WLAN Kamera Outdoor kaufen – Anschluss, Datenspeicherung und wichtige Funktionen
Eine mit dem WLAN verbundene Überwachungskamera für den Außenbereich gibt Sicherheit. Sie sorgt für Abschreckung, ermöglicht eine Live-Überwachung am Smartphone, informiert über ungebetene Besucher, fungiert als Alarmanlage und kann im Notfall durch die gespeicherten Videos sogar der Beweissicherung dienen.
Die Auswahl bei den Outdoor WLAN Kameras ist groß, doch wenn man auf wichtige Kaufkriterien achtet, fällt die Wahl deutlich leichter.
Das sollte man vor dem Kauf einer WLAN Kamera für den Außenbereich beachten
Bevor man einzelne Modelle von Überwachungskameras vergleicht, sollte man sich über die Voraussetzungen zur Montage, Installation und Datenspeicherung Gedanken machen. Dadurch lässt sich die Auswahl der passenden Außenkamera mit WLAN bereits gut einschränken.
Platzierung der Kamera
Soll nur die Haustür überwacht werden, reicht eine Kamera mit geringerer Reichweite und weniger großem Sichtwinkel. Ist im Eingangsbereich eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder installiert, kann unter Umständen auch auf eine Nachtsichtfunktion verzichtet werden.
Soll aus erhöhter Position eine große Fläche oder der Garten überwacht werden, sind Überwachungskameras mit großem Sichtbereich und Nachtsicht idealer.
Anschluss und Stromversorgung einer WLAN Kamera
Outdoor-Überwachungskameras benötigen Strom. Einige Modelle müssen aufwändig verkabelt werden oder benötigen eine Steckdose in der Nähe. Andere funktionieren kabellos mit Akku.
Im Falle eines Akkus spielt auch die Akkulaufzeit und Lademöglichkeit eine große Rolle. Einige WLAN-Kameras für den Außenbereich verfügen zusätzlich über ein Solarpanel für die Akkuladung, sodass ein Laden der Akkus je nach Sonneneinstrahlung nur noch selten nötig ist.
Steuerung über Handy und Smart-Home-Anbindung
Vor dem Kauf einer WLAN-Überwachungskamera für Außen sollte überlegt werden, ob eine Anbindung an Smart-Home-Geräte gewünscht ist. Wenn ja, dann ist die Kompatibilität mit dem Smart Home System natürlich eine wichtige Voraussetzung.
Standardmäßig dient bei WLAN Kameras das Smartphone zur Steuerung. Spezielle Apps des jeweiligen Herstellers ermöglichen die Nutzung sämtlicher Funktionen über das Handy. Wichtig ist hierbei eine intuitive Bedienung und eine übersichtliche Darstellung aller Funktionen.
Datenspeicherung
Fast alle WLAN Kameras im Außenbereich können das Geschehen live auf das Handy oder einen Computer übertragen. Meist möchte man das Videomaterial aber speichern, um es bei Bedarf später einsehen zu können. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Lokale Speicherung mit MicroSD- oder SD-Karte: Hier werden die Daten auf einer in der Überwachungskamera befindlichen SD-Karte gespeichert. Der Vorteil ist, dass keine Datenübertragung und kein Hochladen der Daten in externe Netze nötig ist. Dafür sind die gespeicherten Daten verloren, sollten Einbrecher die Kamera mitsamt SD-Karte entwenden.
- Lokale, externe Speicherung: Die Daten werden auf einem lokalen Speicher gespeichert, beispielweise auf einem hauseigenen NAS-System oder FTP-Server.
- Cloud-Speicherung: Die Daten sind für einen gewissen Zeitraum von einem vom Hersteller bereitgestellten Cloud-Speicher abrufbar.
Sind nur bestimmte Speichermöglichkeiten erwünscht oder technisch möglich, sollte ein entsprechendes Kameramodell ausgewählt werden, denn ein Nach- oder Umrüsten ist kaum möglich.
Nicht alle Kameras bieten eine Möglichkeit zur lokalen Datenspeicherung. Bei der Cloud-Speicherung sollte man auf versteckte Kosten achten, denn einige Hersteller verlangen für spezielle Funktionen, längere Speicherdauer oder für die generelle Nutzung des Cloud-Speichers Abogebühren.
Montage und Befestigung der Überwachungskamera
Je nach Standort benötigt man unter Umständen unterschiedliches Montagematerial. Sind Wandhalterungen oder ein Standfuß erwünscht, haben Outdoor-Kameras einen Vorteil, bei denen diese Halterungen bereits zum Lieferumfang gehören.
Das Aussehen
Oft ist erwünscht, dass die Kamera auch als Kamera erkannt wird und gut sichtbar ist, denn so schreckt die Überwachungskamera Neugierige und Einbrecher bereits im Vorfeld ab. Ist jedoch nicht gewollt, dass die Kamera sofort gesehen wird, gibt es auch getarnte Modelle. Beispielsweise ist dann die Kamera unauffällig in einer Lampe für den Außenbereich integriert.
Funktionen und Qualitätskriterien von WLAN Kameras im Außenbereich
Outdoor Kameras mit drahtloser Verbindung gibt es in verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Die wichtigsten Kaufkriterien betreffen die Funktionen, aber auch so wichtige Merkmale wie die Wetterfestigkeit.
Wetterfestigkeit
Soll eine WLAN-Überwachungskamera außen eingesetzt werden, ist natürlich die Wetterfestigkeit essenziell. Die Kamera muss in jedem Fall frostfest, witterungsbeständig und wasserdicht sein. Hierbei gibt die IP-Zahl Auskunft über die jeweilige Schutzart. Sie wird als IP (International Protection) angegeben.
Eine Outdoor Überwachungskamera sollte mindestens über die Schutzart IP65 verfügen. Ist die Kamera besonders exponiert oder auf der Wetterseite angebracht, sind IP66 oder sogar IP67 empfehlenswert.
Dabei bedeutet die erste Ziffer der IP-Zahl, wie gut der Schutz gegen Fremdkörper ist. In diesem Falle bedeutet die 6, dass die Kamera völlig dicht gegen Schmutz, Staub und kleine Partikel ist.
Die zweite Ziffer gibt den Schutz vor Wasser an. Hierbei bedeutet die jeweils letzte Zahl in IP65, IP66 und IP67:
- IPX5: Die Kamera ist gegen Strahlwasser geschützt, hält also Regen dauerhaft stand. Diese Schutzart ist in der Regel völlig ausreichend, vor allem, wenn die Überwachungskamera etwas geschützt installiert wird, beispielsweise unter einem Dachfirst oder einem Vordach.
- IPX6: Die Kamera ist gegen starkes Strahlwasser geschützt. So können auch Starkregen oder eine Dusche mit dem harten Strahl eines Gartenschlauchs kein Eindringen von Wasser verursachen. Diese Schutzart ist empfehlenswert, wenn die Kamera exponiert an der Wetterseite angebracht werden soll.
- IPX7: Die Kamera ist wasserdicht auch bei 30minütigem Untertauchen. Diese Schutzart kann sinnvoll sein, wenn man in Gebieten mit häufigem Starkregen oder Hagel wohnt.
Bewegungsmelder und Benachrichtigungen
So gut wie alle WLAN-Kameras outdoor und indoor verfügen heute über Bewegungsmelder und nehmen nur dann Videomaterial auf, wenn Bewegungen erkannt werden.
Der Bewegungsmelder dient meist aber vor allem dazu, dass Nutzer der Kamera über Vorkommnisse informiert werden. Möglich sind Push-Nachrichten, sodass man später das Bildmaterial prüfen oder – wenn man gerade verfügbar ist – direkt live auf die Kamera zugreifen kann.
Alternativ können einige Überwachungskameras auch so eingestellt werden, dass sie per E-Mail eine Nachricht schicken und den entsprechenden Videoausschnitt oder ein Standbild mitsenden.
Während alte Überwachungskameras oft Fehlalarme lieferten, kombinieren moderne Kameras zur Videoüberwachung oft mehrere Funktionen wie den reinen Software-Bildabgleich und Infrarot-Wärmeerkennung. So wird ein falscher Alarm zwar nicht ganz ausgeschlossen, kommt aber nicht mehr häufig vor.
Auflösung und Videoqualität
Bei einer WLAN Kamera zur Outdoor Überwachung ist keine hochauflösende Fernsehfilm-Qualität nötig. Allerdings sollen Umgebung und Personen gut und scharf aufgenommen sein. Denn was bringt eine Überwachungskamera, wenn Einbrecher, Spanner oder andere unerlaubt eingedrungene Personen nicht identifizierbar sind?
Ein wichtiges Kriterium ist die Auflösung. Hier ist mehr aber nicht immer besser. In der Regel reicht eine Aufnahme in Full HD (1920 x 1080 Pixel) völlig aus, um Gesichter gut zu erkennen. Eine größere Auflösung bewirkt immer auch, dass wesentlich mehr Speicherplatz nötig ist.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Qualität der Aufnahme. Denn Full HD wirkt gänzlich anders, wenn folgende Faktoren zutreffen (oder nicht zutreffen):
- scharfe Bilder
- natürliche Farben
- flüssige Bewegungsaufnahmen
- keine Artefakte im den Videoaufnahmen (beispielsweise Vierecke, “verpixelte Bilder” oder kurze Aufnahme-Aussetzer)
Ton, Mikrofon und Alarmfunktionen
Eine generelle Tonaufnahme bei einer Überwachungskamera ist nicht erlaubt und Tonaufnahmen dürfen nicht gespeichert werden.
Das Ziel bei einer WLAN Kamera für Outdoor Anwendungen ist aber oft nicht nur die reine Überwachung. Man möchte auch reagieren können, wenn per Smartphone-App eine Bewegung gemeldet wird.
Viele Kameras bieten eine bei Bedarf einzuschaltende Funktion als Gegensprechanlage (2-Wege-Audio), um mit Personen im Eingangsbereich des Hauses zu kommunizieren. So können Gäste oder der Postbote registriert und angesprochen werden, auch wenn man gerade im Urlaub oder bei der Arbeit ist. Ein klarer Ton ohne Rauschen und eine unverzerrte Sprachausgabe sind dabei besonders wichtig.
Auch eine Alarmfunktion zum Vertreiben unerwünschter Eindringlinge wird von vielen Überwachungskameras im Außenbereich geboten. Dazu können verschiedene Funktionen dienen:
- Selbst per App auszulösender Alarm, der Einbrecher abschreckt und Nachbarn alarmiert. Hier kann man zunächst selber schauen, wer oder was sich auf dem Grundstück befindet, bevor man einen Alarmton auslöst.
- Manche Modelle bieten eine Nutzung als automatische Alarmanlage an. Allerdings können trotz bester Einstellung Fehlalarme nicht immer ausgeschlossen werden, die zu Störungen in der Nachbarschaft führen können.
- Nutzung der Gegensprechanlage, um Eindringlinge zu verwarnen.
Sichtfeld
Das Sichtfeld oder der Aufnahmewinkel einer WLAN Überwachungskamera muss außen in der Regel deutlich größer sein als in Innenräumen. Dabei kommt es auf die Platzierung an.
Eine WLAN Kamera im Eingangsbereich muss meist maximal 90 Grad abdecken. Soll die Kamera den Garten im Auge behalten, sind große Winkel oder sogar eine 360-Grad-Abdeckung sinnvoll.
Der Aufnahmewinkel sollte nur so groß sein, wie unbedingt nötig. Je weiter der Winkel, desto eher können Bereiche außerhalb des eigenen Grundstücks ins Sichtfeld geraten. Das ist rechtlich nicht erlaubt und führt zudem zu Fehlalarmen. Alternativ gibt es WLAN Kameras, bei denen bestimmte Zonen im Sichtfeld definiert oder blockiert werden können.
Lässt sich die Kamera per App schwenken, neigen oder zoomen ist ebenfalls Rücksicht geboten, sodass kein Nachbargrundstück oder öffentliche Flächen abgefilmt werden.
Nachtsicht
WLAN-Überwachungskameras sind als Schutz vor Einbrechern gerade nachts wichtig. Deshalb spielt eine ausreichende Nachtsichtfunktion bei der Kamera oft eine maßgebliche Rolle.
Viele Outdoor-Kameras verfügen über eine klassische Nachtsichtfunktion, bei der Infrarotlinsen die Umgebung erfassen und Schwarz-Weiß-Aufnahmen liefern.
Einige Kameras können bei der Sichtung von nächtlichen Bewegungen auch einen kleinen Scheinwerfer zuschalten oder es kann eine externe Beleuchtung in die Steuerung eingebunden werden, sodass Farbaufnahmen möglich sind.
Rechtliche Aspekte: Was man mit einer Überwachungskamera filmen darf
Grundsätzlich gilt: Aufnahmen des eigenen Grundstücks sind erlaubt und das Videomaterial darf unbegrenzt lange gespeichert werden.
Geht es aber über das eigene Grundstück hinaus, ist die rechtliche Lage ebenso klar:
Fremde Grundstücke, öffentliche Plätze und gemeinsam genutzte Gärten oder Einfahrten dürfen nicht gefilmt werden. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Bußgelder.
Tonaufnahmen lassen sich bei der Videoüberwachung nicht räumlich eingrenzen. Dadurch ist es generell nicht erlaubt, im Freien Tonaufzeichnungen zu machen. Tonaufnahmen, beispielsweise bei Aktivierung einer in der Kamera integrierten Gegensprechanlage, dürfen nicht gespeichert werden oder müssen sofort gelöscht werden.
Videoüberwachung mit Ton ist generell verboten. Mikrofone müssen bei der Überwachung deaktiviert sein.
Manchmal ist die Rechtslage aber nicht ganz so eindeutig. Beispielsweise kann es schon ausreichen, dass eine Kamera zwar auf das eigene Grundstück gerichtet ist, aber für Nachbarn die genaue Filmrichtung nicht gut ersichtlich ist oder die Kamera theoretisch schwenkbar ist.
Man spricht hier von “Überwachungsdruck”, der bei Passanten und Nachbarn ein ungutes Gefühl erzeugt. In solchen Fällen kann das Filmen verboten werden, obwohl nur das eigene Grundstück überwacht werden sollte.
Im Zweifelsfall sollte man Kameras immer so montieren und einstellen, dass sie ganz eindeutig nur auf das eigene Grundstück ausgerichtet und nicht drehbar sind.
Andersherum kann es in Einzelfällen nach Rücksprache mit den Behörden erlaubt sein, auch öffentliche Bereiche mit zu überwachen, beispielsweise wenn es bereits mehrere Einbrüche oder andere Straftaten an dieser Stelle gab.