Gehörschutz kaufen – geeignete In-Ear-Gehörschutzstöpsel oder Kapselgehörschutz auswählen
Ein Gehörschutz kann bei der Gartenarbeit wichtig werden, denn laute Geräte können das Gehör dauerhaft schädigen. Um das zu verhindern sind ab bestimmten Dezibel-Zahlen Gehörschützer empfehlenswert. Je nach Einsatzzweck können Gehörschutzstöpsel oder ein Kapselgehörschutz besser geeignet sein. Beim Kauf sollte man vor allem auf den passenden Wert bei der Schalldämmung achten. Aber auch ein bequemer Sitz ist wichtig.
Wann man einen Gehörschutz braucht
Die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) gibt Richtlinien an, ab wann Arbeitnehmer einen Gehörschutz tragen müssen. Danach sollte man sich auch bei der Gartenarbeit richten, denn Arbeitsschutz ist nicht nur in Betrieben, sondern auch im heimischen Garten wichtig.
Für Gartengeräte gibt der Hersteller oft einen Wert in dB(A) an, den man berücksichtigen kann. Dieser Wert wird entweder in einem bestimmten Abstand vom Gerät (bewerteter Schalldruckpegel) oder direkt am Gerät (Schallleistungspegel) gemessen.
Eine Zunahme um 10 dB(A) entspricht einer Verdopplung des Schalldruckpegels. Ab 85 dB(A) sind Gesundheitsschäden zu befürchten, deshalb ist im betrieblichen Arbeitsschutz ab diesem Wert ein Gehörschutz Pflicht.
Bei der Gartenarbeit ist ein Gehörschutz sinnvoll, wenn man Werte von 80 dB(A) oder mehr zu erwarten hat. Das gilt umso mehr, wenn man über längere Zeit mit dem Gerät arbeitet.
Generell ist ein Gehörschützer immer sinnvoll, sobald man subjektiv die Arbeitsgeräusche als unangenehm laut empfindet, sehr nah an der Geräuschquelle arbeitet oder kurzzeitig starke Geräuschspitzen auftreten (beispielweise bei der Arbeit mit Druckluftpistolen). Denn immerhin lassen sich so Gehörschäden vorbeugen, die später nicht mehr wiedergutzumachen sind.
Diese Geräte sind je nach Modell oft so laut, dass ein Gehörschutz ratsam ist:
- Benzin-Rasenmäher
- Freischneider / Motorsense / Rasentrimmer
- Laubbläser
- Kreissäge
- Kettensäge / Motorsäge
- Häcksler
- Heckenschere
- Vertikutierer
- Hochentaster
- Winkelschleifer und Fräse
Arten von Gehörschützern
Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Gehörschutz:
- Gehörschutzstöpsel (In-Ear Gehörschutz): Ohrstöpsel aus speziellen Kunststoffen oder Schaumstoffen, die direkt in den Gehörgang eingeführt werden
- Kaspselgehörschützer: Gehörschutz in Kopfhörerform mit dicht abschließenden, schalldämmenden Kapseln über den Ohren
Gehörschutzstöpsel eignen sich gut als Gehörschutz, wenn man Kapselgehörschützer unbequem findet oder darunter schwitzt. Auch für Brillenträger oder wenn man gleichzeitig ein Visier oder Schutzschild nutzen möchte, sind die massigeren Gehörschützer in Form von Kopfhörern manchmal unpraktisch.
Allerdings passen Ohrstöpsel nicht jedem Menschen gleich gut und machen vor allem bei besonders kleinem oder ungewöhnlich geformtem Gehörgang manchmal Probleme.
Kapselgehörschützer hingegen lassen sich leichter auf- und absetzen und sind ideal, wenn man den Gehörschutz bei der Arbeit immer nur kurzfristig braucht und in der Zwischenzeit normal hören möchte. Sie eignen sich außerdem gut, wenn In-Ear Ohrstöpsel nicht vertragen werden und zum Beispiel Schmerzen verursachen oder den Gehörgang reizen.
Aktiver und passiver Gehörschutz
Ein passiver Gehörschutz dämmt jeglichen Schall mechanisch ab. Hierbei kommen verschiedene, moderne Materialien zum Einsatz, die eine sehr gute Schalldämmung der besonders schädlichen Frequenzen ermöglichen.
Ein aktiver Gehörschutz funktioniert elektronisch. Er dämpft den Schall nur dann, wenn laut Geräusche auftreten. Das ist sowohl beim Kapselgehörschutz möglich, als auch durch In-Ear Technologie bei Gehörschutzstöpseln.
Empfehlenswert ist ein aktiver Gehörschutz immer dann, wenn Umgebungsgeräusche und Gespräche gut gehört werden sollen, aber gelegentliche sehr laute Geräusche (zum Beispiel Schüsse) gedämmt werden sollen. Daher nutzen beispielsweise Polizisten, Sportschützen oder Jäger oft einen aktiven Gehörschutz.
Kriterien für die Auswahl beim Gehörschutz
Wer einen Gehörschutz kaufen möchte, sollte sich zunächst, wie oben beschrieben, für einen In-Ear- oder Kapselgehörschutz entscheiden. Zusätzlich spielen noch weitere Kriterien eine Rolle, um den passenden Gehörschutz auszuwählen, allen voran der Dämmwert als Maß für die Schalldämmung.
Maximale Dämpfung und Dämmwert (SNR)
Beim Gehörschutz ist immer ein Dämmwert angegeben, der auch SNR (Single Number Rating) genannt wird. Der SNR ist ein gemittelter Dämmwert über alle Frequenzen.
Ein Gehörschutz mit einem SNR von 35 dB kann beispielsweise Geräusche von 115 dB auf einen unschädlichen Wert von 80 dB dämmen. Das reicht für Gartengeräte völlig aus, die meist eher Lautstärken von deutlich unter 100 dB erreichen.
Für leiseres Gartenwerkzeug kann man als auch einen Gehörschutz mit geringerem SNR-Wert wählen. Das ist auch eine Frage der Sicherheit, denn je stärker die (passive) Geräuschdämmung, desto größer ist auch die Gefahr, dass man wichtige Gefahrensignale oder Rufe überhört.
Mehr Schalldämmung ist nicht automatisch besser. Ideal ist es, wenn man akustische Warnsignale und Sprache noch gut wahrnehmen kann.
Zusätzlich wird der SNR-Wert manchmal noch unterteilt und es wird die Dämmung für niedrige, mittlere und hohe Frequenzen separat angegeben (L = low / niedrig, M = medium, H = high / hoch).
Kopfbügel oder Nackenbügel bei Kapselgehörschutz
Wen über dem Kopf getragene Bügel stören, beispielsweise weil gleichzeitig eine Kopfbedeckung oder Brille getragen wird, der kann auf einen Kapselgehörschutz mit Nackenbügel ausweichen.
Gehörschutz mit Bluetooth
Ein Gehörschutz mit Bluetooth ermöglicht es, beim Tragen gleichzeitig Radio oder Musik zu hören. Je nach Modell ist auch das Annehmen von Telefonanrufen über ein integriertes Mikrofon möglich.
Gehörschutz mit Visier
Wenn beim Arbeiten die Gefahr besteht, dass Splitter oder Pflanzenteile umherfliegen oder dass man Schmutz, Funken oder Späne in die Augen bekommt, ist eine Schutzbrille oder ein Visier empfehlenswert.
Hierfür gibt es auch einen Gehörschutz mit integriertem Visier, der eine 2-in-1-Funktion hat und verhindert, dass sich der Bügel des Gehörschutzes und das Visier in die Quere kommen. Diese Modelle sind beispielsweise für die Benutzung von Trimmer und Freischneider, beim Sägen oder beim Hecken- oder Baumschnitt geeignet.
Gewicht und Tragekomfort
Ein Gehörschutz ist nur gut, wenn er auch bequem ist. Dazu trägt bei, dass Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz ergonomisch geformt sind und dicht abschließen, ohne zu drücken. Vor allem beim Kapselgehörschutz ist zudem ein geringes Gewicht ideal, damit der Gehörschutz bequem sitzt.