Granatapfelbäume werden hierzulande zumeist in Pflanzkübeln kultiviert, weil sie nicht ausreichend winterhart sind. Damit die Pflanze dennoch stets Zugriff auf ein gefülltes Nährstoffdepot hat, solltest du den Granatapfel regelmäßig düngen.
Die besten Dünger für den Granatapfel
Der Granatapfel gehört zu den ältesten Kulturen und wird seit über 2000 Jahren angebaut. Ursprünglich im Iran und in Indien kultiviert erfreut sich die Pflanze auch in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit. Weil in unseren Breitengraden die Winter zu kalt und die Sommer zu kurz sind, lassen sich die klassischen Granatäpfel, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen, in der Form nicht im Garten anbauen.
Einige kleinere Sorten wie z. B. die Züchtungen mit der Bezeichnung Nana eignen sich jedoch sehr wohl für einen schönen, sonnigen Standort im Garten oder auf der Terrasse. Weil der Granatapfel nicht ausreichend winterhart ist, kannst du ihn den Winter über nicht im Außenbereich belassen.
Im Winter benötigt der Granatapfel ein frostfreies, warmes Winterquartier und sollte deswegen im Pflanzkübel angebaut werden. Entsprechend musst du auch die Düngung anpassen. Weil der Granatapfel zur Ausbildung vieler reifer Früchte eine Menge Nährstoffe benötigt, solltest du regelmäßig einen hochwertigen Granatapfel-Dünger ausbringen.
Einige Obstbaum-Dünger und mediterranen Dünger sind ebenfalls für die Pflege des Granatapfelbaums geeignet.
Organische Dünger für den Granatapfel
Organische Dünger bestehen aus rein natürlichen Inhaltsstoffen, die nicht selten als Nebenprodukte der Industrie anfallen. Sie können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein und enthalten neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium häufig auch Mikronährstoffe oder natürliche Mineralien.
Die Wirkung organischer Granatapfel-Dünger basiert auf Zersetzungsprozessen im Boden. Die natürlichen Inhaltsstoffe werden von Mikroorganismen im Boden zersetzt und in eine pflanzenverfügbare Form umgewandelt. Dabei wird die Humusbildung gefördert und die Aktivität, die Anzahl und die Vielfalt der Mikroben im Boden erhöht.
Das Resultat ist ein lockerer, gut strukturierter und fruchtbarer Boden, der Wasser gut speichern kann und dem Granatapfel ideale Wachstumsbedingungen bietet. Das Risiko einer Überdüngung ist aufgrund dieser Wirkungsweise erheblich reduziert. Der Düngeeffekt setzt langsam und schonend ein und hält mehrere Wochen lang an.
Zur Behebung akuter Mangelzustände und bei einem erhöhten Nährstoffbedarf sind organische Granatapfel-Dünger nur bedingt geeignet. Sie wirken zu langsam, als dass sie eine schnelle Nährstoffzufuhr sicherstellen können.
Zu den organischen Düngern gehören auch Naturdünger wie Kompost, Hornspäne, Pflanzenjauche, Kaffeesatz und abgelagerter Stallmist (z. B. Pferdedung, Rinderdung). Diese können grundsätzlich auch für das Düngen des Granatapfels verwendet werden, müssen aber in das Substrat eingearbeitet werden und eignen sich deswegen vor allem als Grunddüngung bei der Pflanzung.
Mineralische Granatapfel-Dünger
Mineralische Dünger bieten eine sofortige, konzentrierte Zufuhr von Nährstoffen für Pflanzen wie den Granatapfel. Diese Dünger bestehen aus synthetisch produzierten Nährstoffen, die unabhängig von den Bodenbedingungen, der Temperatur und dem Wetter ihre Wirkung entfalten können. Mit mineralischen Granatapfel-Düngern ist eine sehr präzise, kontrollierte und schnelle Nährstoffzufuhr möglich.
Das ist dann von Vorteil, wenn der Granatapfel Anzeichen eines Mangels zeigt oder bei schnellem Wachstum eine Extraportion Nährstoffe benötigt. Weil mineralische Granatapfel-Dünger bereits in pflanzenverfügbarer Form vorliegen, müssen sie nicht von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden. Darauf basiert die schnelle und effektive Wirkung, die jedoch nicht nur Vorteile hat.
Durch die hohe Verfügbarkeit kann es bei mineralischen Granatapfel-Düngern schnell zu einer Überdüngung kommen. Übermäßig in den Boden eingebrachte Düngemittel können zu Verbrennungen an den Pflanzen und zu Umweltschäden (z. B. Auswaschung ins Grundwasser) führen.
Mineralische Dünger haben außerdem keinen positiven Einfluss auf das Bodenleben und die Struktur und Fruchtbarkeit des Substrates. Ganz im Gegenteil können sie zur Versauerung oder Versalzung des Bodens führen. Um diese Risiken zu minimieren, solltest du mineralische Dünger immer genau nach Herstelleranweisung ausbringen und keinesfalls überdosieren.
Organisch-mineralische Dünger für den Granatapfelbaum
Organisch-mineralische Dünger kombinieren organische Substanzen mit mineralischen Nährstoffen, um sowohl eine sofortige als auch eine langfristige Versorgung des Granatapfels sicherzustellen. Die mineralischen Komponenten sorgen für eine rasche Verfügbarkeit von Nährstoffen, während die organischen Bestandteile eine nachhaltigere, langsamere Freisetzung ermöglichen. Diese Dünger verbessern auch die Bodenstruktur und fördern die mikrobielle Aktivität, ähnlich wie reine organische Dünger.
Trotz ihrer Vielseitigkeit haben organisch-mineralische Dünger auch Nachteile. Bei ihnen besteht, ähnlich wie bei mineralischen Düngern, das Risiko einer Überdüngung, wenn sie nicht sachgemäß angewendet werden, was zu Umweltproblemen wie der Kontamination von Wasserquellen führen kann.
Da sie eine Mischung aus beiden Typen sind, können sie auch nicht als rein „organisch“ gekennzeichnet werden, was für manche Gärtner, die eine komplett organische Anbaumethode bevorzugen, ein Nachteil sein könnte. Insgesamt bieten organisch-mineralische Dünger jedoch eine ausgewogene Lösung, die sowohl schnelle als auch nachhaltige Vorteile für die Pflanzen- und Bodengesundheit bietet.
Wirkungsweise und Ausbringung von festen und flüssigen Granatapfelbaum-Düngern
Neben der Zusammensetzung und der Konzentration der Nährstoffe unterscheiden sich Granatapfelbaum-Dünger auch in ihrer Darreichungsform. Flüssigdünger sind einfach anzuwenden und wirken schnell, da sie direkt von den Wurzeln aufgenommen werden können.
Diese Art des Düngers ist besonders nützlich während der Vegetationsperiode, wenn der Baum einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen hat. Bei der Verwendung flüssiger Dünger ist es jedoch wichtig, die empfohlene Dosierung genau zu befolgen, um Überdüngung und potenzielle Schäden am Baum zu vermeiden.
Für Granatapfelbäume in Pflanzkübeln sind Flüssigdünger ideal geeignet. Sie müssen nicht in den Boden eingearbeitet werden und können einfach, schnell und sauber mit dem Gießwasser verabreicht werden.
Fester Dünger, häufig in Granulatform, ist eine weitere Option und hat den Vorteil, dass er langsamer freigesetzt wird. Dies bietet eine länger anhaltende Nährstoffversorgung, die besonders im Frühjahr nützlich ist, wenn der Granatapfelbaum aus dem Winterschlaf erwacht.
Die Anwendung erfolgt in der Regel durch Einmischen des festen Düngers in den oberen Bodenschichten, nahe der Wurzelzone des Granatapfelbaums. Bei dieser Methode ist es wichtig, den Dünger gleichmäßig zu verteilen und sicherzustellen, dass er nicht in direkten Kontakt mit den Wurzeln kommt, um Verbrennungen zu vermeiden. In Pflanzkübeln kann das eine Herausforderung sein, mit etwas Geschick können jedoch auch feste Dünger sicher und effizient in Pflanzkübeln verwendet werden.
Die Wahl zwischen flüssigem und festem Dünger hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Bedürfnisse der Pflanze, des Zeitpunkts und deinen persönlichen Vorlieben. In vielen Fällen kann eine Kombination aus beiden für optimale Ergebnisse sorgen.
Anforderungen des Granatapfels
Bodenbeschaffenheit
Granatapfelbäume bevorzugen gut durchlässige Böden, die reich an organischen Stoffen sind. Die ideale Bodentextur ist sandig-lehmig, aber sie können auch in lehmigen und sandigen Böden gut gedeihen. Der optimale pH-Wert für den Boden liegt zwischen 5,5 und 6. Um den Boden auf die Pflanzung von Granatapfelbäumen vorzubereiten, solltest du:
- Den Boden auflockern und Unkraut entfernen.
- Eine Schicht aus organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist einarbeiten.
- Kalk hinzufügen, wenn der Boden zu sauer ist (pH-Wert unter 5,5).
Licht- und Feuchtigkeitsanforderungen
Granatapfelbäume benötigen viel Sonnenlicht, um gut zu wachsen und Früchte zu bilden. Sie sollten an einem Standort gepflanzt werden, der mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält. Allerdings vertragen sie auch Halbschatten, wenn sie ausreichend Sonnenlicht erhalten.
In Bezug auf Feuchtigkeit sind Granatapfelbäume hitzebeständig und benötigen mäßige Wasserzufuhr. Folgende Bewässerungsrichtlinien sollten beachtet werden:
- Junge Bäume regelmäßig bewässern, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten.
- Erwachsene Bäume können Trockenheit besser vertragen und benötigen weniger häufige Bewässerung.
- Übermäßiges Gießen vermeiden, um Wurzelfäule und andere wasserbedingte Probleme zu verhindern.
Achte darauf, dass der Boden nicht zu feucht wird, um die Gesundheit und das Wachstum der Pflanze zu fördern.
Zeitpunkt und Häufigkeit des Düngens
Anforderungen in der Wachstumsperiode
Während der Wachstumsperiode, die in der Regel von April bis September stattfindet, benötigt der Granatapfelbaum ausreichend Nährstoffe, um kräftig zu wachsen und Früchte zu bilden. Sobald der Granatapfelbaum erste Anzeichen eines Austriebs zeigt, kannst du mit dem Düngen beginnen.
Eine ausgewogene Kombination aus Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) ist dabei wichtig. Ein geeignetes Düngemittel für das Frühjahr sind Langzeitdünger und Flüssigdünger. Beachte bei der Dosierung und bei der Häufigkeit des Nachdüngens stets die Herstellerangaben, um deinen Granatapfelbaum nicht zu überdüngen.
Düngen in der Winterruhe
In der Winterruhe, also von Oktober bis März, sollte der Granatapfelbaum weniger Dünger erhalten, da sein Nährstoffbedarf in dieser Phase geringer ist. Idealerweise düngst du ihn spätestens 6 Wochen vor dem ersten Frost zum letzten Mal mit einem kaliumreichen Dünger.
Granatapfelbäume. die Winter im Innenbereich stehen, kannst du in der kalten Jahreszeit mit der Hälfte der angegebenen Dosierung düngen. Viele Pflanzen stellen ihr Wachstum in dieser Zeit jedoch ein, sodass sie keine zusätzlichen Nährstoffe benötigen.
Es ist deswegen wichtig, die Bedürfnisse der Pflanze zu beobachten und auf Anzeichen von Nährstoffmangel zu achten. Vergilbte Blätter und schwaches Wachstum können zum Beispiel auf einen Stickstoffmangel hindeuten. Bei der Düngung sollte stets auf die Herstellerangaben und Empfehlungen geachtet werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Häufige Fehler bei der Granatapfeldüngung
Überdüngung Erkennen und Vermeiden
Überdüngung von Granatapfelbäumen ist ein häufiges Problem, das vermieden werden sollte. Zu viele Nährstoffe könnten negative Auswirkungen auf die Pflanzen haben, wie z.B. das Verbrennen der Wurzeln, vermindertes Wachstum und schlechte Qualität der Früchte.
Einige Tipps, um Überdüngung zu vermeiden:
- Verwenden Sie eine nährstoffarme Erde beim Pflanzen, um die Chancen einer Überdüngung zu reduzieren.
- Wenden Sie Dünger nur in der empfohlenen Menge und Häufigkeit an. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Düngeretikett.
- Beobachten Sie das Wachstum und das Erscheinungsbild der Granatapfelbäume und passen Sie die Nährstoffzufuhr entsprechend an.
Anzeichen von Nährstoffmängeln
Selbst wenn du deinen Granatapfel regelmäßig düngst, kann es gelegentlich zu Mangelsymptomen kommen. Je nach Ausprägung zeigen sie eine Unterversorgung mit einem essenziellen Nährstoff an. Wenn du solche Anzeichen bemerkst, ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem zu beheben.
Einige häufige Anzeichen für Mangelernährung sind:
- Gelbe Blätter (Chlorose)
- Verlangsamtes Wachstum
- Längliche und dünne Äste
- Schlechte Blütenbildung
Bei Mangelsymptomen solltest du die Dosierung und das Düngeintervall überprüfen und deine Düngung ggf. anpassen.