Schachtelhalmextrakt kaufen – Anwendung als Pflanzenstärkungsmittel gegen Pilze
Mit Schachtelhalmextrakt lässt sich die Wirkung von Ackerschachtelhalm nutzen, ohne dass man frische Pflanzen sammeln und daraus einen Schachtelhalm Sud oder Jauche selbst ansetzen muss.
Die Kieselsäure und andere Inhaltsstoffe im Schachtelhalmextrakt können gegen Pilzerkrankungen und Schädlinge vorbeugen. Voraussetzung dafür ist ein hochwertiger Extrakt und die richtige Anwendung.
Der Ackerschachtelhalm
Der Einsatz von Pflanzenauszügen in Form von Jauche, Brühe oder Tee ist eine sehr alte Methode im Gartenbau. Eines der wichtigsten und am häufigsten genutzten natürlichen Stärkungsmittel ist ein Auszu aus dem Ackerschachtelhalm.
Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) ist mit den Farnen verwandt und gehört zu einer der ältesten Pflanzengattungen der Erde. Schachtelhalm wird beim Menschen als Heilpflanze bei Nieren- und Blasenproblemen eingesetzt und er kann Pflanzen vor Pilzbefall und Schädlingen schützen.
Nützlich für Pflanzen – im Garten aber unerwünscht
Dabei ist der Ackerschachtelhalm im Garten jedoch meist unerwünscht. Einmal angesiedelt, vermehrt er sich bei passenden Bedingungen stark, verdrängt andere Pflanzen und lässt sich wegen seiner sehr tiefen Wurzeln nur schwer wieder loswerden.
Früher zogen Gärtner und Gartenbesitzer oft los, um Ackerschachtelhalm an Feldrändern, in der Nähe von Gewässern oder an feuchten Stellen in Mähwiesen, wo er bevorzugt wächst, zu pflücken. Mit dem frischen Schachtelhalm wurde Tee, Brühe oder Jauche angesetzt und zum Gießen oder Besprühen von Gemüse, Rosen und anderen Pflanzen im Garten genutzt.
Heute kann man es sich einfacher machen, indem man einen fertigen Schachtelhalmextrakt oder Schachtelhalmsud nutzt, der gebrauchsfertig ist und nur noch verdünnt werden muss.
So wirkt Schachtelhalmextrakt
Der Schachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt, weil man ihn früher zum Reinigen von Zinntellern und Zinngeschirr einsetzte. Verantwortlich für seine scheuernde Reinigungswirkung ist die Kieselsäure.
Ackerschachtelhalm enthält rund zehn Prozent Kieselsäure und Silikate – mehr als so gut wie jede andere bekannte Pflanze. Die Kieselsäure ist es auch, die Pflanzen im heimischen Garten vor Pilzen wie Mehltau und vor Schädlingen schützen kann.
Kieselsäuren aus dem Schachtelhalm bilden eine Schutzschicht auf besprühten Blättern und hemmen die Keimung von Pilzsporen. Auch viele Schädlinge meiden die behandelten Blätter.
Zusätzlich erfüllen die Kieselsäuren weitere Funktionen. Gelangen sie in den Boden, verbessern sie die Aufnahme anderer Nährstoffe. Innerhalb der Pflanze sorgen sie für gestärkte Zellwände, was das Eindringen von Pilzsporen erschwert.
Wirkungen und Anwendungsbereiche von Schachtelhalmextrakt
- Vorbeugung von Pilzbefall, z. B. Mehltau, Rost, Kräuselkrankheit oder Schorf
- Schutz von Rosen und anderen Pflanzen, die anfällig für Pilze sind
- Schutz, Stärkung und Düngung von Gemüse und Obstbäumen im Garten
- Unterstützung nach Stress, Pilzbefall und Krankheiten zur Erholung und Kräftigung
- viele Produkte sind auch für den ökologischen Landbau und Naturgärten geeignet
- ersetzt oder verringert den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel
- kann einen Befall mit Blattläuse und anderen Schädlingen verringern
Vorteile von fertigem Schachtelhalmextrakt
Man kann Ackerschachtelhalm auch selbst pflücken und daraus einen Schachtelhalm Sud, eine Jauche oder eine Brühe ansetzen. Das erfordert jedoch einigen Aufwand. Zudem ist dafür eine lange Ziehzeit und ein Aufkochen wichtig, damit die Kieselsäure sich aus dem Schachtelhalm löst.
Ein Schachtelhalmextrakt ist ein fertiger, konzentrierter Auszug, der nur noch mit Wasser verdünnt werden muss. So lässt sich eine Spritzbrühe sehr schnell und einfach anmischen.
Der Schachtelhalmextrakt hat also viele Vorteile:
- fester und definierter Kieselsäuregehalt für optimale Wirkung
- regelmäßiger Einsatz bei Rosen und pilzanfälligen Pflanzen wird einfach gemacht, da nur ein Verdünnen nötig ist
- bei Bedarf sofort einsatzbereit
- kein Pflücken von Ackerschachtelhalm nötig
- kein Zubereiten, langes Warten, Aufkochen und anschließendes Abfiltern wie bei selbst gemachter Schachtelhalmbrühe nötig
- saubere und lange Lagerung
- zum Gießen oder Sprühen geeignet, wobei man zum Sprühen einen stärker verdünnten Schachtelhalmsud anmischen kann
- enthält keinen Bodensatz, sodass ein Aufsprühen auch mit Sprühflaschen, Pumpsprühflaschen oder im Drucksprüher ohne Verstopfen der Düsen gut möglich ist
Darauf sollte man beim Kauf von Schachtelhalmextrakt achten
Es gibt einige Kriterien, die man beachten sollte, wenn man einen hochwertigen Schachtelhalmextrakt kaufen möchte:
Geeignet für Naturgärten / ökologischen Landbau
Produkte, die für den ökologischen Landbau und Naturgärten geeignet sind, enthalten nur einen natürlichen Schachtelhalmextrakt und keine künstlichen Zusätze.
Konservierungsmittel
Konservierungsmittel wie Benzisothiazolinon sind in Nicht-Bio-Produkten zulässig und verbessern die Haltbarkeit. Allerdings zählt der Stoff zu den sogenannten Sensibilisierungsmitteln und kann allergische Hautreaktionen hervorrufen. Man sollte bei der Anwendung daher Handschuhe tragen.
Beim Aufsprühen auf Pflanzen entstehen jedoch feine Spritzer, sodass sich Hautkontakt unter Umständen nicht völlig vermeiden lässt. Vor allem Allergiker sollten deshalb sicherheitshalber einen Schachtelhalmextrakt ohne Benzisothiazolinon nutzen.
Sprühflasche oder Konzentrat
Meist wird Schachtelhalmextrakt als Konzentrat in einer Flasche mit Dosierdeckel oder anderer Dosierhilfe angeboten.
Es gibt jedoch auch Sprühflaschen, die eine gebrauchsfertige Schachtelhalmbrühe enthalten, die direkt angewendet werden kann. Das ist natürlich sehr praktisch und erspart das Anmischen.
Allerdings reicht eine gebrauchsfertige Lösung deutlich weniger lang als ein konzentrierter Schachtelhalmextrakt, mit dem sich eine vielfache Menge Spritzbrühe anmischen lässt.
Konzentration des Schachtelhalmextrakts
Wichtig ist, sich anzuschauen, für wie viele Liter Spritzbrühe oder Gießwasser der Schachtelhalmextrakt ausreicht. Je stärker konzentriert er ist, desto ergiebiger ist das Produkt und desto besser ist im Vergleich natürlich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Schachtelhalmextrakt richtig anwenden
Auf dem jeweiligen Produkt ist angeben, wie man den Schachtelhalmextrakt zum Gießen und als Spritzbrühe verdünnen muss. Dabei gibt es verschiedene Methoden der Anwendung.
Bei der Anwendung als Spritzbrühe gilt: Zur Stärkung und zur Vorbeugung von Pilzbefall sollte man Rosen, Gemüse, Obstbäumchen und andere Pflanzen alle 7 bis 14 Tage tropfnass einsprühen. Durch die regelmäßige Wiederholung bleibt die Wirkung durchweg erhalten und auch neu ausgetriebene Jungtriebe werden jeweils mitbehandelt.
Eine verdünnte Lösung aus Schachtelhalmextrakt eignet sich auch zur Anzucht von Pflanzen. Um gleich von Anfang an beste Bedingungen für starke Pflanzen zu schaffen, kann man die Anzuchterde bereits mit dem Schachtelhalmsud einsprühen oder die Jungpflanzen regelmäßig damit gießen.
Wegen des hohen Kieselsäure-Gehaltes sollten Kräuter, Früchte und andere essbare Pflanzenteile erst einige Tage nach der Behandlung gegessen, gut gewaschen oder gar nicht erst eingesprüht werden. Das gilt ganz besonders für Schachtelhalmextrakt, der Konservierungsmittel oder andere chemische Zusätze enthält.
Wann man Schachtelhalmextrakt anwenden sollte
Der ideale Zeitpunkt zur Behandlung ist der frühe Morgen oder der Abend, wenn keine direkte Sonne auf die Pflanzen scheint. Das Wetter sollte trocken sein, sodass der Schachtelhalmsud nicht gleich wieder abgewaschen wird.
Die Anwendung von Schachtelhalmextrakt ist in der Zeit empfehlenswert, in der das Pilzwachstum hoch ist und ein Befall der Pflanzen auftritt. Das ist in der Regel zwischen April und Juli der Fall. Besonders hilfreich ist oft das Einsprühen direkt zu Beginn der Wachstumssaison.