Leimringe kaufen – Schädlinge wie den Frostspanner umweltschonend bekämpfen
Leimringe gehören zu den einfachsten, ältesten und zugleich umweltfreundlichen Mitteln gegen Schädlinge an Bäumen und Obstbäumen. Neben dem Frostspanner lassen sich verschiedene andere Schädlinge ganz ohne Gift und Chemie und bekämpfen.
Für eine optimale Wirkung sind nicht nur hochwertige Leimringe nötig, sondern auch die richtige Anwendung zum optimalen Zeitpunkt. Wichtig ist auch, die Baumleimringe rechtzeitig, spätestens im April, wieder zu entfernen, damit Vögel, Fledermäuse und nützliche Insekten nicht festkleben können.
So setzt man Leimringe optimal ein
Leimringe bestehen aus einem Trägermaterial, auf dem sich eine klebrige Leimschicht befindet. Sie werden um den Baumstamm gewickelt und halten Schädlinge davon ab, den Stamm emporzuklettern.
Zum Anbringen schneidet man den Leimring zehn Zentimeter länger als der Baumumfang zu. Dann zieht man die Schutzfolie etwa zehn Zentimeter weit ab, fixiert den Ring an dem abgezogenen, klebrigen Stück und entfernt dann erst die restliche Folie. Zuletzt wird der Leimring mit Bindedraht am oberen und unteren Rand befestigt.
Damit Leimringe effektiv wirken können, sollte man auf die optimale Anwendung achten:
- Leimringe werden im unteren Stammdrittel platziert, in etwa 30 bis 60 cm Höhe, je nach Baumgröße (weiter oben angebracht könnten sich fliegende Tiere darin verfangen)
- den Bindedraht sollte man lückenlos und fest anliegend anbringen, damit keine Schädlinge unter dem Leimring hindurchkrabbeln können
- bilden die Haltestäbe junger Bäume oder benachbarte Bäume eine Brücke zum behandelten Baum, sollten auch diese im unteren Bereich mit einem Leimring geschützt werden
Nützlinge, Vögel und Fledermäuse schützen
Die am Leimring klebenden und zappelnden Insekten können Vögel und Fledermäuse anlocken. Auch wenn Fledermäuse Insekten vorwiegend im Flug fangen, gibt es doch einige Fledermausarten, die Spinnen und Insekten gerne auch sitzend von Oberflächen absammeln.
Wollen die Tiere sich über das vermeintlich leicht zugängliche Buffet hermachen, können sie an den Leimringen klebenbleiben. Das passiert zwar zum Glück selten, sollte aber unbedingt verhindert werden, damit die Tiere nicht kläglich verenden.
Vor allem in der Brutzeit, wenn die Vögel und Fledermäuse intensiv auf Insektensuche für ihre Jungen sind, ist Vorsicht geboten.
Damit Leimringe nicht zur Todesfalle für Fledermäuse und Vögel werden, sollte man sie ausschließlich von Oktober bis zum Frühjahr anbringen, empfehlen Naturschutzexperten. Spätestens im April sollte man die Leimringe sicherheitshalber abnehmen.
Ein späterer Einsatz ist auch nicht nötig, da die Schädlinge wie Frost- und Schneespanner, auf die Leimringe vorwiegend abzielen, ihre Wanderung am Baumstamm bis dahin längst abgeschlossen haben. Zudem ist ein Abnehmen in der Vegetationszeit der Bäume auch für die Baumrinde zuträglich.
Leimringe sollte man außerdem immer nur im unteren Drittel des Baumstammes anbringen und nicht an Ästen oder weiter oben im Baum nutzen. Sonst besteht eine größere Gefahr, dass Vögel damit in Kontakt kommen.
Vorteile und wichtige Qualitätskriterien von Leimringen
Leimringe sollen zuverlässig gegen Schädlinge helfen, sie sollen sich aber auch leicht anbringen lassen und umweltschonend sein. Möchte man die optimalen Leimringe kaufen, sollte man auf bestimmte Qualitätskriterien achten, um die Vorteile der Klebefallen optimal ausschöpfen zu können.
Vorteile von Leimringen
Leimringe haben viele Vorteile. Sie kommen ohne Gift aus und sind bei richtiger Anwendung schonend zu Nützlingen und Umwelt. Dadurch eignen sie sich auch für den ökologischen Landbau und für Naturgärten.
Im Gegensatz zu Raupenleim, der direkt auf die Rinde gestrichen wird, kann der Leimring im Frühjahr wieder abgenommen werden. Und mit ihm auch die festklebenden Insekten.
Ein Vorteil der Leimringe liegt auch darin, dass die darunterliegende Rinde nicht geschädigt wird. Sollten doch Schäden vermutet werden, lässt sich der Leimring sofort wieder spurlos abnehmen.
Das zeichnet qualitativ hochwertige Leimringe aus
Folgende Kriterien sind Pluspunkte beim Kauf von Leimringen, die gute Produkte ausmachen und die Handhabung erleichtern:
- passender Bindedraht ist im Lieferumfang enthalten
- reißfestes Trägermaterial
- einfache Handhabung beim Abziehen der Schutzfolie
- gut zuschneidbar
- gute Klebfähigkeit, die bis zum Entfernen des Leimrings bestehen bleibt
- grüne Farbe, da diese keine Nützlinge anlockt
- Trägerpapier und Leim aus natürlichen Inhaltsstoffen
Schädlinge mit Leimringen bekämpfen
Ein Leimring bildet eine klebrige und unüberwindliche Blockade für Schädlinge, die an Baumstämmen emporklettern. Dadurch wirkt der Leimring aber auch nur gegen bestimmte Schädlinge, zu deren Lebenszyklus es gehört, den Baumstamm entlangzuwandern, und die nicht direkt die Krone anfliegen.
Wichtig ist auch, den Leimring genau dann einzusetzen, wenn der spezifische Schädling seine “Wanderphase” am Baum hat. Die optimale Zeit richtet sich deshalb nach der Schädlingsart.
Leimringe gegen Frostspanner
Der kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist eine Mottenart, deren Weibchen nicht fliegen können. Sie klettern deshalb den Stamm empor. In der Baumkrone paaren sie sich mit den fliegenden Männchen.
Nach Ablage der Eier schlüpfen gefräßige Raupen, die an Obstbäumen (zum Beispiel Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume) und an Ahorn, Linde, Buche und anderen Bäumen große Schäden anrichten können.
Leimringe bringt man gegen den Frostspanner von Anfang Oktober bis Anfang Januar an. So werden die Weibchen zuverlässig abgefangen und es kommt erst gar nicht zum Raupenbefall.
Leimringe gegen weitere Schädlinge
Leimringe können auch gegen weitere Schädlinge helfen, die den Baumstamm als Zugang zu den Blättern und Früchten der Obstbäume oder anderen Bäume nutzen. Dazu gehören:
- Schneespanner: Schneespanner-Raupen befallen Schlehen, Weiden, Pappeln, Hainbuche, Stieleiche und andere Bäume und Sträucher. Die Weibchen krabbeln wie der Frostspanner am Baumstamm empor, allerdings etwas später im Jahr. Optimale Zeit zum Anbringen des Leimrings: Januar bis April.
- Ameisen und Blattläuse: Blattläuse wird man nur schwer los, wenn Ameisen die Kolonien im Austausch gegen süßen Honigtau vor Fressfeinden schützen. Leimringe durchbrechen Ameisenstraßen und ermöglichen es, dass die Natur sich in Form von Nützlingen (z. B. Marienkäfer- oder Florfliegenlarven) innerhalb kurzer Zeit selbst um den Blattlausbefall kümmert. Optimale Zeit zum Anbringen des Leimrings: März und April.
- Blutläuse: Die Einwanderer aus den USA treten hierzulande zunehmend auf und führen bei Apfel, Birne und anderem Kernobst zu krebsartigen Wucherungen. Blutläuse überwintern in Spalten an Wurzeln und am unterem Rindenbereich und wandern im Frühjahr nach oben. Optimale Zeit zum Anbringend des Leimrings: März und April.
Allerdings sollte man beachten, dass Ameisen sich durch ihre geringe Größe oftmals unter Leimringen hindurchzwängen können, vor allem bei Bäumen mir rauer Borke. In solchen Fällen kann Raupenleim, der direkt auf den Stamm aufgestrichen wird, eine gute Alternative sein.