Kokos-Quelltabletten kaufen – Aussaat und Pflanzenanzucht
Kokos-Quelltabletten stellen eine praktische und einfache Möglichkeit dar, um Pflanzen anzuziehen. Sie quellen bei Zusatz von Wasser auf und bieten einen Ersatz für herkömmliche kleine Pflanztöpfe, die mit Anzuchterde gefüllt werden.
Beim Kauf von Kokos-Quelltabletten sollte man verschiedene Vorteile und Nachteile bedenken. Wichtig ist außerdem die richtige Anwendung von Kokos-Quelltabletten.
Material und Eigenschaften von Kokos-Quelltabletten
Kokos-Quelltabletten sind Presslinge, die aus einem Kokossubstrat bestehen. Kokosfasern, die aus der äußeren Umhüllung der Kokosnuss gewonnen werden, werden dazu in Form gepresst und getrocknet. Anschließend werden die Quelltabs mit einer Hülle umgeben, die meist aus Zellulosefasern besteht.
Die Hülle der Kokos-Quelltabletten ist biologisch abbaubar und zersetzt sich in der Erde schnell. Dadurch können die Jungpflanzen mitsamt den Tabs und der Hülle eingetopft oder ausgepflanzt werden.
Dass Kokosfasern ein nährstoffarmes Substrat bieten, das Wasser sehr gut speichern kann, ist ideal für die Anzucht von Gemüse, Kräutern oder Blumen. Empfehlenswerte Kokos-Quelltabletten sind auf einen niedrigen Nährstoffgehalt vorgedüngt, sodass Jungpflänzchen einen idealen Start haben.
Sind wenig Nährstoffe im Boden vorhanden, muss die Pflanze ihre Kraft zunächst in die Nährstoffversorgung und damit in das Wurzelwachstum stecken. Dadurch entstehen fest verwurzelte, widerstandsfähige und robuste Pflänzchen.
Unterschied zwischen Kokos-Quelltabletten und Anzuchterde
Möchte man junge Pflanzen selbst anziehen, stellt sich zunächst oft die Frage, ob Anzuchterde oder Kokos-Quelltabletten die bessere Lösung sind. Beide Möglichkeiten haben jeweils ihre eigenen Vorzüge.
Torffreie Alternative
Kokos-Quelltabletten sind frei von Torf. Angesichts der Umwelt- und Klimaschädlichkeit des Torfabbaus raten Umweltbundesamt und alle namhaften Umweltverbände, auf Produkte mit Torf möglichst zu verzichten. In Bezug auf die Umwelt haben Kokos-Quelltabletten also einen großen Vorteil im Vergleich zu den ebenfalls erhältlichen Torf-Quelltabletten, oft auch – nach dem bekannten Hersteller – Jiffys genannt.
Anzuchterde ist in Varianten mit und ohne Torf erhältlich, während Kokos-Quelltabletten automatisch immer frei von Torf sind.
Für diese Pflanzen eignen sich Kokos-Quelltabletten
Quelltabs aus Kokosfasern eignen sich am besten zur Anzucht von nur je einem Pflänzchen. Denn Pikieren lassen sich Pflanzen, die im eher festen, faserigen Kokossubstrat verwachsen sind, nur schlecht ohne Beschädigung. Nutzt man hingegen feinkrümelige, lockere Anzuchterde, kann man problemlos einen etwas größeren Anzuchttopf nutzen, mehrere Samen hineingeben und sie später durch Pikieren vereinzeln.
Kokos-Quelltabletten eignen sich am besten für die Einzelaussaat von Samen mit hoher Keimrate. Perfekt sind sie für Tomaten, Chili, Paprika, viele Kräuter, verschiedene Salatsorten, Mangold sowie Blumen mit kleinen Samen, zum Beispiel Petunien.
Zudem sind die Quelltabs ideal für Pflänzchen mit sehr empfindlichen Wurzeln. Ein Beispiel stellt Dill dar, der sich zwar vorziehen lässt, aber aufgrund einer tiefen Wurzel nicht gut pikiert werden kann.
Vorteile von Kokos-Quelltabletten
- keine Anzuchttöpfe nötig
- es handelt sich bei Kokosfasern um einen schnell nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff
- automatisch frei von umweltschädlichem Torf
- lange lagerbar ohne Gefahr von Schimmelbildung
- keine erdigen Hände durch Befüllen von Anzuchttöpfen mit Erde
- ideal für Pflänzchen, die empfindlich gegen Umpflanzen und Pikieren sind
Vorteile von Anzuchterde
- spezielle Anzuchterde für Pflanzen mit abweichendem Nährstoffbedarf kaufbar (oder selbst anmischbar)
- locker und leicht durchwurzelbar
- auch für Stecklinge und große Samen geeignet
- Topfgröße und Menge der Erde variierbar
Anleitung für die Verwendung von Kokos-Quelltabletten
Kokos-Quelltabletten stellen eine einfache Anzuchtmöglichkeit dar. Um sie richtig zu verwenden, sollte man auf einige Punkte achten, um das Potenzial der kleinen Quelltabs optimal auszunutzen und das Saatgut zu jungen, kräftigen Pflänzchen heranwachsen zu lassen.
Vorbereitung und Aufquellen der Kokos-Quelltabletten
Kokos-Quelltabletten nehmen schnell Wasser auf und vergrößern sich beim Aufquellen stark. Da sie von einer Hülle zusammengehalten werden, gehen sie dabei kaum in die Breite, sondern nehmen vor allem an Höhe zu.
Zum Aufgießen mit Wasser lassen sich die Tabs in jeder wasserdichten Schale, einer Schüssel oder auf einem Teller platzieren. Ideal sind aber spezielle Anzuchtkästen, die auch Zimmergewächshaus genannt werden, und die passende Vertiefungen im Boden sowie einen Deckel besitzen.
Anleitung zum Wässern der Kokosquelltabs:
- Kokos-Quelltabletten mit der kleinen Mulde / Einbuchtung nach oben in den Anzuchtkasten legen.
- Leitungswasser (Zimmertemperatur oder lauwarm) darüber gießen. Als Faustregel gilt: mindestens 1 Liter Wasser pro 10 Quelltabs angießen. Es kann ruhig mehr Wasser sein, der Rest lässt sich nachher einfach abgießen.
- Je nach Produkt quellen die Kokos-Quelltabletten innerhalb von 5 bis 15 Minuten vollständig auf und können jetzt verwendet werden.
- Haben nicht alle Quelltabletten die volle Größe erreicht, sollte noch einmal Wasser nachgegossen werden.
Aussaat und Anzucht
Wie oben beschrieben sind Kokos-Quelltabletten vorwiegend für die Einzelaussaat gedacht. Das heißt, das Ziel ist es, dass pro Tab eine einzelne junge Pflanze heranwächst.
Dafür legt man zwei bis drei Samen in das Loch in der Mitte der Quelltablette. Bei sehr teurem Saatgut oder Samen mit sehr guter Keimfähigkeit ist es auch möglich, nur ein einzelnes Samenkorn pro Tab zu verwenden.
Ist das Loch nicht groß genug oder sollen die Samen zur Keimung tiefer in das Substrat eingebracht werden, kann man die Mulde ganz einfach mit dem Finger, einem Bleistift oder einem speziellen, dünneren Pikierstab vergrößern. Dadurch wird das Substrat zudem etwas aufgelockert, sodass empfindliche, kleine Pflänzchen besser einwurzeln können.
Während der Keimung und Anzucht sollten die Kokostabs durchgehend feucht, aber nicht zu nass gehalten werden. Keimt mehr als ein Pflänzchen, werden die überschüssigen Keimlinge herausgezupft. Wer ganz geschickte Finger hat, kann auch versuchen, überschüssige Pflänzchen zu pikieren und umzupflanzen, was aber wie oben beschrieben im Kokossubstrat nicht immer gut gelingt.
Umtopfen oder Auspflanzen von Jungpflanzen in Kokos-Quelltabletten
Kokos-Quelltabletten eignen sich nur für die Anzucht. Länger als nötig sollte man junge Pflanzen nicht in den Tabs kultivieren. Sobald die Pflänzchen kräftig genug sind, kann man sie umtopfen oder ins Freiland pflanzen.
Umtopfen: Dafür nutzt man einen kleinen Pflanztopf (ideal sind maximal 10 cm Durchmesser), der mit normaler Blumenerde, Pflanzerde oder anderer passender Erde gefüllt ist. Die gesamte Kokos-Quelltablette kann nun mitsamt der Hülle in der Erde versenkt werden. In einen größeren Topf sollten die Pflanzen erst umgetopft werden, wenn sie den kleinen Topf gut durchwurzelt haben.
Auspflanzen in den Garten oder ein Hochbeet: Sind die Temperaturen draußen mild genug, kann die gesamte Kokos-Quelltablette – genauso wie beim Umtopfen beschrieben – in das vorbereitete Beet gesetzt werden.