Poolfilter kaufen – für kleine & große Pools
Die meisten handelsüblichen Poolfilter sind in Kombination mit einer Poolpumpe als Pool-Filteranlage erhältlich. Sie filtern das durch die Poolpumpe geförderte Wasser und unterscheiden sich vor allem durch das Filtermaterial und die Umwälzleistung der Pumpe. Ein Poolfilter sorgt für sauberes Wasser und erhöht in Kombination mit Poolchemie und Desinfektionsmitteln (z. B. Chlor, Aktivsauerstoff) für eine hohe Wasserqualität.
Poolfilter sorgen auch in großen Pools für klares Wasser. Ohne Pool-Filteranlage müsste das Poolwasser täglich oder spätestens alle zwei Tage vollständig ausgetauscht werden. Selbst in kleinen Pools mit nur geringem Durchmesser kann deswegen auf den Einsatz eines Poolfilters nicht verzichtet werden, weil der Wasserwechsel mit hohen Kosten verbunden ist und die Umwelt belastet.
Sandfilteranlage vs. Kartuschenfilter
Das verwendete Filtermaterial und die Leistung der Pumpe entscheiden darüber, welcher Poolfilter für welche Poolgröße geeignet ist.
Zu den am häufigsten verwendeten Poolfiltern gehören:
Viele Poolbesitzer stellen sich vor dem Kauf eines Poolfilters die Frage, ob sie lieber einen Sandfilter oder Kartuschenfilter verwenden sollten. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Prinzipiell lässt sich sagen, dass Sandfilter eher für große Pools und Kartuschenfilter eher für kleine bis mittlere Pools geeignet sind.
Sandfilteranlagen sind fast immer mit einer leistungsstarken Pumpe ausgestattet, die große Mengen Poolwasser durch den Sandfilter schleust. Damit eignen sie sich für große Pools und sind häufig auch Bestandteil eines Pool-Komplettsets.
Kartuschenfilter haben eine geringere Filterleistung, die für kleine Pools ausreichend ist. Die Filterkartuschen müssen häufiger gewechselt werden als der Filtersand, sodass der Einsatz in größeren Pools nicht sehr wirtschaftlich ist.
Kartuschenfilter-Anlagen können nur mit den vom Hersteller angebotenen Filterkartuschen verwendet werden. Eine herstellerübergreifende Kompatibilität ist nicht gegeben und auch mit alternativen Filtermedien können diese Poolfilter nicht betrieben werden.
Sandfilteranlagen hingegen kann man mit klassischem Filtersand betreiben, aber auch mit Filterballs oder Filterglas.
Sandfilter – Hohe Filterleistung für große Pools
Besitzer eines mittelgroßen oder großen Pools sollten sich für einen Sandfilter entscheiden. Sandfilteranlagen sind besonders leistungsstark und effizient, wenn es um die Reinigung des Poolwassers geht. Sie sind in verschiedenen Dimensionen erhältlich und filtern in den größten Varianten über 10.000 Liter Wasser pro Stunde.
Als Filtermedium dient in diesen Poolfiltern klassischerweise Quarz- bzw. Filtersand. Die Sandfilteranlage hat die Funktion, Schwebeteilchen aus dem Wasser herauszufiltern. Über eine Pool-Pumpe werden die Schwebeteilchen angesaugt, durch den Sand gefiltert und wieder in den Pool gepumpt.
Einmal pro Woche sollte man den Filtersand in der Sandfilteranlage rückspülen. Dabei wird der Sand gereinigt und seine Filterleistung erhalten.
Die Sandfilteranlage sollte so dimensioniert sein, dass sie das gesamte Poolwasser viermal pro Tag umwälzen kann. Sie muss also in einem Leistungsbereich gekauft werden, der zum Poolvolumen passt. In einigen Pool-Komplettsets sind bereits passende Kartuschen- oder Sandfilteranlagen enthalten, die in den meisten Fällen passend auf die Wassermenge des Pools abgestimmt ist.
Wer die Sandfilteranlage separat kaufen möchte, muss darauf achten, dass die Filterleistung zur Poolgröße passt. Viele Hersteller geben die Filterleistung der Sandfilteranlage an und sprechen gleichzeitig eine Empfehlung zur passenden Poolgröße aus.
Als Faustregel für die richtige Leistung der Sandfilteranlage gilt:
- Filterleistung 2,5 m³/h: für Poolvolumen bis 10.000 Liter
- Filterleistung 5 m³/h: für Poolvolumen bis 20.000 Liter
- Filterleistung 6,5 m³/h: für Poolvolumen bis 25.000 Liter
- Filterleistung 10 m³/h: für Poolvolumen bis 40.000 Liter
Eine geringfügig zu klein dimensionierte Sandfilteranlage kann in ihrer Leistung mit einer längeren Laufzeit ausgeglichen werden. Zu beachten sind hier aber der höhere Verschleiß der Pumpe und auch des Filtermediums. Auch das Rückspülen muss hier häufiger erfolgen.
Mit der richtigen Sandfilteranlage kann das Poolwasser bei relativ geringem Verschleiß und in einem angemessen Zeitrahmen gefiltert werden.
Mit steigender Leistung der Sandfilteranlage erhöht sich außerdem die Saugleistung von Poolsaugern, die man an eine Sandfilteranlage anschließen kann. Wer einen Poolsauger oder Poolroboter in Kombination mit einer Sandfilteranlage verwenden möchte, sollte bei der Leistung nicht zu knapp kalkulieren und eine Sandfilteranlage mit einer Umwälzleistung von mindestens 6 m³/h wählen.
Zudem gibt es die Möglichkeit, einen Vorfilter für die Sandfilteranlage zu erwerben. Das kann langfristig die Lebensdauer des Poolfilters erhöhen.
Der Vorfilter filtert grobe Schmutzpartikel aus dem Wasser, sodass diese den Sandfilter nicht beschädigen können. Eine Sandfilteranlage mit Vorfilter ist zwar vergleichsweise kostspielig, was sich jedoch durch die lange Lebensdauer der Filteranlage schnell rentiert.
Filtermedien für Sandfilteranlagen
Einige Poolfilter lassen sich mit alternativen Filtermedien betreiben, sodass Poolbesitzer hier mit der Filterleistung experimentieren können. Bei anderen Varianten ist man hingegen auf das vom Hersteller vorgegebene Filtermedium begrenzt.
Bei Sandfilteranlagen ist das klassische Filtermedium der Filtersand. Dieser muss in der vom Hersteller angegebenen Menge in die Sandfilter-Anlage eingefüllt werden.
Der spezielle Quarzsand filtert Rückstände zuverlässig aus dem Wasser, ist jedoch aufgrund seines Gewichtes umständlich in der Handhabung. Aus diesem Grund setzen viele Gartenbesitzer alternative Filtermedien in ihrem Poolfilter ein. Etabliert haben sich dabei vor allem Filterglas und Filterbälle aus Kunstfasern.
Filtersand – Klassisches Filtermedium in Poolfiltern
Filtersand besteht aus speziellem Quarzsand mit einer Körnung von 0,4 – 0,7 mm. Als Filtermedium hat er sich seit vielen Jahren in heimischen Poolfiltern bewährt. Zu seinen größten Stärken gehören die gute Filterleistung und der günstige Anschaffungspreis.
Um die Reinigungsleistung des Poolfilters zu erhalten, muss der Filtersand in der Anlage regelmäßig rückgespült werden. Dabei können zurückgehaltene Schmutzpartikel zumindest bedingt aus dem Filtersand entfernt werden. Trotzdem muss der Filtersand regelmäßig ersetzt werden.
Vor- und Nachteile von Filtersand
- günstiger Anschaffungspreis
- zuverlässiges und bewährtes Filtermedium
- filtert feine Schmutzpartikel
- geringe Betriebskosten
- muss regelmäßig erneuert werden (alle 1 bis 2 Jahre)
- umständliche Handhabung durch hohes Gewicht
Filterglas im Poolfilter
Filterglas besteht aus bis zu 100 % recyceltem Glas und kann in Sandfilteranlagen alternativ zum klassischen Filtersand eingesetzt werden. Das Material gilt als besonders nachhaltig, weil es seltener ersetzt werden muss als Filtersand. Durch die glatte Oberfläche siedeln sich weniger Keime und Mikroorganismen am Material an.
Weil Filterglas länger sauber bleibt, muss es seltener rückgespült werden. Das spart Wasser und Energie und trägt damit zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Betriebsweise bei.
Dazu kommt, dass das Volumen in der Sandfilteranlage um bis zu 20 % reduziert werden kann, weil Filterglas eine geringere Dichte aufweist.
Filterglas hat eine hohe Filterleistung und filtert im Vergleich zu Filtersand kleinere Partikel aus dem Poolwasser. Das Rückspülen der Anlage gelingt mit Filterglas deutlich schneller, weil Filterglas aufgrund seiner glatten Oberflächenstruktur beim Rückspülen schneller von Verschmutzungen befreit werden kann.
Die Durchlässigkeit von Filterglas sorgt außerdem dafür, dass die Umwälzleistung erhöht und damit der Energieverbrauch gesenkt wird. Im Vergleich zu Filtersand hat Filterglas eine höhere Haltbarkeit und muss seltener ersetzt werden.
Hochwertiges Filterglas kann mehrere Saisons im Poolfilter verwendet werden und gilt wegen der geringeren Entsorgungszyklen als umweltschonend. Zudem besteht es häufig aus recyceltem Glas, was seinen ökologischen Wert im Poolfilter weiter erhöht.
Vor- und Nachteile von Filterglas
- bis zu 10 Jahre verwendbar
- sehr gute Reinigungsleistung
- filtert sehr feine Schmutzpartikel
- umweltfreundlich
- recycelbar
- spart Zeit & Energie beim Filtern & Rückspülen
Filterballs im Poolfilter
Der größte Vorteil an Filterballs ist ihr geringes Gewicht. Mit 700 gr Filterbällen können 25 kg Filtersand im Poolfilter ersetzt werden.
Einige Filterballs sind wiederverwendbar und können zur Reinigung in der Waschmaschine gewaschen werden. Das Rückspülen der Sandfilteranlage entfällt mit diesem Filtermedium, sodass auch hier eine Wasser- und Energieersparnis zu den Vorteilen gehört.
Filterballs bestehen aus strapazierfähigen Kunstfasern und haben im Schnitt eine Größe von Ø 50 bis 60 mm. Die Größe der Filterballs hat keinen entscheidenen Einfluss auf die Filterleistung, sodass grundsätzlich alle auf dem Markt erhältlichen Filterballs in einer Sandfilteranlage zum Einsatz kommen können.
Die meisten Hersteller verkaufen Filterballs in Packungsgrößen von 700 gr, weil sich damit die klassische Füllmenge von 25 kg Filtersand ersetzen lässt. Entsprechend kann man mit 100 Gramm Filterballs ca. 3,5 kg Filtersand ersetzen.
Zur Reinigung können Filterballs mit einem Gartenschlauch abgespritzt werden, eine Rückspülung in der Sandfilteranlage ist aber nicht möglich. Zur Reinigung in der Waschmaschine empfiehlt sich die Verwendung eines Wäschenetzes oder eines Kopfkissenbezugs.
Vor- und Nachteile von Filterballs
- einfache Handhabung
- geringes Gewicht
- Rückspülung des Poolfilters entfällt
- gute Filterleistung
- Reinigung in der Waschmaschine oft möglich (Herstellerangaben beachten)
- Haltbarkeit manchmal geringer als vom Hersteller versprochen
- Filterleistung bleibt manchmal hinter den Erwartungen zurück
Kartuschenfilter versprechen einen geringen Wartungsaufwand
Kartuschenfilter-Anlagen sind ideal für kleinere Pools geeignet. Das Filtermedium ist hier eine Filterpatrone, die regelmäßig gereinigt und etwa alle 7 bis 14 Tage ausgetauscht werden muss.
Der größte Vorteil ist die sehr einfache Handhabung und der kinderleichte Wechsel des Filtermediums. Die Leistung von Kartuschenfiltern ist aber begrenzt, sodass sie für große Pools nicht geeignet sind.
Pool-Kartuschenfilter filtern ebenfalls Schmutzpartikel aus dem Wasser. Hierbei handelt es sich meist um größere Schmutzpartikel. An die feinen Partikelgrößen von Filtersand und Filterglas reichen Kartuschenfilter aber nicht heran.
Für kleinere Schmutzpartikel muss deswegen zusätzlich eine chemische Filterhilfe eingesetzt werden. Viele Poolbesitzer nutzen deswegen Flockungsmittel, um feine Schmutzpartikel zu binden. Sie können jedoch die Poren der Filterkartusche schnell zusetzen und die Filterleistung so stark reduzieren.
Für Kartuschenfilter sind spezielle Flockungsmittel im Handel erhältlich.
Kartuschenfilter werden ebenfalls an eine Pool-Filterpumpe angeschlossen bzw. sind bei handelsüblichen Geräten bereits mit einer Poolpumpe kombiniert. Mithilfe der Pumpe wälzt der Filter das Wasser um und filtert die Schmutzpartikel aus dem Wasser.
Wenn man nur einen kleinen Aufstellpool hat, gibt es die Option eines Einhänge-Kartuschenfilter. Dieser wird einfach über den Beckenrand gehängt.
Kleine Kartuschenfilter sind außerdem für ein Planschbecken geeignet. Sie sind besonders klein, handlich und auf die Größe des Planschbeckens perfekt eingestellt. Generell sind Kartuschenfilter nur für kleine und mittlere Pools geeignet. Der Pool sollte nicht mehr als 10.000 l Wasser fassen.
Die Kartuschen-Filteranlage benötigt ebenfalls ein Filtermedium. Hier stehen im Vergleich zur Sandfilteranlage keine Alternativen zur Verfügung.
Diese Poolfilter werden mit einer Filterkartusche betrieben, die regelmäßig ausgewechselt werden muss. Um ihre Lebensdauer zu verlängern, kann man sie regelmäßig mit klarem Wasser ausspülen.
Beim Kauf von Filterpatronen sollten Poolbesitzer stets auf die Kompatibilität achten. Die meisten Poolfilter sind nur mit einer bestimmten Sorte Filterkartusche kompatibel.
Flockungsmittel erhöhen die Reinigungsleistung des Poolfilters
Flockungsmittel werden in der Regel mit Sandfilteranlagen betrieben. Da diese Poolfilter Schmutzpartikel nur bis zu einer gewissen Größe filtern können und feinste Partikel so im Wasser zurückbleiben, kann der Filterprozess mit Flockungsmitteln verbessert werden.
Das Flockungsmittel umhüllt diese feinsten Schwebeteilchen, wodurch sich diese zusammenschließen und an Masse gewinnen. Durch diesen Prozess sind die Schwebeteilchen für den Poolfilter erfassbar und können aus dem Poolwasser entfernt werden. Flockungsmittel gibt es entweder in flüssiger Form oder als Kartusche.
Der Wirkstoff richtet sich immer nach der Ursache der Verschmutzung. Wirkstoffe, die enthalten sein können, sind beispielsweise Phosphor, Eisen oder Kupfer. Besondere Vorsicht sollte man bei Pools mit Kartuschenfilter walten lassen. Herkömmliche Flockungsmittel sind dafür meistens ungeeignet, weil sie die Filterkartusche schnell verstopfen.
Hier sollte man immer auf die Angaben des Herstellers achten. Es gibt nur wenige Flockungsmittel speziell für Kartuschenfilter. Der benötigte Wirkstoff der Flockungsmittel hängt vor allem von der Verschmutzungsursache ab.