Ackerwinde bekämpfen – effektive Möglichkeiten zur Vorbeugung und Bekämpfung
Um den eigenen Garten farbenfroh zu gestalten, können verschiedenen Pflanzen in Beete und an Wegränder gesetzt werden. Leider verbreiten sich in Beeten, auf Wiesen und an Wegrändern jedoch auch Pflanzen, die zu den Unkräutern gezählt werden.
Ein verbreitetes und gefürchtetes Unkraut ist die Ackerwinde. Sie wuchert ungehemmt und sorgt dafür, dass anderen Pflanzen und sogar Sträucher ersticken.
Um der Ausbreitung entgegenzuwirken und Ackerwinde zu bekämpfen, sind verschiedenen Maßnahmen erforderlich. Auch wenn regelmäßiges Hacken hilft, ist es in Extremfällen nur möglich, die Ackerwinde mit Herbiziden zu bekämpfen.
Die Ackerwinde ist eine mehrjährige, krautige Pflanze
Blumen und Nutzpflanzen können den Garten um ein Vielfaches verschönern. Ungünstigerweise scheint das ungeliebte Unkraut jedoch stets schneller als die gewünschten Pflanzen zu wachsen, sodass regelmäßiges Unkrautjäten unverzichtbar ist.
Die Ackerwinde zählt zur Familie der Windengewächse und ist in Europa weit verbreitet. Sie ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die im Boden ein dichtes Netzwerk von Wurzelsträngen ausbildet. Aus diesen treiben immer wieder neue Sprossen hervor.
Auf trockenen Wiesen, Brachflächen und sonnigen Äckern fühlt sich die Ackerwinde besonders wohl. Auch Hecken aus Gehölzen und Randstreifen eines Feldes sind häufig von einer Überwucherung durch Ackerwinde betroffen.
Die Ackerwinde gehört neben anderen Pflanzen zu den Unkräutern, die sich gnadenlos ausbreiten. Jede Pflanze kann bis zu 500 Samen ausbilden, die über viele Jahre hinweg im Boden überdauern können. Sie rauben Blumen und Gemüsepflanzen die Nährstoffe und das Licht, sodass entsprechend Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Ackerwinde zu bekämpfen.
Die Ackerwinde hat jedoch auch eine nützliche Seite. Sie gilt als Heilkraut, da sie Bestandteile enthält, die in der Heilkunde von großer Bedeutung sind. So kann die Ackerwinde gegen Verstopfungen, Blähungen, Menstruationsblutungen und Unregelmäßigkeiten im Zyklus eingesetzt werden. Zudem können sich die herzaktivierenden Glykoside positiv bei einer Herzinsuffizienz auswirken.
Vorsorge ist besser als Nachsorge – so kann der Entstehung von Ackerwinde vorgebeugt werden
Wenn sich Unkraut erst einmal im eigenen Garten breit gemacht hat, ist die Beseitigung zumeist mit sehr viel Aufwand verbunden. Es müssen über einen langen Zeitraum hinweg verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Daher ist es immer eine gute Idee, der Entstehung und Verbreitung von Unkräutern vorzubeugen. Die Möglichkeiten zur Vorbeugung sind jedoch begrenzt und sollten immer auf das entsprechende Unkraut angepasst werden.
Damit Ackerwinde erst gar nicht zum Problem werden, sollte darauf geachtet werden, dass sie möglichst wenig Licht bekommen. Durch den Lichtmangel geht die Ackerwinde mit der Zeit zugrunde.
Dazu kann die betroffene Fläche mit einem wasserdurchlässigen Gartenvlies abgedeckt werden. Für die gewünschten Pflanzen werden einfach Schlitze in das Vlies geschnitten.
Bereiche im Garten mit Vlies oder Folie abzudecken, dient nicht nur zur Vorbeugung, sondern kann auch als Maßnahme eingesetzt werden, um Ackerwinde zu bekämpfen.
Eine biologische Bekämpfung kommt der Umwelt besonders zugute
Um Ackerwinde zu bekämpfen, die sich im Garten ausgebreitet haben, können viele verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Oftmals sind jedoch viel Geduld und Ausdauer notwendig. Das gilt vor allem dann, wenn der Einsatz chemischer Mittel vermieden werden soll.
Dass sich die Beseitigung als so schwierig erweist, liegt in erster Linie an den Merkmalen der Pflanze. Sie lässt sich nicht ausreißen, da die dünnen Triebe sofort abreißen. Zudem kann die Pflanze bis zu 2 Meter tiefe Wurzeln bilden.
Um die Ackerwinde zu bekämpfen, können folgende Maßnahmen ausprobiert werden:
- Unkrautstecher verwenden: Eine einfache und zeitsparende Möglichkeit besteht darin, die Ackerwinde mit einem Unkrautstecher zu beseitigen. Für Pflanzen, die nicht weit ins Erdreich reichen, stellt diese Maßnahme eine Option dar. Ragen die Wurzeln jedoch zu tief ins Erdreich, kann der Unkrautstecher die Wurzel nicht beseitigen, sodass die Pflanzen innerhalb kürzester Zeit wieder aus dem Boden wachsen.
- regelmäßig Hacken: Um die tieferliegenden Wurzeln zu erreichen, kann eine Grabegabel helfen. Mit dieser ist es möglich, die tieferliegenden Wurzeln auszugraben. Hierbei ist es elementar, dass alle Wurzelstücke ausgegraben werden. Zudem ist es auch möglich, die frisch ausschlagenden Triebe mit der Gartenhacke in Bodennähe abzutrennen. Bei beiden Varianten muss die Prozedur den ganzen Sommer über regelmäßig wiederholt werden.
- Hausmittel einsetzen: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ackerwinde mit heißem Wasser zu entfernen. Indem ein mindestens 90° C heißer Wasserstrahl auf die Hauptwurzel gehalten wird, wird diese geschwächt. Die Anwendung muss bis zu viermal wiederholt werden, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Oftmals wird auch dazu geraten, Ackerwinde mit Essig zu bekämpfen. Diese Maßnahme ist jedoch ohne explizite Genehmigung verboten und kann schwerwiegende Folgen für den Garten mit sich bringen.
Weitverbreitet ist auch der Tipp, Ackerwinde mit Kochsalz zu bekämpfen. Davon raten wir jedoch unbedingt ab, da das Kochsalz sowohl den Pflanzen in der Umgebung als auch dem Bodenleben schadet.
Als letztes Mittel können auch Herbizide eingesetzt werden
Oftmals besteht bei der biologischen Bekämpfung das Problem, dass die Ackerwinde nur oberflächlich bekämpft werden und bereits nach kurzer Zeit wieder das Beet oder die Rasenfläche überwuchern.
Wenn nichts mehr hilft, kann der betroffene Bereich auch mit Unkrautvernichtern behandelt werden. Herbizide sind hier das Mittel der Wahl. Herbizide werden in erster Linie in der Landwirtschaft eingesetzt, um störende Pflanzen abzutöten.
Grundsätzlich raten wir davon ab, im eigenen Garten Unkrautvernichtungsmittel anzuwenden, da diese die Umwelt stark belasten können.
Allerdings sollte der Umwelt zuliebe darauf geachtet werden, dass es sich um ein Herbizid handelt, welches biologisch abbaubar ist. Zudem ist es wichtig, dass das Mittel unschädlich für Tiere ist.
Um Ackerwinde bekämpfen zu können, sollte zudem ein systemisch wirkendes Herbizid eingesetzt werden. Diese Mittel sorgen dafür, dass die Inhaltsstoffe über die Wurzeln in die Pflanze eindringen können.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung sind auch beim Einsatz von chemischen Mitteln mehrere Behandlungen nötig.