Kurz & Knapp
- Als Hundebesitzer solltest du keinen mineralischen Rasendünger, sondern Bio-Rasendünger oder organische Rasendünger verwenden.
- Wässere den Rasen nach dem Düngen ausgiebig und lasse den Hund erst auf die gedüngte Rasenfläche, wenn die Düngerkörnchen sich ganz aufgelöst haben.
- Bei der Nutzung von organischen Rasendüngern solltest du einige Stunden (sicherheitshalber einen Tag) und nach der Anwendung von mineralischen Düngern drei Tage warten, bis der Hund wieder auf den Rasen darf.
- Nicht nur für den Rasen: Nutzen Hunde den Garten, solltest du generell organische Dünger und Bio-Dünger bevorzugen.
Der Rasen hat es bei Hundebesitzern oft nicht leicht. Damit er spielende Hunde und gelegentliches Hunde-Pipi gut verkraftet, ist ein dichter, starker Wuchs der Gräser von Vorteil. Dafür sorgt ein guter und tierfreundlicher Rasendünger.
Doch welcher Rasendünger eignet sich für Hunde? Welche Dünger sind für Hunde giftig und welche nicht? Wir klären hier, auf was du als Hundebesitzer bei Dünger für den Garten und speziell bei Rasendüngern achten solltest, und welche Rasendünger für Hunde unproblematisch sind.
Hundebesitzer sollten organischen Dünger bevorzugen
Rasendünger wird großflächig ausgebracht. Dadurch ist es kaum möglich, den Hund über längere Zeit von den Flächen fernzuhalten oder zu verhindern, dass der Hund mit dem gedüngten Bereich in Kontakt kommt.
Darum ist es wichtig, dass der Rasendünger für Hunde ungefährlich ist. Dabei gilt generell:
Das gilt besonders für den großflächig ausgebrachten Rasendünger, bei dem man dementsprechend einen Bio-Rasendünger beziehungsweise einen organischen Rasendünger nutzen sollte.
Ist mineralischer Rasendünger giftig für Hunde?
Mineralische Dünger enthalten reine Düngesalze, die in passenden Anteilen zusammengemischt werden, und für Hunde potenziell schädlich sein können. Zu den problematischen Substanzen in Düngern gehören beispielsweise die Kaliumsalze, denn Kalium kann bereits in geringen Konzentrationen zu Vergiftungen führen und beeinflusst die Herzfunktion.
Phosphat und Nitrat aus dem Dünger führen vor allem zu Schleimhautreizungen und Magen-Darm-Symptomen, in großen Mengen aber auch zu schweren Vergiftungen.
Mineralische Rasendünger, Blaukorn und alle Dünger, die synthetische Düngesalze in konzentrierter Salzform enthalten, sollten Hundebesitzer also besser ganz meiden, wenn ein Hund (oder auch ein Kleinkind, andere Haustiere oder eine Katze, denn hier gilt dasselbe) den Garten nutzt.
Ist organischer Rasendünger völlig unbedenklich für Hunde?
Organischer Rasendünger enthält die Düngebestandteile in natürlicher Form. Das heißt, die Nährstoffe für den Rasen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium oder Eisen sind in natürlichen pflanzlichen oder tierischen Bestandteilen gebunden.
Das Gleiche gilt für Bio-Dünger, die nur Inhaltsstoffe enthalten dürfen, die für den ökologischen Landbau zugelassen sind. Dazu gehören organische Düngebestandteile und natürlich vorkommende Mineralien, zum Beispiel Gesteinsmehle.
Organischer Dünger ist deutlich weniger schädlich als ein mineralischer Rasendünger. Die tierischen Inhaltsstoffe wie Dung oder Hornmehl oder pflanzliche Düngerbestandteile in organischem Dünger wie Vinasse (ein Überrest der Zuckerrüben-Verwertung) oder Pflanzenextrakte sind weitestgehend ungiftig für Hunde und generell für Tiere unbedenklich.
Das Gute an einem organischen oder Bio Rasendünger: Selbst wenn der Hund den Dünger frisst, lösen die Inhaltsstoffe keine lebensgefährliche Vergiftung aus. Einige Stoffe können aber trotzdem schlecht verträglich sein und zu Magen-Darm-Problemen führen.
Übrigens: Jeder Hund ist anders. Einige Hunde, besonders auch Welpen oder junge Hunde, interessieren sich für bestimmte Dünger übermäßig stark. Ist das der Fall, kann es sich auch lohnen, bei der nächsten Düngung ein anderes Produkt auszuprobieren oder rein pflanzliche organische Rasendünger ohne tierische Bestandteile zu verwenden.
Und was ist mit organisch-mineralischem Rasendünger?
Organisch-mineralischer Rasendünger ist eine Mischung aus organischen Bestandteilen mit Düngesalzen. Diese Dünger solltest du genauso behandeln wie mineralische Dünger, denn auch sie enthalten die für Hunde bedenklichen Düngemittel. Für Hundebesitzer sind sie deshalb wenig empfehlenswert.
Es kann sogar vorkommen, dass der Dünger durch die organische Komponente für den Hund gut riecht und er ihn gerne fressen möchte, was bei rein mineralischen, oft geruchloseren Düngern eher nicht der Fall ist.
Vorsicht: Diese Rasendünger sind hochgiftig für Hunde
Nicht nur mineralische Dünger sind schädlich für Hunde. Es gibt auch einige spezielle Inhaltsstoffe, die für Hunde, Katzen und Kinder hochgiftig sein können, und die du besser ganz weglassen solltest.
Dazu gehören Rasendünger mit Unkrautvernichter (Herbizid) oder auch Rasendünger mit Moosvernichter, denn die enthaltenen Wirkstoffe sind allesamt bedenklich, wenn sie vom Hund gefressen werden.
Auch Eisendünger für den Rasen solltest du meiden. Diese enthalten in der Regel das hochgiftige Eisen-II-Sulfat, um Moos zu unterdrücken. Diese Eisenverbindung wirkt bereits bei Kontakt mit den Hundepfoten oder einer schnüffelnden Hundenase hautreizend.
Auch ein organischer Dünger kann in einem Ausnahmefall giftig für Tiere sein: Enthält der Dünger Rizinusschalen oder Rizinusschrot, kann er für Hunde durch das enthaltene hochgiftige Rizin schädlich sein. Rizin wird zwar durch Erhitzen vor dem Einsatz in Düngern zerstört, doch es kam bereits vor, dass Hunde sich durch unzureichend erhitzte Rizinus-Bestandteile in Düngern vergiftet haben. Auf diesen Inhaltsstoff solltest du also besser verzichten, wenn du einen Hund hast.
So düngt man den Rasen, wenn Hunde ihn nutzen
Einen Rasendünger kannst du im Garten auch dann problemlos ausbringen, wenn dein Hund die Rasenfläche nutzt. Dazu solltest du bei der Anwendung aber zwei wichtige Punkte berücksichtigen, damit der Dünger sicher und ungefährlich verwendet werden kann.
Zum einen sollte der Rasen sofort nach dem Düngen sehr gut mit reichlich Wasser gewässert werden. Alternativ kannst du den Dünger auch an einem regnerischen Tag ausbringen oder kurz bevor ein stärkerer Regen vorausgesagt wird.
Zum anderen sollte der Hund nicht sofort danach auf das Gras gelassen werden. Der Rasendünger benötigt einige Zeit, um sich aufzulösen und in die Erde einzudringen, wo er für den Hund nicht mehr direkt erreichbar ist.
Wie lange der Hund den Rasen nicht betreten darf, hängt davon ab, wie gut man gewässert hat und wie schnell und gut sich der Dünger auflöst. Als Richtwert kann gelten:
Dabei solltest du am ersten Tag noch im Blick behalten, ob der Hund großes Interesse an den gedüngten Flächen zeigt. Wer ganz sicher gehen will, wartet nach dem Wässern einen Tag ab, bis der Hund wieder wie gewohnt im Garten toben darf.
Nutzt du einen mineralischen Dünger, solltest du den Rasen täglich wässern und den Hund in den ersten drei Tagen am besten gar nicht auf die Rasen lassen. Bei richtiger Anwendung lässt sich so auch bei mineralischem Dünger eine schädliche Wirkung für Hunde verhindern.
Wie kommt es zu einer Vergiftung mit Dünger beim Hund?
Damit eine Vergiftung durch Rasendünger entsteht, muss der Hund den Dünger nicht fressen. Es reicht unter Umständen sogar aus, wenn er über den behandelten Rasen läuft und sich anschließend die nassen Pfoten mit seiner Zunge putzt und dadurch Dünger aufnimmt.
Einige Hunde fressen auch gerne Gras. Dabei kann ebenfalls Dünger mit aufgenommen werden.
So kannst du eine Düngervergiftung zuverlässig vermeiden:
- Beachte die oben genannten Tipps zum ausführlichen Wässern des Rasens und einer Wartezeit nach dem Düngen
- Wirf direkt nach dem Düngen kein Spielzeug auf den Rasen, denn der Dünger haftet an Bällen oder Stofftieren, die der Hund anschließend ins Maul nimmt
- Behalte den Hund im Blick und achte darauf, ob er sich stark für die gedüngten Flächen interessiert und Gras oder Düngerreste im Rasen fressen möchte
- Bilden sich durch Regen oder das Wässern Pfützen am oder im Rasen, können diese noch viel gelösten Dünger enthalten und der Hund sollte nicht daraus trinken
- Verstaue Düngemittel immer so, dass der Hund sie auf keinen Fall erreichen kann
Dies gilt übrigens nicht nur für Dünger im Garten oder Rasendünger. Auch wenn der Hund auf gedüngten Feldern unterwegs ist, kann eine Düngervergiftung vorkommen.
So äußert sich eine Dünger-Vergiftung bei Hunden
Eine Vergiftung, die durch mineralische Gartendünger, Rasendünger oder gedüngte Felder verursacht wird, kann verschiedene Symptome verursachen.
Dünger reizen die Schleimhäute in Maul und im Magen. Schlimmstenfalls tritt eine schwere Vergiftung auf, die je nach Menge und Art des Düngers für Hunde tödlich werden kann.
Typische Anzeichen einer Vergiftung durch Dünger beim Hund:
Achtung, nicht alle dieser Symptome müssen immer auftreten. Manchmal kommen auch nur einzelne Symptome vor. Bei jedem Anzeichen einer möglichen Vergiftung solltest du aber immer sofort zum Tierarzt gehen.
- Zittern
- starker Speichelfluss oder Schmatzen
- Bauchschmerzen
- Fressunlust
- zunehmende Mattigkeit
- Erbrechen
- Durchfall oder Blut im Stuhl
- Blut im Urin
- Taumeln oder Zusammenbrechen
- Krämpfe
Der Hund hat Dünger gefressen – was tun?
Hat der Hund Rasendünger oder anderen Dünger gefressen, ist immer Vorsicht geboten.
Ist unklar, ob der Hund Dünger aufgenommen hat, oder wie viel es war? Dann solltest du deinen Hund ab sofort gut beobachten. Bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung (siehe oben), solltest du sofort zum Tierarzt oder in eine Tierklinik fahren.
Bei größeren Mengen Dünger, die der Hund aufgenommen hat, solltest du nicht abwarten, sondern besser sofort zum Tierarzt gehen. Der Tierarzt kann empfehlen, wie man am besten weiter vorgehen soll. Eigene Maßnahmen sollte man nur in Rücksprache mit einem Tierarzt ergreifen.
Tipp: Nimm das Etikett oder die Verpackung des Düngers mit oder mache ein Foto von der Liste der Inhaltsstoffe. Dadurch kann der Tierarzt schnell herausfinden, ob dieses Düngemittel für Hunde gefährlich ist.