Dachpappe kaufen – die vielseitige Barriere gegen Feuchtigkeit auf Dächern
Eine Überdachung stellt auf Häusern, Gartenschuppen und Tierställen einen wichtigen Schutz vor Niederschlag dar. Damit Feuchtigkeit trotz der Dachschindeln oder einem Holzdach nicht ins Innere dringt, kommt als zusätzliche Barriere Dachpappe zum Einsatz.
Bitumenpappe ist auf Rollen und in Größen zwischen 2,5 und 20 Quadratmetern erhältlich. Beim Kauf kann man zwischen unterschiedlichen Farben wählen. Klassiker sind rötliche und bräunliche Töne sowie Schwarz.
Welche Dachpappe im Garten zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Projekt ab. Aufgrund der großen Auswahl steht für verschiedene Anwendungsgebiete das richtige Produkt zur Verfügung.
Woraus besteht Dachpappe?
Hersteller verkaufen Dachpappe auch unter den Namen Bitumendachbahn und Teerpappe. Der letztgenannte Name ist nicht korrekt, da die Herstellung mit Teer heute aus Umweltschutzgründen verboten ist. Es handelt sich um eine in Bitumen, einem klebrigen Gemisch aus Kohlenwasserstoff, getränkte Pappe. Diese ist aufgrund ihrer Verarbeitung wasserdicht.
Bei den Bitumen-Dachpappen unterscheiden sich zwei Ausführungen: Dachabdichtungsbahnen und Bitumen-Schweißbahnen. Erstere bestehen vorrangig aus Glasfaser-, Polyester- oder Jutegewebe. Die Dachpappe ist in überwiegender Anzahl ein- oder zweiseitig besandet. Alternativ dazu ist beschieferte Dachpappe erhältlich.
Beide Verarbeitungsmerkmale – Besandung und Beschieferung – verantworten die Abriebfestigkeit der Modelle. Kommen diese als alleinige Dachbeschichtung zum Einsatz, spielt diese Eigenschaft eine wichtige Rolle. Dient sie als Unterlage für eine weitere Dachschicht, reicht unbesandete Dachpappe aus.
Wie können Gartenbesitzer Dachpappe verlegen?
Bevor die Dachpappe verlegt wird, schneidet man die Bahnen auf die benötigte Länge zu. Ob zu dem Zweck eine handelsübliche Schere ausreicht, hängt von der Materialstärke und der Beschichtung der Pappe ab.
Um eine dünne und unbeschichtete Dachpappe zu schneiden, eignen sich eine scharfe Schere oder ein Messer. Bei einem dicken Material mit zusätzlicher Besandung bieten sich Spezialmesser wie Teppichmesser mit Hakenklingen an.
Alternativ besteht die Möglichkeit, das Material mit einem Universalschneider zu durchtrennen. Nach dem Zurechtschneiden kann mit der Verlegung begonnen werden. Welche Methode funktioniert, hängt von den Eigenschaften und der Art der Dachbeschichtung ab.
Herkömmliche Dachpappe tackern die Anwender beispielsweise auf das Dach einer Hundehütte oder auf die Überdachung eines Holzschobers. Reicht die Größe der Tackernadeln für deren Dicke nicht aus, empfiehlt es sich, die Dachpappe mit Nägeln zu befestigen.
Diese Option kommt ausschließlich für schräge Dächer infrage. Das Nageln bietet einen Schutz gegen abfließenden Niederschlag, nicht gegen stehendes Wasser.
Zum Schweißen der Dachpappe kann ein Gasbrenner verwendet werden. Diese Methode kann für unerfahrene Anwender eine große Herausforderung sein, weil sie im Nachhinein keine Korrekturen erlaubt. Hier muss direkt zu Beginn sorgsam gearbeitet werden, damit das Ergebnis am Ende überzeugen kann.
Einfacher und schneller funktioniert das Verkleben. Hier unterscheiden sich mehrere Verfahren. Als Klebemittel kommen heißer Bitumen oder ein externer Kaltleim infrage. Für Nutzer, die auf eine leichte und schnelle Anbringung Wert legen, bietet sich selbstklebende Dachpappe an.
Bei dieser Variante befindet sich auf der Rückseite der Dachpappenbahn ein mit einer Schutzfolie versehener Kleber. Die Methode geht mit wenig Arbeitsaufwand einher. Es bedarf keiner zusätzlichen Hilfsmittel.
Welche Dachpappe kommt für welchen Anwendungsbereich infrage?
Dachpappen unterscheiden sich nach mehreren Merkmalen. Neben der Beschichtung spielt ihre Dicke eine kaufentscheidende Rolle. Wie Papier wird sie in Gramm pro Quadratmeter angegeben. Eine gängige Variante stellt Dachpappe R333 dar.
Hierbei handelt es sich um eine Variante mit einer Materialstärke von 333 Gramm pro Quadratmeter. Alternativ sind auch dickere Dachpappen erhältlich, die beispielsweise 500 Gramm pro Quadratmeter wiegen.
Im Garten kommt vorrangig dünne bis mittelstarke Dachpappe zum Einsatz. Sie dient als wasserdichte Dachbeschichtung von Hundehütten, Kleintierställen oder dem Vogelhaus. Alternativ dichtet sie das Dach von Geräteschuppen und Gartenhaus ab.
Für eine widerstandsfähige Feuchtigkeitssperre kommen dickere Varianten des Materials infrage. Sie eignen sich beispielsweise als Dachhaut auf dem Dach eines Carports, um das Auto vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Alternativ dient sie als zusätzliche Abdichtung eines Ziegeldachs. Legen die Anwender auf eine hohe Stabilität und Witterungsbeständigkeit Wert, kommt die Dachpappe V13 infrage. Hierbei handelt es sich um eine mit Glasfaservlies verstärkte Pappe.
Durch die robuste Trägerschicht zeichnet sich diese Variante durch lange Haltbarkeit und zuverlässigen Feuchtigkeitsschutz aus. Das Flächengewicht beträgt 1.300 Gramm pro Quadratmeter.
Aufgrund des hohen Gewichts gehört diese Dachbeschichtung nicht mehr zu den Dachpappen, sondern zu den Bitumen-Bahnen. Dennoch verkaufen zahlreiche Hersteller sie unter der Bezeichnung „Dachpappe“.
Ein weiteres Einsatzgebiet klassischer Dachpappen besteht in der Abdichtung von Außenwänden. Alternativ nutzen Gartenbesitzer sie zum Abdichten von Teichen oder Rückhaltebecken.
Zu den wichtigsten Eigenschaften von Dachpappe gehört die hohe Strapazierfähigkeit. Obgleich der Bitumen-Dachbelag eine nützliche Feuchtigkeitssperre darstellt, ist er nicht wasserdicht. Die Materialstärke und die Verarbeitungsqualität entscheiden über die Lebensdauer der Modelle.
Wie lange hält Dachpappe?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Jedoch geben zahlreiche Hersteller für Bitumen eine Lebensdauer bis 25 Jahre an. Diese Zeitspanne übertragen die Anbieter teilweise auf die Dachpappe.
Auf deren Langlebigkeit nimmt gleichzeitig die Beschichtung Einfluss. Im Schnitt gehen besandete oder beschieferte Modelle durch die abriebfeste Oberfläche mit einer hohen Haltbarkeit einher.
Dachpappe entsorgen – was gibt es zu beachten?
Bei Dachpappe handelt es sich um Sondermüll. Daher sollte die Entsorgung von übrig gebliebenen Resten fachgerecht erfolgen.
Bei großen Mengen empfiehlt es sich, für die Entsorgung einen Containerdienst zu beauftragen. Alternativ kann man das Material auf einem Wertstoffhof abgeben. Die Entsorgung im Hausmüll ist untersagt; auch bei kleinen Mengen. Damit eine Sonderdeponie die Dachpappe regelkonform entsorgen kann, sollten die Anwender sie einrollen und mit Folie umwickeln.