Unebenen Rasen ausgleichen: Anleitungen für verschiedene Ausgangssituationen

Von Garten Team - Helene

Aktualisiert am: 12.12.2022

Kurz & Knapp:

  • Kleinere Schönheitskorrekturen kannst du mit einer dünnen Schicht aus Sand und Mutterboden ausgleichen. Das vorhandene Gras wächst automatisch hindurch.
  • Walzen helfen bei frisch angelegten Flächen, da diese den Boden auseinanderdrücken. Die Rasensamen sollten jedoch ausreichend Zeit gehabt haben, um anzuwurzeln.
  • Abtragen und den Rasen in Teilen neu anlegen ist eine Option bei stärkeren Unebenheiten und Kuhlen. Der Zeitaufwand fällt allerdings recht hoch aus.


Unebenheiten im alten Rasen sind keine Seltenheit. Selbst bei sorgfältig angelegten Rasenflächen kann es im Laufe der Jahre zu kleineren oder größeren Absackungen kommen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, wie du den unebenen Rasen ausgleichen kannst.

Dabei ist es längst nicht immer nötig, den Rasen neu anzulegen. Du solltest dir die Beschaffenheit der Gesamtfläche jedoch sehr genau ansehen, um die passende Methode zum Rasen Begradigen zu finden.

Ganz gleich, ob es bei dir darum geht, kleinere Unebenheiten im Rasen auszubessern oder aber die vorhandene Fläche neu zu strukturieren, wir zeigen dir, wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst.

Die Begutachtung – genaues Hinsehen deckt Schwachstellen der Planung auf

Jedes Grundstück ist anders. Dies betrifft sowohl das Gefälle und die Lage als auch den Untergrund.

Mal ist es eher trocken, in anderen Bereichen eher feucht. Die Ursachen für einen unebenen Rasen können daher sehr vielfältig ausfallen.

Zwar ist es grundsätzlich hilfreich, die Ursachen zu kennen, deutlich wichtiger ist jedoch dein persönlicher Anspruch an die Rasenfläche. Handelt es sich um eine Spielwiese für Kinder, so dürften dich kleinere Unebenheiten nur wenig stören. In sehr gepflegten Bereichen ist ein unebener Rasen hingegen unerwünscht.

In unserem Ratgeber haben wir es uns zum Ziel gesetzt, es dir möglichst leicht zu machen. Wir beginnen daher mit Möglichkeiten, die dich wenig Zeit kosten. Komplexere Ideen findest du weiter unten.

Tipp: Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, mähe die gesamte Rasenfläche möglichst kurz ab. Ist der Rasen uneben, fällt es dir auf diese Weise leichter auf.

Leichte Unebenheiten in der Rasenfläche ausgleichen – so gelingt es

Wenn sich leichte Unebenheiten von wenigen Zentimetern bemerkbar machen, so kannst du mit vergleichsweise wenig Aufwand viel erreichen.

Um die Unebenheiten im Rasen ausbessern zu können, benötigst du Sand und Mutterboden. Einige Rasensamen als Ergänzung sind sinnvoll, jedoch nicht in jedem Fall nötig.

Stellst du bei der Begutachtung nur kleinere Vertiefungen (nicht mehr als 1 oder 2 cm) fest, so wirst du bereits nach einigen Wochen sehr gute Ergebnisse sehen. Möchtest du den unebenen Rasen ausgleichen, gehe wie folgt vor:

  • Mische Sand und Mutterboden im Verhältnis 1 zu 1 miteinander.
  • Verteile das Gemisch an den Stellen, an denen ein Höhenausgleich gewünscht ist, direkt auf dem Rasen.
  • Achte darauf, dass die Schicht nicht mehr als 1 bis 2 cm dick ist.

Die Grashalme, die sich unter der Erd-Sand-Schicht befinden, wachsen ohne weiteres Zutun nach oben, sodass die Rasendecke insgesamt angehoben wird.

Achtung: Die aufgebrachte Schicht sollte nicht festgetreten werden. So wird es für den Rasen leichter, die Schicht zu durchdringen.

Löcher und tiefere Absackungen des unebenen Rasens ausgleichen

Einzelne Absackungen in der Rasenfläche kannst du, wenn der Rasen an sich gut gewachsen ist, sehr leicht ausgleichen. Gleiches ist natürlich auch umgekehrt möglich, wenn sich die ebene Rasenfläche nach oben gewölbt hat.

Gehe dazu wie folgt vor:

  • Stich den bestehenden Rasen an der zu bearbeitenden Stelle großzügig aus. Gute Ergebnisse erreichst du mit einem Spaten.
  • Lege die ausgestochenen Rasenstücke (mit etwa 20 cm Tiefe) neben das Loch.
  • Fülle das Loch nun mit einem Gemisch aus Sand und Mutterboden (im Verhältnis 1 zu 1). Achte darauf, nicht zu viel Material einzufüllen. Gleiches gilt beim Entnehmen.
  • Zum Schluss trittst du den Boden fest und legst die Rasensoden wieder auf. Auf diese Weise ist die Neuerung kaum erkennbar.
  • Zwischenzeitlich kannst du die Höhe immer wieder überprüfen, indem du die Rasensoden kurz in das Loch legst und andrückst.
Tipp: Möchtest du sehr exakt arbeiten, kannst du auch mit gespannten Seilen zwischen zwei Stäben arbeiten. So kannst du den Unterschied zur ebenen Fläche mit einem Zollstock leicht überprüfen.

Befinden sich einzelne tiefere Löcher mit wenig Gras auf dem vorhandenen Rasen, so kannst du diese mit einem Sand-Mutterboden-Gemisch (im Mischungsverhältnis 1 zu 1) auffüllen. Allerdings musst du hier darauf achten, dass du diese Stelle festtrittst.

In der oberen Schicht (dem letzten Zentimeter) solltest du Rasensamen einbringen. So ist gewährleistet, dass anschließend keine Löcher in der Rasendecke zu sehen sind.

Die oberste Schicht darfst du nicht mehr festtreten, damit die Rasensamen genügend Halt finden und leicht anwachsen können. Sofern es in den nächsten Tagen nicht regelmäßig regnet, wässere die Stellen mithilfe eines Gartenschlauchs, um für ein schnelles und gleichmäßiges Wachstum zu sorgen.

Tipp: Im Idealfall wählst du einen Zeitpunkt aus, der den Rasensamen ideale Wachstumsbedingungen bietet (zwischen 10 und 20 Grad bei hoher Feuchtigkeit).

Rasen walzen – eine simple und effektive Methode, um den unebenen Rasen zu begradigen

Frisch angelegte Rasenflächen können sich durch ein unterschiedliches Setzungsverhalten des Bodens noch ein wenig verändern. So kann es im Nachhinein zu Erhebungen kommen. Eine Rasenwalze schafft Abhilfe, darf jedoch erst zum Einsatz kommen, wenn der Rasen gut angewurzelt ist und das erste Mal gemäht wurde.

Feine Wurzeln können durch die hohe Kraftentwicklung leiden. Leider ist die Zeitspanne, in der die Methode besonders effektiv ist, jedoch begrenzt.

Im Laufe der Zeit verdichtet sich der Boden und es ist schwieriger, mit der Rasenwalze Erfolge zu erzielen. Warte daher lange genug, allerdings nicht so lange, bis der Boden hart ist, um eine ebene Rasenfläche zu begradigen.

So gehst du beim Walzen der Rasenfläche vor:

  • Mähe die gesamte Rasenfläche mithilfe eines Rasenmähers und wässere sie anschließend.
  • Lege die leere Rasenwalze an die hinterste Ecke, an der du beginnen möchtest und fülle sie mit Wasser.
  • Walze langsam über die Fläche und fahre stets in geraden Bahnen. Vermeide es dabei, enge Kurven zu fahren. Ansonsten entstehen schnell kleinere Erhöhungen.
  • Im Idealfall fährst du zweimal über die gesamte Fläche. Gehe dabei einmal in horizontaler und einmal in vertikaler Richtung vor.

Die Rasenwalze sollte ein möglichst großes Fassungsvermögen (mindestens 50 Liter) aufweisen, um höhere Erdbewegungen zuzulassen. Vor allem bei Hanggrundstücken darf das Gewicht jedoch nicht zu hoch ausfallen, um die Rasenwalze noch bewegen und das Rasen so begradigen zu können.

Abtragen und neu anlegen – manchmal ist es nötig, um den unebenen Rasen zu begradigen

Sind Teile der Rasenfläche stark abgesackt, so helfen dir die eher simplen Methoden nur unzureichend. In diesem Fall ist es nötig, die Fläche selbst neu zu strukturieren.

Bevor du dies in Angriff nimmst, sei dir darüber im Klaren, dass dieser Schritt nicht wesentlich einfacher ist als die Neuanlage einer Rasenfläche.

Um eine ebene Fläche zu erreichen, gehe in der folgenden Reihenfolge vor:

  • Stecke die Rasenfläche, die du ausgleichen möchtest, ab. Verwende dazu Eisenstäbe oder Holzstäbe. Verbinde diese mit einer Maurerschnur, um dir bewusst zu werden, an welchen Stellen du den Rasen sanden kannst oder ob ein größerer Abtrag erforderlich ist.
  • Als nächstes lockere den Boden auf. Bei größeren Flächen beansprucht das Umgraben von Hand viel Zeit. Verwende daher am besten eine elektrische Motorhacke.
  • Ist die gesamte Fläche umgegraben, fülle die Rasenfläche mit einer Mischung aus Sand und Mutterboden auf. Vor allem bei lehmigem Boden ist dies ein Muss, damit der Rasen gute Wachstumsbedingungen hat.
  • Orientiere dich beim Auffüllen der Fläche an den nun erneut gespannten Schnüren. Im Idealfall sind diese relativ eng gesetzt, um auch kleinere Abweichungen zu bemerken.
  • Warte nach dem ersten Schritt ein paar Tage, um Absackungen abzuwarten. Unter Umständen ist es danach nötig, den Schritt zu wiederholen.
  • Als nächstes benötigst du eine Rasenwalze, um den Boden zu befestigen. Gehe dabei wie oben bereits angesprochen vor.
  • Im letzten Schritt kannst du Rasensamen verteilen und diese im Anschluss wässern. Verwende am besten einen Streuwagen oder bei kleineren Flächen einen Handstreuer. Bitte beachte, dass das Wässern der Rasenfläche in den nächsten Wochen elementar ist, um für ein gleichmäßiges Wachstum des Rasens zu sorgen. Rasensprenger in verschiedenen Ausführungen helfen dir bei der optimalen Bewässerung.

Im Idealfall erfolgt der erste Schnitt, wenn der Rasen etwa 8 bis 10 cm hoch ist. Bis dahin solltest du die neu angelegte Rasenfläche nicht betreten.

Ursachen für unebenen Rasen

Die Ursachen für einen unebenen Rasen sind vielfältig. Es lohnt sich jedoch, diese zu kennen, um Problemen für die Zukunft besser vorbeugen zu können.

  • Harte Böden: Besonders bei lehmigen Böden oder Flächen, die nur selten gedüngt wurden, kann es dazu kommen, dass der Boden sehr hart wird und es der Rasen schwer hat, zu wachsen. So kommt es vielfach zu einem ungleichmäßigen Wachstum, was wiederum die Entstehung von Unebenheiten begünstigt.
  • Hohe Gewichtsbelastung: Teils führen jedoch auch höhere Gewichtsbelastungen, wie beispielsweise das Befahren der Fläche mit dem PKW, zu Absackungen. Eine fehlerhafte Wasserableitung (aufgrund einer unzureichenden Drainage des Grundstücks) kann wiederum zu Wasseransammlungen führen. In der Folge verdichtet sich der Boden und es bilden sich Kuhlen. Trocknen diese im Sommer aus, hebt sich der unebene Boden nicht mehr an.
  • Maulwürfe und Co.: Neben rein anlagebedingten Gründen können jedoch auch Wühlmäuse, Maulwürfe und andere Tiere für kleinere Löcher und Verwerfungen verantwortlich sein. Überlege dir in diesem Fall, ob und inwieweit es dir möglich ist, mit diesem Aspekt zu leben. Kommt dies nicht in Betracht, hilft ein Maulwurfschreck.
  • Bäume und Sträucher: Befinden sich größere Büsche oder Bäume auf dem Grundstück, so können die Wurzeln den Rasen anheben bzw. zu Senken im Boden führen. Sofern die Bäume und Sträucher auf dem Grundstück erhalten bleiben sollen, überlege dir Alternativen. Wie wäre es beispielsweise damit, ein weiteres Beet in dem betroffenen Bereich anzulegen? So lassen sich umfangreiche Begradigungsmaßnahmen umgehen.

Ganz gleich, welche Ursachen letztlich hinter der unebenen Fläche stecken, die du begradigen möchtest, für alle Fälle gibt es eine Lösung. Zum Glück ist diese (mit etwas Fantasie) sogar deutlich einfacher als du zunächst denkst.