Gartenkalk kaufen – ungünstige Bodengegebenheiten ausgleichen
Der Garten ist das Heiligtum vieler Hobbygärtner. Daher sorgen sie dafür, dass es allen Pflanzen gut geht und der gesamte Garten in einer guten Verfassung ist. Um die Bodenqualität zu verbessern, können viele verschiedene Produkte zum Einsatz kommen.
Gartenkalk stellt dabei einen sehr wichtigen Werkstoff dar. Es handelt sich um ein Produkt, welches aus dem natürlich vorkommenden Kalk hergestellt wird. Es wird zur Bodenverbesserung sowie zur Anhebung des pH-Werts im Boden eingesetzt.
Für Moorbeetpflanzen ist Gartenkalk hingegen nicht geeignet. Zudem sollte die Dosierung unbedingt an den Verwendungszweck angepasst werden. Denn zu viel Kalk kann schädlich sein.
Gartenkalk erhöht den pH-Wert des Bodens
Die Böden in einem Garten können sehr unterschiedlich beschaffen sein. In der Regel wird zwischen Sandböden, Schluffböden, Tonböden und Lehmböden unterschieden. Die verschiedenen Bodenarten bringen auch sehr unterschiedliche Eigenschaften mit sich.
Darüber hinaus können Böden unterschiedliche pH-Werte aufweisen. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 bis 14. Die Einteilung sieht wie folgt aus:
- Neutraler Boden: pH-Wert von 7
- Saurer Boden: pH-Wert von < 7
- Alkalischer (basischer) Boden: pH-Wert von > 7
Der Großteil der Pflanzen gedeiht bei einem pH-Wert von etwa 6 bis 7 sehr gut. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die einen niedrigeren oder höheren pH-Wert bevorzugen.
Ist der pH-Wert des Bodens zu sauer, kann dies erhebliche Folgen für die Pflanzen haben. Die Nährstoffe können nicht mehr so gut aufgenommen werden, sodass es zu Wachstumshemmungen kommt. Da organische Stoffe in einem sauren Boden nicht zersetzt werden können, bricht der Nährstoffkreislauf zusammen.
Der pH-Wert des Bodens ist jedoch keine statische Größe, sondern kann aktiv verändert werden. Durch den Einsatz von Gartenkalk kann einer Übersäuerung des Bodens effektiv entgegengewirkt werden.
Bei Gartenkalk handelt es sich in der Regel um reines Calciumkarbonat, welches in einigen Fällen mit Magnesium angereichert ist.
Die wichtigsten Vorteile von Gartenkalk im Überblick:
- hebt den pH-Wert des Bodens an
- erhöht die Verfügbarkeit von Nährstoffen
- verbessert die Bodenstruktur
- fördert die Aktivität von Bodenorganismen
- stärkt die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen
- verhindert das Wachstum säureliebender Unkräuter
Anhand der Liste ist zu erkennen, dass das Kalken des Gartenbodens eine Menge Vorteile mit sich bringt. Zu viel Gartenkalk kann jedoch auch das Gegenteil bewirken und den schnellen Abbau von Humus fördern.
Gartenkalk wird unter verschiedenen Bezeichnungen verkauft
Die grundlegende Zusammensetzung ist bei den meisten Gartenkalk-Produkten sehr ähnlich. Dennoch wird bei Kalkdüngern zwischen verschiedenen Arten unterschieden.
Gartenkalk dient herkömmlicherweise als Oberbegriff für Dünger aus Kalk. Die einzelnen Unterarten werden in den folgenden Kapiteln genauer vorgestellt.
Rasenkalk
Bei Rasenkalk handelt es sich um ein Produkt, welches ideal geeignet ist, um den pH-Wert des Gartenbodens auszugleichen.
Die optimalen Wachstumsbedingungen für Rasenpflanzen bieten Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6. Bei pH-Werten unter 5 spricht man von einem sauren Boden, der sehr gut auf die Behandlung mit Rasenkalk anspricht.
Ein Indikator für einen sauren Boden kann das vermehrte Wachstum von Moos sein. Dies ist oftmals ein Zeichen dafür, dass der Boden sehr sauer ist.
Ob sich Mangelsymptome mit einem Rasenkalk lösen lassen, hängt jedoch von der Ursache ab. Nur dann, wenn diese in einem zu geringen pH-Wert begründet ist, kann der Rasenkalk Abhilfe schaffen.
Um den pH-Wert zu ermitteln, kann eine professionelle Laboranalyse durchgeführt werden. Alternativ kann der pH-Wert des Rasens auch mit einem Bodentester oder pH-Messgerät bestimmt werden.
Dolomitkalk
Dolomitkalk ist ein natürlicher, mineralischer Dünger, der durch seine Zusammensetzung den Gartenboden aufwertet. Er besteht zu mindestens 90 % aus Dolomit und versorgt den Boden mit den Mineralstoffen Calcium und Magnesium. Aufgrund der Zusammensetzung wird Dolomitkalk auch als kohlensaurer Magnesiumkalk bezeichnet.
Als Kalkdünger wird Dolomitkalk im Garten vor allem auf dem Rasen verwendet. Durch die langsam einsetzende und langanhaltende Wirkung reicht es aus, den Rasen einmal pro Jahr mit Dolomitkalk zu behandeln.
Dolomitkalk hebt nicht nur den pH-Wert des Bodens an, sondern sorgt auch für eine bessere Belüftung der Wurzeln. Mit Dolomitkalk behandelte Erde ist locker und luftig und ermöglicht so eine bessere Wasseraufnahme. Auch die Aktivierung und die Vermehrung von Mikroorganismen wird so gefördert.
Der Ausgleich eines zu sauren pH-Wertes wirkt der Ausbreitung von Moos und Unkraut entgegen und fördert die Humusbildung.
Algenkalk
Anders als häufig angenommen, wird Algenkalk nicht aus frischen Algen gewonnen. Algenkalk-Pulver und Algenkalk-Granulat bestehen aus gemahlenen Sedimentablagerungen von Korallen, die vor Jahrmillionen durch abgestorbene Rotalgen entstanden sind.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kalkdüngern setzt er sich nicht nur aus Kalk, sondern wie folgt zusammen:
- etwa 70 bis 80 Prozent aus Calciumcarbonat
- etwa 6 bis 10 Prozent aus Magnesiumcarbonat
- etwa 3 bis 4 Prozent aus Kieselsäure
- Spurenelemente wie Bor, Eisen, Jod, Kupfer, Selen, Zink, Mangan
Da das Calciumcarbonat in Algenkalk nicht wasserlöslich ist, wird der Pflanzennährstoff nur sehr langsam an gedüngte Pflanzen abgegeben. Algenkalk ist deshalb ein hervorragender Langzeitdünger, der sich in maßvollen Dosen über längere Zeiträume im Beet entfaltet.
Dadurch trägt Algenkalk Pulver auch zur Bodenverbesserung bei, denn die meisten im Boden lebenden Mikroorganismen mögen keine zu sauren Substrate.
Die Verwendung von Gartenkalk ist nicht für alle Pflanzen sinnvoll
Da die meisten Pflanzen einen neutralen bis leicht sauren Boden bevorzugen, kann Gartenkalk in den meisten Fällen problemlos verwendet werden, ohne mit unerwünschten Begleiterscheinungen rechnen zu müssen.
Am besten kommt Gartenkalk aber bei denjenigen Pflanzen zum Einsatz, die einen neutralen bis leicht alkalischen Boden benötigen.
Zu den kalkliebenden Pflanzen zählen unter anderem:
- Blumen wie Chrysanthemen, Gladiolen, Astern, Nelken und blühende Stauden
- Gemüsesorten wie Kartoffeln, Tomaten, Karotten, Spargel. Zwiebeln sowie alle Kohlsorten
- Obststräucher wie Himbeeren und Stachelbeeren sowie Obstbäume
- Hecken und Ziersträucher wie Buchsbaum, Holunder und Schmetterlingsflieder
Daneben gibt es jedoch auch Pflanzen, die kalkempfindlich sind und sich in einem leicht sauren Boden deutlich wohler fühlen.
Hier sind einige kalkempfindliche Pflanzen nach Pflanzenart aufgelistet:
- Blumen: Begonien, Fuchsien, Geranien, Orchideen, Lilien, Rosen, Pfingstrosen
- Gemüse: Gurken, Radieschen, Kürbisse, Rettich, Steckrüben
- Obst: Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Preiselbeeren, Rhabarber
- Ziersträucher: Hortensien, Azaleen, Rhododendren, Farne
- Kräuter: Petersilie, Arnika, Pfefferminze, Sauerampfer und Heidekraut
Beide Listen sind keineswegs abschließend, sodass stets in Erfahrung gebracht werden sollte, ob und in welchem Maße eine Pflanze Gartenkalk verträgt.
Je saurer der Boden ist, desto mehr Kalk wird benötigt
Auf gut Glück Kalk im Garten auszustreuen, ist wenig sinnvoll und eventuell oder sogar schädlich. Gartenkalk sollte nur verwendet werden, wenn er tatsächlich benötigt wird.
Im Handel gibt es spezielle Kalkprüfer-Tests, mit denen der genaue pH-Wert des Bodens ermittelt werden kann. Zudem gibt es Zeigerpflanzen, die auf einen Kalkmangel bzw. auf zu hohe Kalkmengen hindeuten.
Nachdem nun geklärt ist, wofür Gartenkalk benötigt wird, muss auch noch die Frage nach der benötigten Menge geklärt werden. Wie viel Kalk ausgebracht werden sollte, hängt von dem Verwendungszweck ab.
Unterschieden wird zwischen:
- Erhaltungskalkung: Sind keine Anzeichen einer Unterversorgung ersichtlich, reicht es aus, dafür zu sorgen, dass der optimale pH-Bereich erhalten bleibt. Eine geringe Kalkmenge reicht hier in der Regel aus.
- Gesundkalkung: Sind deutliche Anzeichen einer Unterversorgung, wie ein geschwächtes Wachstum oder eine gehemmte Wurzelbildung, sichtbar, sind hingegen radikalere Maßnahmen notwendig. In diesem Fall ist eine größere Menge Gartenkalk notwendig, um den pH-Wert wieder in den gewünschten Bereich zu bringen.