Engerlinge können im Rasen große Schäden anrichten. Es handelt sich dabei um die Larven verschiedener Käferarten, zu denen in erster Linie der Gartenlaubkäfer sowie der Mai- und der Junikäfer gehören. Sie legen ihre Eier in der Erde ab, die daraus schlüpfenden Larven entwickeln sich im Boden bis zur Puppe und fressen unterirdisch.
Wie kann ich Engerlinge im Rasen erkennen?
Die Larven erreichen eine Länge von bis zu sechs Zentimetern und sind relativ dick. Sie haben einen hellen, gräulichen, bräunlichen oder gelblichen Körper, Kopf und Beine sind jedoch dunkler und entweder braun, orangefarben oder auch tiefschwarz.
Wie lange bleiben die Larven im Boden?
Im Frühling und Frühsommer schwärmen die erwachsenen Käfer zu Bäumen und Sträuchern aus, um zu fressen. Nach einigen Wochen verkriechen sich dann die weiblichen Käfer im Boden, wo sie ihre Eier ablegen. Bis die Engerlinge schlüpfen, vergehen etwa drei bis fünf Wochen. Die Verweildauer in der Erde ist je nach Art unterschiedlich lang.
- Engerlinge des Gartenlaubkäfers leben etwa ein Jahr im Rasen.
- Junikäfer Engerlinge durchlaufen im Rasen einen etwa zweijährigen Entwicklungszyklus.
- Maikäfer Engerlinge verbleiben sogar bis zu drei Jahre im Rasen.
- In dieser Zeit vertilgen die Engerlinge eine enorme Menge an Wurzelmasse.
Welche Schäden verursachen die Engerlinge im Rasen?
Engerlinge leben während ihrer Vegetationsperiode in einer Bodentiefe von rund 5,0 bis 10,0 Zentimetern. Sie ernähren sich vorwiegend von den Rasenwurzeln. Die dadurch verursachten Schäden sind mit dem Auge relativ leicht zu erkennen:
- Die Grasnarbe wird in einigen Bereichen auffallend braun.
- Zum Teil lässt sich der Rasen an diesen Stellen sogar wie ein Teppich aufrollen.
- Vögel lassen sich während ihrer Futtersuche auf den befallenen Stellen nieder.
Wichtig: Entdeckt werden Engerlinge meist nur ganz zufällig beim Umgraben des Rasens, da sie sich grundsätzlich unterirdisch aufhalten. Ein Warnzeichen kann jedoch das Vorhandensein besonders zahlreicher Mai- und Junikäfer sein, die sich zwecks Eierablage auf dem Rasen aufhalten.
Den Larven und Käfern vor der Ausbreitung vorbeugen
Damit sich die Larven und Käfer gar nicht erst im Garten beziehungsweise im Rasen ausbreiten, können verschiedene Maßnahmen als Vorbeugung angewandt werden.
Die nächtliche Gartenbeleuchtung ausschalten
Die ausgewachsenen Käfer werden von eventuellen Lichtquellen im Dunkeln magisch angezogen und somit zur Eiablage in der unmittelbaren Umgebung angeregt. Ist ein Ausschalten der Beleuchtung nicht möglich, weil es sich beispielsweise um angrenzende öffentliche Straßenlaternen handelt, bietet sich das Auslegen von Insektenschutznetzen an. Dies ist nur in der Flugzeit zwischen Mai und Juni erforderlich, und auch nur dann, wenn sich im Garten ungewöhnlich viele Käfer befinden. Da die Käfer außerdem dämmerungsaktiv sind, dürfen die Schutznetze tagsüber abgenommen werden.
Den Rasen regelmäßig vertikutieren und harken
Regelmäßiges Vertikutieren lockert den Boden auf, so dass er für Engerlinge weniger anziehend wirkt. Auch das Harken von Laub ist hilfreich.
Alternative Prävention mit Hilfsmitteln
Wer seinen Rasen nicht in Schutznetze hüllen möchte, kann auf folgende Hilfsmittel zurückgreifen:
- Engmaschige Drahteinlagen
- Wurzelschutzgitter
- Tief gehende Rasenkantensteine
Diese Hilfsmittel stellen Hindernisse dar, die für Engerlinge kaum zu überwinden sind. Der Befall wird auf diese Weise zwar nicht vollständig verhindert, aber doch zumindest stark eingegrenzt.
Wirksame Möglichkeiten und Mittel gegen Engerlinge im Rasen
Die Larven entfernen
Wurde bereits ein Befall mit Engerlingen festgestellt, müssen die Larven entfernt werden. Dies funktioniert durch ein Umgraben des Rasens und das anschließende Einsammeln der Engerlinge.
Tipp zum einfacheren Entfernen
Es empfiehlt sich, den Rasen vor dem Umgraben und Einsammeln der Larven zunächst einmal zu schwemmen. Die Engerlinge werden so an die Oberfläche gezwungen, was die Arbeit deutlich erleichtert und ein Umgraben eventuell erspart.
Nützlinge willkommen heißen
Für Igel, Marder, Mäuse, Maulwürfe und Vögel sind die Larven eine köstliche Delikatesse. Wer diesen Nützlingen im Garten eine Lebensgrundlage bietet und sie nicht vertreibt, wird sich über wertvolle Helfer im Kampf gegen Engerlinge freuen dürfen.
Nematoden gegen Engerlinge im Rasen
Nematoden sind Fadenwürmer, die im Handel speziell für solche Zwecke angeboten und im gewünschten Bereich ausgebracht werden. Sie befallen die Larven sofort und sehr effektiv und vernichten sie direkt unterhalb der Oberfläche. Für Menschen und auch für andere Tiere sind sie jedoch vollkommen ungefährlich.
Pflanzen als Abwehr setzen
Rittersporn und Geranie sind für Engerlinge giftig. Falls möglich, sollten sie in die Nähe der befallenen Stellen gesetzt werden.
Eine natürliche Falle bauen
- Große Übertöpfe oder Wassereimer mit Kompost oder Pferdemist füllen
- Dabei eine Handbreite Abstand zwischen Rand und Inhalt einhalten
- Die Behälter in etwa 50 Zentimeter Tiefe eingraben
- Anschließend mit Erde aufschütten und die Stellen markieren
- Die besten Monate für das Einsetzen sind Mai und Juni.
Engerlinge im Rasen chemisch bekämpfen
Helfen alle genannten Mittel nicht, dürfen bei starkem Befall chemische Mittel eingesetzt werden. Trotzdem ist natürlichen oder organischen Alternativen immer der Vorzug zu geben. Nach Möglichkeit sollte auf das Töten der Engerlinge verzichtet werden, da sie in unserer Natur durchaus einen gewissen Zweck erfüllen.
Auch Engerlinge haben einen Nutzen!
- Sie sorgen dafür, dass sich Kompost schneller zersetzt.
- Sie dienen im Garten generell als Resteverwerter und Reiniger.
- Sie lieben krautige Pflanzen wie Löwenzahn und sind darum wertvolle Helfer im Kampf gegen Unkraut.