustellen, dass das Wasser nicht gefriert und die Pflanze beschädigt.

Indem Sie die genannten Schutzmaßnahmen ergreifen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Bambus gut durch den Winter kommt und im Frühjahr weiter wächst und gedeiht.